Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Micro-USB Stromversorgung


von Christoph R. (co3ra)


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Hallo alle,
ich als totaler Anfänger habe hier mal eine Frage.
Bei einem Gerät ist bei der Micro-USB-Stromversorgung die Buchse 
angebrochen.
Daher wollte ich eine neue Buchse auf einer Platine kaufen. Allerdings 
sind auf der Platine (9x15mm - s. Bild) noch drei kleine Bausteine 
verbaut. Ich möchte mein Gerät nicht braten, daher möchte ich wissen, 
welchen Einfluss diese auf die Stromversorgung haben. Hat jemand eine 
Quelle, bei der identische Platinen zu bekommen sind?

Vielen Dank

Christoph

von soso... (Gast)


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Christoph R. schrieb:
> Ich möchte mein Gerät nicht braten, daher möchte ich wissen,
> welchen Einfluss diese auf die Stromversorgung haben.

Bauform und Beschriftung deuten auf einen Kerko und zwei Ferritbeads 
hin.

Der Kerko dürfte parallel zur Stromversorgung liegen. Der Größe nach ist 
es ein kleiner, vielleicht 100nF oder weniger.

Die Ferritbeads sind eine Art kleiner Spulen, die bei hohen Frequenzen 
(100MHz) wie ein Widerstand wirken. Bei den Frequenzen, die für die 
Stromversorgung nötig sind, tun sie nichts.

In Summe bildet das einen Tiefpass, der bei zig MHz bis untere GHz 
wirksam ist. Der Tiefpass soll Störungen ausfiltern, die dein Gerät 
produziert (das sieht man daran, dass der Kerko hinter den Ferritbeads 
sitzt, aus Sicht des Gerätes).

Auf deine Stromversorgung dürfte das keinen Einfluss haben.

Du kannst die Platine also verwenden.
Wenn du ganz sicher sein willst, kannst du den Kerko auslöten und die 
Ferritbeads überbrücken. Ich denke aber nicht, dass das etwas bringt.

von Christoph R. (co3ra)


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Vielen Dank für die superschnelle Antwort!
Allerdings brauche ich so ein Bauteil, wie es oben abgebildet ist und 
möchte es nicht verwenden. Vielleicht habe ich mich da missverständlich 
ausgedrückt.
Kennt jemand eine Quelle, wo man solche bestückte Platinen herbekommt?
SMD-löten geht dann einfach über meine Kompetenzen :).

Viele Grüße

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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von Christoph R. (co3ra)


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Sind die in den Breakout-Boards schon entstört?

von Stefan F. (Gast)


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Christoph R. schrieb:
> Sind die in den Breakout-Boards schon entstört?

Soweit ich das sehen kann: nein.

von oszi40 (Gast)


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Christoph R. schrieb:
> wie es oben abgebildet ist

Wenn ausreichend STROM fließen soll, muß die USB-Quelle es merken. Dazu 
dient der niedliche Widerstand. 
https://de.wikipedia.org/wiki/Universal_Serial_Bus#Spannungsversorgung

von Christoph R. (co3ra)


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Ok, vielen Dank.
Kennt jemand eine Quelle für Micro-USB-Buchsen, die sich mit Filter (und 
niedlichen Widerständen :) ) wie oben auf einer Platine (möglichst 
ähnliche Größe) befinden?

Ich grabe mich auch gerne durch irgendwelche Datenbanken, brauche dazu 
aber einfach die richtigen Keywords :D

: Bearbeitet durch User
von Christoph R. (co3ra)


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oszi40 schrieb:
> Christoph R. schrieb:
>> wie es oben abgebildet ist
>
> Wenn ausreichend STROM fließen soll, muß die USB-Quelle es merken. Dazu
> dient der niedliche Widerstand.
> https://de.wikipedia.org/wiki/Universal_Serial_Bus#Spannungsversorgung

Ah, dann ist das in der Mitte kein Kerko sondern ein Widerstand?

von test (Gast)


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"USB micro breakout" ist der Suchbegriff.


