Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Betriebsspannung Display und Backlight


von Markus (Gast)


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Hi Forum,

ich bin noch ein Anfänger in diesem Bereich und brauche bitte eure 
Unterstützung.
In meinem Projekt soll ein LCD mit Led Hintergrundbeleuchtung zum 
Einsatz kommen. Die Anforderung ist dass die Betriebsspannungen von LCD 
und Backlight gleich sein sollen und zwar 3,5 V.

Allerdings steht in dem Datasheet dass V_LCD = 3,5V und V_Led = 3,2 V


Gibt es eine Lösung um die Betriebsspannung auf 3,5V zu boosten?



Danke

von Flo S. (flos6323)


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Bau doch einen Vorwiderstand vor die LED ein. Mit dem passenden 
Widerstand kann man die LED auch mit 3,5V betreiben.

von Max B. (citgo)


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Deine 3,2V LED sind die Flußspannung der LED! Nicht die 
Betriebsspannung! Die könnte sogar 5V sein für die LED!!

Du brauchst einen Vorwiderstand für die LED Beleuchtung und dann kannst 
du sie an 3,5V Betriebsspannung anschließen!

von Soul E. (Gast)


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Max B. schrieb:

> Du brauchst einen Vorwiderstand für die LED Beleuchtung und dann kannst
> du sie an 3,5V Betriebsspannung anschließen!

Wobei das ein eher theoretischer Gedanke ist. Rechne mal den 
Widerstandswert aus für 3,20 V Flusspannung, und berechne dann ausgehend 
von diesem Wert den real fliessenden Strom wenn die Flusspannung 
zwischen 3,05 und 3,35 V schwankt  (durch Erwärmung der Leiterplatte, 
Exemplarstreuungen, Alterung).

Ein Widerstand eignet sich eigentlich nur dann als Konstantstromquelle, 
wenn der Spannungsabfall daran so groß ist, dass er quasi als konstant 
angenommen werden kann. Bei 0,3 V +/-0,15 V kann man da nicht unbedingt 
von ausgehen. D.h. die Helligkeit des Backlights wird bei jedem Exemplar 
und bei jedem Wetter anders sein.

von hinz (Gast)


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Markus schrieb:
> Die Anforderung ist dass die Betriebsspannungen von LCD
> und Backlight gleich sein sollen und zwar 3,5 V.

Woher stammt diese Anforderung?


> Allerdings steht in dem Datasheet dass V_LCD = 3,5V und V_Led = 3,2 V

Zum Glück gibts ja nur ein einziges Datenblatt....

von Max B. (citgo)


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Ja das stimmt!

Schön wäre natürlich wenn man das Datenblatt des LCD mal bekommen 
könnte!

von Karl B. (gustav)


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Max B. schrieb:
> Schön wäre natürlich wenn man das Datenblatt des LCD mal bekommen
> könnte!

Hi,
die Spannungsangabe bezieht sich auf die Anschlüsse auf dem Board.
Immer dasselbe Missverständnis. Es ist nicht eine LED gemeint, sondern 
das gesamte Array. Wenn man eine Hintergrundbeleuchtung einmal 
auseinanderbaut, sieht man, dass LEDs in Reihe und dann 
parallelgeschaltet wurden. So kommt man auch auf die vermeintlichen 3,2 
V Fluss-Spannung. Die Fluss-Spannung einer LED ist dann die Hälfte. Mit 
1,6V bei rot passt das dann auch.
In meinem Datenblatt ist die Gesamtstromaufnahme mit 200 mA angegeben.
Die Fluss-Spannung mit 4,2V. Bei gelb/grün passt das auch.
Auch das deutet darauf hin, dass nicht nur eine LED verwendet wird. Wenn 
es so eine LED mit 200 mA Stromaufnahme gibt, dann passt die allein von 
der Größe her schon nicht hinter das Display.
Die Gesamtstromaufnahme ist die wichtige Angabe.
Wenn man die nicht weiß, kann man auch keine KSQ dimensionieren.

soul e. schrieb:
> D.h. die Helligkeit des Backlights wird bei jedem Exemplar
> und bei jedem Wetter anders sein.
Bei meinem LCD sind diese Änderungen derart gering im Gegensatz zur 
Veränderung des Kontrastes. Bei Letzterem würde ich Dir 100% zustimmen. 
Bei der LED-Hintergrundbeleuchtung nicht unbedingt.

Mit Widerstand geht das auch gut, weil die LCD-Versorgungsspannung ja 
meistens schon stabilisiert wird. Wird diese dann auch zur Versorgung 
der Beleuchtung verwendet, reicht ein Vorwiderstand.

Und der Hinweis im Datenblatt:
Note: Do not connect +5V directly to the backlight terminals. This will 
ruin the backlight.
Zu Deutsch: Vorwiderstand oder KSQ ist ein Muss.


ciao
gustav

P.S.: Bei mir wird durch Transistor die Hintergrundbeleuchtung noch 
"dimmbar" gemacht. Man kann die Beleuchtungsstärke der 
Umgebungshelligkeit mit LDR o. ä. ganz gut anpassen.

: Bearbeitet durch User
von Soul E. (Gast)


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Karl B. schrieb:

> Mit Widerstand geht das auch gut, weil die LCD-Versorgungsspannung ja
> meistens schon stabilisiert wird. Wird diese dann auch zur Versorgung
> der Beleuchtung verwendet, reicht ein Vorwiderstand.

Das Problem sind nicht die Schwankungen der Versorgungsspannung, das 
Problem sind die Schwankungen der Flusspannung.

Mit dem oben genannten Beispiel, weisse LED mit Uf,nom = 3,20 V an VDD = 
3,5 V ergibt sich bei willkürlich angenommenen 50 mA Betriebsstrom ein 
Vorwiderstand von 6 Ohm.

Wenn wir nun statt der idealen typischen LED die reale Verteilung 
annehmen, liegt Uf zwischen 3,05 und 3,35 V. Damit fliesst bei VDD = 3,5 
V und 6 Ohm Vorwiderstand ein Strom, der zwischen 75 und 25 mA liegt.

Mit anderen Werten ergeben sich andere Zahlen, das grundlegende Problem 
bleibt aber bestehen. Ein Widerstand ist nur dann eine gute 
Konstantstromquelle, wenn der Spannungsabfall daran nahezu konstant 
bleibt.

von Karl B. (gustav)


Angehängte Dateien:

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Hi,
Schaltungsvorschlag.
Bei 5V
Legiert der Transistor durch, ist immer noch in der Anodenleitung ein R.
Man kann auch gerne experimentieren, um auf das gewünschte Ergebnis zu 
kommen.

Nur, ein "Parameter" darf bei den LEDs nicht überschritten werden, wie 
oben schon gesagt:

Karl B. schrieb:
> Die Gesamtstromaufnahme ist die wichtige Angabe.
> Wenn man die nicht weiß, kann man auch keine KSQ dimensionieren.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
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