Es gibt in diesen Analog-Radios doch oft diese würfelförmigen Abstimm-C-Blöcke (Kantenlänge ca 25mm), 4 Abstimm-C auf Drehachse für die versch. Bänder, obendrauf einige (4) Trimmer-C zum Abgleichen. Sehr kompakte Bauweise. Jetzt habe ich hier ein Panasonic RX-FS440, wo kleine Bruchstücke der Dieelektrikumschicht aus diesem Block rausbröseln. Es sieht für mich so aus, wie wenn das keine Folien wären, sondern die C-Metallplättchen selbst mit dem Dielektrikum beschichtet seien. Beim Radiohören äußert sich das so, dass die obere Hälfte des UKW-Bandes einwandfrei durchzustimmen ist, in der unteren Bandhälfte aber plötzlich Rauschen und beim Durchstimmen Knacksen/Prasseln zu hören ist. Ich nehme an, dass einige C-Platten sich durch das teilw. fehlende Dielektrikum berühren und dabei der Oszillator aussetzt. Dass ich sowas als Originalersatzteil bekomme, glaube ich nicht, ich habe aber auch keine Panasonic-Ersatzteilummer dafür. Jetzt meine Fragen: Wie heißen diese C-Abstimm-Blöcke korrekt, auch auf englisch (dann könnte ich vielleicht besser nach Ersatz suchen)? Kann man diese Blöcke gut auseinander- und wieder zusammenbauen (hab ich noch nie gemacht), um fremde C-Blöcke auf die benötigten Werte umzubauen? Hat schonmal jemand versucht, sowas zu reparieren (C-Platten nachbeschichten)? Könnte man versuchen, einen Tropfen dickflüssiges Silikonöl reinzugeben, um die C-Plattenisolation wieder herzustellen, oder gibt das dem ganzen Teil den Rest (abgesehen vom unpassenden ∊_r)?
A.P. W. schrieb: > Wie heißen diese C-Abstimm-Blöcke korrekt, Folien-Drehkondensator. Beispiel: https://www.ebay.de/itm/1x-Mitsumi-PVC-2FX-Multi-Dreh-Kondensator-fur-Taschen-Radio-im-AM-FM-v-1704/264147445992?hash=item3d806a28e8:g:YYUAAOSwYd5cGhM0:rk:6:pf:0
Drehkondensator mit dem Zusatz "Quetscher" suchen, dann sind nicht die Normalen mit Luftdielektrikum, sondern die kompakteren mit Plastik gemeint.
ham schrieb: > https://www.ebay.de/itm/1x-Mitsumi-PVC-2FX-Multi-Dreh-Kondensator-fur-Taschen-Radio-im-AM-FM-v-1704/264147445992?hash=item3d806a28e8:g:YYUAAOSwYd5cGhM0:rk:6:pf:0 Sowas werd ich mal ordern, ich hoffe nur, dass der mechanisch reinpasst. Gerald B. schrieb: > Drehkondensator mit dem Zusatz "Quetscher" suchen, Der Begriff "Quetscher" ist mir nicht unbekannt, aber ich kenn die eher als kompakte stehende Einfach-C (mit Folie zw. den Platten) komplett mit horizontaler Abstimmachse. Hat es früher mal bei Conrad gegeben.
APW schrieb: > Sowas werd ich mal ordern, ich hoffe nur, dass der mechanisch reinpasst. Es gibt nicht DEN Würfel. Welche Werte sinds denn, wie ist der Lochabstand und das Beinschema? Bild? d.h. entweder nach Bestückungsliste ordern bzw. intakte Sektion messen, sonst artets in Lotterie aus und es wird nichts. A.P. W. schrieb: > Wie heißen diese C-Abstimm-Blöcke korrekt, auch auf englisch (dann > könnte ich vielleicht besser nach Ersatz suchen)? Englisch: variable capacitor abgekürzt VC. Pläne gibts nicht immer für Endverbraucher - mit etwas Glück landest Du auf einem Panasonic- ftp-server (file-zilla oder ähnliche Software vorausgesetzt) oder die schickens Dir per Mail nach Anfrage. GFGF hat nur Schaltplan ohne Liste, Werte sind spärlich: http://www.gfgf.org/GFGF-Schaltplandienst/Panasonic_RXFS440_sch.pdf Da im Plan für UKW=F(für FM) VC1-2 und VC 1-1 (die anderen Sektionen sind inaktiv - aber welche von den vieren das sind ist ohne Lageplan Kaffeesatzraten, also messen, große Werte sind AM, UKW sind kleiner. Ich habe sowas aus Neugier zerlegt, da ist nichts mit Reparatur bei zerbröselten Platten. Mach mal Fotos, vllt hab wer was Passendes.
