Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Stellantriebe / Drehtische / Positioniertisch


von Florian K. (Firma: FH-Kärnten) (florian1995)


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Hallo Leute,

ich weiß nicht ob ich dafür hier an der richten Stelle bin, aber ich 
will eine Bachelorarbeit über Stellantriebe, Drehtische , 
Positionertische schreiben.
Jetzt wollt ich mal fragen ob jemand vlt. eine idee hat was unbedingt in 
die Arbeit gehört bzw. welche Thematik am besten alles behandelt werden 
soll.
Wäre cool wenn mir jemand ein paar Tipps geben kann :)

lg Florian

: Verschoben durch Admin
von L. H. (holzkopf)


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Florian K. schrieb:
> ich
> will eine Bachelorarbeit über Stellantriebe, Drehtische ,
> Positionertische schreiben.
> Jetzt wollt ich mal fragen ob jemand vlt. eine idee hat was unbedingt in
> die Arbeit gehört bzw. welche Thematik am besten alles behandelt werden
> soll.

Lt. Betreff Deiner Arbeit mußt/solltest Du ja wohl auf alle drei 
Begriffe
- diese erklärend - eingehen.

Nachdem Du aber zu jedem einzelnen eine komplette Arbeit schreiben 
könntest, stellt sich vielleicht eher die Frage, auf welchen Du bei 
Deiner Arbeit hauptsächlich am besten ausführlicher eingehen solltest.

Bzw. umgekehrt, welche Du gegenüber dem gewählten Schwerpunkt 
zurücksetzen kannst, damit Deine Arbeit nicht in's Uferlose ausartet. :D

Wenn Du den Schwerpunkt frei wählen kannst, könntest Du Dich auf den 
Schwerpunkt Drehtische konzentrieren.

Dies deshalb, weil die Stellantriebe sowieso eine untergeordnete Rolle 
spielen und auch, weil es Überschneidungs-Bereiche zwischen 
Positioniertischen (PT) und Drehtischen (DT) gibt.
https://www.handling.de/thema/positioniertische.htm
https://de.wikipedia.org/wiki/Drehtisch

Während PT i.d.R. linear laufen und auch senkrecht zueinander, wie 
Kreuzsupporte, angeordnet werden können, laufen DT immer, sich um ein 
Zentrum drehend, rund.

Positionieren und bearbeiten kann man auf beiden Tischarten etwas.
Geht es jedoch um größere und schwerere Teile sind m.W. DT den PT 
überlegen.

Schreibst Du die Arbeit bezogen auf ein bestimmtes Gebiet?
Massenproduktion o.ä.?

Grüße

von Florian K. (Firma: FH-Kärnten) (florian1995)


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also Schwerpunkt möchte ich eh auf Drehtische legen, also rotatorisch 
was positionieren.
und ich schreib die arbeit auf kein gebiet bezogen eig.

aber grundsätzlich tu ich mir schwer was ich alles rein nehmen soll.
Aufbau, funktion und diese dinge ist ja logisch, aber ich brauch 
irgendwie eine idee was ich noch weiter drinnen bearbeiten kann

von L. H. (holzkopf)


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Vorab habe ich erst mal eine Bitte, die wirklich gut gemeint ist:
Deine Zeit wird es doch erlauben, die Regeln der Groß- und 
Klein-Schreibung befolgen zu können?

Tu wenigstens mir bitte den Gefallen, das auch zu tun. :)

Florian K. schrieb:
> also Schwerpunkt möchte ich eh auf Drehtische legen, also rotatorisch
> was positionieren.
> und ich schreib die arbeit auf kein gebiet bezogen eig.

Es klingt ja schon mal sehr gut, daß Du den Freiheitsgrad hast, in 
Deiner Arbeit selbst die Schwerpunkte von ihr setzen zu können/zu 
dürfen.
Denn das ist schon weit mehr als was Karl Valentin mal so trefflich 
formulierte:
"Mögen hätten wir schon wollen, aber dürfen haben wir uns nicht 
getraut". :D
>
> aber grundsätzlich tu ich mir schwer was ich alles rein nehmen soll.
> Aufbau, funktion und diese dinge ist ja logisch, aber ich brauch
> irgendwie eine idee was ich noch weiter drinnen bearbeiten kann

Es ist überhaupt kein Problem, in Deiner Arbeit näher ausführen zu 
können,
worin die Unterschiede zwischen DT und PT liegen.

