Hallo, ich lese hier immer wieder das sich Entwicklung in Deutschland nicht lohnen würde. Nun möchte ich dieses Feld verlassen, da ich ähnlich denke und keine Perspektive mehr darin für mich sehe. Es soll in diesm Thema darum gehen, welche Optionen es gibt, um von der Entwicklung los zukommen. Ich habe mir Gedanken gemacht und gebe einen Aufschlag. --- 1) Übergang in das Anforderungsmanagement - Bei dieser Option bleibt man weiterhin sehr Entwicklungsnah dabei und muss sich sowohl mit der Kundenseite als auch der Entwicklerseite beschäftigen. - Ich sehe negativ, dass bei dieser Tätigkeit die 40h evtl. gefährdet ist und viel Reisezeit zum/vom Kunden draufgeht. 2) Übergang in das (Teil-)Projektmanagement - In meiner jetzigen Firma hätte ich die Möglichkeit als Teilprojektleiter einzusteigen und müsste am Anfang Schulungen machen. Ich glaube Prince 2 heißt die Schulung. - Ich sehe hier ebenfalls kritisch das die Work-Life-Balance zu einer Work-Work-Balance mutieren könnte. Meine jetztigen Projektmanager in der Firma: Frau, Haus und Kind sind bereits da und nun lebt man halt für die Arbeit. Das wäre kein Lebensstil für mich. 3) Übergang zum Abteilungsleiter - Diese Option bringt mich zu 90% weg von der Entwicklung und man hat hauptsächlich mit Menschen zu tun. Also ein grundsätzlich anderes Aufgabengebiet. - Ich sehe auch hier wieder viele Arbeitsstunden in diesem Bereich. - Man ist relativ flexibel, sollte mal eine Stelle wegfallen und man ist gezwungen die Firma zu wechseln. --- Ich würde mich freuen, wenn andere Ihre Gedanken kundtun würden, evtl. ist es ja für den ein oder anderen ebenfalls von Interesse.
Du willst von der Entwicklung loskommen, aber dann auch wieder nicht? Abteilungsleitung oder Projektleitung würde ich mir nicht antun, zuviel Verantwortung für Sachen, die du nur bedingt beeinflussen kannst. Über deine Work-Life-Balance kannst/sollst du dir bei allen 3 Modellen Gedanken machen. Wenn die Firma Überstunden bezahlt oder abgebummelt werden darf (das Fahrtzeit zum Kunden bezahlt wird seh ich als selbstverständlich) kanns schon was werden. Du musst dann halt auch konsequent genug sein, rechtzeitig Feierabend zu machen und dann die Arbeit Arbeit sein zu lassen.
Einen tot wirst du sterben müssen. Letztendlich ist es im igm Unternehmen mit Stempeln doch egal was du machst, die Überstunden rentieren sich. Vielleicht sind deine Kollegen auch einfach schlecht im Zeit Management oder super gut darin gestresst und high performance mäßig zu tun.
Simon schrieb: > ich lese hier immer wieder das sich Entwicklung in Deutschland nicht > lohnen würde. Nun möchte ich dieses Feld verlassen, da ich ähnlich denke > und keine Perspektive mehr darin für mich sehe. Man wird nicht befördert (Projektmanagement, Abteilungsleiter), weil man als Entwickler keine Chance in D sieht, sondern weil man gut ist und neue Herausforderungen braucht.
Ich bekomme mehr und mehr das Gefühl dass "die Guten" eben nicht befördert werden. Die Projektleiter sind bei uns eher Bittsteller und werden immer dann eingestellt wenn die Entwickler sich beschweren nicht mehr entwickeln zu können, wegen dem ganzen "Tagesgeschäft".
Gerald M. schrieb: > Ich bekomme mehr und mehr das Gefühl dass "die Guten" eben nicht > befördert werden. Natürlich nicht, es muß ja jemand die Arbeit machen. > Die Projektleiter sind bei uns eher Bittsteller und > werden immer dann eingestellt wenn die Entwickler sich beschweren nicht > mehr entwickeln zu können, wegen dem ganzen "Tagesgeschäft". Projektleiter nicken dem Chef gegenüber alles ab (Termine) und machen den echten Entwicklern unrealistische Vorgaben. Kraft überlegener Rhetorik werden Qualitätsmanagement und Service ignoriert, es kommt dann termingerecht ein deutlich fehlerbehaftes Produkt zum Kunden. Die daraus folgenden Nacharbeiten werden als Gewährleistung und Verbesserungen auf andere Kostenstellen verbucht, der Projektleiter-Volldilletant hat sein Jahressoll erfüllt und bekommt seinen Bonus. Einfach: Wenig Ahnung von der Materie, gut in Rhetorik und Zahlenspielreien und Rücksichtsarm gegenüber allen Kollegen - anders wird man kein Leiter mehr.