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Gerald B. schrieb: > Drehkondensator mit dem Zusatz "Quetscher" suchen, Nein, solch eine Suche bringt gar nichts. In der Radiopaläontolobgie um 1920 war der Quetscher oder Vernier-Kondensator ein einfachster Ungekapselter für ein Einfachkreis, bei dem eine Schraube zwei Platten aufeinander quetschte. https://de.wikipedia.org/wiki/Variabler_Kondensator#Die_ersten_Jahrzehnte Die Würfel sind gekapselte (mehrfach) Folienkondensatoren für Superhets.
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Mehrfach Folien Drehko` für Transistor-Radios nennt man diese Dinger.Die gibt es aber immer noch zu kaufen. Foto von dem Teil wäre nicht schlecht gewesen...
Drehko wechseln ist eine Sache. Musst aber nachher Oszillator und Vorstufe abgleichen können. Das Angebot oben scheinen auch alte Cs zu sein.
Max M. schrieb: > Nein, solch eine Suche bringt gar nichts. Soso... und warum habe ich mit eben jener Suche dann ganz rechts das Bild des "Würfels" gefunden? https://www.google.com/search?ei=J81WXMq3ErqYjLsP95q6-Ag&q=drehkondensator+quetscher&oq=drehkondensator+qu&gs_l=psy-ab.1.0.0i22i30.2946.5327..7199...0.0..0.130.262.2j1......0....1..gws-wiz.......0i71j0i67j0.A23fVCcw0mo Ich bin kein Funker, oder radioaffiner Bastler, aber ich hatte diese Bezeichnung irgendwoher noch ganz dunkel im Hinterkopf und habe das mit der Googlesuche verifiziert. Wenn man auf der 1. Seite mindestens einen brauchbaren Treffer hat, dann ist das doch ok? Ich hatte schon schlechtere Suchergebnisse.
Max M. schrieb: > Nein, solch eine Suche bringt gar nichts. In der Radiopaläontolobgie um > 1920 war der Quetscher oder Vernier-Kondensator ein einfachster > Ungekapselter für ein Einfachkreis, bei dem eine Schraube zwei Platten > aufeinander quetschte. > > https://de.wikipedia.org/wiki/Variabler_Kondensator#Die_ersten_Jahrzehnte Klingt eigentlich auch plausibel, aber in meiner Kindheit war mir auch diese Ausführung als "Quetscher" geläufig: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/87/Frontplattenquetscher1.png wohl weil dort die Aluminium/Messingfolien und die als Dielektrikum dienenden Hartpapierscheiben zusammengedrückt wurden.
Gerald B. schrieb: > Soso... und warum habe ich mit eben jener Suche dann ganz rechts das > Bild des "Würfels" gefunden? > https://www.google.com/search?ei=J81WXMq3ErqYjLsP95q6-Ag&q=drehkondensator+quetscher&oq=drehkondensator+qu&gs_l=psy-ab.1.0.0i22i30.2946.5327..7199...0.0..0.130.262.2j1......0....1..gws-wiz.......0i71j0i67j0.A23fVCcw0mo Was da so die Händler alles schreiben um gefunden zu werden. Fehlt ja nur noch der in Mode gekommene Begriff Stasi. In meiner Bastelzeit so 1965 war der Begriff schon altmodisch. Weil sie nicht mehr hergestellt wurden. Heute vielleicht wieder als Nostalgie. Auf jeden Fall sollten die Werte der vier Kondensatoren stimmen und es muß auf jeden Fall neu abgeglichen werden.
