Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Datenblatt (ATmega48, ATmega88, ATmega168, ATmega328) auf deutsch


von Karl (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

falls noch nicht bekannt und jemand es gebrauchen kann hier der Link zur
tu-chemnitz.de für das Datenblatt auf deutsch.
Online : https://www-user.tu-chemnitz.de/~heha/hs/ATmegaX8.chm/
und zum herunterladen: 
https://www-user.tu-chemnitz.de/~heha/hs/ATmegaX8.chm

Gruß Karl

von Peter (Gast)


Lesenswert?

Danke für die Info, ist sehr gut. Gibt es noch mehr dazu oder andere 
Typen?

von @VR (Gast)


Lesenswert?

Vielen Dank. Wie geil ist das denn. Wer hat sich denn die Mühe für so 
etwas gemacht? Ich habe nur ein wenig gelesen. Wurde das durch einen 
Übersetzer gejagt?

MfG

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Karl schrieb:
> das Datenblatt auf deutsch.

Eher denglisch, würde ich sagen.

Das gibt es z.B. "gebufferte Ausgänge", "Löschen des Timers bei Compare 
Match", "Addiert Carry und zwei Register".

Ist das wirklich so hilfreich, wenn in jedem dritten Satz doch englische 
Begriffe verwendet werden?

von Karl (Gast)


Lesenswert?

Habe leider keine weitere Datenblätter für die AVRs auf deutsch 
gefunden. Wenn jemand andere hat, gerne hier posten.

Gruß Karl

von Christian S. (roehrenvorheizer)


Lesenswert?

"Programmierbarer Watchdog-Zeitgeber mit separatem, eingebauten 
Oszillator"

Ich möchte hier  z.B. lieber Beobachtungs-Hund und Generator lesen...

mfG

: Bearbeitet durch User
von void (Gast)


Lesenswert?

Stefanus F. schrieb:
> Ist das wirklich so hilfreich, wenn in jedem dritten Satz doch englische
> Begriffe verwendet werden?

Im Impressum steht zur Wahl der Übersetzungstiefe auch eine Abwägung.
Aber wie man es macht, macht man es jemandem nicht Recht.
Mein persönlicher Liebling vom kurz Durchblättern ist die Übersetzung 
zur Unkenntlichkeit vom "Leistung-weg-Modus".

von Stefan L. (stefan_l134)


Lesenswert?

Kurz mal reingeschaut und direkt einen Fehler im Kapitel ADU (ADC) 
gefunden:
Laut der übersetzten Version wird für den ADC eine interne 
Referenzquelle von 2,56 V bereitgestellt. Laut original Datenblatt sind 
es nur 1,1 V.

Ganz hinten im Kapitel Kennwerte steht die Referenzspannung dann wieder 
richtig mit 1,1 V drin.

Der angegebene Temperaturbereich auf der ersten Seite stimmt auch nicht 
mit dem original Datenblatt überein.

: Bearbeitet durch User
von copycat (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Warum muss das alles in einem redmont-only Format sein? Ich dachte, die 
Uni Chemnitz wäre Linux-affin?
Habe das in HTML (lokal) übersetzt.
Entpacken, dann ATmegaX8_html/arch_contents.html ist der Start. Leider 
ist das etwas 'suboptimal' geraten.
Habe auch .pdf davon, ist allerdings 50MiB groß. Interesse?
Übrigens, die sehr gute Übersetzung des m8 auf 
http://www.avr-modelleisenbahn.de/atmega8/0-einleitung.htm ist 
verschwunden. Kommt davon, wenn man keine lokale Kopie hat :-/

von S. Landolt (Gast)


Lesenswert?

Es ist doch heutzutage saukuhl (pardon, so cool), in jedem zweiten Satz 
ein englisches Einsprengsel unterzubringen, und sei es nur eins der 
unsäglichen IIRC, IMHO &c., vom LOL ganz zu schweigen. Was, bitte, 
spricht dagegen, richtiges Englisch zu erlernen, zumindest das Bisschen, 
das für ein Datenblatt nötig ist? Oder wollen zukünftige M.Eng Ing. 
immer darauf warten, bis die benötigte Fachliteratur ins Deutsche 
übersetzt wurde? Ich höre homerisches Gelächter, dort hinten in Fernost.

von Michael U. (amiga)


Lesenswert?

