Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik logarithmisches Porti gesucht


von Rangi J. (rangi)


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Hallo Forum,
ich habe mir einen kleinen Verstärker zugelegt. Allerdings zeigt sich, 
dass die Lautstärkeeinstellung sehr friemelig ist. Bei geringer 
Lautstärke war der Drehwinkel sehr empfindlich einzustellen. Zudem war 
in dem Bereich der L-R-Gleichlauf nicht so toll. Also dachte ich, es ist 
wohl kein logarithmischer Poti eingebaut. Und so hab ich das Gerät 
geöffnet, um zu sehen, was denn das für ein Poti ist, um ihn gegen einen 
entsprechenden auszutauschen.
Dabei zeigt sich, das sehr wohl ein logarithmischer Poti (100k) verbaut 
ist. Jedoch ist der scheinbar genau falsch rum, der Widerstand ändert 
sich im unteren Lautstärkebereich stark. Was hat sich der Hersteller 
dabei blos gedacht?
Auf dem Poti ist einen kleine Leiterplatte mit einem 
Leiterplattensteckverbinder angelötet. Von dort gehen Kabel zur 
Hauptplatine. Ich hab jetzt den Poti abgelötet und die Leiterplatte 
spiegelverkehrt wieder drauf gelötet. Jetzt lässt sich die Lautstärke 
sehr gut einstellen, genau wie man es erwartet. Mit einem kleinen 
Problem: der Knopf funktioniert nun rückwärts. Also gegen den Uhrzeiger 
wird es lauter. Das verwirrt. Vor allem wenn unbedarfte Leute daran 
rumdrehen.
Also werde ich mir einen neuen Poti kaufen.
Und jetzt die Frage: im Datenblatt zweier Kandidaten steht nichts dazu, 
in welcher Richtung der Logarithmus geht. Da steht nur im Diagramm 
Drehwinkel 0..300° und dazu der Widerstand. Ist der Drehwinkel dann 
rechts (im Uhrzeigersinn) oder links (wie in der Mathematik) zu lesen?
Könnt ihr mir vllt einen guten empfehlen (100k, 6mm Achse)? Oder welcher 
Hersteller?
Danke

von Andreas B. (bitverdreher)


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Kann man die Achse des Potis nicht andersherum einstecken?
Mach mal ein Bild von diesem Poti.

von Udo S. (urschmitt)


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Hersteller wie Vishay kennzeichnen Potis mit:
A = linear
L = logarithmic
F = reverse logarithmic

Diese Codes sind aber Herstellerabhängig.

Da hilft sich Datenblätter vom Hersteller zu besorgen und danach dann 
bei guten Händlern wie RS, Mouser etc. die Potis zu suchen.

von michael_ (Gast)


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Oder A, B, C, ...
Oder 1, 2, 3, ...

Negativ log. sind heute aber sehr selten.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Udo S. schrieb:
> Da hilft sich Datenblätter vom Hersteller zu besorgen

Für ein normales log Lautstärke Poti braucht mna kein DB.


michael_ schrieb:
> Negativ log. sind heute aber sehr selten.

Man braucht nur die Achse umzustecken. Aber diesbezüglich kam vom TO ja 
noch nichts. Ich kann mir nicht  vorstellen, daß beim TO ein neg. log. 
eingebaut ist. Aber wer weiß...

von Rangi J. (rangi)


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Das verbaute Poti sieht in etwa so aus:
https://i.ebayimg.com/images/g/IW8AAOSwEvZcAbC9/s-l1600.jpg

von Andreas B. (bitverdreher)


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Rangi J. schrieb:
> Das verbaute Poti sieht in etwa so aus:

Das hilft wenig: Mach ein Bild von Deinem Poti. (auch von hinten)

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang (Gast)


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Rangi J. schrieb:
> Das verbaute Poti sieht in etwa so aus:
> https://i.ebayimg.com/images/g/IW8AAOSwEvZcAbC9/s-l1600.jpg

Dann sieht das IMHO nach "Pech gehabt" aus.

Da bleibt nur, den Verstärker zurück zu schicken.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Wolfgang schrieb:
> Da bleibt nur, den Verstärker zurück zu schicken.

nachdem er es schon verbastelt hat? ;-)

von Peter D. (peda)


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Rangi J. schrieb:
> Das verbaute Poti sieht in etwa so aus:
> https://i.ebayimg.com/images/g/IW8AAOSwEvZcAbC9/s-l1600.jpg

Vielleicht wurde das Poti verkehrt rum zusammen gebaut.
Man kann die Laschen aufbiegen und beide Bahnen vertauschen, aber oft 
brechen dann die Laschen beim Zubiegen ab.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Andreas B. schrieb:
> Rangi J. schrieb:
>> Das verbaute Poti sieht in etwa so aus:
>
> Das hilft wenig: Mach ein Bild von Deinem Poti.

Hilft schon. Denn es stellt klar, daß dieser Rat:

Andreas B. schrieb:
> Man braucht nur die Achse umzustecken

Für die Tonne ist. Umsteckbare Achsen gibt es typisch nur für Trimmer. 
Richtige Potis, gar in Stereoausführung haben fest verbaute Achsen, so 
wie auf dem (Symbol)Bild.

Ich halte es für absolut möglich, daß die Chinesen da einfach 
irgendwelche Potis verbaut haben, die sie günstig einkaufen konnten. So 
günstig, wie man das bei einem Restposten negativ logarithmischer Potis 
für eine Spezialanwendung erwarten würde.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Axel S. schrieb:
> Richtige Potis, gar in Stereoausführung
usw.

Woher weißt Du daß dort ein "richtiges" Poti verbaut ist. Man kann auch 
andere Potis umbauen, daher hilft nur ein originales Foto. Bei diesem 
Wissenstand des TO ist alles möglich.