Ich habe noch ein paar dieser Dinger. Der zweite von oben ist ein "Quetscher". Durch Zufall bin ich auf der Ham-Radio zu Original Grundig Mehrfach Folien Drehkos gekommen .Sogar die Umverpackung ist noch Original.
Hallo, ich wollte ja erstmal wissen ob so ein Teil überhaupt irgendwie reparabel ist, da es nicht so aussieht, dass ich ein Original-Ersatzteil bekomme, zumal ich dafür keine Panasonic-Teilenummer habe. Hab mir aber schon gedacht, dass eine Reparatur des C-Moduls aussichtslos ist. Das war auch die wichtigste Frage, die ich hatte. Damit weiß ich nun, wie ich weiter vorgehe. Vielen Dank dafür. Ursprünglich hatte das Kassettenlaufwerk ein kleines Problem, das ich gelöst habe und bei der Gelegenheit sollte ich gleich nach dem Radio schauen. Da der Besitzer vorwiegend Kassetten hört und das Gerät kurzfristig zurückhaben wollte, habe ich es gestern bereits wieder zugeschraubt. Es sind wohl jetzt weitere 3MHz Abstimmbereich rausgebröselt. Für den hier vorliegenden 440er habe ich einen Minimalschaltplan (2 Seiten), keine Teileliste, und für den C-Abstimmblock sind darin auch keine Kapazitätswerte angegeben. Ich werde jetzt aber nicht blind irgendwelche C-Einstellblöcke kaufen! Falls ich die Gelegenheit bekomme, werde ich das Teil nochmal aufschrauben, den C-Block mechanisch und elektrisch ausmessen, und mich dann auf die Suche nach einem möglichst ähnlichen Ersatzteil machen. Dass danach ein Neuabgleich und vielleicht sogar Einbau/Tausch weiterer Parallel-Korrektur-Cs fällig ist, ist mir völlig klar, das bekomme ich aber hin. 2 Dinge interessieren mich jetzt noch: -Wie lautet die Original Panasonic-Erstzteilnummer für dieses Teil "VC1" (nur um sicherzugehen, dass es wirklich keine Erstzteile mehr gibt) -Wenn ich ggf. einen C-Block kaufe, ist der doch sicher bestenfalls NOS, wenn nicht gar gebraucht ausgelötet, also mit gealtertem Dielektrikum, was möglicherweise auch bald zerbröselt. Kann man da prophylaktisch, in lebensdauerverlängernder Absicht etwas Sprühvaseline reingeben? Übrigens, falls Unklarheiten über die Bauweise bestehen sollten, das Teil sieht äußerlich so aus, wie bereits im 2. Beitrag verlinkt: https://www.ebay.de/itm/264147445992 Früher hätte ich wegen dem Teil ja mal im Internet "Andys Funkladen" angesteuert. Gibt es noch Händler (außer bei Ebay), die solche Teile im Programm haben? Ham-Radio? Funk-Flohmärkte im südwestdeutschen Raum? Dankeschön schon mal an alle!
Gerald B. schrieb: > und warum habe ich mit eben jener Suche dann ganz rechts das > Bild des "Würfels" gefunden? assoziativer Suchalgorhythmus. Google merkt sich Assoziationsfehler. Ingo W. schrieb: > aber in meiner Kindheit war mir auch > diese Ausführung als "Quetscher" geläufig: > https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/87/Frontplattenquetscher1.png > wohl weil dort die Aluminium/Messingfolien und die als Dielektrikum > dienenden Hartpapierscheiben zusammengedrückt wurden. Da wird nichts gequetscht, sondern eingedreht, korrekt Drehkondensator. Nur weils der Nachfolger des Quetschers war. Wohl aus Trägheit. Gewohnheit ist die zweite Natur. herbert schrieb: > Der zweite von oben ist ein "Quetscher". Dann ignorier ich mal jeden Fortschritt und sag zum Sessel "Hocker" und zur Kloschüssel "Plumpsklo" ;-) APW schrieb: > da es nicht so aussieht, dass ich ein Original-Ersatzteil > bekomme, Wenn Du kein Foto machst, keine Abmessungen angibst und keine Messung an der intakten Sektion vornimmst wird Dir auch niemand etwas passendes zuschicken können. Oder was meinst Du warum ich schrieb, vlt. hat wer was passendes da? Beratungsresistenz?