Was irgendwelche Widerstände da sollen verstehe ich nicht

von Christoph R. (co3ra)


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test schrieb:
> Was irgendwelche Widerstände da sollen verstehe ich nicht

Quelle Wikipedia:
Um das Ladegerät wie ein Steckernetzteil im Aufbau möglichst einfach 
gestalten zu können, wurde eine Lösung gewählt, die den Aufwand der 
Implementierung auf Seiten des Ladegeräts minimiert: USB-Geräte mit 
integrierter Ladefunktion erkennen einen Ladeanschluss an einem 
Widerstand, welcher zwischen die beiden Datenleitungen D+ und D− im 
Ladegerät geschaltet ist. Das ist möglich, da beim Ladegerät die 
USB-Datenleitungen nicht für die Datenübertragung verwendet werden. Ist 
der Widerstandswert zwischen den beiden Datenleitungen D+ und D− unter 
200 Ω – im einfachsten Fall können die beiden Leitungen auch 
kurzgeschlossen sein –, geht der Laderegler im USB-Gerät davon aus, an 
einem USB-Ladeanschluss (DCP) angesteckt zu sein, welcher mindestens 500 
mA liefern kann.[14]

von test (Gast)


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Ach das, hier gehts aber um die andere Seite.

von Stefan F. (Gast)


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Ja schon, aber hier handelt es sich ja um eine Buchse für den 
Verbraucher - nicht ein Stecker für das Ladegerät.

von Christoph R. (co3ra)


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Stefanus F. schrieb:
> Ja schon, aber hier handelt es sich ja um eine Buchse für den
> Verbraucher - nicht ein Stecker für das Ladegerät.

Ja, und auf der Suche nach einer solchen Buchse bin ich :) - die müsste 
dann ja einen Widerstand haben um dem Ladegerät zu sagen, ich bin ein 
Ladeanschluss.

von test (Gast)


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Christoph R. schrieb:
> Stefanus F. schrieb:
> Ja schon, aber hier handelt es sich ja um eine Buchse für den
> Verbraucher - nicht ein Stecker für das Ladegerät.
>
> Ja, und auf der Suche nach einer solchen Buchse bin ich :) -

Die Suchbegriffe habe ich weite oben geschrieben.


die müsste
> dann ja einen Widerstand haben um dem Ladegerät zu sagen, ich bin ein
> Ladeanschluss.

Jetzt ist aber etwas total durcheinander ;-)

von Stefan F. (Gast)


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Christoph R. schrieb:
> Stefanus F. schrieb:
>> Ja schon, aber hier handelt es sich ja um eine Buchse für den
>> Verbraucher - nicht ein Stecker für das Ladegerät.
>
> Ja, und auf der Suche nach einer solchen Buchse bin ich :) - die müsste
> dann ja einen Widerstand haben um dem Ladegerät zu sagen, ich bin ein
> Ladeanschluss.

Nein, es ist anders herum. Das Ladegerät teilt dem Verbraucher mit dem 
Widerstand mit, dass es ein Ladegerät ist.

von Karl Kander Koriander (Gast)


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Weder ist auf dem Bild ein Widerstand zu sehen, noch brauchst du im 
Verbraucher einen. Der Kommentar wo das behauptet wurde ist schlichtweg 
Bullshit. Wie im ersten Kommentar völlig korrekt beschrieben wurde ist 
das ein Kondensator und zwei Induktivitäten, vemurtlich Ferrite Beads. 
Sieht man wenn man Ahnung hat mit bloßem Auge und die Beschriftungen auf 
der Leiterplatte bestätigen das. Ein Widerstand sieht anders aus und 
wird mit R beschriftet..

von Christoph R. (co3ra)


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Vielen Dank,
ist so was schon vormontiert zu bekommen?

von Stefan F. (Gast)


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Christoph R. schrieb:
> ist so was schon vormontiert zu bekommen?

Offensichtlich nicht.

von Christoph R. (co3ra)


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Stefanus F. schrieb:
> Christoph R. schrieb:
>> Stefanus F. schrieb:
>>> Ja schon, aber hier handelt es sich ja um eine Buchse für den
>>> Verbraucher - nicht ein Stecker für das Ladegerät.
>>
>> Ja, und auf der Suche nach einer solchen Buchse bin ich :) - die müsste
>> dann ja einen Widerstand haben um dem Ladegerät zu sagen, ich bin ein
>> Ladeanschluss.
>
> Nein, es ist anders herum. Das Ladegerät teilt dem Verbraucher mit dem
> Widerstand mit, dass es ein Ladegerät ist.