Und wenn Du Dich hauptsächlich darauf konzentrieren kannst und schon 
darfst, würde ich an Deiner Stelle das auch ganz konsequent tun.

Deiner Autor-Zeile kann ich entnehmen:
Geb. 1995 und Student an der FH-Kärnten.
Sowie dem Kontext, daß Du eine Bachelor-Arbeit schreiben willst/mußt.

Was mir aber unklar ist:

1) Hast Du das Thema der Arbeit frei gewählt?
Womit ich keine Auswahl aus einer vorhandenen/vorgelegten "Themenliste" 
meine, sondern ob Du dieses Thema für Deine Arbeit vorgeschlagen hast.

2) Unabhängig von 1):
Wie läuft das bei Deiner Bachelor-Arbeit?
Hast Du da einen Ansprechpartner bzgl. dessen, wie Du Deine Arbeit 
konkret ausführen willst?

Ist das ggf. ein Ansprechpartner, der das Vorhaben der Gestaltung Deiner 
Arbeit auch "abnicken"/dem zustimmen kann, weil er letztendlich Deine 
Arbeit auch bewertet?

3) Wie sieht es mit dem zeitlichen Rahmen aus, der Dir für Deine Arbeit 
zur Verfügung steht?
Bist Du schon unter zeitlichem Druck, die Arbeit fertigstellen zu 
müssen?

Was die Idee anbelangt, wie Du das "weiter drinnen bearbeiten" kannst, 
ist das an sich eine ganz einfache Kiste:
Du brauchst nur (vorher) die für jedermann nachvollziehbaren Argumente 
pro und contra DT und PT "aufzulisten".

Um anschließend dazu kommen zu können, warum Du DT favorisierst.

Dafür gibt es jede Menge guter Gründe, die einerseits in den 
unterschiedlichen Bewegungsabläufen beginnen, andererseits aber auch in 
der Bewältigung von Massenträgheiten und letztendlich in der möglichst 
lange (unverändert) wiederholbaren Genauigkeit von Positionierungen 
enden.

Lineare Zustellungen haben selbst bei Kugelrollspindeln Verschleiß.
Bei rotatorischen Zustellungen sieht das aber ganz anders aus.

Womit ich nicht den Antrieb von ihnen meine, sondern das (nahezu 
unendlich wiederholbar genaue) "Einrasten" von ihnen in bestimmte 
Positionen.
Was sehr viel mit reiner Mechanik zu tun hat.
Nur ungefähr vergleichbar mit Index-Stiften bei Teilapparaten.

Ist bei DT etwas anders, jedoch auch mit sehr hohen 
Auflösungs-Genauigkeiten völlig problemlos machbar.

Genau das könnte ein Aspekt sein, dem Du Dich in Deiner Arbeit etwas 
mehr widmen könntest.
Weil das nämlich nicht jedermann bekannt ist.

Grüße

von Florian K. (Firma: FH-Kärnten) (florian1995)


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Tut mir leid wegen der Groß- und Klein-Schreibung, werde mein Bestes 
geben dies zu berücksichtigen.


> 1) Hast Du das Thema der Arbeit frei gewählt?
> Womit ich keine Auswahl aus einer vorhandenen/vorgelegten "Themenliste"
> meine, sondern ob Du dieses Thema für Deine Arbeit vorgeschlagen hast.

Das Thema habe ich vorgeschlagen

> 2) Unabhängig von 1):
> Wie läuft das bei Deiner Bachelor-Arbeit?
> Hast Du da einen Ansprechpartner bzgl. dessen, wie Du Deine Arbeit
> konkret ausführen willst?
> Ist das ggf. ein Ansprechpartner, der das Vorhaben der Gestaltung Deiner
> Arbeit auch "abnicken"/dem zustimmen kann, weil er letztendlich Deine
> Arbeit auch bewertet?

Ja ich habe grundsätzlich einen Ansprechpartner, welcher auch meine 
Arbeit bewertet. Dieser stimmt aber aus Erfahrungen von anderen Kollegen 
alles ab.

