Forum: Offtopic "Falsche Töpfe beschädigen Induktionskochfeld"


von Martin S. (sirnails)


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Stimmts, oder stimmt's nicht?

Wir legen uns jetzt auch einen neuen Herd zu. Ich koche allerdings schon 
seit vier/fünf Jahren auf ner Einzelplatte von Silit, die aber so genial 
einschürt, dass ich das Ceranfeld nurnoch zum Kartoffelkochen (zweite 
Platte) anmache.

Die nette Dame aus dem Elektofachgeschäft sagte zu uns, wir müssen 
aufpassen, da billige Töpfe gerade beim Aufkommen der Induktionstechnik 
für den Haushalt reihenweise zu defekten der Kochfelder geführt haben.

Als E-Techniker denke ich mir: Darf doch gar nicht sein! Als Konsument 
mit Interesse an einem langlebigen Küchengerät denke mir: Wenn's so ist, 
dann lieber neue Töpfe als nach der Garantie ein neues Kochfeld.

Was ich bestätigen kann, ist, dass Töpfe mit eingeschränktem 
ferromagnetischen Eigenschaften, die aber trotzdem vom Kochfeld als Topf 
erkannt werden, durchaus bei unserer Silit-Einzelkochplatte Probleme 
machen. Wenn ich einen Emaille-Topf mit dünnem Boden (sind ja zumeist 
nur 250-350µm Blech) auf die Platte stelle, und maximal bestrome, dann 
fängt die Elektronik innen das Stinken an.

Was ist das aber für ein Effekt der dort auftritt? Wenn das Wechselfeld 
keinen geschlossenen magnetischen Fluss aufbauen kann, dann gibt's halt 
keine Wirbelstromverluste, und es fließt halt kein Strom. Das sollte der 
Induktionsplatte aber doch eigentlich nichts ausmachen dürfen. Trotzdem 
wird die Elektronik dann überproportional heiß (Ablufttemperatur geht 
dann locker auf 80°C hoch).

Was ist nun die Wahrheit?

von Bernhard S. (gmb)


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Martin S. schrieb:
> Wenn das Wechselfeld
> keinen geschlossenen magnetischen Fluss aufbauen kann, dann gibt's halt
> keine Wirbelstromverluste, und es fließt halt kein Strom.

Die Induktivität einer Spule ist definiert als (verketteter-) 
magnetischer Fluss geteilt durch den Strom durch die Spule.

Schließt du den magnetischen Fluss kurz, dann sinkt die Induktivität.

Wird die Spule an einer konstanten Wechselspannung betrieben, dann 
steigt der Strom stark an, auf Werte die mit geeignetem Kochtöpfen nicht 
erreicht werden.

von Holm T. (Gast)


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Martin S. schrieb:
> Stimmts, oder stimmt's nicht?
>
> Wir legen uns jetzt auch einen neuen Herd zu. Ich koche allerdings schon
> seit vier/fünf Jahren auf ner Einzelplatte von Silit, die aber so genial
> einschürt, dass ich das Ceranfeld nurnoch zum Kartoffelkochen (zweite
> Platte) anmache.
>
> Die nette Dame aus dem Elektofachgeschäft sagte zu uns, wir müssen
> aufpassen, da billige Töpfe gerade beim Aufkommen der Induktionstechnik
> für den Haushalt reihenweise zu defekten der Kochfelder geführt haben.
>
> Als E-Techniker denke ich mir: Darf doch gar nicht sein! Als Konsument
> mit Interesse an einem langlebigen Küchengerät denke mir: Wenn's so ist,
> dann lieber neue Töpfe als nach der Garantie ein neues Kochfeld.
>
> Was ich bestätigen kann, ist, dass Töpfe mit eingeschränktem
> ferromagnetischen Eigenschaften, die aber trotzdem vom Kochfeld als Topf
> erkannt werden, durchaus bei unserer Silit-Einzelkochplatte Probleme
> machen. Wenn ich einen Emaille-Topf mit dünnem Boden (sind ja zumeist
> nur 250-350µm Blech) auf die Platte stelle, und maximal bestrome, dann
> fängt die Elektronik innen das Stinken an.
>
> Was ist das aber für ein Effekt der dort auftritt? Wenn das Wechselfeld
> keinen geschlossenen magnetischen Fluss aufbauen kann, dann gibt's halt
> keine Wirbelstromverluste, und es fließt halt kein Strom. Das sollte der
> Induktionsplatte aber doch eigentlich nichts ausmachen dürfen. Trotzdem
> wird die Elektronik dann überproportional heiß (Ablufttemperatur geht
> dann locker auf 80°C hoch).
>
> Was ist nun die Wahrheit?

..Fehlkonstruktion der Elektronik der Kochplatte. Die hat nicht 
ausreichend Last und die Energie geht phasenverschoben wieder zurück in 
den Generator.
Das Muß die Elektronik handeln können und ggf. die Leistung runter 
fahren.

Gruß,

Holm

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Martin S. schrieb:
> Wenn ich einen Emaille-Topf mit dünnem Boden (sind ja zumeist
> nur 250-350µm Blech)

bist du dir sicher? Wo soll denn da im Topf eine mechanische Stabilität 
herkommen, wenn da nur 0,3mm Boden"Blech" sein sollte?

von Christian B. (luckyfu)


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Bernhard S. schrieb:
> Wird die Spule an einer konstanten Wechselspannung betrieben, dann
> steigt der Strom stark an, auf Werte die mit geeignetem Kochtöpfen nicht
> erreicht werden.

... und dann schaltet das Kochfeld mit einer Fehlermeldung ab.

Du kannst ein normal gefertigtes Kochfeld nicht durch falsche Töpfe 
beschädigen, es gibt allenfalls ein Piepkonzert.

von Uhu U. (uhu)


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Christian B. schrieb:
> ... und dann schaltet das Kochfeld mit einer Fehlermeldung ab.

Division durch 0 -- Das Schnitzel ist gefroren.

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