Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik DC-DC Step-Up (Boost) 40V


von Nokka236 (Gast)


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Hallo,

ich habe folgendes vor, ich habe Spannungen von 7-24V und möchte daraus 
konstant 40V machen, ca. 300mA Laststrom.

Der Boost-Converter (BC) sollte max. im SO8 Gehäuse sein und möglichst 
wenig Außenbeschaltung, ich habe bereits gute Erfahrung mit dem B6287 
gemacht, jedoch geht der nur bis 24V, dass ist zu wenig, kennt jmd. 
einen geeigneten Typ? Bitte auch nichts spezielles, 0815 Kram wäre 
super.

von miau (Gast)


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von Nokka236 (Gast)


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miau schrieb:
> LT1172

Der ist nicht schlecht, danke dir.

Ich hatte in der Zwischenzeit den MC34063 gefunden, extrem billig, kann 
40V damit so grenzwertig okay. Aber die Schaltung hat viele Bauteile - 
man könnte doch aber den Shunt-Widerstand und den 180R an Pin 8 
weglassen eigentlich, oder? Dann wären die Bauteile auch recht human. 
Nur als Info mal interessant, könnte ich vll. als Step-Down nehmen, weil 
da ein IC 3 Cent kostet

von Mark S. (voltwide)


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Nokka236 schrieb:
 weil
> da ein IC 3 Cent kostet
Mehr ist der auch nicht wert. Viel Spaß damit!

von olaf (Gast)


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> Ich hatte in der Zwischenzeit den MC34063 gefunden, extrem billig, kann

Der MC34063 ist vermutlich nicht der erste DCDC-Wandler, aber historisch 
ist er schon.

Vorteile: Sehr gut dokumentiert. Nicht nur Datenblaetter sondern auch 
Applikationen. Wenn man also nicht dumm bleiben will keine schlechte 
Wahl. Mehrere Hersteller. Vermutlich auch noch in 20Jahren zu bekommen.
Wegen der geringen Taktfrequenz auch noch auf Lochraster machbar wenn 
man hinterher nicht in den EMV-Test muss.

Nachteile: Wegen der geringen Taktfrequenz groesse externe Bauteile. Hat 
die Chance sowohl wegen seiner Taktfrequenz wie auch seines 
Regelverhaltens Schaltungen im Audiobereich zu stoeren. Er hat ein Iq 
von 4mA. Es gibt heute Schaltregler die sind der Gegend von 4uA.

Ich hab deshalb immer 10Stk davon rumliegen um einen Geistesblitz am 
Wochenende umzusetzen, aber fuer ernsthafte Projekte wuerde ich was 
aktuelles nehmen. Vermeiden wuerde ich ihn fuer Projekte wo die 
Stromaufnahme starken Schwankungen unterliegt.

Olaf

ps.: Weiss jemand was der das erste Schaltregler-IC ueberhaubt war? 
LM78S40? TL497? UC384x?

von DCDC (Gast)


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Hi,

ich habe gehört der sg1524 wäre der erste PWM IC speziell für DCDC 
Wandler gewesen 1975?... habe aber keine Ahnung, ob das stimmt.

Gruß DC/DC

von MaWin (Gast)


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Nokka236 schrieb:
> Ich hatte in der Zwischenzeit den MC34063 gefunden, extrem billig, kann
> 40V damit so grenzwertig okay.

Erst mal physikalisch elektrische Grundlagen ausrechnen bevor man sich 
was zusammenwünscht. 40V bei 300mA sind 12W, aus 7V wären das (bei 100% 
Wirkungsgrad) 1.7A und für den MC34063 3.4A (4.2) Spitze, er schafft 
aber nur 1.5A.