Literat schrieb: > Wenn Du kein Foto machst, keine Abmessungen angibst und keine Messung an > der intakten Sektion vornimmst wird Dir auch niemand etwas passendes > zuschicken können. Oder was meinst Du warum ich schrieb, vlt. hat wer > was passendes da? Beratungsresistenz? Du weisst, was ein Original-Erstzteil ist? Eines von Panasonic, das, ohne alles ausmessen zu müssen, 100%ig passt! Und du glaubst, sowas hat jemand zu Hause im Schrank liegen? Herzlichen Glückwunsch für so viel Optimismus! Außerdem habe ich hier überhaupt noch niemanden gefragt, ob er ein passendes Teil zuhause hat! Das würde ich, wenn überhaupt, erst in Betracht ziehen, wenn andere Möglichkeiten ausscheiden. Und du kannst davon ausgehen, dass ich in dem Fall auch alle Daten ausgemessen haben werde. Du hast auch gelesen, dass ich das Radio bereits zugeschraubt und dem Besitzer zurückgegeben habe? Meine Hauptfrage bezog sich auf die Reparierbarket dieser Teile, nicht auf die Suche nach Ersatz. > Beratungsresistenz? Du brauchst nicht Fragen beantworten wollen, die so noch gar nicht gestellt wurden.
Literat schrieb: > Dann ignorier ich mal jeden Fortschritt und sag zum Sessel "Hocker" und > zur Kloschüssel "Plumpsklo" ;-) Hat schon mal so einen Drehko zerlegt? Das Dielektrikum besteht beim Quetscher aus Folie. Damit das alles spielfrei läuft und der elektrische Wert auch bezogen auf Temperaturänderungen stabil bleibt werden die Pakete mit Hilfe von Distanzhülsen vernietet und zwar so, dass alles genau berechnet zusammengepresst wird. Daher auch der Name "Quetscher". Du kannst das Teil aber benennen wie du willst, nur mit dem richtigen Name findet man das leichter im Internet...
/www.google.com/search?q=quetscher+drehko&rlz=1C1AOHY_deDE778DE778&sourc e=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwjb1OmIiKDgAhUChaYKHehlCNIQ_AUIDygC&biw=1 536&bih=769#imgrc=xsToPHyFmxbIaM:
APW schrieb: > Du weisst, was ein Original-Erstzteil ist? Ich nehme an, Du wirst mich gleich aufklären. Mir reichts, daß ich noch etwa 20 von der gesuchten Sorte von diversen Herstellern im Sortiment habe. Manchmal treff ich auch auf den Elektroschrott von Panasonic und dann ists besser, nicht lange zu suchen. APW schrieb: > Meine Hauptfrage bezog sich auf die Reparierbarket dieser Teile. Zerbröselte Platten? Nun das wurde bereits hinreichend beantwortet. Ein Öl ist ein Isolator = Dielektrikum und verändert die Eigenschaften.Eine zerstörte Folie bedeutet partieller Kurzschluß = die Platten berühren sich. Du darfst gerne die Folien tauschen, wenn Du Ersatzfolie hast, aber das bezweifle ich. Ist eine knifflige Pinzettengeschichte mit Okular. >nicht auf die Suche nach Ersatz. Aber sicher war das auch Deine Absicht, zur Erinnerung: APW schrieb: > Sowas werd ich mal ordern. APW schrieb: > habe ich es gestern bereits wieder > zugeschraubt. Es sind wohl jetzt weitere 3MHz Abstimmbereich > rausgebröselt. Japp. > Für den hier vorliegenden 440er habe ich einen Minimalschaltplan (2 > Seiten), keine Teileliste, und für den C-Abstimmblock sind darin auch > keine Kapazitätswerte angegeben. Japp, das ist der Plan von GFGF ohne Liste, aber was nutzt die Wiederholung? > Ich