Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik LiIon-Akku in E-Gitarre einbauen?


von john (Gast)


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Hi,
ich will meine E-Gitarre mit einer aktiven Elektronik ausstatten 
(Multieffektgerät). Das benötigt vergleichsweise viel Strom.

Im Moment wird das ganze mit einem externen LiIon-Akku mit 3,7V/6600mA 
betrieben (der enthält eine Schutzschaltung, besteht aus drei 
18650-Zellen, hat CE und ist von Ansmann).

Am liebsten würde ich diesen Akku samt Ladeschaltung und 
Multieffektgerät direkt in die E-Klampfe einbauen, weil es dann viel 
handlicher ist.

Die E-Klampfe ist aus massivem Eschenholz.


Kann man realistisch abschätzen, wie sicher das ganze im Hinblick auf 
Brandgefahr wäre (weil Holz der Gitarre + LiIon-Akku ist ja nicht ohne)?

von Mani W. (e-doc)


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john schrieb:
> Kann man realistisch abschätzen, wie sicher das ganze im Hinblick auf
> Brandgefahr wäre (weil Holz der Gitarre + LiIon-Akku ist ja nicht ohne)?

Wenn Du wirklich Angst hast, dass Deine "Klampfe" wegen einem LiIon-Akku
zu brennen beginnt, dann nimm doch eine aus Metall...

Also eine "Metallica", da kann maximal der Blitz einschlagen...


;-)

von sucs (Gast)


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john schrieb:
> Die E-Klampfe ist aus massivem Eschenholz.

Sehr schön. (Das meine ich ernst - für Esche hab' ich 'was übrig.) Aber 
das Material allein gibt wenig Hinweise auf mögliche Arten der 
Implementierung.

(Z.B. was genau, wohin genau (INS Holz, AUFS Holz, wo?) - null Ahnung.)

Man müßte schon wissen, wie/wo genau man ansetzte. Auch sagst Du nicht,
was überhaupt im Rahmen Deiner Möglichkeiten liegt (bzw. was eben 
nicht).

Es gibt ja unterschiedliche (und unterschiedlich brandgefährliche) 
Versionen von LiIon Akkus. LiFePo4 wäre ein guter Kandidat.

Die Auswahl bezüglich weiterer Maßnahmen ist auch gar nicht so klein - 
doch liefertest Du keinerlei Infos über Deine technischen Möglichkeiten 
und/oder gewisses (nicht all zu verbreitetes) "echtes Geschick" in Bezug 
auf Arbeiten an/mit (Hart-)Holz, und auch sonst nicht viel verwertbares.

Also liefere diese Infos bitte, so vollständig wie nur möglich.


Mani W. schrieb:
> Metallica

Ich denke, eine Massivmetallgitarre ist nicht zwingend notwendig...

von Mani W. (e-doc)


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sucs schrieb:
> Ich denke, eine Massivmetallgitarre ist nicht zwingend notwendig...

Aber stärkere Gurte zum Umhängen...

;-)

von Jörg R. (solar77)


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john schrieb:
> E-Gitarre...

...ist da nicht sowieso ein Kabel dran? Was stört dann an einem 
weiteren?

Ich habe überhaupt keine Ahnung von Musikinstrumenten. Ich frage mich 
allerdings ob der Klang des Instruments durch den Einbau der Akkus sowie 
weiterer Technik negativ beeinflusst wird.

: Bearbeitet durch User
von Einer (Gast)


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Wenn man die Akkus nicht extrem mißhandelt sehe ich das unkritisch.
Die einzigen die mir durchgegangen sind waren kurzgeschlossen bzw. 
punktiert.

Wenn du zuviel Angst hast baue noch eine zusätzliche Metallhülle um die 
Zellen.

@solar77
Da kann man schon  eine Menge unterbringen ohne das der Klang leidet.

von Der kein Bock mehr A. (Gast)


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Hi, bin selbst Gitarrero und beschäftige mich mit Bau und Tuning.
Das Problem ist, ich würde nicht noch mehr ins e-Fach packen, Gewicht, 
Störeinstrahlung (vor allem für Ladeelektronik) und evtl. ja auch 
Wärmeabfuhr, wenns aktive Komponenten sind..