> Aber die Schaltung hat viele Bauteile -
> man könnte doch aber den Shunt-Widerstand und den 180R an Pin 8
> weglassen

Klar, damit er schon beim Aufladen des Ausgangselkos, aber erst recht 
bei Überlastung und Kurzschluss platzt. Solche Elektronikentwickler wie 
dich braucht das Land (wenn es in den Ruin gehen will).

von Nokka236 (Gast)


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MaWin schrieb:
> Nokka236 schrieb:
> Klar, damit er schon beim Aufladen des Ausgangselkos, aber erst recht
> bei Überlastung und Kurzschluss platzt. Solche Elektronikentwickler wie
> dich braucht das Land (wenn es in den Ruin gehen will).

Das ist doch schon im Ruin, und vor allem mit privaten Projekten arbeite 
ich intensiv daran, dass es im Ruin bleibt :)

von Harald W. (wilhelms)


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DCDC schrieb:

> ich habe gehört der sg1524 wäre der erste PWM IC speziell für DCDC
> Wandler gewesen 1975?

Um diese Zeit hatten auch Siemens und Valvo mehrere Wandler-ICs
angeboten; allerdings für externe Transistoren.

von Jackass (Gast)


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Nokka236 schrieb:
> Das ist doch schon im Ruin, und vor allem mit privaten Projekten arbeite
> ich intensiv daran, dass es im Ruin bleibt :)

Na da sind wir schon zu zweit.

Aktuell habe ich einen wirklich unglaublichen aktiven Balancer gebaut, 
den die ganze Welt händeringend suchen würde. Total einfach, extrem 
klein, stark, usw.
Nur, im seit Jahren faulenden Kapitalismus damit ein paar Früchte seiner 
Arbeit genießen? Wie denn nur, irgendeiner zieht dich auf jeden Fall 
über den Tisch, egal was du machst!? Also lieber selbst nutzen, und sich 
totlachen, was selbst die Industrie nur zu bieten hat. An dem Punkt 
stehen die in 30 Jahren noch nicht! Und wenn, dann macht es der Chinese 
zuerst, nicht die deutschen schulterklopfenden Taugenichtse, die sich 
über den angeblich nicht vorhandenen F-Mangel unterhalten...

von Dieter (Gast)


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Sicherlich hat die Idee eine Firma schon in der Schublade, sich 
patentieren lassen und sperrt damit die Vermarktung.

In einigen anderen asiatischen Ländern geht sperren gar nicht. Es werden 
Zwangslizenzgebühren vom Amt festgelegt und die Nutzung des Patentes 
gegen den Eigentümer/Besitzer durchgesetzt.

von Sven S. (schrecklicher_sven)


Angehängte Dateien:

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DCDC schrieb:
> ich habe gehört der sg1524 wäre der erste PWM IC speziell für DCDC
> Wandler gewesen 1975?

Nein, der ist doch ganz neu.

von Willi S. (ws1955)


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MaWin schrieb:
> Nokka236 schrieb:
>> Ich hatte in der Zwischenzeit den MC34063 gefunden, extrem billig, kann
>> 40V damit so grenzwertig okay.
>
> Erst mal physikalisch elektrische Grundlagen ausrechnen bevor man sich
> was zusammenwünscht. 40V bei 300mA sind 12W, aus 7V wären das (bei 100%
> Wirkungsgrad) 1.7A und für den MC34063 3.4A (4.2) Spitze, er schafft
> aber nur 1.5A.
>
Auch der Vorschlag mit LT1172 war wohl eher als Karnevalscherz gedacht ? 
Schaltstrom maximal 1.25A

Sogar der LM2577 mit 3A reicht nicht, aber mit LT1170 müsste es gehen. 
TO220/5 bzw D2Pack. Maximaler Schaltstrom 5A, wobei man wegen dem hohen 
Duty Cycle (40V:7V) Abstriche machen muss. Aber die notwendigen 3.5-4A 
sollten bei guter Kühlung möglich sein.

von olaf (Gast)


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Der MC34063 laesst sich auch gut mit einem externen Transistor 
verwenden. Hab ich schon ein paar mal gemacht.