Hallo,

Christian S. schrieb:
> "Programmierbarer Watchdog-Zeitgeber mit separatem, eingebauten
> Oszillator"
>
> Ich möchte hier  z.B. lieber Beobachtungs-Hund und Generator lesen...

sicher?
DDR, 1978, wir bekamen eine auch für westliche Verhältnisse moderne 
Gebäudeautomationsanlage mit einer Honywell Delta 1000.
Zum Laden der Software von Kassette mute der Watchdog abgeschaltet 
werden.
"Kill the Watchdog" im Originalhandbucg.
"Töte den Wachhund???" in der angefertigten Übersetzung. :-)

Gruß aus Berlin
Michael

von copycat (Gast)


Lesenswert?

Warum eigentlich dieser Streit um Namen? Namen werden üblicherweise 
nicht übersetzt, und damit ist der watchdog im Prozessor eben kein 
Wachhund. Der watchdog im Garten aber sehr wohl. Wenn ich nach Mailand 
fahren will, weiß auch kein Italiener, wo das ist. Und ich kann (oder 
will) nicht sagen, wie man nach Munich kommt.
Wenn das dann noch im Weltnetz diskutiert wird, gibt es eine politische 
Dimension dazu und wird ganz eklig.
Also, der watchdog im Prozessor bleibt ein watchdog.

von Iseldur (Gast)


Lesenswert?

copycat schrieb:
> Übrigens, die sehr gute Übersetzung des m8 auf
> http://www.avr-modelleisenbahn.de/atmega8/0-einleitung.htm ist
> verschwunden. Kommt davon, wenn man keine lokale Kopie hat :-/

Die sehr gute Übersetzung vom Atmega8 gibt es noch, hat mittlerweile nur 
eine andere Adresse.

http://modelleisenbahn-steuern.de/controller/atmega8/atmega8.htm

MfG
Thomas

von Soul E. (Gast)


Lesenswert?

Christian S. schrieb:
> "Programmierbarer Watchdog-Zeitgeber mit separatem, eingebauten
> Oszillator"
>
> Ich möchte hier  z.B. lieber Beobachtungs-Hund und Generator lesen...

Wenn dann richtiges Siemens-Deutsch. "Leiterkartenrandverbinder", 
"Kellerspeicher", "Stapelzeiger", ...

von Wasserwirtschaftsbetriebsleiter (Gast)


Lesenswert?

S. Landolt schrieb:
> Es ist doch heutzutage saukuhl (pardon, so cool), in jedem zweiten Satz
> ein englisches Einsprengsel unterzubringen, und sei es nur eins der
> unsäglichen IIRC, IMHO &c., vom LOL ganz zu schweigen. Was, bitte,
> spricht dagegen, richtiges Englisch zu erlernen, zumindest das Bisschen,
> das für ein Datenblatt nötig ist? Oder wollen zukünftige M.Eng Ing.
> immer darauf warten, bis die benötigte Fachliteratur ins Deutsche
> übersetzt wurde? Ich höre homerisches Gelächter, dort hinten in Fernost.

Überheblich wie immer.

Hast Du schon einmal überlegt, (ja DU -nicht SIE), daß es immer noch 
Menschen gibt, die in der Schule keinen Englischunterricht hatten, weil 
es den zu ihrer Zeit gar nicht gab?. Die sind jetzt in Rente, in 
Zwangsrente oder arbeitslos, wollen aber trotzdem mit Mikrocontrollern 
umgehen (lernen).

Darüber hinaus ist es ein Armutzzeugnis für Firmen, wenn sie hier zwar 
verkaufen wollen, aber nicht in der Lage sind, ihre DatenBÜCHER (ja, 
Bücher, denn bei mehreren hundert Seiten sind das keine Blätter)in der 
Landessprache herauszugeben?

Das mußte mal raus.

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Ich hatte mit Elektronik in einem Alter angefangen, wo ich noch kein 
Englisch konnte.

Die ersten Experimente mit Mikrocontroller konnte ich relativ früh 
machen, weil die Stadtbücherei umfangreiche Doku auf deutsch hatte. 
Siemens hatte einige Datenblätter in Buch-Form auf Deutsch 
veröffentlicht.

Heute geht es ohne englisch leider nicht mehr. Dementsprechend liegt das 
Einstiegsalter jetzt auch ein paar Jahre höher.

von Einer K. (Gast)


Lesenswert?