Aber wenn Du drauf bestehst, das alles onboard zu haben, könntest Du 
überlegen, ob Du für die Ladeelektronik entweder ein Zusatzkabel 
anbringst, oder, was eigentlich ein bisschen cooler wäre, eine 
Ladeerkennung aufs Klinkenkabel legst. Das würde bedeuten, dass man die 
Klinke zum laden quasi in ein Ladegerät steckt um den Akku zu füllen. 
Zum Spielbetrieb dann umstöpseln in den Amp, die Elektronik erkennt (?) 
dass da kein Ladestrom mehr kommt und läuft dann solange, wie der Akku 
genug abgibt.
Ladestand könnte sogar per Tonabgabe programmiert werden ;-)

Wenn mans sauberer trennen wöllte, könnte man auch mit Stereoklinke 
arbeiten, hier gibts Einbaubuchsen, die einen Umschalter enthalten, 
sodass Signal- und Ladeweg sich nicht ins Gehege kommen. Dann auf 
Amp-Seite einen Splitter, der Signal und Ladestrom wieder voneinander 
trennt.
Aber hier müsste die Abschaltung etc. auch intelligent genug sein, 
Störungen einer Ladeelektronik will man auch nicht auf der Signalmasse 
haben.

Ganz ehrlich, aus jahrelanger Erfahrung und praktischen Erwägungen, würd 
ich lieber überlegen, ob man eine einfachere Batterie/Wechsel-Mechanik 
anbaut, wo man sauschnell was austauschen kann. So wie beim 
Akkuschrauber ;-)

Effekte in der Gitte ... naja ... wär auch nix für mich

Aber trotzdem, coole Bastelidee, man sollte nix unversucht lassen und 
berichte bitte weiter !

LG

von Der kein Bock mehr A. (Gast)


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Zusatzidee : Laden drahtlos per Qii oder wie das heißt und die 
Versorgung steckt im Gitarrenständer !

Gruß

von Peter D. (peda)


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Ich würde keinen Akku nehmen, sondern sie uber eine 4-polige Klinke 
anschließen. Dann kann man Stromversorgung und Signal getrennt führen.
Ein Akku ist nämlich immer leer, wenn es darauf ankommt.

von Achim B. (bobdylan)


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Peter D. schrieb:
> uber eine 4-polige Klinke

3-polig reicht.

von Peter D. (peda)


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Achim B. schrieb:
> 3-polig reicht.

Dann muß man aber mit exakt symmetrischen Trafos aus- und einkoppeln 
(Phantomspeisung).
Für größere Ströme ist das eher ungeeignet, da dann der Trafo sehr groß 
wird.

von Bernd K. (prof7bit)


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Die Wahrscheinlichkeit daß Du von der Bühne fällst und Dir das Genick 
brichst ist um den Faktor 4283 höher als die daß der geschützte 
eingebaute Akku abbrennt, lass Dich nicht verrückt machen von der 
allgemeinen Panikmache, wenn es nicht möglich wäre diese Akkus absolut 
sicher zu betreiben würden sie nicht in so ziemlich jedem Gerät 
heutzutage vollkommen problemlos verwendet. Die vergleichsweise 
wenigen(!) überlieferten derartigen Vorfälle geschahen entweder beim 
Überladen (Ladegerät falsch konfiguriert oder falsch angeschlossen bei 
nackten ungeschützten Zellen, gelegentlich auch mal ein 
Konstruktionsfehler eines Herstellers was sich dann schnell herumspricht 
und bekannt wird) oder bei physikalischer Beschädigung 
(Gewalteinwirkung) oder Kurzschluss der Zellen was zur Überhitzung und 
thermischem Durchgehen führt, wenn Du solche leicht vermeidbaren Fehler 
ausschließen kannst ist alles im grünen Bereich.

Das ist immerhin kein Dynamit, das ist nur ein Akku, gut verstandene und 
beherrschbare Technik und vergleichsweise unproblematisch, selbst ein 
simples Küchenmesser richtet im Laufe seines Lebens mehr Schaden an als 
ein durchschnittlicher LiIon-Akku.

Außerdem machen sich brennende Gitarren zur Not auch ganz gut in der 
Bühnenshow, Du wärst nicht der erste der auf möglichst spektakuläre 
Weise eine Gitarre zerstört. LiIon-Feuer wäre die zeitgemäße moderne 
Variante dieser klassischen Einlage und meiner Meinung nach für einen 
ordentlichen Auftritt durchaus angemessen!

