Forum: /dev/null Autos die mit Druckluft fahren - aus Wind


von Dan (Gast)


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Hallo,

Druckluftautos gibt es ja mittlerweile tatsächlich:
https://de.wikipedia.org/wiki/Druckluftauto

Dort steht: "Druckluft ist einer der teuersten Energieträger. Ihre 
Erzeugung ist energetisch mit sehr großen Verlusten behaftet."

Andererseits ist die Erzeugung von Strom aus Wind oder Solarzellen 
ebenfalls mit großen Verlusten behaftet.


Aber was wäre, wenn man mit Windkrafträdern statt Strom einfach auf 
mechanischem Weg Druckluft erzeugen würde? Möglicherweise wäre dann die 
Energiebilanz zu Gunsten des Druckluftautos wieder ausgewogen.

Dann könnte es Windkraftanlagen geben, die riesige Drucklufttanks 
besäßen, an denen man ganz einfach mit seinem Druckluftauto tanken 
könnte.

Abgesehen davon könnte man mit der Druckluft vielleicht auch Turbinen 
für die städtische Stomerzeugung betreiben.
Wäre ein Wärmetauscher im Spiel, könnte man die Effizienz vermutlich um 
einiges erhöhen.

Ansonsten spräche sicher auch nichts dagegen, Einzelhaushalte direkt mit 
Druckluft zu versorgen. Dann könnte man sein Druckluftauto bequem 
zuhause betanken und vielleicht noch andere Arbeit damit verrichten 
lassen.

Auch könnte Offshore-produzierte Druckluft mit Druckleitungen zur 
weiteren Verwendung bequem an Land transportiert werden.


Zurück zur Mobilität. Man würde gegenüber Elektroautos eine Menge Chemie 
für Akkus sparen (Li, Co und andere) und hätte auch kein 
Recycling-Problem im Hinblick auf LiIon-Akkus.

Autofahren mit Druckluft aus Windkraft - ist das reine Phantasie?

: Verschoben durch Moderator
von Kompressor (Gast)


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Dan schrieb:
> Autofahren mit Druckluft aus Windkraft - ist das reine Phantasie?

und die Druckluft würdest du dann in Luftballons speichern?

Wie gross würdest du einen Druckluftbehälter für ein Automobil denn 
gestalten? Wandstärke/Inhalt/Gewicht?

von test (Gast)


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Alternativ können man die Windkraft auch Gummibänder aufdrehen lassen 
und diese dann im Fahrzeug als Antrieb einsetzen.

Diese Technik existiert auch schon lange, weil solche Autos haben wir 
damals in der Grundschule gebastelt (Druckluftautos auch).

;-)

Ne ernsthaft, die Idee ist Blödsinn.

von Kompressor (Gast)


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test schrieb:
> Ne ernsthaft, die Idee ist Blödsinn.

...aber sowas von.

Ich empfehle dem TO die Teilnahme an einem Leistungskurs Physik!

von Max M. (jens2001)


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von Michael B. (laberkopp)


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Dan schrieb:
> Aber was wäre, wenn man mit Windkrafträdern statt Strom einfach auf
> mechanischem Weg Druckluft erzeugen würde?

Schwachsinnige Idee eines in Physik ahnungslosen.

test schrieb:
> Alternativ können man die Windkraft auch Gummibänder aufdrehen lassen
> und diese dann im Fahrzeug als Antrieb einsetzen.

Top !

von test (Gast)


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Max M. schrieb:
> test schrieb:
> Ne ernsthaft, die Idee ist Blödsinn.
>
> 
https://www.handelsblatt.com/technik/energie-umwelt/erneuerbare-energien-der-nordseeboden-soll-zum-energiespeicher-werden/23909702.html?ticket=ST-94854-stuoN2TD2Lbve4vOodlK-ap4
>
> 
https://www.handelsblatt.com/technik/das-technologie-update/energie/von-batterie-bis-spule-das-abc-der-energiespeicher/9774752.html

Ist doch was vollkommen anderes. Hier gehts um Autos.

Es würde auch niemand auf die Idee kommen einen 30 Meter hohen 
Wasserturm aufs Autodach zu stellen, um dann per Wasserkraft den Strom 
für den Antrieb des Autos zu generieren.
Aber stationär wird diese Technik verwendet.

von Andre (Gast)


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Dan schrieb:
> Dann könnte es Windkraftanlagen geben, die riesige Drucklufttanks
> besäßen,

Man könnte vielleicht direkt den Mast unter Druck setzen, da sollten 
einige Liter rein gehen bei 300bar.
Das macht dann doppelt Spaß, wenn der Bauer mit dem Mähdrescher rein 
rauscht.

von test (Gast)


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BTW: Windkraft per Druckluft in Erdschichten speichern (oder ähnliches) 
ist nicht automatisch öko und grün und rettet den Planeten.
Also solche Ideen sind nicht automatisch gut nur weil sie sich gut 
anhören. Das sind durchaus drastische Eingriffe in die Umwelt die evtl. 
schlimme Umweltschäden hervorrufen können.
Es ist halt doch komplezierter als es auf den ersten Blick scheint und 
muss sauber erforscht werden.
Also nicht gleich jede coole Idee als die Rettung bejubeln.