> 3) Wie sieht es mit dem zeitlichen Rahmen aus, der Dir für Deine Arbeit
> zur Verfügung steht?
> Bist Du schon unter zeitlichem Druck, die Arbeit fertigstellen zu
> müssen?

In zeitlichem Druck bin ich noch gar nicht. Ich habe noch genügend Zeit 
die Arbeit fertig zu stellen.


> Genau das könnte ein Aspekt sein, dem Du Dich in Deiner Arbeit etwas
> mehr widmen könntest.
> Weil das nämlich nicht jedermann bekannt ist.

Okey. Dieser Aspekt klingt ziemlich interessant. Finde auch die Idee mit 
dem Vergleich zwischen PT und DT sehr cool.

Bin dir auf jeden Fall sehr dankbar für deine tollen Ideen.

Würde dir grundsätzlich noch ein anderer Aspekt einfallen? :)

von L. H. (holzkopf)


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Florian K. schrieb:
> Ja ich habe grundsätzlich einen Ansprechpartner, welcher auch meine
> Arbeit bewertet.

Bewertet er allein Deine Arbeit oder gibt es noch eine 
"Zweit-Begutachtung"?

> Dieser stimmt aber aus Erfahrungen von anderen Kollegen
> alles ab.

Meinst Du damit, daß er die Bewertung mit Kollegen von ihm abstimmt oder 
daß er die Arbeit, z.B. bzgl. Aufbau/Gliederung/Inhalt, mit Dir 
abstimmt?

Denn Du wirst mit ihm abstimmen müssen, was Du alles weglassen kannst, 
damit die Arbeit nicht zu umfangreich wird. :D

Ansonsten ist es natürlich angenehm, daß Du noch nicht unter Zeitdruck 
stehst.
Fang am besten mal damit an, Dich zu DT und PT "einzulesen", was per 
Netzzugriff ja kein Problem ist.
Evtl. auch ergänzend dazu in der FH-Bibliothek.

Schreib Dir aber dabei immer auf, wo Du was, v.a. Bemerkenswertes, 
gelesen hast.
Denn Du wirst auch in Deiner Arbeit Quellen, Zitate usw. angeben müssen?

>> Genau das könnte ein Aspekt sein, dem Du Dich in Deiner Arbeit etwas
>> mehr widmen könntest.
>> Weil das nämlich nicht jedermann bekannt ist.
>
> Okey. Dieser Aspekt klingt ziemlich interessant. Finde auch die Idee mit
> dem Vergleich zwischen PT und DT sehr cool.

Naja - den Vergleich zwischen DT und PT mußt Du ja machen:
Jeweils Vorteile aber auch Nachteile einfach anführen/auflisten.

Sowie v.a. die Positionierungs-Unterschiede verdeutlichen.
Denn die sind deutlich unterschiedlich:
PT sind im Prinzip (überwiegend) am x/y-Koordinaten-System orientiert, 
während DT rotationsorientiert sind.

Woraus sich natürlich je nach Anwendungsfall Vorteile ergeben können.
Weil die Nachteile dabei dann gar nicht mehr interessieren.
>
> Bin dir auf jeden Fall sehr dankbar für deine tollen Ideen.

Geschieht gerne - habe ja noch nicht ganz vergessen, wie schwer man sich 
anfangs bei derlei Arbeiten tut, überhaupt einen "Einstieg" finden zu 
können. :)

Für Deine Arbeit hast Du Vorgaben bzgl. Seitenanzahl, formalem Aufbau 
usw. vorliegen?
Kannst auch andere Bachelor-Arbeiten diesbzgl. einsehen?
Damit Dir keine formalen Fehler unterlaufen können.

Hast Du auch Korrektur-Leser Deiner Arbeit, die verstehen können, worum 
es dabei geht?

> Würde dir grundsätzlich noch ein anderer Aspekt einfallen? :)

Ja, natürlich schon.
Allerdings hat das dann etwas mit Begrenzungen in der Praxis bzw. 
Praxistauglichkeit zu tun.

Einige Extrem-Beispiele dazu:

1) Es kann völlig absurd sein, z.B. bei Platinen-Bestückungen eine 
andere Positionierungs-Möglichkeit zu wählen als einen "Kreuz-PT".
Wozu auch?
Platinen sind relativ kleine Bauteile, die mitsamt ihrer Bestückung 
nicht recht viel wiegen und eindeutig x/y-orientiert sind.