: Bearbeitet durch User
von Achim B. (bobdylan)


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Peter D. schrieb:
> Dann muß man aber mit exakt symmetrischen Trafos aus- und einkoppeln
> (Phantomspeisung).
> Für größere Ströme ist das eher ungeeignet, da dann der Trafo sehr groß
> wird.

Hää???

von Peter D. (peda)


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Achim B. schrieb:
> Hää???

Phantomspeisung ist typisch nur für 1..10mA ausgelegt.

Er hat zwar keinen Wert angegeben, nur das es "viel" sein soll.
Nehmen wir mal an, der 6Ah Akku reicht für 6h.
Und nun rechne mal den Drahtdurchmesser des Trafos für 1A aus.

Außerdem gibt es keinen 100% symmetrischen Trafo. Der Gleichstrom kann 
also nie exakt kompensiert werden, d.h. der Kern wird magnetisiert und 
geht in die Sättigung.

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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john schrieb:
> Das benötigt vergleichsweise viel Strom.
Hast du das mal einfach gemessen? Dann fallen Vergleiche viel 
leichter.
Und wie kommt dein Gitarrensignal zum Amp? Funk oder Kabel?

> Die E-Klampfe ist aus massivem Eschenholz.
Egal. Die Oberfräse packt das schon...

Peter D. schrieb:
> Und nun rechne mal den Drahtdurchmesser des Trafos für 1A aus.
Bei der üblichen Phantomspeisung hängt der (Eingangs-)Trafo aber 
üblicherweise mit beiden Pins auf dem selben +Potential. Als Differenz 
kommt da eigentlich nur das Wechselspannungssignal ran. So wie dort 
unten:
https://www.neumann.com/homestudio/de/so-schliesst-du-dein-mikrofon-ans-audio-interface-an

: Bearbeitet durch Moderator
von Peter D. (peda)


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Lothar M. schrieb:
> Bei der üblichen Phantomspeisung hängt der (Eingangs-)Trafo aber
> üblicherweise mit beiden Pins auf dem selben +Potential.

Eben, beide Wicklungshälften müssen 50% des DC-Stromes verkraften, sonst 
brennt der Trafo durch.
Z.B. für Lackdraht 0,05mm Durchmesser sind max 5mA zugelassen.

von Achim B. (bobdylan)


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Peter D. schrieb:
> Phantomspeisung ist typisch nur für 1..10mA ausgelegt.

Was soll er denn für seinen Eierschneider mit Phantomspeisung??? Den 
Akku laden? Und wo soll die Phantomspeisung herkommen? 
Ketarrenverstärker haben sowas nicht.

Und selbst wenn, und der Strom einer üblichen Phantomspeisung für seine 
Zwecke ausreichen würde, bräuchte er trotzdem nur 3 Pins am Stecker.

von john (Gast)


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Hallo und danke für die vielen Antworten und Vorschläge!


Lothar M. schrieb:
>> Die E-Klampfe ist aus massivem Eschenholz.
> Egal. Die Oberfräse packt das schon...

Exakt! Platz ist auch ausreichend vorhanden.



Je nach Effektdichte muss man von max. 250mA ausgehen.


Die Gitarre ist viel unterwegs und soll vor Ort in dort vorhandene Amps 
direkt "verstöpselbar" sein, deshalb fällt Phantomspeisung definitiv 
aus. Da bleibt es bei 6,3mm-Klinke Mono (wobei die Effekte meist Stereo 
sind, eventuell wird da noch was auf Stereo aufgebohrt).


sucs schrieb:
> Es gibt ja unterschiedliche (und unterschiedlich brandgefährliche)
> Versionen von LiIon Akkus. LiFePo4 wäre ein guter Kandidat.

Also wäre ein LiFePo4-Akku ein guter Kandidat, weil noch weniger 
brandgefährdet als 'normale' LiIon?

von Max B. (citgo)


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Welche Effekte für die Gitarre sind denn bei dir Stereo??

Die Akkus sind alle nicht brandgefährdet wenn du sie richtig behandelst!
Ich hätte mir dennoch eine 2. Klinkenbuchse dran gemacht oder eine 
normale Hohlsteckerbuchse und die Spannungsversorgung extern geholt.

von Peter D. (peda)


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Achim B. schrieb:
> Was soll er denn für seinen Eierschneider mit Phantomspeisung???