von Dan (Gast)


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https://www.handelsblatt.com/technik/das-technologie-update/energie/von-batterie-bis-spule-das-abc-der-energiespeicher/9774752.html

Zitat: "Druckluftspeicher: In Druckluftspeichern wird Energie 
gespeichert, indem Luft sehr stark zusammen gedrückt wird. Dafür eignen 
sich vor allem alte unterirdische Salzstöcke, wie es sie in 
Norddeutschland gibt. Bei der Speicherung geht etwa ein Drittel der 
Energie verloren. Druckluftspeicher liegen damit bei der Effizienz im 
Mittelfeld aller Speichertechnologien. Druckluftspeicher können gut 
genutzt werden, um Energie über mehrere Stunden abzugeben und damit 
Schwankungen im Tagesverlauf auszugleichen."


Es wäre interessant zu wissen, ob hier die Kompression mechanisch (also 
direkt) über Windkraft zustande kommt oder über den Umweg Strom.

von Kompressor (Gast)


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Dan schrieb:
> Dafür eignen
> sich vor allem alte unterirdische Salzstöcke...

Genauso gut wie als Endlager für Atommüll. War auch mal das Nonplusultra 
von Theoretikern.

Das Ganze ist kompletter Schwachsinn. Hirnfürze von Wichtigtuern.

von Jemand (Gast)


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Dan schrieb:
> Es wäre interessant zu wissen, ob hier die Kompression mechanisch (also
> direkt) über Windkraft zustande kommt oder über den Umweg Strom.

Einfach einige Pfandflaschen mit der Öffnung gegen den Wind halten und 
schnell Zudrehen bevor der Wind entweicht.

von Hau Wech (Gast)


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Druckluft-Fahrzeuge könnte es als Reinigungsroboter geben mit
nachgeführtem Schlauch von einer Fernbedienung gesteuert .

Oder mit Wasserdruck .


Wind schafft wenn es gut läuft , ca. 30-45 GW momentan , und letzte 
Woche gab es
Stunden von unter 1 GW .
Solar schafft im Sommer 15-30 GW , und hatte letzte Woche teilweise mehr 
geliefert ,
als Wind .

Die Produktion in Deutschland beträgt 60-90 GW .


Druckluft wird es zusammen mit Erdgas-Turbinen geben :
Druckluft als Sauerstoffträger .

Beitrag #5712509 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5712596 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Mani W. (e-doc)


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test schrieb:
> Alternativ können man die Windkraft auch Gummibänder aufdrehen lassen
> und diese dann im Fahrzeug als Antrieb einsetzen.

Und wer spannt diese dann ein und aus?

Das erinnert mich an meine ersten Lebensjahre mit einem
Balsaholzflugzeug und eingedrehtem Gummi als Antrieb für die
Propellerschraube, ao eine halbe Minute läuft es maximal, natürlich
brauchte das auch die richtige Richtung...

Dan schrieb:
> Ansonsten spräche sicher auch nichts dagegen, Einzelhaushalte direkt mit
> Druckluft zu versorgen.

Damit wäre natürlich ein Druckluft-Staubsauger zu betreiben, die
Druckluft müsste dann abgebremst die Turbine verlassen können, um
nicht unnötig Staub aufzuwirbeln...

Und dann gäbe es auch sicher noch Druckluftladegeräte für Handys
und I-Phones...

Wäre natürlich einfacher Fehler zu finden, wenn es nicht mehr
"Pfffrrr" macht, oder?

;-)

von R & W (Gast)


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Mani W. schrieb:
> test schrieb:
>> Alternativ können man die Windkraft auch Gummibänder aufdrehen lassen
>> und diese dann im Fahrzeug als Antrieb einsetzen.
>
> Und wer spannt diese dann ein und aus?

spannt man nur einmal ein...bei mit ohne Wind musst du treten... O_o
guckst du -> https://www.youtube.com/watch?v=DA4GqFiEil8

von Johnny B. (johnnyb)


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Dan schrieb:
> Aber was wäre, wenn man mit Windkrafträdern statt Strom einfach auf
> mechanischem Weg Druckluft erzeugen würde? Möglicherweise wäre dann die
> Energiebilanz zu Gunsten des Druckluftautos wieder ausgewogen.

Wenn man das im kleinen Stil macht, funktioniert es vielleicht, aber 
macht man es im grossen Stil, dann werden die vielen Windkraftwerke das 
Klima krass beeinflussen, weil sowohl lokal wie auch global die 
Windströmungen zu stark abgeschwächt werden.

von Harald W. (wilhelms)


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Mani W. schrieb:

> Und dann gäbe es auch sicher noch Druckluftladegeräte für Handys
> und I-Phones...

Zumindest gab es schon mal mit Druckluftbetriebene Computer.

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Druckluftleuchten sind/waren in Bergwerken auch nicht unüblich.

