Hallo liebe Leute, warum werden in einer Netznachbildung (nach CISPR) Luftspulen nötig? An Sättigungsfestigkeit liegt es doch sicher nicht, oder? Geht es um Resonanzen? Vielen Dank und viele Grüße Volker
Volker schrieb: > Luftspulen nötig? Eisen- oder Ferritkerne haben Hysterese und Nichtlinearitäten, die das Messergebnis verfälschen würden.
M.E. hat die Nichtlinearität auf das Messergebnis (also das, was der Messempfänger anzeigt) keinen so großen Einfluss. Man kann die Eisenkern-/Ferritkernspule so reichlich dimensionieren, dass man weit weg bleibt von der Sättigung. Es sollte möglich sein, innerhalb der vorgegebenen Sollkurve der Impedanz zu bleiben. Ich hab's allerdings noch nicht ausprobiert. Einer von Euch?
Volker schrieb: > Es sollte möglich sein, innerhalb der > vorgegebenen Sollkurve der Impedanz zu bleiben. Ich hab's allerdings > noch nicht ausprobiert. Einer von Euch? Nein. Gegenfrage: Wieso ein teures und aufwendig zu spezifizierendes Material einbauen wenn eine Luftspule die Anforderungen erfüllt?
Die LISN sollte von 9kHz bis 30MHz spielen. Wie viele geeignete Kernmaterialien gibts denn dafür?
Edson schrieb: > Gegenfrage: Wieso ein teures und aufwendig zu spezifizierendes Material > einbauen wenn eine Luftspule die Anforderungen erfüllt? Weil 1. ...alles was ich (speziell bei LISN) lese die Konstruktion dieser Luftspule nicht trivial ist (Resonanzen) 2. ...die Spule deutlich größer als eine Ringkernspule ist 3. ...bei der Luftspule der Abstand zum und das Material des Gehäuses nicht mehr egal ist, da die Feldlinien ja nun nicht mehr geführt sind -> noch größere Gehäuse Wenn das alles nicht zählen würde, würden die, die Kernmaterialien verkaufen, ja kaum noch existieren ;-)
Michael X. schrieb: > Die LISN sollte von 9kHz bis 30MHz spielen. Wie viele geeignete > Kernmaterialien gibts denn dafür? Eines würde mir genügen.
Ich hatte den Link schon mal gepostet, den Vortrag hatte ich gehört: https://www.youtube.com/watch?v=_vaO8gSIQxw Münchner Amateurfunktagung 2018 - Vereinfachte Netznachbildung für Kleinverbraucher von Jochen Jirmann PS: Der nichtssagende Kommentar unten stammt (soweit ich mich erinnere) nicht von mir, da war irgendein Witzbold am Werk.
Okay, Spaß beiseite, der Einwand ist ernst zu nehmen. Ich habe natürlich kein Material gefunden. Man könnte versuchen, Kerne zu kombinieren, aber der Frequenzgang der Induktivität wird dabei nicht eben bleiben. Und das wollen wir ja. Tja, bleibt noch die Frage: Wie sieht die ultimative Konstruktion aus? Danke und Grüße Volker
...oh, jetzt haben sich unsere Antworten gerade überschnitten, muss ich erst mal lesen, aber den Jirmann-Beitrag kenne ich, glaub' ich, ich hab den auch in Weinheim gesehen, als er das vorgeführt hat. Ich lese erstmal...