2) Man will aus einer einige t schweren Natursteinplatte etwas 
herausschneiden, das auch maßhaltig ist.

Ist kein grundsätzliches Problem:
Da "schwebt" dann ein Drehtisch frei dreh- und arretierbar auf einem 
"Hydraulikpolster".

Zylinder-D ab ca. 20cm aufwärts und einbetoniert in den Boden.
Nivelliert per Maschinen-Wasserwaage.
Ganz gewiß auf mindestens 0,01mm genau.

Über dem Drehtisch ist eine verfahrbare Naturstein-Schneidmaschine 
angeordnet, deren Diamant-Trennscheibe nur linear (ggf. auch unter 
Gehrungswinkel) laufen kann.
Wo genau sie schneiden wird, kann per (meist) rotem Laserstrich auf dem 
Stein angezeigt werden.

Auch, um vorher evtl. noch eine Positionierungs-Korrektur machen zu 
können.

Solche Maschinen werden als Brückensägen (für Stein) bezeichnet, und sie 
sind massenhaft verbreitet.
Kannst dazu mal bei Löffler, Langenaltheim oder auch bei Terzago 
(Italien) nachsehen.
Dazu gibt es bestimmt auch Videos auf YouTube.

Acht bei denen besonders auf den DT.
Das sind mindestens 10cm hohe Doppel-T-Eisenträger, die insgesamt vom 
Hydraulikzylinder "getragen" werden.

3) Meß-, Einricht- und Korrektur-Maschinen für SK40-Werkzeuge.
Da wird es dann erst richtig interessant für DT. ;)

Ganz generell haben DT einen Vorteil, wenn es um kontinuierlich 
ablaufende Vorgänge geht.
Z.B. beim Flaschen-Abfüllen mit sonstwas:
Da führt man auf einer Seite leere Flaschen zu und entnimmt auf der 
anderen Seite die abgefüllten.
Kannst dazu mal bei Krones etwas nachlesen:
https://www.krones.com/de/unternehmen.php

Bei 3) geht es aber (nur beispielsweise) um etwas ganz anderes:
Nämlich die 100% genaue Möglichkeit, per DT etwas positionieren zu 
können, das NICHT unbedingt von der Genauigkeit irgendeines Antriebes 
abhängt. ;)

Sondern ausschließlich von der rein mechanischen Nutzung präziser 
"Einrast-Möglichkeiten", um etwas möglichst genau und möglichst lange 
ohne Verschleiß-Erscheinungen positionieren zu können.

Der "Dreh" dabei ist an sich ganz einfach:
Man nutzt die Eigenschaft von (horizontal) präzise geschliffenen 
"Zahnrädern".
Die aufeinander "einrasten" können und sich dabei selbst zueinander 
IMMER zentrieren.

Scheißegal, wie "ungenau" das "Anfahren" der beabsichtigten Position, 
z.B. auf Grund von Massenträgheiten, auch gewesen sein mag:
Die Lösung der Verzahnung setzt voraus, daß sie, z.B. durch Anheben (bei 
horizontaler Anordnung), das Verdrehen des einen Teiles ermöglicht.
Wenn das dann nach seiner Verdrehung abgesenkt wird, kann es ja nur in 
die untenliegende Gegen-Verzahnung "hineinschlupfen", weil es gar keine 
andere Möglichkeit gibt, sich irgendwie anders positionieren zu können.

Insgesamt mag das auf Anhieb etwas schwer verständlich sein.
Hängt jedoch ganz einfach nur damit zusammen, daß horizontal 
geschliffene Zahnräder nur konisch zueinander sein können, was ihre 
Verzahnung betrifft.
Weshalb sie sich selbst auch nur zueinander zentrieren können.
Völlig unabhängig davon, wie genau ihre Zentren zueinander sind oder ihr 
Verfahrweg nun exakt stimmt oder auch nicht.
Eine andere Möglichkeit gibt es dabei nicht.

Genug "Futter" für den "roten Faden" in Deiner Arbeit?
Wenn Dir irgendwas dabei unklar ist, scheu es bitte nicht, nachzufragen, 
um das klären zu können. :)

Etwas hinterfragen zu wollen ist ganz gewiß keine Schande.
Ganz im Gegenteil!
Es gehört dazu, um dazulernen zu können.