Na Du wolltest doch mit nur 3 Leitungen auskommen und das geht eben nur 
mittels Phantomspeisung. Ansonsten hast Du den ganzen Dreck der 
Versorungsspannung mit auf dem Signal.

Beitrag #5724102 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Schlumpf (Gast)


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250mA für ein paar Effekte? Das ist aber ganz schön viel.
Was für ein Effektgerät ist das denn?

Fest verbauen würde ich die Akkus nicht.
Denn wenn sie mal leer sind, dann stehst da und musst erst mal die 
Klampfe laden. Da wäre es doch super, wenn man im Koffer noch nen 
Ersatzakku hat, den man eisetzen kann, ohne die halbe Gitarre zerlegen 
zu müssen.

Wie wäre es mit einen Fach für 18650 Zelle(n)?
Entsprechende Halter kann man fertig kaufen.

Laden würde ich dann einfach über ein externes Ladegerät


Zum Thema Stereo:
*Stereo-Klinkenstecker vorsehen
*In der Gitarre die Möglichkeit über einen Schalter zwischen Stereo und 
Mono umzuschalten
*Adapter von Stereo-Klinke auf 2xMono Klinke am Mischpult

So bist flexibel.
Du kannst mit nem Stereo-Kabel und Adapter auf 2 Lines vom Mischer
Du kannst mit nem Stereo-Kabel auf nen Mono Amp
Du kannst mit nem Mono-Kabel auf nen Mono Amp

von StefG (Gast)


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Ich würde eine kleine Box mit Gürtelclip bauen, wo das Gitarrensignal 
über Klinkenstecker durchgeschlauft wird.
Das funktioniert mit jeder Gitarre und ist nicht so eingeschränkt was 
Platz angeht.

von Dieter (Gast)


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Fuer den Klang der Gitarre ist es definiv schlecht so ein Einbau. 
Zweitens kann es passieren, dass die Gitarre die Zugspannung der Seiten 
nicht mehr aushaelt. Wenn das beim Spielen durchbricht ist es eh meist 
mit dem Spielen vorbei. Also vorher denken, wo noch gefraesst werden 
koennte.

von Der kein Bock mehr A. (Gast)


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@Bernd :
Danke für deinen Vortrag hinsichlitch der Gefährlichkeit der Akkus !
Hat mich sogar inspiriert, geiler Bandname : LIon-Fire !!! YEAH ! :-)

@John :

Das mit den Stereo-Effekten, also das ist ein wenig komplizierter, 
sowieso für dein integriertertes Effektgerät. Du musst unterscheiden 
zwischen PRe- und Post-Effekten. Es gibt einige, die sind sinnvoll VOR 
der Vorstufe, also zwischen Gitte und AMP-Eingang platziert, andere 
wiederum machen nur Sinn, wenn sie nach der Vorstufe platziert werden, 
da hier die grundsätzliche Klangbildung etc. schon erfolgt ist. Dafür 
gibt es ja meist die Effektwege in den Amps. Typische Stereoeffekte 
machen eher hier Sinn, insbesondere wenn die Möglichkeit besteht auch 
eine Stereo-Endstude zu verwenden.
So weit vorne ein Stereo-Effekt zu erzeugen, der durch ein Mono-Signal 
und eine Mono-Vorstufe geht, macht nicht wirklich Sinn.

Typische Effekte Pre sind z.B. Verzerrer, Overdrives etc. die gibts 
einfach nicht als Stereo. Hier kann ich aus Erfahrung nur raten, bis Du 
da was findest, was auf einer selbstgebauten MFX-Platine was taugt und 
sich nicht nach LEGO-Kreissäge anhört ... das wird schwierig.
Hey, ich will mich nicht den üblichen Demotivationstiraden anschliessen, 
im Gegenteil, ich finde die Bastelidee trotzdem cool.
Will nur ein wenig Bedenken dazu äußern.
Mein Tipp wäre, löse Dich von dem Stereogedanken, den Mehraufwand in der 
Umsetzung wirst Du niemals zu hören bekommen.

Zitat aus dem Musiker-Board, da ich zu faul zum abtippen bin ;-)

"
Kommt drauf an welche Effekte du haben willst, manche Effekte gehören 
VOR die Zerr-Stufe (Distortion-Pedal, oder auch die 
Verstärker-Vorstufe), manche danach.