Wasserwirtschaftsbetriebsleiter schrieb:
> Armutzzeugnis

Auch du hast die Gelegenheit dich anzupassen!

Denn:
Viele Datenblätter gibts nur auf Chinesisch.
Und das mit stark zunehmender Anzahl

von Axel S. (a-za-z0-9)


Lesenswert?

Wasserwirtschaftsbetriebsleiter schrieb:

> Hast Du schon einmal überlegt, (ja DU -nicht SIE), daß es immer noch
> Menschen gibt, die in der Schule keinen Englischunterricht hatten, weil
> es den zu ihrer Zeit gar nicht gab?

Und? Man kann eine Fremdsprache nur dann lernen, wenn sie in der 
Schulzeit gelehrt wurde? Wolltest du das sagen?

> Die sind jetzt in Rente, in Zwangsrente oder arbeitslos, wollen
> aber trotzdem mit Mikrocontrollern  umgehen (lernen).

Ja. Keine Arme, keine Kekse. Müssen sie halt soviel Englisch lernen, wie 
für das Verständnis von Datenblättern notwendig ist. Man braucht doch 
für jedes Hobby irgendwelche Vorkenntnisse. Und wenn man die nicht 
hat, muß man sie sich halt aneignen. Punkt.

> Darüber hinaus ist es ein Armutzzeugnis für Firmen, wenn sie hier zwar
> verkaufen wollen, aber nicht in der Lage sind, ihre DatenBÜCHER (ja,
> Bücher, denn bei mehreren hundert Seiten sind das keine Blätter)in der
> Landessprache herauszugeben?

Das ist schlicht eine Frage der Ökonomie. In wievielen Sprachen sollen 
die Hersteller ihre Datenblätter denn herausgeben und vor allem: 
pflegen? Das Problem der fehlenden Pflege wurde ja schon deutlich. Die 
hobbymäßige Übersetzung von oben enthält Fehler. Die sollte mal jemand 
rausmachen. Und wenn im Original ein Fehler war und behoben wurde (kommt 
immer vor), dann muß der in allen Übersetzungen auch nachgezogen werden. 
Das ist saumäßig viel Arbeit. Das lohnt sich schlicht nicht.

Zumal die Schnittmenge der Anwender, die lernunwillig (oder -fähig?) 
sind und große Mengen der IC abnehmen würden, wenn sie denn ein 
Datenblatt in ihrer Muttersprache hätten, eher klein sein wird. 
Praktisch die Nullmenge.

von fsdf (Gast)


Lesenswert?

Stefanus F. schrieb:
> Heute geht es ohne englisch leider nicht mehr.

Naja, was heißt hier leider?

Das ist fast so, als würde man sich in Spanien beschweren, das keiner 
Deutsch spricht.

von Soul E. (Gast)


Lesenswert?

Axel S. schrieb:

> Ja. Keine Arme, keine Kekse. Müssen sie halt soviel Englisch lernen, wie
> für das Verständnis von Datenblättern notwendig ist. Man braucht doch
> für jedes Hobby irgendwelche Vorkenntnisse. Und wenn man die nicht
> hat, muß man sie sich halt aneignen. Punkt.

Da hatta Recht. Kollege hat neulich den Jagdschein gemacht. Da musst Du 
mehr Vokabeln lernen als man zum Lesen eines Datenblattes braucht.

von Tim L. (Gast)


Lesenswert?

Stefanus F. schrieb:
> Dementsprechend liegt das
> Einstiegsalter jetzt auch ein paar Jahre höher.

Das glaub ich nicht wirklich. Spätestens in der Grundschule wird doch 
heute mit Englisch gleich angefangen. Und im Kindergarten haben die Kids 
früher bestimmt auch keine Mikrocontroller programmiert.

von Tim L. (Gast)


Lesenswert?

Und wenn ich das im Bekanntenkreis sehe, lernen die Kids heute durch das 
Internet fast automatisch Englisch.

von svensson (Gast)


Lesenswert?

Also ich kann Englisch, finde es aber trotzdem einfacher, wenn ich einen 
deutschen Text vor mir habe, schon weil ich es schneller lesen kann.

Bei so einer Übersetzung kommt natürlich ein "Denglisch" heraus, weil 
eine komplette Übersetzung, z.B. "Übertrag" statt "Carry", "Null" statt 
"Zero", dann doch eher zur Verwirrung führen dürfte.