werde jetzt aber nicht blind irgendwelche C-Einstellblöcke kaufen! Genau das nicht. > Falls ich die Gelegenheit bekomme, werde ich das Teil nochmal > aufschrauben, den C-Block mechanisch und elektrisch ausmessen, und mich > dann auf die Suche nach einem möglichst ähnlichen Ersatzteil machen. Japp, das las ich, nur weshalb soll ichs diesmal glauben wenn Dus bisher nicht getan hast? herbert schrieb: > Hat schon mal so einen Drehko zerlegt? Nicht nur einmal. Ich habe mehrere Bauarten repariert, auch altertümlichere Hartpapierdrehkos zerlegt und wieder zusammengebaut, die Du Quetscher nennst, doch das ist nicht die richtige Etymologie. Der Quetscher ist ein Vernier-Kondensator. herbert schrieb: > Das Dielektrikum besteht beim > Quetscher aus Folie. Damit das alles spielfrei läuft und der elektrische > Wert auch bezogen auf Temperaturänderungen stabil bleibt werden die > Pakete mit Hilfe von Distanzhülsen vernietet und zwar so, dass alles > genau berechnet zusammengepresst wird. Daher auch der Name "Quetscher". Unsinn. Der Quetscher ist ein Quetschtrimmer = Vernier-Kondensator. Eine Platte die unter Spannung steht wird mit einer Schraube gegen eine andere gepresst wird. Guckstdu hier: http://www.jogis-roehrenbude.de/Leserbriefe/Edelmann-Ko/Ko2/Vernier-Ko.htm Ich schrieb aber nur von modernen Folienddrehkowürfel und da sind die Platten in den Ecken auch meist verschraubt und nicht genietet. Die Gewinde sind winzig und es ist eine ziemliche Fummelei. Eben Nichts für sehschwache Tattergreise die von Quetscher träumen.
Literat schrieb: > Eben Nichts für > sehschwache Tattergreise die von Quetscher träumen. Gleich beschwere ich mich bei deinem Pfleger...
herbert schrieb: > Gleich beschwere ich mich bei deinem Pfleger... Gerne, vergess aber Deinen Quetscher nicht vorzuzeigen und wenn Du ihn siehst, bestehe auf ganz kleine Trimmerschrauben, sonst sind Deine Daumen hinne ;-)
Literat schrieb: > Eben Nichts für > sehschwache Tattergreise die von Quetscher träumen. Warum nur sind sind manche Menschen so unhöflich? Wollen sie damit ihr Unwissen kaschieren? Da hilft es auch nicht, wenn sie für einen Trimmer das mindestens ebenso unrichtige Wort "Vernier" bemühen, welches eigenlich einen Nonius oder eine Feineinstellung bezeichnet. Solchen Möchtegern-Germanisten haben wir es wohl auch zu verdanken, dass aus dem allgemein bekannten Schraubenzieher (engl. Screwdriver) der selten benutzte Schraubendreher wurde. Das Bild zeigt eine Kleinanzeige aus der Funkschau 1943. Hier noch eine Erläuterung der Firma Amidon: Folien-Drehkondensatoren sind Einstellkondensatoren zum manuellen Einstellen von Sendern in Funkempfängern. Sie sind ähnlich wie Luft-Drehkondensatoren aufgebaut, jedoch wird die Stator-Rotor-Konstruktion mit Abstandshaltern zwischen zwei Pertinaxplatten bzw. Kunststoffplatten gehalten und sie haben ursprünglich ein Schichtdielektrikum aus Luft und Hartpapier. Später wurde das Hartpapier durch eine Kunststofffolie ersetzt. Durch die damit verbundene höhere Spannungsfestigkeit gegenüber einem reinen Luftdielektrikum konnten die Elektrodenplatten deutlich dichter zusammengebracht werden, sie wurden sozusagen