Davor auf jeden Fall Booster, meistens auch Wah und EQ

Danach auf jeden Fall alle Modulations Effekte: Chorus, Flanger, Phaser, 
und alle zeitlichen Effekte: Echo, Delay, Hall, Looper. Auch ein EQ kann 
danach Sinn machen.

"

Also siehst Du, dass die Modulationseffekte, da wo Stereo zum tragen 
kommen könnte, nix für dein BuiltIn-MFX wären.


Also wenn, ... , also wenn Du wirklich Soundmäßig da was richtiges 
rausholen willst, dann kannst Du überlegen gleich richtig crazy 
weiterzumachen und das ganze gleich als Pre-Amp bauen. Dann findet die 
komplette Soundgestaltung in der Gitta statt, aber so richtig.
Vorteil : Du könntest mit einer Stereo-Klinke direkt in ein Mischpult 
bzw. Endstufen reingehen
Nachteil : Brocken Elektronik mit Gewicht, nix mehr Akku und besser mit 
externer Stromversorgung über eine eigenes Kabel.

Aber, bevors ausufert, Gruß ;-)

von Achim B. (bobdylan)


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Peter D. schrieb:
> Na Du wolltest doch mit nur 3 Leitungen auskommen und das geht eben nur
> mittels Phantomspeisung. Ansonsten hast Du den ganzen Dreck der
> Versorungsspannung mit auf dem Signal.

Du wolltest einen 4poligen Klinkenstecker benutzen, um Signal und 
Stromversorgung über eine Leitung zu schicken. Daraufhin schrieb ich, 
dass auch 3 Pole ausreichen.

Und eine Versorgungsspannung muss nicht "dreckig" sein.

von Der kein Bock mehr A. (Gast)


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Nagut doch noch ein paar Inspirationen ;-)

Willst Du dein BuiltIn-MFX komplett selber bauen ?

Ansonsten guck Dir bei großen T doch mal die Käschtl hier an, die könnte 
man vielleicht von ihrer Aussenhülle befreien und ausschlachten :

Hotone Binary Amp (USB-Powered oder 9V ... könnte mit USB-Kabel und 
Powerbank am Gurt funzen)

Palmer Pocket Amp MK2 Guitar Preamp (läuft wohl mit 9V-Block von Hause 
aus)

Gruß

von Der kein Bock mehr A. (Gast)


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Achim B. schrieb:

> Du wolltest einen 4poligen Klinkenstecker benutzen, um Signal und
> Stromversorgung über eine Leitung zu schicken. Daraufhin schrieb ich,
> dass auch 3 Pole ausreichen.
>
> Und eine Versorgungsspannung muss nicht "dreckig" sein.

Gude, also das würde mich auch interessieren, ich bin da ja Signalmäßig 
etwas paranoid, da ich versuche jegliche potenziellen Störfaktoren von 
der Gitta fernzuhalten.
Wie würdest Du das machen, bzw. welche Art Versorgunsspannung würde man 
denn da draufgeben können ?
Also quasi eine Plusleitung, Signalleitung, Signalmasse und Minus 
zusammen ?

THX und Gruß

von Achim B. (bobdylan)


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Jörch B. schrieb:
> Also quasi eine Plusleitung, Signalleitung, Signalmasse und Minus
> zusammen ?

Ja.

von Mark S. (voltwide)


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Als einziges Effektmodul verwende ich den FX-1 von Spinsemi. Gibt es 
einzeln bei Segor /Berlin. Damit kann man einen recht anständigen 
Stereo-Hall und Stereo-Chorus erzeugen.
Der verbraucht bei 3,3V 60..70mA.
In meiner Axe ist lediglich ein kleiner Pufferverstärker mit JFET. 
Stromaufnahme um die 100uA.

: Bearbeitet durch User
von john (Gast)


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Danke für die Mühe und die vielen Antworten, besonders auch an Jörich 
und Schlumpf!

Mark S. schrieb:
> Damit kann man einen recht anständigen
> Stereo-Hall und Stereo-Chorus erzeugen.

Ich benutze auch nur Hall und Chorus und davor einen eher weichen 
Ge-Dioden-Verzerrer. Der Rest muss am jeweiligen Endverstärker 
eingestellt werden.


Mark S. schrieb:
> Als einziges Effektmodul verwende ich den FX-1 von Spinsemi. Gibt es
> einzeln bei Segor /Berlin.