Und leider hat die europäische Industrie bei den µC/µP schon lange den 
Anschluß verpaßt, aber da hilft jammern auch nicht.

> Spätestens in der Grundschule wird doch heute mit Englisch gleich angefangen.

Das, was die Kinder da lernen, kann man aber getrost in der Pfeife 
rauchen.

von Einer K. (Gast)


Lesenswert?

Tim L. schrieb:
> fast automatisch Englisch

Ich bin mir nicht sicher, ob English jetzt wirklich die geeignetste 
Sprache ist. Aber ohne eine gemeinsame Sprache ist keine weitreichende 
Kommunikation möglich.

Das eine, ist ohne das andere, nicht zu haben.
English Verweigerer, haben da schlicht verloren.
Abgehangen.

> Die meisten Grenzen befinden sich in den Köpfen.

von Nachdenklicher (Gast)


Lesenswert?

Arduino Fanboy D. schrieb:
> Ich bin mir nicht sicher, ob English jetzt wirklich die geeignetste
> Sprache ist.

Sie ist zumindest wesentlich einfacher als Zweit- oder Drittsprache zu 
erlernen, als Chinesisch, Russisch oder Arabisch. ;-)

Und bei übersetzter Fachliteratur (wozu ich Datenblätter auch zähle) 
empfinde ich übersetzte Fachbegriffe als extrem störend. In irgendeinem 
Buch tauchte mal das Wort "Läuferquadrat" auf - als Bezeichnung für den 
Cursor in einer Texteingabe. Fremdsprachige Fachbegriffe erklären ist 
bei Übersetzungen ein Muß. Sie durch zwangsweise konstruierte andere 
Begriffe ersetzen ein No-Go.

von Wasserwirtschaftsbetriebsleiter (Gast)


Lesenswert?

Axel faselte:
> Man kann eine Fremdsprache nur dann lernen, wenn sie in der
> Schulzeit gelehrt wurde? Wolltest du das sagen?

Nein, das wollte ich nicht. Daß Du so verstehen würdest, hätte ich ahnen 
müssen.

> Das ist schlicht eine Frage der Ökonomie. In wievielen Sprachen sollen
> die Hersteller ihre Datenblätter denn herausgeben und vor allem:
> pflegen?

In wievielen Sprachen...Hm...
Da sage ich doch: In den Sprachen, in denen die Hauptabnehmer bzw. 
Nutzer sitzen: Englisch, Deutsch, Spanisch (Südamerika) Japanisch, 
Chinesisch.

Wenn man sich aber als Chip-Firma keinen technischen Übersetzer leisten 
kann, dann bleibe ich dabei: Das ist ein Armutszeugnis.

von Einer K. (Gast)


Lesenswert?

Wasserwirtschaftsbetriebsleiter schrieb:
> In wievielen Sprachen...Hm...
> Da sage ich doch: In den Sprachen, in denen die Hauptabnehmer bzw.
> Nutzer sitzen: Englisch, Deutsch, Spanisch (Südamerika) Japanisch,
> Chinesisch.
Man hat sich international auf English geeinigt.
So kann jeder jedes wichtige Dokument lesen.
(nur die Chinesen sind da etwas außerhalb der Spur, aber das wird noch)

Wasserwirtschaftsbetriebsleiter schrieb:
> Wenn man sich aber als Chip-Firma keinen technischen Übersetzer leisten
> kann, dann bleibe ich dabei: Das ist ein Armutszeugnis.
Die Chip Hersteller sollen sich auf ihre Produkte konzentrieren!
Da sollte ihre Kern Kompetenz liegen.
Eine englische Doku ist voll ausreichend.

von Georg G. (df2au)


Lesenswert?

Nachdenklicher schrieb:
> Bezeichnung für den Cursor in einer Texteingabe
Das kenne ich als "in der Mode der Schnörkelfesselung".

Siemens: Kellerspeicherzeiger (Stackpointer) und auch sehr schön: 
Namensfeld, abgekürzt oplab = Label

IBM Handbuch zum ersten PC: Die Leiterplatte ist in Einzelkreis pro 
Kanal Technik ausgeführt. Was das bedeutet, ist mir bis heute unklar. Im 
englischen  Handbuch steht "single land per channel". Die Kollegen von 
IBM-Deutschland haben auch nur den Kopf geschüttelt. Der Autor war 
angeblich Japaner.

von S. Landolt (Gast)


Lesenswert?

