Hallo, eben den guten alten Kopfhörer (Sennheiser) aus dem Schrank geholt und schon wieder kommt mir bröseliger Schaumstoff entgegen. Weiß nicht, wie oft ich diese Ohrpolster schon getauscht habe. Nun würden mich mal eure Erfahrungen bzgl. Standzeit bei Schaumstoff interessieren. Dann: Muss es an dieser Stelle vielleicht ein spezieller Schaumstoff sein, den es nicht mit besserer Standzeit gibt? Habe im Keller bestimmt 20 Jahre alte Schaumstoffmatten in div. Stärken (auch dünn), der ist noch Top in Ordnung. Allerdings hatte ich auch schon Schaumstoff in einer Verpackung, die zerfallen ist. Sieht danach aus, dass Schaumstoff nicht gleich Schaumstoff ist. Gruß Armin
Schaumschläger schrieb: > Sieht danach aus, dass Schaumstoff nicht gleich Schaumstoff ist. Genau so ist es. Ausgangsmaterial kann sein Polyurethan, Polyethylen, Chloropren ... Und das ist entscheidend.
Halbwertszeit von Schaumstoffen? ;) Denke, es wäre dabei eher angebracht, von Lebensdauern zu sprechen. Hier grundsätzliche Eigenschaften: www.bosy-online.de/Korrosion/Alterung_SA.pdf · PDF Datei Und wenn Du spezielles Material suchst: http://q-system.de/ (Ganz unten findest Du auch Zuschnitt-Bezugsmöglichkeit) Aus eigener Erfahrung kann ich Dir nur berichten: Mit am langlebigsten waren (früher mal) Dunlopillo-Matratzen. Waren Hohlkammer-Matratzen, die relativ weich waren und jahrzehntelang hielten. Bis wir sie auswechselten. Nicht weil sie kaputt waren, sondern weil wir härtere haben wollten. Könnte sein, daß sie aus Latex waren - weiß ich nicht mehr so genau. Grüße
Schaumschläger schrieb: > Muss es an dieser Stelle vielleicht ein spezieller Schaumstoff > sein, den es nicht mit besserer Standzeit gibt? Ja, sog. porenoffener. > Sieht danach aus, dass Schaumstoff nicht gleich Schaumstoff ist. So isses. Und "falscher" Schaumstoff wird die Klangeigenschaften deutlich verändern.
Harald W. schrieb: > Und "falscher" Schaumstoff wird die Klangeigenschaften > deutlich verändern. Halte ich eher für ein Gerücht. :) Bzw. bestenfalls dahingehend zutreffend, daß Schaumstoff-Wülste (um die Ohren herum angebracht sowie dabei an den Kopf angedrückt) "Umwelt-Klänge" abschotten können. Du kennst doch sicher auch noch die uralten Kopfhörer, die per Federklemmung auf die Ohrmuscheln gedrückt wurden. Wo wir froh waren, per erfolgreichem Herumkratzen auf dem Detektor-Kristall endlich mal einen Sender "unverwaschen" hören zu können. Dieses im Prinzip völlig taugliche Prinzip (bzgl. Kopfhörer) wurde dann aus reinen Marketing-Gründen "hochstilisiert". Es entbrannten "Glaubens-Kriege" darüber, welche Kopfhörer nun die besten seien. Ist doch nichts weiter als die uralte "Marketing-Leier": Jeder Hersteller preist sein Produkt als das "Non-Plus-Ultra" an. Und jeder Käufer identifiziert sich nach dem Kauf damit dann auch. Obwohl die Wahrnehmung von Klangeigenschaften rein subjektiver Art ist. :D Objektiv gar nicht meßbar. Grüße
L. H. schrieb: > Dieses im Prinzip völlig taugliche Prinzip (bzgl. Kopfhörer) wurde dann > aus reinen Marketing-Gründen "hochstilisiert". Ähm. Hast Du so einen Dreißiger-Jahre-Kopfhörer mal mit einem aktuellen verglichen, an einer anderen Klangquelle als einem verstimmten Mittelwellenempfänger? Abgesehen davon, daß die Dinger auf den wenigsten Köpfen bequem sitzen, ist der Klang so beeindruckend schlecht, daß man schon neue Begriffe erfinden muss, um ihn ernsthaft beschreiben zu können.
L. H. schrieb: > Obwohl die Wahrnehmung von Klangeigenschaften rein subjektiver Art ist. > Objektiv gar nicht meßbar. Natürlich kann man den Frequenzgang eines Kopfhörers messen! Ob der physikalisch beste Kopfhörer (also der mit einem möglichst linearen Frequenzgang) auch als der am besten klingende wahrgenommen wird, DAS ist höchst subjektiv - objektiv aber durchaus darstellbar. Bei den Schaumstoff- und Kunstleder-Polstern gibt es noch zu bedenken, dass auch bei den reinlichsten Menschen die Haut nunmal Schweiß, Talg und dergleichen Zeug an die Ohrpolster abgibt - und das vertragen die Polster auch nicht unbedingt langfristig. Man muss die Polster daher ab und an mal tauschen, ist halt so.