Einen FX-1 finde ich hier nicht... ist er benutzerfreundlich?

www.segor.de/

von Schlumpf (Gast)


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john schrieb:
> Einen FX-1 finde ich hier nicht... ist er benutzerfreundlich?

Er meint vemutlich den FV-1.
Ein IC. Zum selber basteln eines Reverb/Corus/...

Eigentlich ne coole Sache zum Einbau in eine Gitarre.
https://www.musikding.de/FV-1-Reverb-IC

von Mark S. (voltwide)


Angehängte Dateien:

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Schlumpf schrieb:
> john schrieb:
>> Einen FX-1 finde ich hier nicht... ist er benutzerfreundlich?
>
> Er meint vemutlich den FV-1.
> Ein IC. Zum selber basteln eines Reverb/Corus/...
>
> Eigentlich ne coole Sache zum Einbau in eine Gitarre.
> https://www.musikding.de/FV-1-Reverb-IC

exakt, hatte mich vertan. Auf der Seite von spinsemi findest Du das 
Datenblatt. Für meinen Bedarf habe ich mir ein PCB-layout 5x5cm designed 
für Hall und chorus.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #5725000 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5725026 wurde von einem Moderator gelöscht.
von john (Gast)


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Mark S. schrieb:
>> https://www.musikding.de/FV-1-Reverb-IC
>
> exakt, hatte mich vertan. Auf der Seite von spinsemi findest Du das
> Datenblatt. Für meinen Bedarf habe ich mir ein PCB-layout 5x5cm designed
> für Hall und chorus.

Cooles PBC! Kannst du noch was zu dem Aufbau schreiben und mal den 
verwendeten Schaltplan posten?

Benutzt du bei deinem Aufbau auch einen zusätzlichen Speicher (Eeprom 
oder so) und musste der vorab noch geflasht werden?

von Mark S. (voltwide)


Angehängte Dateien:

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Ein paar Worte zum Aufbau-
Der FV-1 wird so verwendet wie er aus der Tüte kommt - keine Tricks.
Zwei Potis gibt es: Chorus-Geschwindigkeit (bei konstant 100% 
Effekttiefe) und Reverb Überblendpoti - d.h. regelbar von 100%-trocken 
bis 100% "wet".
Natürlich geht nur einer dieser beiden Effekte zu einer Zeit.
Wenn der Chorus-Regler im Linksanschlag steht, ist der Hall aktiv mit 
seiner jeweiligen Einstellung. Ansonsten den Chorus etwas aufdrehen - 
und er übernimmt. Dies funktioniert mit einem Komparator, der die 
Chorus-Potistellung mit mißt.
Die Stereo-Ausgänge des FV-1 werden bei mir Mono zusammengeführt und auf 
die Mono - Summierstufe geführt. Die könnten auch getrennt werden durch 
entfernen von Kurzschlussbrücken.
Auf dem PCB befindet sich ein 78xx3V3 Schaltregler zum Anschluß an 
12V-Versorgung.
Maximaler Eingangspegel ist 3Vpp, Durchgangsverstärkung = 1.
Noch eine Anmerkung: Jegliche distortion/fuzz/overdrive Stufen müssen 
VOR dem Reverb/Chorus eingeschleift werden.

: Bearbeitet durch User
von john (Gast)


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Super, vielen Dank!

Der FV-1 kann Chorus und Reverb aber auch gleichzeitig, oder?

Bei youtube hatte ich mal ein Video gesehen, wo jemand mit FV-1 auch 
Distortion erzeugt hat. Er hatte dafür, glaube ich (?!?), ein Eeprom 
angeschlossen und irgendwelche Werte auf dem Eprom verändert.

Allerdings fand ich den vorgeführten verzerrten Sound, der dabei 
entstand, etwas künstlich.

Deine Schaltung sieht sehr solide aus, Kompliment!

Was machen die MOSFETs?

von Mark S. (voltwide)


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Die MOSFETs fungieren als Analog-Schalter.
Beim Wechsel zwischen Reverb und Chorus muss nämlich der Signalweg 
anders geroutet werden.
Beide Effekte zugleich geht nicht. An die Umprogrammierung des internen 
DSP habe ich mich nie gemacht, die dazu erforderliche 
Entwicklungsumgebung war mir zu teuer. Und die bereits eingebauten 
Effekte tun es ja.
Verzerrer mit nem DSP - muß nicht unbedingt sein. Da gibt es genug 
analoge Lösungsansätze.

