Liebes Forum, möchte ein altes Oszi wieder zum Laufen bringen. Nebst der Röhre funktioniert die vertikale Auslenkung noch, nur die Spannung für die horizontale ist konstant. Mit wenig Hintergrund in Nachrichtentechnik versuche ich mich nun erst mal am Test der alten Papierkondensatoren. Einige sind definitiv defekt, die anderen würde ich auch gleich tauschen. Ein Typ "L470KA" kann ich allerdings nach dem Aufdruck nicht einordnen (siehe Bild). Davon sind mindestens 2 verbaut die beide ca. 300nF haben (was nicht zu 470 passt). Unklar ist auch für wie viel Volt sie ausgelegt sind. Einer davon brückt zwei Ausgänge eines Trafos der ca. 5V Gleichstrom liefert, der andere hat etwas mit der Auslenkung des Strahls zu tun. Kann mir jemand sagen durch was ich das Bauteil ersetzen soll? Danke um Voraus, Thomas PS: Schade finde ich übrigens, dass der Charakter des Innenlebens durch den Austausch etwas leiden wird. Moderne Kondensatoren sehen eben anders aus. In der Oldtimerszene kann man teilweise mit originalgetreuen Nachbauten restaurieren. Ist das in der Elektronikerszene schon ein Thema?
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Thomas S. schrieb: > Davon sind mindestens 2 verbaut die beide ca. 300nF haben (was > nicht zu 470 passt) Naja, alte 470nF können schon mal auf 300nF runtergehen :-P Da der Nachbar auch 400V hat, wirst du mit 0,47µF/400V nicht viel falsch machen. Thomas S. schrieb: > mit originalgetreuen > Nachbauten restaurieren. Ist das in der Elektronikerszene schon ein > Thema? Du kannst Autoteile schon nachdrehen und bauen, aber alte Teerkondensatoren sind nicht leicht zu beschaffen, ohne das sie kaputt sind. Da es für Elektronik auch keine H-Kennzeichen gibt, lässt du das alte Teil eben so, oder restaurierst mit moderneren Teilen.
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Was steht auf der anderen Seite? Thomas S. schrieb: > In der Oldtimerszene kann man teilweise mit originalgetreuen > Nachbauten restaurieren. Ist das in der Elektronikerszene schon ein > Thema? Klar. Aushöhlen, neuen rein, zumachen und fertig.
Thomas S. schrieb: > Moderne Kondensatoren sehen eben anders > aus. In der Oldtimerszene kann man teilweise mit originalgetreuen > Nachbauten restaurieren. Ist das in der Elektronikerszene schon ein > Thema? Die Gitarren vintage Ecke ist da sehr rührig. Schließlich wollen die GENAU den Klang von 1953 erhalten. Bin mir sicher, dass die auch solche/ähnliche Kondensatoren in ihren Verstärkern haben.
Originale habe ich auch nicht mehr, aber gut 40 Jahre abgelagerte unbenutzte Teile. Wie viele es genau sind, weiss ich nicht. Mehr als 5. Und andere Werte sind auch noch da. Bei Interesse schick ne PM.
Thomas S. schrieb: > PS: Schade finde ich übrigens, dass der Charakter des Innenlebens durch > den Austausch etwas leiden wird. Moderne Kondensatoren sehen eben anders > aus. In der Oldtimerszene kann man teilweise mit originalgetreuen > Nachbauten restaurieren. Ist das in der Elektronikerszene schon ein > Thema? Naja man muß halt ein bissel fummeln. DEn alten Kondensator "entkernen", so das nur die Hülle übrig bleibt. In die Hülle kommt dann der neue Kondensator. Da moderne Kondensatoren meist etwas kleiner sind, kann man die neuen Kondensatoren mit dünnem Papier umwickeln bis sie auf Maß sind. Das Ganze wird dann mit der Vergußmasse wieder vergossen. Nach diesem Verfahren habe ich Kondensatoren in einem alten Radio restauriert. Ob das mit Deinen Kondis möglich ist läßt sich schlecht beurteilen - sie sehen schon etwas mitgenommen aus.
was ein aktives Forum, vielen Dank. Das mit dem Aushöhlen ist ein Tipp. So verliere ich wenigstens das H-Kennzeichen nicht. In dem alten Oszi gibt es keine Platinen, alles ist frei schwebend verdrahtet. Praktisch jedes Bauteil ist axial. Das scheint wohl aus der Mode zu sein. Die Auswahl axialer Kondensatoren ist bei den einschlägigen Händlern recht bescheiden, ab 400V entsteht schon die leere Menge :(
Hast du schon nach dem Servicemanual gesucht? Wenn elektrotanya.com nichts hat, 10 Seiten Suchergebnisse durchklicken und die Bastler einfach mal nach dem Manual fragen.
Pollin hat noch paar im Sonderangebot. Und hier als Beispiel ein Händler, wo man auch fündig werden kann. https://www.ebay.de/itm/DDR-KONDENSATOREN-MKT-1-nF-160-V-5-Stk/132908342453?hash=item1ef1f45cb5:g:9QYAAOSwd9Za1yHB
michael_ schrieb: > Aushöhlen, neuen rein, zumachen und fertig. Solche Überraschungspakete fliegen bei der Reparatur raus.
Thomas S. schrieb: > (siehe Bild) Ordentliche Bilder sind gnadenlos überbewertet. Da steht noch mehr auf den Kondensatoren?
Thomas S. schrieb: > Davon sind mindestens 2 verbaut die beide ca. 300nF haben > (was nicht zu 470 passt). Hast du sie für die Messung wenigstens abgelötet? Je nach Meßschaltung können zu geringe Kapazitätswerte auch durch bereits schlechte Isolationswerte des Papierdielektrikums vorgegaukelt werden.
Das wird sowieso eine Kaskade zur Hochspannungserzeugung sein. Da sind alle C gleich.
An diesen alten Kondensatoren braucht man gar nicht lange rumzumachen. Es gibt nur 3 Möglichkeiten: -lassen wie es ist, dann funktioniert aber auch nichts, originales Schaumodell -den Aufwand betreiben, neue in die alten Gehäuse einzubauen. Geht eigentlich immer, ist ne Menge Arbeit. Funktioniert und sieht gut aus, ist aber eben nicht mehr original -wenn es eh nicht mehr original ist: weg damit und direkter Ersatz durch neue Typen
michael_ schrieb: > Das wird sowieso eine Kaskade zur Hochspannungserzeugung sein Soso. Dann kannst du sicher die 18k Widerstände da erklären und warum weit und breit keine Dioden zu sehen sind. Anbei mal die Schaltung meines allerersten Oszis. Da sieht man, wie damals Hochspannung gemacht wurde. Diesmal ist das Bild ein wenig grösser wegen der Detailtreue.
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Thomas S. schrieb: > Ein Typ "L470KA" kann ich allerdings nach dem Aufdruck nicht einordnen > (siehe Bild). Davon sind mindestens 2 verbaut die beide ca. 300nF haben > (was nicht zu 470 passt) http://www.radiomuseum-bocket.de/wiki/index.php/Alte_Papierkondensatoren_m%C3%BCssen_ausgetauscht_werden Auf gemessene Kapazitätswerte kannst du gar nichts geben, die können wirklich um Grössenordnungen höher liegen.
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