> Man hat sich international auf English geeinigt...
> (nur die Chinesen sind da etwas außerhalb der Spur, aber das wird noch)

Auf lange Sicht wäre ich da nicht ganz so sicher, "Die Masse könnt Ihr 
nur durch Masse zwingen", und das bei 1.4 Milliarden.

von Nachdenklicher (Gast)


Lesenswert?

S. Landolt schrieb:
> und das bei 1.4 Milliarden.

Und wie viel Millionen dieser Milliarden gehören zur Tech community? So 
wichtig die Arbeit der Reisbauern irgendwo außerhalb der Boomzone 
Shenzen ist, denen ist es wohl völlig wurscht, in welcher Sprache 
Datenblätter für Elektronik gemacht werden.

Der Teil der Weltbevölkerung, der sich mit dem Kram beschäftigt und 
Englisch (egal ob als Muttersprache oder zusätzliche Sprache) spricht, 
dürfte auch auf lange Sicht größer sein als der Teil der chinesischen 
Bevölkerung, die davon betroffen ist. Und man will seinen Kram ja auch 
außerhalb Chinas verkaufen...

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

copycat schrieb:

> Und ich kann (oder will) nicht sagen, wie man nach Munich kommt.

Mit "Aix-la-Chapelle" haben vermutlich noch wesentlich mehr
Deutsche Ihre Probleme...

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

svensson schrieb:
> Und leider hat die europäische Industrie bei den µC/µP schon lange den
> Anschluß verpaßt

Der Atmel AVR war ursprünglich ein norwegisches Produkt.

Der MSP430 wurde in der deutschen Dependance von TI entwickelt.

Der ARM ist eine britische Entwicklung.

Stimmt, Europa hat's echt nicht drauf.

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

ST Microelectronics und NXP sitzen in den Niederlanden.

Arduino ist ein Italienisches Produkt und durchaus erfolgreich.

von Arno (Gast)


Lesenswert?

S. Landolt schrieb:
>> Man hat sich international auf English geeinigt...
>> (nur die Chinesen sind da etwas außerhalb der Spur, aber das wird noch)
>
> Auf lange Sicht wäre ich da nicht ganz so sicher, "Die Masse könnt Ihr
> nur durch Masse zwingen", und das bei 1.4 Milliarden.

Es gibt voraussichtlich bald mehr Inder als Chinesen. Damit wird 
Chinesisch (welches eigentlich? Wahrscheinlich Mandarin, was aber "nur" 
von 950 Mio. Menschen gesprochen wird, laut Wikipedia) wohl als "neue 
Weltsprache" nochmal Konkurrenz bekommen...

MfG, Arno

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

Stefanus F. schrieb:
> ST Microelectronics und NXP sitzen in den Niederlanden.

ST ist wiederum ein Konglomerat aus einer französischen (Thomson) und 
einer italienischen (SGS) Firma; NXP war mal Philips, das mal Valvo war 
... und das war sogar mal deutsch.

von Gerald B. (gerald_b)


Lesenswert?

Nur mal testweise reingeklickt... Siliziumfehler Kapitel 40 ist nur die 
Überschrift übersetzt, der Rest ist da wohl jemanden durch die Lappen 
gegangen :-)

von svensson (Gast)


Lesenswert?

> war, wurde, hatte

Ihr ahnt schon, was ich meine...

(War zugegebenermaßen schon etwas provokant formuliert.)

Das 486er-Pendant von Robotron fehlt noch in Eurer Liste.

von qwertzuiopü+ (Gast)


Lesenswert?

Harald W. schrieb:
> Mit "Aix-la-Chapelle" haben vermutlich noch wesentlich mehr
> Deutsche Ihre Probleme...

Ja, wie die Franzosen auf diesen Namen gekommen sind, ist mir auch etwas 
schleierhaft.
Cologne ist ja noch nachvollziehbar und Munich ist wohl nur eine 
Verballhornung, weil der Umlaut zu kompliziert ist, aber 
"Aix-la-Chapelle" ist wirklich bekloppt.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

qwertzuiopü+ schrieb:
> aber "Aix-la-Chapelle" ist wirklich bekloppt.

Naja, das "Aix" ist auf die natürlich* lateinische Namensquelle acqua 
zurückzuführen, die auch in den anderen Namen steckt, und das 
"la-chapelle" könnte auf die Pfalzkapelle zurückzuführen sein, die von 
Karl dem Großen (dem Chef des fränkischen Reichs) als Teil der 
Kaiserpfalz eingerichtet wurde.