Grüße

von L. H. (holzkopf)


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Hallo Florian,

schrieb im Beitrag #5726352:
> Insgesamt mag das auf Anhieb etwas schwer verständlich sein.
> Hängt jedoch ganz einfach nur damit zusammen, daß horizontal
> geschliffene Zahnräder nur konisch zueinander sein können, was ihre
> Verzahnung betrifft.
> Weshalb sie sich selbst auch nur zueinander zentrieren können.
> Völlig unabhängig davon, wie genau ihre Zentren zueinander sind oder ihr
> Verfahrweg nun exakt stimmt oder auch nicht.
> Eine andere Möglichkeit gibt es dabei nicht.

Suchte mal nach solchen Positionierungs-"Zahnscheiben", um ein Bild 
davon zeigen zu können.
Die Suche war aber leider vergeblich, weil dabei alles Mögliche 
auftauchte, aber nicht das Gesuchte.

Ich kenne auch die genaue Bezeichnung von solchen Teilen nicht.
Kegelverzahnung mit Winkel 0° könnte zwar ungefähr hinkommen, ist aber 
natürlich Blödsinn. ;)

Macht nichts - dafür fand ich zwei andere Bilder, die dieses 
Positionierungsprinzip genau so gut verdeutlichen können:

1) 
https://thumbs.cmc-versand.de/orig/watermark/8-BS-36-x-5d3387-c-Kyosho-Kegelzahnrad-2-8-BS-36-1.jpg

Das ist zwar ein Spritzgußteil, aber man sieht sehr gut an ihm die 
Anfertigungsart, die man auch per Modulfräser so machen könnte.

Eben so gut kann man jedoch auch eine Geradverzahnung so machen, daß an 
den Zahnenden keine Flächen oder Abrundungen sind, sondern Spitzen.

Wenn Du Dir vom Bild das linke Teil horizontal liegend auf einem 
Maschinenbett befestigt vorstellst, sowie an einem DT die 
"Gegenzahn-Scheibe" unterseitig befestigt vorstellst, kann man die 
Platte des DT anheben, danach verdrehen und wieder herunterlassen.
Wodurch sie in der Verzahnung spielfrei einrastet.

In der Praxis wird das meistens so gemacht, daß die Drehwelle in der 
Platte des DT befestigt ist.
Die Welle (und damit die Platte) kann bei kleinen Maschinen per 
Luftdruck-Zylinder und bei größeren per Hydraulikzylinder angehoben und 
auch wieder heruntergelassen werden.
Die Drehung der Platte erfolgt über die Welle, die im Maschinenbett 
gelagert ist.

Das Teil im Bild 1) ist vermutlich aus dem Modellbau.
Man kann aber bereits an ihm ganz deutlich den "springenden Punkt" bei 
dieser Art der Positionierung erkennen:
Nämlich die Konizität der Verzahnung.

Die einerseits dafür sorgt, daß sich die beiden Zahnscheiben spielfrei 
zueinander zentrieren und andererseits auch dafür, daß eine 
Querverschiebung der Drehplatte gar nicht möglich ist.
Weil dazu die ganze Drehplatte (sie anhebend) aus der Verzahnung 
herausgedrückt werden müsste.

Die Konizität der Verzahnung geht auch bei größeren Zahnscheiben nicht 
"verloren":

2)https://www.mkracing.eu/images/product_images/original_images/xra385035.jpg

Ist auch hier (beim Großzahnrad eines Differentials) noch ganz deutlich
erkennbar.

Die Auflösungsgenauigkeit hängt vom D der Zahnscheiben und der Größe der 
Verzahnung ab.

Wenn man so eine DT-Lösung in der Praxis anwenden kann, ist das eine 
ganz feine Sache.
Bei max. Robustheit langlebig und dauerhaft präzise.
Lagerspiel in der Drehwelle spielt gar keine Rolle.
Und bei welcher Präzisions-Maschine hat man sowas schon? :D

Das kann aber bei Deiner Arbeit nur ein Einzelaspekt sein, der 
letztendlich auch nur verdeutlichen kann:
Es kommt im Einzelfall immer darauf an, welche Positionierungsprobleme 
womit am besten gelöst werden können.