Axel S. schrieb:
> Ich halte es für absolut möglich, daß die Chinesen da einfach
> irgendwelche Potis verbaut haben, die sie günstig einkaufen konnten. So
> günstig, wie man das bei einem Restposten negativ logarithmischer Potis
> für eine Spezialanwendung erwarten würde.

Das kann natürlich auch sein.
Aber ohne original Foto ist das alles Glaskugellesen.

von Rangi J. (rangi)


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Ich will eigentlich nicht weiter basteln. Das Ding ist Mist und ich such 
einen passenden Ersatz.
Mich würde interessieren, was ihr empfehlen könnt. Also welcher 
Hersteller und ggf. welches Produkt.
Danke

von Harald W. (wilhelms)


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Rangi J. schrieb:

> Ich will eigentlich nicht weiter basteln. Das Ding ist Mist und ich such
> einen passenden Ersatz.

Das bei Dir verbaute Poti ist zu 99% i.O. Ein Austausch würde also
nichts ändern. Bei Deinem niedrigen Wissensstand hilft wohl nur der
Kauf eines neuen Verstärkers.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Rangi J. schrieb:
> Mich würde interessieren, was ihr empfehlen könnt. Also welcher
> Hersteller und ggf. welches Produkt.

Ein normales pos. logarithmisches Poti, mechanisch passend und mit den 
Widerstandswert, der auf Deinem Poti dransteht.
Wie schon erwähnt, sind neg. log. Potis Exoten.

Harald W. schrieb:
> Das bei Dir verbaute Poti ist zu 99% i.O.

Wenn er die Platine umdrehen muß, damit sich das normal verhält ist es 
offensichtlich ein neg. log. Poti.

: Bearbeitet durch User
von Rangi J. (rangi)


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@Harald: Erstmal lesen bevor man hier anderen von einen Wissenstand 
erzählt.

von Rangi J. (rangi)


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Es ist aktuell ein Poti mit neg. log. verbaut. Ich will das aber nicht 
und suche einfach nur ein "normales" log. Poti. Und wenn wenn ich schon 
eins kauf, dann möchte ich nicht wieder billigen Schrott, sondern was 
vernünftiges.
Also Nochmal die Frage, welchen Hersteller könnt Ihr empfehlen?

von Harald W. (wilhelms)


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Andreas B. schrieb:

> Wie schon erwähnt, sind neg. log. Potis Exoten.

Ja, deshalb kann ich mir kaum vorstellen, das ein solches in einem
normalen Verstäker verbaut ist. Das würde man nur dann brauchen,
wenn es in der Rückkopplung eines Verstärkers verbaut wäre.

von Gugscht (Gast)


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Rangi J. schrieb:
> Also Nochmal die Frage, welchen Hersteller könnt Ihr empfehlen?

Bourns, Alps z.B.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Harald W. schrieb:
> Ja, deshalb kann ich mir kaum vorstellen, das ein solches in einem
> normalen Verstäker verbaut ist.

Axel S. schrieb:
> Ich halte es für absolut möglich, daß die Chinesen da einfach
> irgendwelche Potis verbaut haben, die sie günstig einkaufen konnten. So
> günstig, wie man das bei einem Restposten negativ logarithmischer Potis
> für eine Spezialanwendung erwarten würde.

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Mach' doch nicht lang' rum - nimm das erstbeste, z.b. das hier vom 
Reichelt:
RK09L12B-LOG100K fuer 1.90.
Oder das hier: RK27112-LOG100K fuer >10 EUR mehr. Aber ich wuerd' das 
billige nehmen.
Oder halt vom Conrad, oder Amazon, oder Mouser oder Digikey, oder....

Gruss
WK

von Rangi J. (rangi)


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Hab jetzt diese hier eingebaut:
https://www.alphastat.de/pdf/katalog/023_63256024xx_4002-4156.pdf
und funktioniert sehr gut, genau wie erwartet.
Ich habe jetzt gelernt, dass die Potis mit A positiv logarithmisch sind 
und mit C negativ logarithmisch.
Das ausgebaute Poti ist ein "C100K", also genau wie gemessen, negativ 
logarithmisch. Auf der kleinen Leiterplatte war ebenfalls "C100K" 
aufgedruckt. Das bedeutet, der Hersteller hat das mit voller Absicht 
gemacht. Aber warum? (Und warum kann ich das Fragezeichen nicht Fett 
machen?)
Muss man das verstehen?

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Rangi J. schrieb:
> Muss man das verstehen?

Was denkst du denn, wer bestellt und baut das elektronische Glump 
zusammen, was du da kaufen kannst?
Sind das alles Entwicklungsingenieure und Techniker, die sonst 
Atomwaffen und Herzschrittmacher zusammenbasteln? Mit den selben 
qualitaetssichernden Prozessen beim Zusammenbau?
Kennt der Ameisenfahrer, der die Palette mit den Platinen mit den Potis 
neben die Frau, die's bestueckt/einloetet faehrt und dort absetzt den 
Unterschied zwischen pos und neg. log.? Ueberhaupt den Unterschied 
zwischen lin und log? kann der lateinische Schrift lesen? Koenntest du 
die chin. Schriftzeichen fuer +log und -log auseinanderhalten?

"shit 'appoens" wie der Franzose zu sagen pflegt...

SCNR,
WK

von michael_ (Gast)


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Rangi J. schrieb:
> Aber warum? (Und warum kann ich das Fragezeichen nicht Fett
> machen?)
> Muss man das verstehen?

Woher ist diese Baugruppe?

Wenn sie für seitlichen oder Einbau nach hinten vorgesehen war,, passt 
das schon.
Oder Betätigung durch ein Rändelrad.

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