*) was sonst?

von Phil (Gast)


Lesenswert?

Rufus Τ. F. schrieb:
> svensson schrieb:
> Und leider hat die europäische Industrie bei den µC/µP schon lange den
> Anschluß verpaßt
>
> Der Atmel AVR war ursprünglich ein norwegisches Produkt.
>
> Der MSP430 wurde in der deutschen Dependance von TI entwickelt.
>
> Der ARM ist eine britische Entwicklung.
>
> Stimmt, Europa hat's echt nicht drauf.

Nicht nur der MSP430... Auch aktuellere Prozessoren kommen von dort.

von Anton M. (antonm)


Lesenswert?

Arno schrieb:
> Es gibt voraussichtlich bald mehr Inder als Chinesen. Damit wird
> Chinesisch (welches eigentlich? Wahrscheinlich Mandarin, was aber "nur"
> von 950 Mio. Menschen gesprochen wir

Ganz egal wieviel Inder oder Chinesen. Englisch wird das Rennen machen 
weil schlicht die Sprache gewinnt mit der man möglichst weltweit 
klarkommt. Unser Denglisch ist da nur eine Zwischenstufe der Anpassung. 
Und es macht Sinn, egal für wie unschön das manche halten.

von S. Landolt (Gast)


Lesenswert?

Einige der hier angeführten Argumente galten vor sehr langer Zeit auch 
mal für Latein. Zugegeben, da gab es noch keine weltumspannende 
Kommunikation per Internet.

von Nachdenklicher (Gast)


Lesenswert?

S. Landolt schrieb:
> Einige der hier angeführten Argumente galten vor sehr langer Zeit auch
> mal für Latein. Zugegeben, da gab es noch keine weltumspannende
> Kommunikation per Internet.

Wenn das indische oder das chinesische Weltreich mal durch gnadenlose 
Eroberung der anderen Länder eine Expansion wie damals die Römer 
hinlegt, könnten die Karten durchaus neu gemischt werden.
Halte ich aber für wenig wahrscheinlich. Außerdem ist diese 
Betrachtungsweise sehr eurozentrisch. Weder in China noch auf dem 
amerikanischen Doppelkontinent dürfte Latein vor gut 2000 Jahren eine 
größere Rolle gespielt haben. ;-)

Und bei bestimmten Fachbegriffen hat sich die lateinische Sprache bis 
heute gehalten - ich sage nur Medizin. Trotzdem dürften internationale 
medizinische Konferenzen in der Gegenwart eher eine andere 
Verkehrssprache für "die Füllwörter zwischen den Fachbegriffen" nutzen. 
Als Nichtmediziner tippe ich auf Englisch.

Hinweis: Die Veranstaltung, wo der Typ vorne steht und auf Latein 
faselt, ist was anderes - wobei, wie manchmal auch in der Medizin hat 
das auch was mit "dran glauben" zu tun.

von S. Landolt (Gast)


Lesenswert?

> Betrachtungsweise sehr eurozentrisch

Nun ja - von den amerikanischen Hochkulturen ist nichts übriggeblieben; 
der arabische Beitrag war groß, das stimmt, heute allerdings bleibt nur 
noch das Öl. China wage ich nicht zu beurteilen.
  Aber Stichwort 'eurozentrisch': das denke ich auch immer, wenn ich 
höre oder lese, der Zweite Weltkrieg hätte mit den Schüssen auf der 
Westerplatte begonnen. Aber ich schweife ab (dabei habe ich heute noch 
einiges vor).

von Henrik H. (Firma: TU Chemnitz) (heha)


Lesenswert?

Um ein paar Fragen vor dem Flame-War zu beantworten:
Grundlage meiner (=Henrik Haftmann) „Übersetzung“ ist die für den 
ATmega8 von Rolf Bröcker. Er hat es sicherlich handübersetzt.

Dazu habe ich sein Werk zunächst in CHM umgesetzt, weil sonst das 
Inhaltsverzeichnis ausufert und eine Begriffssuche schwer möglich ist.
Weiterhin die Bilder übersetzt und von JPG in GIF gepresst.
Besser wäre SVG oder WMF, also ein Vektorformat.