zusammengequetscht. Der Begriff "Quetscher", der sich fälschlicherweise für die Folien-Drehkondensatoren durchgesetzt hat, stammt ursprünglich von den weiter unten beschriebenen "Ardenne-Trimmkondensatoren", bei denen der Abstand zwischen den Kondensatorplatten tatsächlich durch "quetschen" verändert wird. Einfachquetscher, also Drehkondensatoren mit nur einem Stator-Rotor-Paket, wurden in kostengünstigen Einkreisern zur Abstimmung und für die Einstellung der Rückkopplung verwendet. Es gab auch Mehrfachquetscher, die einen oder mehrere Statoren mit drehbaren Rotoren besaßen. Bei diesen ist ein Fiedern weder möglich noch aufgrund der größeren Toleranzen sinnvoll. Mehrfachquetscher hatten deshalb einen oder mehrere schwenkbare Statoren. Mit der Entwicklung von Kunststoffen in der organischen Chemie zu Beginn der 1950er Jahre wurde das Hartpapier-Dielektrikum in den Quetschern durch geeignete Kunststoffe wie z. B. Polyester (PET), Polypropylen (PP) und Polycarbonat (PC) ersetzt. Damit änderte sich auch die Namensgebung dieser Drehko-Bauart. Sie wurden dann "Folien-Drehkondensatoren" genannt. Diese wurden, zum Teil zusammen mit Trimmkondensatoren, in einem Gehäuse zu Kombinations-Drehkondensatoren zusammengefügt. Sie waren einfach zu montieren und sicher in der Handhabung. Hier: http://www.amidon.de/contents/de/d369.html Vermutlich entstammt die seinerzeit gebräuchliche Bezeichnung "Quetscher" aber auch einfach der Tatsache, dass dies ein räumlich sehr kleiner "zusammengequetschter" Drehko war.
Bei den Japanern hießen diese AM-FM-Drehkos Polyvaricon. http://www.compel-venezia.com/Note%20Tecniche/CONDENSATORI/N-POLYVARICON.pdf
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nachtmix schrieb: > Der > Begriff "Quetscher", der sich fälschlicherweise für die > Folien-Drehkondensatoren durchgesetzt hat ist trotzdem ausgestorben.
Hatto schrieb: > nachtmix schrieb: >> Der >> Begriff "Quetscher", der sich fälschlicherweise für die >> Folien-Drehkondensatoren durchgesetzt hat > > ist trotzdem ausgestorben. Falsch, es gibt ihn immer noch zu kaufen. Leider ist er mittlerweile teuer geworden...
Fündig für Ersatz kann man auch mit DDR-Drehkos werden. Die waren auch aus Japan bzw. Lizens. Im Vagant u.ä. Die Eckwerte müssen stimmen und die Achse. Hier mal etwas: https://www.ebay.de/itm/1x-Mitsumi-PVC-2FX-Multi-Dreh-Kondensator-fur-Taschen-Radio-im-AM-FM-v-1704/264147445992?hash=item3d806a28e8:g:YYUAAOSwYd5cGhM0:rk:20:pf:0
herbert schrieb: > Hatto schrieb: >> nachtmix schrieb: >>> Der >>> Begriff "Quetscher", der sich fälschlicherweise für die >>> Folien-Drehkondensatoren durchgesetzt hat >> >> ist trotzdem ausgestorben. > > Falsch, es gibt ihn immer noch zu kaufen. Leider ist er mittlerweile > teuer geworden... Du wirst uns 0815- Sterblichen nicht verraten wo es ihn gibt - ausser auf Deiner Webeite?
Hatto schrieb: > Du wirst uns 0815- Sterblichen nicht verraten wo es ihn gibt - ausser > auf Deiner Webeite? In der Bucht gebraucht, oder auf der Ham-Radio eventuell sogar ungebraucht. Würde mich nicht wundern wenn es die bei den Chinesen als Nachbau gäbe...:)
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