: Bearbeitet durch User
von Mark S. (voltwide)


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ich sehe gerade, der verkannte Rock'n Roll König hat noch ein paar 
Beiträge übersehen bei seiner -1 Bewertung. Das sollte schleunigst nach 
geholt werden.

von defective parametric sensor/detection (Gast)


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Mark S. schrieb:
> der verkannte Rock'n Roll König

Der IC ist das also, der laufend als erster (und zumeist für alle
anderen beteiligten BE oder -gruppen, oder Controller bzw. MCUs gar
nicht nachvollziehbar) negative Pulse ausgibt?

Interessant. Falsch verdrahtet vielleicht.

von Der kein Bock mehr A. (Gast)


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FV-1 :
Cool ,wasses alles gibt ... und kostet auch fast nüscht.

Bin mal gespannt :-)

von john (Gast)


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Danke für die Infos zu den Mosfets, jetzt sehe ich es.


Habe mal ins Datenblatt vom FV-1 reingeschaut.
http://www.spinsemi.com/Products/datasheets/spn1001/FV-1.pdf

Dort auf Seite 4 unter 'ROM Programs' findet man diese Tabelle:
1
Table 1 -ROM Programs
2
3
Prg#   Description       POT0           POT1          POT2
4
0      Chorus-reverb     Reverb mix     Chorus rate   Chorus mix
5
1      Flange-reverb     Reverb mix     Flange rate   Flange mix
6
2      Tremolo-reverb    Reverb mix     Tremolo rate  Tremolo mix
7
3      Pitch shift       Pitch +/-4     -             -
8
4      Pitch-echo        Pitchshift     Echo delay    Echo mix
9
5      Test              -              -             -
10
6      Reverb 1          Reverb time    HF filter     LF filter
11
7      Reverb 2          Reverb time    HF filter     LF filter

Für mich klingt das so, als könnte man in der Programm-Stellung #0 
Chorus und Reverb gleichzeitig nutzen (wenn man drei Portis verwendet)?!

von Mark S. (voltwide)


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ja, das scheint zu gehen. Ist schon ein paar Jährchen her, dass ich die 
verschiedenen Effekte ausgetestet habe. Dieses pcb hat inzwischen so 
einige Iterationen hinter sich und ist jetzt imho praxistauglich.

Meine Vorgaben sind

Möglichst wenig Bedienknöpfe

Chorus regelbar in der Geschwindigkeit. Fester Mix 50%-50%, Modulation 
maximal.
Also nur ein Chorus-Regler.

Hall mit fester Hallzeit, überblendbar von 0% - 100%.
Also ein Hall-Regler

Im übrigen finde ich die Kombination aus Hall und Chorus gleichzeitig 
überflüssig, das habe ich noch nie gebraucht. Aber das ist natürlich 
Geschmacksache.

von john (Gast)


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Ich benutze gerne Reverb und einen minimalen Chorus gleichzeitig.

Mark S. schrieb:
> Möglichst wenig Bedienknöpfe
>
> Chorus regelbar in der Geschwindigkeit. Fester Mix 50%-50%, Modulation
> maximal.
> Also nur ein Chorus-Regler.
>
> Hall mit fester Hallzeit, überblendbar von 0% - 100%.
> Also ein Hall-Regler

Den Wunsch nach möglichst wenig Bedienknöpfen kann ich sehr gut 
nachvollziehen!

Hattest du damals im Vorfeld mit Reverb1 und Reverb2 und den 
dazugehörigen HF- und LF-Filtern rumexperimentiert?


Habe jetzt auf jeden Fall einen FV-1 vorliegen und will am WE damit 
experimentieren.

U2A sorgt bei deinem Aufbau dafür, dass der In-Pegel für R und L unter 
3V (2,8Vpp) bleibt, damit der FV-1-Eingang nicht beschädigt werden kann, 
richtig?

von Mark S. (voltwide)


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john schrieb:
> U2A sorgt bei deinem Aufbau dafür, dass der In-Pegel für R und L unter
> 3V (2,8Vpp) bleibt, damit der FV-1-Eingang nicht beschädigt werden kann,
> richtig?

So in etwa. Ich will das Teil nicht ins clipping fahren.
Mit den Filtern hatte ich mal experimentiert, irgendwie hatte das aber 
keinen hörbaren Effekt gezeigt.

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