Olaf

von miau (Gast)


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Willi S. schrieb:
> Auch der Vorschlag mit LT1172 war wohl eher als Karnevalscherz gedacht ?

Nein, ich habe nur fälschlicherweise angenommen, der LT1172 wäre die 
stärkste (5A) Version aus der LT117X Reihe

Macht natürlich im Nachhinein mit Blick auf die verfügbaren Gehäuse 
keinen Sinn.

von ArnoR (Gast)


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Willi S. schrieb:
> Sogar der LM2577 mit 3A reicht nicht, aber mit LT1170 müsste es gehen.
> TO220/5 bzw D2Pack. Maximaler Schaltstrom 5A, wobei man wegen dem hohen
> Duty Cycle (40V:7V) Abstriche machen muss. Aber die notwendigen 3.5-4A
> sollten bei guter Kühlung möglich sein.

Woher nimmst du denn diese Ströme? Der StepUp braucht im Mittel 1,7A, 
mit etwas Welligkeit (0,6Vpp) etwa 2A Spitze. Da reicht ein LM2577. Und 
er Duty Cycle ist auch nicht 40V:7V, sondern 33V/7V. Die 7V 
Eingangsspannung werden ja schließlich nur durchgereicht.

von ArnoR (Gast)


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ArnoR schrieb:
> Welligkeit (0,6Vpp)

meinte: Welligkeit (0,6App)

von Willi S. (ws1955)


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ArnoR schrieb:
> Willi S. schrieb:
>> Sogar der LM2577 mit 3A reicht nicht, aber mit LT1170 müsste es gehen.
>> TO220/5 bzw D2Pack. Maximaler Schaltstrom 5A, wobei man wegen dem hohen
>> Duty Cycle (40V:7V) Abstriche machen muss. Aber die notwendigen 3.5-4A
>> sollten bei guter Kühlung möglich sein.
>
> Woher nimmst du denn diese Ströme? Der StepUp braucht im Mittel 1,7A,
> mit etwas Welligkeit (0,6Vpp) etwa 2A Spitze. Da reicht ein LM2577. Und
> er Duty Cycle ist auch nicht 40V:7V, sondern 33V/7V. Die 7V
> Eingangsspannung werden ja schließlich nur durchgereicht.

Berechnungen recht gut verstehbar hab ich erst heute im Datenblatt vom 
LM5122 wieder gesehen.

von DCDC (Gast)


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Sven S. schrieb:
> DCDC schrieb:
> ich habe gehört der sg1524 wäre der erste PWM IC speziell für DCDC
> Wandler gewesen 1975?
>
> Nein, der ist doch ganz neu.

Das Datenblatt ist vielleicht vobn 2015 aber der IC ist deutlicher älter

https://www.powerelectronics.com/power-management/pwm-single-chip-giant-industry

Gruß DC/DC

von freitag (Gast)


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tsss, LM.. MC.. Man muß sich langsam an andere Bezeichnungen gewöhnen. 
Der XL6019 ist ein zeitgemäßes Bauelement bei den hier geforderten 
Parametern. Obendrein überall leicht beschaffbar.
http://www.xlsemi.com/datasheet/XL6019%20datasheet-English.pdf

SG1524 war wohl nicht der erste. Zumindest der TDA1060, "Vorbild" für 
den damaligen ostzonalen B260, dürfte um einiges älter sein.

von SGUCLM (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Um diese Zeit hatten auch Siemens und Valvo mehrere Wandler-ICs
> angeboten; allerdings für externe Transistoren.

Wurde hier ungewollterweise "allerdings" anstelle von "auch" 
verwendet?
Sonst ergibt es angesichts weniger 100mA Schaltstrom der beiden Zweige
kaum großen Sinn.

von hinz (Gast)


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freitag schrieb:
> SG1524 war wohl nicht der erste. Zumindest der TDA1060, "Vorbild" für
> den damaligen ostzonalen B260, dürfte um einiges älter sein.