Ah, ich kann wahrscheinlich nicht nur nicht sehen sondern auch nicht 
lesen :D
Wieder was dazugelernt! Vielen Dank

von Karl Kander Koriander (Gast)


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Sieht für mich auf die schnelle nicht danach aus. Aber evtl könnte man 
anders filtern. Wo wird das ganze denn eingesetzt?

von Christoph R. (co3ra)


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Stefanus F. schrieb:
> Christoph R. schrieb:
>> ist so was schon vormontiert zu bekommen?
>
> Offensichtlich nicht.

Also muss ich doch noch SMD-löten lernen puuuh!
Vielleicht probiere ich auch so was einfaches wie im Bild aus, und wenn 
nix stört und das Nachtlicht von meinem Enkel störungsfrei funktioniert 
gebe ich mich damit gerne zufrieden ;)

von Karl Kander Koriander (Gast)


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SMD zu löten ist mit etwas Übung gar kein Problem. Es kommt dann eher 
darauf an wie groß die Kontakte wirklich sind. Das auf deiner Platine 
sieht mir nach 0805ern aus. Du könntest auch versuchen die USB-Buchse 
mit dem Heißluft-Föhn auszutauschen. Das wäre dann aber eher die 
Variante "Naja ich wollte es mal ausprobieren". Ansonsten könntest du 
auch einfach ein Breakout-Board ohne die C und L nehmen und einen 
Mantelwellenfilter an das Kabel machen.

von oszi40 (Gast)


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Karl Kander Koriander schrieb:
> völlig korrekt

Sorry meine Augen sind schlecht. Schreibt mal was Ihr da seht neben dem 
C.

von Stefan F. (Gast)


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Christoph R. schrieb:
> Also muss ich doch noch SMD-löten lernen puuuh!


Wieso das? Löte zwei Drähte dran und stecke Ferrit perlen über die 
Drähte. Fettig. Ein Kondensator wird auf der Platine, die du da dran 
hängst sicher schon vorhanden sein. Selbst wenn nicht: es muss muss ja 
nicht unbedingt ein SMD Kondensator sein.

von Karl Kander Koriander (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Karl Kander Koriander schrieb:
>> völlig korrekt
>
> Sorry meine Augen sind schlecht. Schreibt mal was Ihr da seht neben dem
> C.

Ich sehe da Pixel

von Christoph R. (co3ra)


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Karl Kander Koriander schrieb:
> Sieht für mich auf die schnelle nicht danach aus. Aber evtl könnte man
> anders filtern. Wo wird das ganze denn eingesetzt?

Das ist die Stromversorgungsbuchse des Nachtlichtes/Laterna magica 
meines Enkels (von Trousselier).
Im Bild habe ich die Platine mal abgelichtet und eingekreist, wo die 
Stromversorgung landet.

von Karl Kander Koriander (Gast)


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Christoph R. schrieb:
> Karl Kander Koriander schrieb:
>> Sieht für mich auf die schnelle nicht danach aus. Aber evtl könnte man
>> anders filtern. Wo wird das ganze denn eingesetzt?
>
> Das ist die Stromversorgungsbuchse des Nachtlichtes/Laterna magica
> meines Enkels (von Trousselier).
> Im Bild habe ich die Platine mal abgelichtet und eingekreist, wo die
> Stromversorgung landet.

Alles klar. Denke die einfachste Variante ist, du nimmst so ein 
einfaches Breakout Board und machst an die Kabel eine Ferrit-Perle wie 
auch Stefanus vorschlägt. Die filtert vllt. nicht so gut wie das 
LC-Netzwerk aber das kommt mir eh etwas too much vor.

von Christoph R. (co3ra)


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Karl Kander Koriander schrieb:
> Christoph R. schrieb:
>> Karl Kander Koriander schrieb:
>>> Sieht für mich auf die schnelle nicht danach aus. Aber evtl könnte man
>>> anders filtern. Wo wird das ganze denn eingesetzt?
>>
>> Das ist die Stromversorgungsbuchse des Nachtlichtes/Laterna magica
>> meines Enkels (von Trousselier).
>> Im Bild habe ich die Platine mal abgelichtet und eingekreist, wo die
>> Stromversorgung landet.
>
> Alles klar. Denke die einfachste Variante ist, du nimmst so ein
> einfaches Breakout Board und machst an die Kabel eine Ferrit-Perle wie
> auch Stefanus vorschlägt. Die filtert vllt. nicht so gut wie das
> LC-Netzwerk aber das kommt mir eh etwas too much vor.

Ich werde es so probieren :)

Vielen Dank an alle, die sich hier konstruktiv beteiligt haben!

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