...ich meinte natürlich: ich seh's mir erstmal an. Hab ich jetzt auch. Jirmann ist 'n praktisch veranlagter Prof, er hat eine sehr preisgünstige Lösung gefunden, die für Vergleichszwecke durchaus genügt und keine allzuschlimmen Kompromisse macht. Im Gegenteil, die Impedanzkurven sehen ja 'ganz gut' aus. Auch ich brauche keinen 16A-Ausgang, da es mir vor allem - wie Jirmann - zunächst um die vielen lästigen Kleinstörer geht, wie Steckernetzgeräte, LED-Lampen, Drucker, Scanner, PC-Netzteile usw. Insofern war meine Frage: warum eigentlich Luftspulen? eher meinem allgemeinen Interesse geschuldet. Tatsächlich habe ich auch schon eine kleine Netznachbildung hier, noch ohne Trenntrafo, mit preisgünstigen Bauteilen und Ferritspulen. So, da mich das Thema natürlich einfach interessiert, die offene Frage: wie baut man eine geeignete Luftspule, die in weiten Bereichen ohne nennenswerte Resonanzen erscheint? Vielleicht bau' ich ja doch mal eine normgerechte LISN... Danke und Grüße Volker - DF9PL
Suche mal fertige Spulen bei www.mouser.com mit >10 Ampere und >10uH (davon müsstest du 5 in Serie schalten) mit einer Resonanzfrequenz von > 30 Mhz (besser 100 Mhz). Poste dann mal das Ergebnis :-) Ah ja, für eine 9kHz Lisn brauchst du neben der 2x 50 uH auch noch 2x 250 uH
Christoph db1uq K. schrieb: > ...PS: Der nichtssagende Kommentar unten stammt (soweit ich mich erinnere) > nicht von mir, da war irgendein Witzbold am Werk. Hm, und der verwendet Dein Namenskürzel? :-) Naja, der Kommentar bezieht sich ja wohl auf Jirmanns Äußerung, als niemand mehr eine Frage stellen will: "Alle Klarheiten restlos beseitigt? Des kann ich nicht glauben!"
Udo K. schrieb: > Suche mal fertige Spulen bei www.mouser.com mit >10 Ampere > und >10uH (davon müsstest du 5 in Serie schalten) mit einer > Resonanzfrequenz von > 30 Mhz (besser 100 Mhz). > > Poste dann mal das Ergebnis :-) > > Ah ja, für eine 9kHz Lisn brauchst du neben der 2x 50 uH auch noch 2x > 250 uH oukäi, is' klar geworden :-)
Volker schrieb: > Edson schrieb: > >> Gegenfrage: Wieso ein teures und aufwendig zu spezifizierendes Material >> einbauen wenn eine Luftspule die Anforderungen erfüllt? > > Weil > 1. ...alles was ich (speziell bei LISN) lese die Konstruktion dieser > Luftspule nicht trivial ist (Resonanzen) > 2. ...die Spule deutlich größer als eine Ringkernspule ist > 3. ...bei der Luftspule der Abstand zum und das Material des Gehäuses > nicht mehr egal ist, da die Feldlinien ja nun nicht mehr geführt sind -> > noch größere Gehäuse > > Wenn das alles nicht zählen würde, würden die, die Kernmaterialien > verkaufen, ja kaum noch existieren ;-) Ok zu 1) Das trifft auf eine Konstruktion mit einem nicht bekannten Kenrmaterial auf jeden Fall auch zu ;) zu 2) Das stimmt zwar, klärt aber nicht (meine Gegen-)Frage. zu 3) Das stimmt auch, aber sind die Gehäuse- und Spulengröße sowie Abstände nicht einfacher zu "re-engineeren" als eine Neuentwicklung mit Materialien, die möglicherweise gar nicht oder nur schwer zu beziehen sind?
> Wenn das alles nicht zählen würde, würden die, die Kernmaterialien > verkaufen, ja kaum noch existieren ;-) Das ist jetzt doch etwas stark verallgemeinert ;)
Michael X. schrieb: > Die LISN sollte von 9kHz bis 30MHz spielen. Wie viele geeignete > Kernmaterialien gibts denn dafür? NiZn-Ferrite können das. Mir sind aber nur Ringkerne für Entstörzwecke bekannt. Immerhin könnte man aus Klappferriten Kerne mit Luftspalt basteln.
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