Hallo und guten Tag, ich benötige Hilfe bei einem Magnetrührer-Projekt. Ich bin beruflich zwar Hardware- und Firmwareentwickler, habe jedoch im Bereich Magnetismus absolut keine Erfahrung (allenfalls in der Berufschule angerissen). Ich habe die letzten Wochen damit zugebracht mich in das Thema einzulesen und mir die Zusammenhänge klar zu machen. Wenn es allerdings darum geht das angeeignete "Wissen" in die Praxis umzusetzen habe ich massive Probleme. Ich habe auch diverse Threads hier durchsucht und die google-suche bemüht aber ich bekomme die Zusammenhänge nicht auf die Kette bzw. weiß ich nicht wie ich es anwenden soll. Der Magnetrührer soll nicht mit Motor und Permanentmagnet sondern mit Elektromagneten und der passenden Ansteuerung realisiert werden. Es geht mir hier jetzt auch nur um die Auswahl der Magnete, um die Ansteuerung kümmere ich mich danach, sobald die Eckdaten für die Schaltung/Magnete feststehen. Vorausgesetzt ich muss keine kA schalten. Aktuell nutze ich einen rudimentären Aufbau aus Netzteil, Gehäuselüfter ohne Blätter und Permanentmagneten. Im Abstand von ca. 18mm habe ich auf der Drehachse zwei Stabmagnete (jeweils drei Stück d=6mm, h=3mm) aus Neodym N45 angebracht. Der Abstand zwischen den Polen und dem Rührfisch sind ca. 5mm-6mm. Die Magnetfische sind zwischen 10mm und 30mm lang. Das Magnetfeld reicht aus um den Magnetfisch zu drehen. Wenn die Viskosität allerdings höher ist (z.B. Glycerin) muss ich das Medium erst erwärmen - also nicht optimal. Für die Anforderungen des neuen Magnetrührers wollte ich nun vom aktuellen Aufbau ausgehen und die Leistungsdaten für die Elektromagnet entsprechend höher ansetzen. Mit folgender Formel habe ich die magnetische Flussdichte des aktuellen Aufbaus berechnet: https://www.supermagnete.de/faq/Wie-berechnet-man-die-magnetische-Flussdichte Mit: Br = 1,345 Tesla (aus Tabelle für Material N45) z = 5mm (Abstand Pol zu Magnetfisch) D = 8mm (eigentlich 3x3mm aber wegen Verluste mit 8mm gerechnet) R = 3mm (Radius) komme ich auf eine Flussdichte von 78,614 mT im Abstand 5mm. Für einen direkten Vergleich mit dem Elektromagnet habe ich mit http://www.thyssenkrupp-magnettechnik.com/index.php/magnetfeldberechnung.html?action=berechnung die Flussdichte an der Oberfläche des Magneten und die Flussdichte im Magneten ermittelt. B-Magnet = 788 mT B-Oberfläche = 630 mT (mit z=0mm) B-Abstand = 79 mT (mit z=5mm) Erste Frage: Ist die Flussdichte überhaupt die passende Größe um das was ich will, die "Kraft" die ich auf den Magnetfisch übertragen kann, auszudrücken? Wenn ich die Flussdichte im Magnet oder an der Oberfläche nutze und "rückwärts" rechne um auf die Parameter meines Elektromagneten zu schließen kommen exorbitant hohe Werte für alle möglichen Größen heraus, je nachdem welche Größen ich vorgebe (z.B. Windungsanzahl, max. Strom, µr etc.) Sollte die Flussdichte relevant sein, liegt der Fehler vielleicht in meinen nachfolgenden Formeln, aber das würde ich zuerst gerne abklären. Der Grund weshalb ich diese Werte irgendwie als unrealistisch einordne ist, dass die Werte in einem Projekt-Tagebuch über einen Selbstbau-Magnetrührer, im Bereich 16V, 300mA pro Spule liegen. Und das Ding hat scheinbar funktioniert. Gut, ich kann keine genaue Aussage darüber treffen wie der Durchmesser der Spulen war, wieviele Windungen (eingesetzt ca. 25m Draht) oder welches Kernmaterial verwendet wurde. Aber das Projekt wirkte jetzt nicht als hätte er sich großartig Gedanken über die Permeabilität des Kerns gemacht. Habe ich hier einen Grundsätzlichen Denkfehler? Welche Punkte habe ich übersehen? Vielen Dank schonmal!
Da B. schrieb: > Der Magnetrührer soll nicht mit Motor und Permanentmagnet sondern mit > Elektromagneten und der passenden Ansteuerung realisiert werden. Nicht sehr schlau, denn der Wirkungsgrad wird miserabel sein. Besonders wenn auf dem Rührtisch ein Becher mit Eiswasser steht, wird man gerne auf die dadurch entstehende Wärme verzichten.
Im Prinzip paßt es schon mit der Flußdichte. Es gibt aber noch ein paar Komplikationen: der Kern vom Elektromagneten sieht auch das Feld des Rühr-fischs und das bringt eine Art Rastmoment. D.h. der Magnet neigt dazu auf den Polen zu haften. Um den Effekt klein zu halten dürfte es eine recht komplizierte Kernform benötigen - wohl recht viele Pole und eine Form angepasst an die Größe des Rührers. D.h ein Elektromagnet für 10 und 30 mm Rühr-körper wird eher schwer. Ein kleiner Elektromagnet mit relativ großem Luftspalt ist nicht besonders effektiv. Da muss man schon mit recht hohem Strom und entsprechender Leistung rechnen. Die Permeabilität des Kerns ist nicht so entscheidend, weil der "Luftspalt" das Feld bestimmt, nicht der magnetische Widerstand des Kerns. Der Kern erlaubt im wesentlichen mehr Platz für die Windungen. Bei der Größe ist Permanentmagnet und Motor wohl noch der effektivere Weg.
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