Ob das dann per DT oder PT sein kann, muß Unternehmen nach ihrer 
Abwägung überlassen bleiben.

Abgesehen davon, daß dies ein ganz gutes "Schlußwort" zu Deiner Arbeit 
sein könnte, fällt mir eben ein:

Was hältst Du davon, in Deiner Arbeit den ganzen Mist mit 
Stellantrieben, DT und PT kurz und bündig 
aufzulisten/abzuhandeln/Unterschiede anzuführen, um danach exemplarisch 
dazu übergehen zu können, an Hand von zwei Beispielen erläutern zu 
können, warum:

1) sich ein Unternehmen x für einen DT entscheiden müsste, sowie

2) ein Unternehmen y an sich einen PT auswählen müsste.

Grüße

von Florian K. (Firma: FH-Kärnten) (florian1995)


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Hallo,
tut mir leid das ich jetzt erst antworte, hatte aber in den letzten 
Tagen keinen Zugriff zu einem PC.

Zuerst möchte ich mal Danke zu dir sagen. Ich finde es extrem nett, dass 
du mir so behilflich bist und dir die Zeit nimmst mir weiter zu helfen.

>Für Deine Arbeit hast Du Vorgaben bzgl. Seitenanzahl, formalem Aufbau
>usw. vorliegen?
>Kannst auch andere Bachelor-Arbeiten diesbzgl. einsehen?
>Damit Dir keine formalen Fehler unterlaufen können.

Ja, ich hab bestimmte Vorgaben die ich mir schon deutlich durchgelesen 
habe.

>Hast Du auch Korrektur-Leser Deiner Arbeit, die verstehen können, worum
>es dabei geht?

Ja, ich habe ein paar Leute die mir die Arbeit dann Korrektur-Lesen.


>Genug "Futter" für den "roten Faden" in Deiner Arbeit?
>Wenn Dir irgendwas dabei unklar ist, scheu es bitte nicht, nachzufragen,
>um das klären zu können. :)

Ja, ich denke ich habe genug Material fürs Erste für meine Arbeit.

Und eine Frage hätte ich noch:
Entweder ich steh nur auf der Leitung oder ich weiß auch nicht.

Ich sag mal so, das Rad neu erfinden werde ich mit meiner 
Bachelor-Arbeit vermutlich nicht, aber sehe ich das falsch, dass eine 
Bachelor-Arbeit eine Zusammenfassung von vielen Dingen ist?

von L. H. (holzkopf)


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Florian K. schrieb:
> Und eine Frage hätte ich noch:
> Entweder ich steh nur auf der Leitung oder ich weiß auch nicht.
>
> Ich sag mal so, das Rad neu erfinden werde ich mit meiner
> Bachelor-Arbeit vermutlich nicht, aber sehe ich das falsch, dass eine
> Bachelor-Arbeit eine Zusammenfassung von vielen Dingen ist?

Nein, Du stehst keineswegs auf der Leitung.

Ich kann Dir das bzgl. Arbeiten nur in den früher üblichen Kategorien 
erklären, wobei ja bei allen Arbeiten ein klein wenig "geschummelt" 
wird. :D

Was damit zusammenhängt, daß genau genommen nur dann jemand zitiert 
(bzw. eine Quelle angegeben) werden muß, wenn etwas wortwörtlich in eine 
eigene Arbeit "übernommen" wird.

Sowie aber andere Worte gewählt werden, die dennoch den selben Sinn 
übermitteln, ist man nicht mehr verpflichtet, zu zitieren.

Wo eine Bachelor-Arbeit in A eingeordnet wird, weiß ich nicht.
Aus meiner Sicht ist das sowieso der größte Schmarrn aller Zeiten, in 
deutschsprachigen Ländern Bachelor- und Master-Arbeiten überhaupt 
eingeführt zu haben!
Machen wir uns doch dabei nichts vor:
Das zieht doch nur das Niveau herunter und weiter gar nichts!
Auch das der Bezahlung von Arbeitnehmern.

Ganz abgesehen von der völlig überflüssigen Verbreitung von Anglizismen 
in der deutschen Sprache, die mich sowieso "ankotzt", muß doch 
letztendlich die Frage erlaubt sein:
Warum tut/tat man das eigentlich?
Zwischen dem Abschluß eines Studiums per Diplom-Arbeit noch etwas 
"dazwischen zu schieben"?