Hat Vorteile, was Explosionsschutz angeht und Luft ist leichter zu 
verlegen und immerhin etwas ungefährlicher als Strom.

von Walter K. (vril1959)


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würde mein Pressluft BMW dann nicht bei 250km/h und feuchten Wetter zu 
schnell vereisen?
Immerhin wird bei der Dekompression ja viel Wärmeenergie der Umwelt 
entzogen!

von Johnny B. (johnnyb)


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Walter K. schrieb:
> würde mein Pressluft BMW dann nicht bei 250km/h und feuchten Wetter zu
> schnell vereisen?
> Immerhin wird bei der Dekompression ja viel Wärmeenergie der Umwelt
> entzogen!

Ja das stimmt. Eignet sich nur im Sommer. Dafür wäre aber die 
"Klimaanlage" schon kostenlos mit dabei.

von Kompressor (Gast)


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Dein Auto wäre dann eine Wärmepumpe....cool

von svensson (Gast)


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Moin,

Druckluftfahrzeuge sind ein alter Hut. Die gab es bereits als 
Lokomotiven, Spezialfahrzeuge (Radlader), aber auch als Pkw. 
Vorzugsweise eingesetzt in Ex-Bereichen. Wegen der begrenzten Reichweite 
und der relativ hohen Kosten haben sie bisher keine weite Verbreitung 
gefunden.

Die Speicherung bei der Windkraft erfolgt über den Umweg Strom.

Übrigens ist eine ähnliche Technik der unterirdischen Speicherung in 
Hohlräumen bereits zur Zwischenspeicherung von Erdgas im Einsatz.

von svensson (Gast)


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OT: Es gibt auch den Ansatz, ünerschüssingen (Wind-)Strom könnte zur 
Erzeugung von "künstlichem Erdgas" (würde dann auch noch CO2 aus der 
Luft binden) oder Wasserstoff (Elektrolyse) genutzt werden, die dann in 
das vorhandene Gasnetz eingespeist werden könnten.
Der Wirkungsgrad ist zwar schlecht, aber die Infrastruktur ist schon 
vorhanden.

von Enrico Eichelhardt (Gast)


Angehängte Dateien:

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Jemand schrieb:
> Einfach einige Pfandflaschen mit der Öffnung gegen den Wind halten und
> schnell Zudrehen bevor der Wind entweicht.

Auch wenn es sich blöd anhört, aber das ist die einzig sinnvolle 
Umsetzung die Druckluft ohne Verluste zu speichern. Die Ausbeute ist 
natürlich sehr mager.

Da ist selbst das berühmte aufgespannte Bettlaken auf dem Autodach noch 
wesentlich effektiver und wenn es noch so klein ist.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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test schrieb:
> BTW: Windkraft per Druckluft in Erdschichten speichern (oder ähnliches)
> ist nicht automatisch öko und grün und rettet den Planeten.
> Also solche Ideen sind nicht automatisch gut nur weil sie sich gut
> anhören. Das sind durchaus drastische Eingriffe in die Umwelt die evtl.
> schlimme Umweltschäden hervorrufen können.
> Es ist halt doch komplezierter als es auf den ersten Blick scheint und
> muss sauber erforscht werden.
> Also nicht gleich jede coole Idee als die Rettung bejubeln.

Ironie:

man könnte ja das CO2 auf Verbrennungsanlagen im Boden speichern,
was man ja eh schon andenkt,
und das dann nach und nach zum Antrieb in Druckluftautos nutzen.

BTW
der Tag wird nicht mehr fern sein, an dem Fahrzeuge
solche Geräusche wie bei Futurama machen

von A. S. (Gast)


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Die Druckluft im Meeresboden ist etwas grundsätzlich anderes als jene in 
Tanks.

Auf dem Meeresboden wäre der Druck konstant, nämlich von der Höhe des 
Wasser abhängig.

Im Tank habe ich (da nicht verflüssigt wird) bei doppelter Beladung auch 
doppelten Druck.

Darum ist der Meeresboden prinzipiell ähnlich gut geeignet wie ein 
Pumpspeicher-Wasserkraftwerk.

von Arno (Gast)


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Dan schrieb:
> Druckluftautos gibt es ja mittlerweile tatsächlich:
> https://de.wikipedia.org/wiki/Druckluftauto

Mittlerweile? Seit über 100 Jahren...

...und ebenso lange gibt es Druckluftlokomotiven: 
https://de.wikipedia.org/wiki/Pressluftlokomotive

> Dort steht: "Druckluft ist einer der teuersten Energieträger. Ihre
> Erzeugung ist energetisch mit sehr großen Verlusten behaftet."

Stimmt.

> Andererseits ist die Erzeugung von Strom aus Wind oder Solarzellen
> ebenfalls mit großen Verlusten behaftet.
>
> Aber was wäre, wenn man mit Windkrafträdern statt Strom einfach auf
> mechanischem Weg Druckluft erzeugen würde?

Dann hätte man dieselben Verluste. Denn aus mechanischer Energie 
elektrische zu machen ist mit sehr hohen Wirkungsgraden >90% möglich, 
die Verluste treten bei Windenergieanlagen vorher - auf aerodynamischer 
Seite - auf.

MfG, Arno

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