Schaumschläger schrieb: > eben den guten alten Kopfhörer (Sennheiser) aus dem Schrank geholt und > schon wieder kommt mir bröseliger Schaumstoff entgegen. HD430? (meiner aus den späten '70er) der hatte sich nach einigen Jahren total aufgelöst, ich bekam auf der IFA den Tipp Ersatzmuscheln zu bestellen, kostenlos! und seit dem ist Ruche, liegt immer noch im Schrank seit Jahren, aber die Muscheln sind OK, die haben wohl was an der Rezeptur verändert.
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Joachim B. schrieb: > HD430? > (meiner aus den späten '70er) Meiner nennt sich HD530 II, Zeitraum der Anschaffung war ähnlich. Die Ohrmuscheln hatten sich ebenfalls rel. schnell aufgelöst. Hatte damals Sennheiser angeschrieben mir der Frage, was das soll. Die meinten lapidar, die Haltbarkeit müsse hinter dem Tragekomfort zurück stehen ... !? Böse Zungen sagen, wenn man erstklassige und langlebige Kopfhörer herstellt, muss man auch von irgendwas leben. Wenn ich mich recht erinnere, bekam man damals für 3 Sätze Ohrmuscheln einen neuen Kopfhörer.
Ich würde Polsterwatte einem Schaumstoff vorziehen. Es ist aber ganz normal umso leichter der Schaumstoff ist (mehr Luftanteil) desto weniger Material das zusammenhält.
Harald W. schrieb: > Und "falscher" Schaumstoff wird die Klangeigenschaften > deutlich verändern. Seit wann ist der Schaumstoff um die Ohren ausschlaggebend für die Tonqualität von geschlossenen Kopfhörern? Wenn ich das als gut empfinde, dann interessiert mich nicht die harmonische Verzerrung oder sonst irgend ein Wert - das war in den 70 ern ausschlaggebend, als es noch Kassettenrekorder mit Telefonqualität gab und dann HiFi Geräte mit Frequenzgang bis 20 KHz... Ich habe einen Kopfhörer "Maruni HV-230V", made in Japan, keine Ahnung wie alt der ist, aber er bringt es herüber, ob Disco oder Hardrock... Ist wohl doch Hifi... Und wenn der Schaumstoff mal zerbröselt, dann baue ich einen anderen drauf, aber er hält noch immer aus...
Mani W. schrieb: > Seit wann ist der Schaumstoff um die Ohren ausschlaggebend für > die Tonqualität von geschlossenen Kopfhörern? Es geht auch um den Schaumstoff zwischen Kapsel und Ohr. Habe neulich meinen Sennheisern auch wieder neuen Schaumstoff spendiert. Für den HD 480 gabs sogar einen Vorratspack relativ günstig aus China.
Hallo "Man muss die Polster daher ab und an mal tauschen, ist halt so." Dagegen ist ja absolut nichts ein zu wenden wenn folgende drei Punkte gewährleistet sind: 1-Auch nach vielen Jahren muss es, zumindest für die Hochpreisigen KH, noch Problemlos Ersatz geben. 2-Ersatz muss schnell geliefert werden können - viele Tage bis sogar Wochen (genug Bestellungen eingegangen oder ähnliches) geht gar nicht. 3-Diese Polster (Ist halt Verbrauchsmaterial) darf nicht direkt 1/4 oder sogar mehr des ehemaligen Kaufpreis gemessen an der damaligen Kaufkraft kosten, alles über 10 Euro bei "richtigen" KH ist absolut untragbar - alles über 5 Euro Beo Ohrhören ebenso. Jemand
Matthias L. schrieb: > Man muss die Polster daher ab und an mal tauschen, ist halt so. Die Industrie hat ihr Ziel erreicht und die nachwachsende Generation gut dressiert. Nach paar Jahren zerfällt alles und muss auf den Müll. Ist das normalste auf der Welt.
Schnell auf die Müllhalde damit schrieb: > Matthias L. schrieb: >> Man muss die Polster daher ab und an mal tauschen, ist halt so. > > Die Industrie hat ihr Ziel erreicht und die nachwachsende Generation gut > dressiert. Nach paar Jahren zerfällt alles und muss auf den Müll. Ist > das normalste auf der Welt. Das war aber auch schon im Mittelalter und nach dem Krieg so. Besser wurde nix. Nur der Zeitraum und die Möglichkeiten der Selbst-"Wartung" sind verändert.
Schnell auf die Müllhalde damit schrieb: > Nach paar Jahren zerfällt alles und muss auf den Müll. Nö. Der eigentliche Kopfhörer ist über 30 Jahre alt und kommt auch in den nächsten Jahren nicht auf den Müll. Dass Dinge, die benutzt und dabei chemisch und mechanisch belastet werden, dabei altern und irgendwann kaputt gehen, das war schon in der Steinzeit so, das hat mit der pöhsen Industrie nur sehr begrenzt zu tun. Jemand schrieb: > Diese Polster (Ist halt Verbrauchsmaterial) darf nicht direkt 1/4 oder > sogar mehr des ehemaligen Kaufpreis gemessen an der damaligen Kaufkraft > kosten Einverstanden. Ich weiß nicht mehr, was ich für meine Sennheiser-Ersatzpolster bezahlt habe - was ein Indiz dafür ist, dass ich den Preis nicht als unverschämt empfunden habe...
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