Naja - gut, ist ja hier nicht das Thema.

Doch selbst Diplom-Arbeiten sind nur ein Zusammentragen von an sich 
längst Bekanntem, das auch jeder anderweitig nachlesen könnte.
So gesehen hast Du zwar mit einer Zusammenfassung recht, solltest Dich 
aber dennoch davor hüten, die ausufern zu lassen.

Weil es wohl auch bei Deiner Arbeit darum geht, das Ganze gefällig 
darzustellen.
In sich schlüssig, gut lesbar, und sprachlich fehlerfrei.
Aber auch darum, Schwerpunkte im Thema zu setzen.

Kein Mensch erwartet dabei umwerfend Neues von Dir, sondern nur die 
(rein sachliche) Erläuterung der Schwerpunkte.

Mach Dir am besten zunächst nur eine grobe Gliederung Deiner Arbeit und 
stimm die v.a. bzgl. dessen, was Du nur "überfliegend" beschreiben 
willst, mit Deinem Betreuer ab.
Damit er schon mal weiß, was Du so vorhast.

Erst, wenn er damit einverstanden ist, hat es Sinn, daß Du jeweils zu 
den Einzelpunkten etwas tiefer "einsteigst".

Dies aber immer unter dem Gesichtspunkt, möglichst viel einfach 
"weglassen" zu können.
Nicht in dem Sinn, daß Du es gar nicht erwähnst, sondern das einfach 
"abtropfen" läßt.

Nennst z.B. bei Stellantrieben nur, was es da so alles gibt.
Erwähnst mit ein zwei Sätzen das Wesentliche/Charakteristische und 
machst dann nur noch jeweils eine Fußnote (z.B. (3)) dazu.

Wie das formal zu machen ist, kannst Du neben den Unterlagen zur 
Ausführung Deiner Arbeit auch anderen Arbeiten entnehmen, damit das 
korrekt ist/wird.
Verbindlich ist zwar nur das für Dich, Du kannst es aber zu Deinem 
Vorteil ausnutzen.

Indem Du Dich in Deinem Literaturverzeichnis(LV) (wird das bei einer 
Bachelor-Arbeit angehängt?) nur auf mindestens zwei (an sich 
gleichwertige)Fachbücher zu Stellantrieben konzentrierst, in denen 
sowieso alles dazu beschrieben wird.
(Was übrigens auch kaum jemand nachlesen wird. ;))

Du kannst aber hergehen und jederzeit per Fußnoten auch auf vorherige 
Fußnoten (in Deiner eigenen Arbeit) "zurückgreifen".

Angenommen, Du willst bei Antriebsarten von DT oder PT gar nicht näher 
darauf eingehen, nennst Du die nur beiläufig und setzt dann eine weitere 
Fußnote (345) einfach dahinter.

Unten auf der Seite (wo dann evtl. Zitat-Quellen und Pfade zu Fußnoten 
auftauchen), kann dann durchaus unter Fußnote (345) stehen:

------------
(345): Vgl.(3),S.4 bzw. im LV,1)+2)

//Sieh mal nach, wie das in anderen Arbeiten gemacht wird.
In Fußnote (3) taucht natürlich (unter den Strichen) genau das selbe auf 
wie in Fußnote (345).
Nur kürzer: Vgl. LV,1)+2)
(Im LV sind die zwei gen. Fachbücher zu Stellantrieben unter 1) und 2) 
aufgeführt.)

Dein Rückgriff auf (3) beschränkt sich aber nicht nur auf das, was dazu 
auf S.4 unter dem Strich als Hinweis genannt wurde, sondern er greift 
auch auf das zurück, was Du vor dem Setzen der Fußnote (3) genannt 
hast/beschriebst.

Der "Dreh" dabei ist, daß Du das später einfach als bekannt und 
"verinnerlicht" voraussetzt.//

Das mag auf Anhieb alles recht kompliziert klingen.
Tatsächlich kann es Dir aber jede Menge Schreibarbeit "ersparen".
Denn Du brauchst später nicht nochmal zu wiederholen, was Du längst 
vorher geschrieben hast.
Und kannst Dich auf das konzentrieren, was wichtig ist.