Den ersten integrierten Schaltregler hat Bob Widlar 1967 bei Fairchild 
Semiconductor entworfen, das war der µA723.

von Mark S. (voltwide)


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Ach was. Seit wann ist das ein Schaltregler?

von freitag (Gast)


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Stimmt! Hätte nicht damit gerechnet, aber bereits in den ersten 
Datenblättern sind Schaltregler für positive und negative 
Ausgangsspannung enthalten, eierlegende Wollmilchsau...

von Andrew T. (marsufant)


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Mark S. schrieb:
> Ach was. Seit wann ist das ein Schaltregler?

Lies halt mal die App.Note, da steht es drin   .-)

von Willi S. (ws1955)


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freitag schrieb:
> tsss, LM.. MC.. Man muß sich langsam an andere Bezeichnungen gewöhnen.
> Der XL6019 ist ein zeitgemäßes Bauelement bei den hier geforderten
> Parametern. Obendrein überall leicht beschaffbar.
> http://www.xlsemi.com/datasheet/XL6019%20datasheet-English.pdf
>

Module damit gibt es wie Sand am Meer, schon ab 2,95€ komplett bestückt. 
Sagenhaft, danke für den Hinweis!

Der LT1170 kostet schon für sich alleine 11€.

Aber eine Einkaufsquelle für den "IC" XL6019 habe ich nicht gefunden.

Ich hab mir das etwas genauer angeschaut. Als Endresultat würde ich 
meinen, dass der XL6019 bis Verlustleistung ca 2 Watt eine gute Sache 
ist, in diesem Bereich liegen auch die mehreren Applikationen im 
Datenblatt und ist die Effizienz der Komplettsysteme echt bemerkenswert 
gut, so 90-96%. Bei höheren Leistungen wird es aber problematisch und 
empfielt sich eher der LT1170. Schon alleine wegen der deutlich 
niedrigeren Taktung, entsprechend weniger Schaltverluste. Sein stärkster 
Vorteil ist, dass es ihn im TO-220 Gehäuse gibt, mit einem sehr guten 
Wärmewiderstand und dass GND am Chassis liegt. Den XL6019 dagegen gibt 
es nur im SMT-Gehäuse, ein Wärmewiderstand an Chassis wird gar nicht 
spezifiziert und am Chassis liegt der Mosfet-Drain (SW 180kHz 40-80 Watt 
Störsender). Ich würde mal behaupten, für zusätzliche Kühlung ist das 
Ding nicht gedacht...

von hinz (Gast)


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von Willi S. (ws1955)


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hinz schrieb:
> Willi S. schrieb:
>> Aber eine Einkaufsquelle für den "IC" XL6019 habe ich nicht gefunden.
>
> https://lcsc.com/search?q=xl6019
>
> 
https://www.aliexpress.com/item/5pcs-lot-XL6019E1-XL6019-5V-40V-5A-TO263-5L-In-Stock-In-Stock/32909608340.html

Ja Danke, sowas ähnliches habe ich mir schon gedacht beim Lesen von 
"überall leicht beschaffbar". Aber auf 2 Wochen Delay wegen Chinese 
Newyear plus 4-6 Wochen Postlauf plus Einfuhrzoll plus Umstände habe ich 
echt keine Lust mehr.

Was Digikey, Mouser und Reichelt nicht liefern, gibt es für mich nicht.

von hinz (Gast)


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Willi S. schrieb:
> Was Digikey, Mouser und Reichelt nicht liefern, gibt es für mich nicht.

Keine Pizza! :-(

von Harald W. (wilhelms)


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hinz schrieb:

>> Was Digikey, Mouser und Reichelt nicht liefern, gibt es für mich nicht.
>
> Keine Pizza! :-(

Gibts die inzwischen auch direkt aus China?

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Das "SG" heisst übrigens Silicon General
http://www.aufzu.de/semi/silicon_general.html
aber Teledyne (?) und andere hatten den 1524 auch,
Unitrode (heute zu TI gehörend) als UC1524

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