Es war angedacht, diese Datei an Programmer's Notepad oder Notepad++ 
irgendwie anzubinden, damit man eine echte kontextsensitive Hilfe hat: 
Auf TIMSK0 F1 gedrückt soll die Hilfeseite mit der Bitbelegung dieses 
Registers aufrufen. Das wäre doch genial, oder nicht? Gab's schon mal, 
bei Turbo Pascal.

Dann habe ich das Ganze auf den ATmegaX8 erweitert, wobei die neuen 
Passagen oftmals noch englisch (aus der PDF-Datei herauskopiert) 
geblieben sind. Auch alles manuell übersetzt. Ein paar Kleinigkeiten im 
deutschen Text sind fehlerhaft geworden, weil ATmegaX8 nicht durchweg 
aufwärtskompatibel ist.

Die Liste der Opkodes habe ich komplett überarbeitet, mit der Idee, 
ein Datenblatt für alle 8-Bit-AVRs zu schaffen und mit der 
Chipauswahl (oben rechts) die Information zu filtern.
Beim Wollen ist es geblieben: Womöglich gibt es bei Atmel/Microchip ein 
solches Master-Dokument für ATmega und ATtiny. Außerdem haben inzwischen 
automatische Übersetzer an Leistung zugenommen.

Um die CHM-Datei web-zugänglich zu halten habe ich schließlich ein 
PHP-Skript geschrieben um die CHM-Datei seitenweise (im altmodischen 
2-Frame-Design) zu präsentieren. Und das ist das was die meisten 
Anwender sehen. Sinnvoller ist es die CHM-Datei lokal zu nutzen, auch 
unter Linux. Wegen der Index- und Volltextsuche. Ein Download-Button ist 
dazu eingebaut.

Jaja, gewählte Übersetzungen mögen unglücklich klingen; ich kann aber 
dagegen halten dass die englischen Begriffe ebenso nichtssagend sind! 
Was soll der Unterschied zwischen Power-Save und Power-Down?? Das ist 
auch im Englischen Bullshit! Power-Down ist wenn kein Strom da ist. Für 
den Normalbürger; für den Techniker: Keine Spannung. Und unter 
Power-Save würde ich einen Batteriespeicher erwarten: Da ist kein 
Kondensator drin!
Heutzutage würde ich's mit einem numerischen Stromsparmodus übersetzen, 
also Idle = Stromsparmodus 0, ADC Noise Rejection = Stromsparmodus 1 
usw.
aber das ist schon eine sehr freie Übersetzung, eher eine Umdichtung, 
und wenig aussagekräftig.

Richtig wäre das Datenblatt als wirklich interaktives CHM/HTML: Mit 
Bubblehelp für unklare Begriffe, sowie viel mehr interne und auch 
externe Links. Dafür viel weniger Text, denn das Leseverhalten für 
Online-Hilfe ist anders als für Gedrucktes: PDF ist IMHO für den armen, 
geschundenen Programmierer als Hilfe nahezu unbrauchbar, aber ALLE 
Chiphersteller bleiben ewig gestrig. Gruselig bei ALLEN Datenblättern 
ist das mühsame Rätseln, an welchem Pin welche Peripherie gerade aktiv 
ist, und womit sich das beißen könnte. So etwas ist manchmal in deren 
IDE integriert, aber das ist ohne Probleme auch in HTML + Javascript 
möglich.

Nun ja, deshalb gibt es KEIN Datenblatt für andere AVR-Typen.
Wobei ich für ATmega32U4 bereits Passagen übersetzt habe, die mit USB zu 
tun haben.

: Bearbeitet durch User
von Christian S. (roehrenvorheizer)


Lesenswert?

Henrik H. schrieb:
> vor dem Flame-War

Kommt der Flammen-Krieg jetzt gleich?


mfg

von Andreas B. (bitverdreher)


Lesenswert?