Nebenbei:
Als Autor Deiner Arbeit hast Du alle Freiheiten, Deiner Arbeit 
Abkürzungen für immer wieder verwendete Begriffe voranzustellen.

Du mußt die Begriffe danach im Text Deiner Arbeit nur bei erstmaliger 
Nennung voll ausschreiben und die Abkürzung dranhängen.
Danach kannst Du mit den Abkürzungen weiterschreiben.

Z.B:
Drehtisch(DT)
Positioniertisch(PT)
Literaturverzeichnis(LV)
Stellantrieb(StA?)
usw.

Das sind alles "Feinheiten", die Du unbedingt am besten mit Deinem 
Betreuer abstimmen solltest.
Nachdem Du Dir ein Bild davon gemacht hast, wie das in anderen Arbeiten 
gehandhabt wird bzw. gehandhabt werden kann/könnte.

Im Zweifelsfall legt man die formalen Vorgaben zu Arbeiten IMMER 
zunächst mal zu seinen eigenen Gunsten aus. ;)

Noch eines:
Wenn Du in Deiner Region Betriebe kennst, die Dir zu Deiner Arbeit 
Hinweise/Argumente aus der Praxis geben könnten:
Versuch bitte, diese Möglichkeit zu nutzen.

Scheu es nicht, bei kleineren Betrieben einfach "reinzuschneien", um 
nachzufragen.

Bzw. bei größeren um einen Termin beim entspr. Ansprechpartner zu 
bitten, der Dir weiterhelfen kann/könnte.

Du wirst Dich vielleicht wundern wie viel Hilfs-Bereitschaft da 
allenthalben existiert.
Wenn sich auf einmal jemand dafür interessiert, womit Andere tagtäglich 
umgehen. :D

Grüße

von georg (Gast)


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L. H. schrieb:
> Sowie aber andere Worte gewählt werden, die dennoch den selben Sinn
> übermitteln, ist man nicht mehr verpflichtet, zu zitieren.

Vroniplag ist da gaaanz andrer Meinung. Man müsste da bei Erwähnung des 
Ohmschen Gesetzes einen Verweis auf Herrn Ohm mit komplettem Lebenslauf 
einfügen. Jedenfalls wenn man prominent genug ist um Aufmerksamkeit zu 
erregen.

Georg

von L. H. (holzkopf)


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georg schrieb:
> L. H. schrieb:
>> Sowie aber andere Worte gewählt werden, die dennoch den selben Sinn
>> übermitteln, ist man nicht mehr verpflichtet, zu zitieren.
>
> Vroniplag ist da gaaanz andrer Meinung.

Über den Sinn und Zweck von Vroniplag:
http://www.vroniplag.de/

kann man durchaus unterschiedliche Sichtweisen haben. :)

Meine dazu ist kurz und bündig formuliert:

Hier wird etwas als kommerzialisierte Leistung angeboten, die nur 
scheinbar den "hehren Anspruch" (zitiert aus Vroniplag "Leistungen"):

"Plagiatssuche dient also der Wissenschaft und der Gesellschaft."

als wirkliche Zielsetzung hat.
Eher geht es wohl darum, gegen Bezahlung jemand beauftragen zu können, 
in "wissenschaftlichen" Arbeiten von sonstwem "herumzuschnüffeln", um 
genau diesen "Sonstwen" öffentlich diskreditieren zu können.

Im Klartext:
Es geht nicht um "hehre Ansprüche".
Sondern nur darum, jemand "anpinkeln" zu können.
Nicht Vroniplag ist dabei die "treibende Kraft", sondern ein 
x-beliebiger Auftrag-Geber.
(Zitiert dazu aus Vroniplag "Leistungen"):

"Sie haben ein Anliegen und wenden sich an uns. Wir bestellen und 
sichten die entsprechende wissenschaftliche Arbeit."

Ganz abgesehen davon:
Wenn wirklich jemand so doof ist, in einer Dissertation ganze Passagen 
von jemand anders (ohne Nennung der Quelle) unverändert zu übernehmen, 
"schmückt er sich mit fremden Federn".

Und hat schon allein deshalb nichts anderes verdient als daß man ihm 
ggf. einen Titel aberkennt.
Aus meiner Sicht weniger wegen eines Plagiates an sich.
Sondern nur wegen bodenloser Blödheit. :)

Grüße

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