Henrik H. schrieb:
> Was soll der Unterschied zwischen Power-Save und Power-Down?? Das ist
> auch im Englischen Bullshit! Power-Down ist wenn kein Strom da ist. Für
> den Normalbürger; für den Techniker: Keine Spannung. Und unter
> Power-Save würde ich einen Batteriespeicher erwarten: Da ist kein
> Kondensator drin!

wenn man das DB bzw. englische Begriffe nicht versteht, sollte man es 
nicht übersetzen.
Power Save ist der Zustand wo möglichst viel Strom gespart werden soll. 
Das ist etwas völlig anderes als Power down. Power save kann man auch 
einfach mit Strom sparen bzw. Stromsparmodus übersetzen.
Und ja, deutsche Übersetzungen klingen teilweise blöd. Deshalb läßt man 
das auch i.A.
Mir wäre es, davon abgesehen, zu riskant irgendwelche Übersetzungen zu 
verwenden, selbst wenn ich darauf angewiesen wäre. Da schleichen sich 
immer irgendwelche zusätzlichen Fehler ein.
Elektronik ohne Englisch geht eben nicht. Jedenfalls nicht, wenn man 
entwickeln will. Man soll ja mittlerweile froh darüber sein, daß DB i.A. 
in englisch und nicht nur in chinesisch vorliegen.
Notfalls würde ich mir die nicht verstandenen Passagen maschinell 
übersetzen lassen und dann raten, was gemeint sein könnte. ;-)

von Harald K. (kirnbichler)


Lesenswert?

Henrik H. schrieb:
> Und unter Power-Save würde ich einen Batteriespeicher erwarten:
> Da ist kein Kondensator drin!

Das ist halt das Problem, wenn die Englischkenntnisse beschränkt sind 
(ohne Dir zu nahe treten zu wollen). Save != Safe.

Da macht ein Buchstabe viel aus, wie übrigens auch bei live und life.

von Rolf (rolf22)


Lesenswert?

Wasserwirtschaftsbetriebsleiter schrieb:

> Wenn man sich aber als Chip-Firma keinen technischen Übersetzer leisten
> kann, dann bleibe ich dabei: Das ist ein Armutszeugnis.

Es GIBT praktisch keine Übersetzer, die das wirklich können. Sieh dir 
mal unter 
https://www.proz.com/kudoz/german-to-english/electronics-elect-eng an, 
auf welchem Niveau studierte Übersetzer sind.

Ein Datenbuch für einen ATmega übersetzen, dafür muss man den Text 
100%ig verstehen. 90%ig genügt nicht. Jemand ohne Programmiererfahrung 
z. B. ist da völlig ungeeignet, der versteht nur Bahnhof.

Du und ich müssen übrigens nur die Teile verstehen, die wir für unsere 
Arbeit brauchen, das ist oft nur ein Bruchteil des Texts. Außerdem 
können wir fragen, wenn wir etwas nicht kapiert haben ("Wer hier kann 
mir sagen, warum das mit dem Watchdog nicht so funktioniert?")

Sehr vieles steht NUR zwischen den Zeilen oder muss als 
Hintergrundwissen im Kopf sein, was du und ich gar nicht merken, weil es 
für uns selbstverständlich ist.
Dasselbe gilt auch für Bezüge und Mehrdeutigkeiten/Schlampigkeiten.

Und: Auch du und ich können das Datenbuch eines ATmega nicht Zeile für 
Zeile runterübersetzen, weil wir den Inhalt erst dann komplett 
verstehen, wenn wir das ganze Buch studiert und x-mal vor und 
zurückgeblättert haben, bis uns alles klar ist. Danach erst könnten wir 
mit der Übersetzung anfangen und müssten trotzdem noch oft genug 
zurückgehen und Stellen und ungünstig gewählte Begriffe korrigieren. Das 
ist ein sehr hoher Zeitaufwand. Wenn es nur x geeignete Übersetzer gibt, 
die y Seiten pro Tag übersetzen können, und man z Seiten zu übersetzen 
hat, dann muss man auf manche Übersetzung verzichten, wenn z zu hoch 
ist.

von Thomas (kosmos)


Lesenswert?

.....4 Jahre später, ja ist schon praktisch auch mal ein chinesisches 
Datenblatt in deutsch lesen zu können auch wenn die Übersetzungsqualität 
nicht ganz so gut ist.

https://translate.google.de/?hl=de&sl=ch&tl=de&op=docs

Die Seitenzahl ist allerdings begrenzt, glaub bei 100 war Schluss.

von Manfred P. (pruckelfred)


Lesenswert?

Thomas O. schrieb:
4 Jahre später

!!!!

Rolf schrieb:
> Es GIBT praktisch keine Übersetzer, die das wirklich können.

Wenn die Zielsprache die Muttersprache des Übersetzers ist, bekommt man 
gute Ergebnisse.

Thomas O. schrieb:
4 Jahre später

!!!!

: Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.