Simon schrieb: > Hallo, > > ich lese hier immer wieder das sich Entwicklung in Deutschland nicht > lohnen würde. Nun möchte ich dieses Feld verlassen, da ich ähnlich denke > und keine Perspektive mehr darin für mich sehe. Die Aussagen von irgendwelchen wildfremden, anonymen Menschen sind wohl kaum eine sinnvolle Grundlage für eine berufliche Entscheidung.
Ich empfehle in eine andere Richtung umzusteigen. Mit mehr oder weniger Ausbildung reichts fuer : Hüter, Treiber, Mister, Zetter, Säger, Schwätzer, Prolet, Politiker, ...
Simon schrieb: > ich lese hier immer wieder das sich Entwicklung in Deutschland nicht > lohnen würde. Das ist einfach falsch, solche Behauptungen kannst du getrost ignorieren. Natürlich lohnt sich Entwicklung in Deutschland, und wie! Das denke ich mir jedesmal, wenn ich auf meine monatliche Gehaltsabrechnung schaue. > Nun möchte ich dieses Feld verlassen, da ich ähnlich denke > und keine Perspektive mehr darin für mich sehe. Dann schaffe dir eine Perspektive. Selbst Schuld, Entwicklung ist die Königsdisziplin. Man kann von ihr weg wechseln, aber wenn man einmal weg ist, kommt man nie wieder zurück zur Technik.
>Entwicklung ist die > Königsdisziplin. Man kann von ihr weg wechseln, aber wenn man einmal weg > ist, kommt man nie wieder zurück zur Technik. Ja, für den König der gering Verdiener und Sklaven
Komm zur Inbetriebnahme. Dort machen die einen Mann aus dir. Und die Pickel sind anschließend auch weg.
Bei uns verdienen die Projektleiter nicht so viel wie die Entwickler. Sie sind auch nicht übergeordnet, sondern neben den Entwicklern.
Gerald M. schrieb: > Bei uns verdienen die Projektleiter nicht so viel wie die > Entwickler. Sie sind auch nicht übergeordnet, sondern neben den > Entwicklern. Ja, so kenne ich das auch. Es gibt ja auch keinen vernünftigen Grund, warum ein Projektleiter im Durchschnitt besser bezahlt werden müsste. Bei beiden Berufsbildern gibt es natürlich einen relativ großen Gehaltsbereich von Frischling bis erfahrener Fuchs.
Verschiedene Dinge: 1) In der DDR gab es einen Meister und vielleicht 10 Dreher an den Maschinen von denen die meisten mit der Facharbeiterposition die Rente erreichten. 2) In der BRD (demokratisch kommt in dem Akronym nicht vor) soll plötzlich jeder regelmäßig aufsteigen. Die unangenehme Arbeit machen die Leiharbeiter. 3) Es gab im ZDF mal eine Krimiserie: "Der Alte". Das war ein Kriminaloberkommissar von vielleicht 55 Jahren der 4 etwa 30-40 jährige Kriminalkommissare als Team hatte. Der Film zeigte dauernd dieses Team aus fünf Leuten. Die Kommissare werden alle an der Fachhochschule des BKA in Wiesbaden ausgebildet. Aber drehen wir mal die Zeit um 20 Jahre in die Zukunft. Die Anzahl der Kommissare bleibt ja gleich. Einer von den vieren ist jetzt Oberkommissar und hat vier junge Kommissare unter sich. Was ist aus den anderen drei jungen Kommissaren geworden. In der Serie sieht man sie nicht. Wo habt Ihr sie gelassen? Machen Sie im Hinterzimmer Schreibarbeiten oder sind sie Opfer des gefährlichen Dienstes geworden...
Claus W. schrieb: > 1) In der DDR gab es einen Meister und vielleicht 10 Dreher an den > Maschinen von denen die meisten mit der Facharbeiterposition die Rente > erreichten. Und der Meister war der Schwanzlutscher der Stasi und schrieb heimlich Berichte als IM Drehbank. > 3) Es gab im ZDF mal eine Krimiserie: "Der Alte". Ich weiß jetzt nicht was du mit einer Fernsehserie willst (Fernsehen != Wirklichkeit), noch dazu einer, die sich nicht auf der Arbeit in der Industrie, sondern um Beamtentum dreht, aber ok, ein paar Fakten > Das war ein > Kriminaloberkommissar Der Alte brachte es selbstverständlich bis zum Kriminalhauptkommissar. > von vielleicht 55 Jahren der 4 etwa 30-40 jährige > Kriminalkommissare als Team hatte. Die Assistenten waren Gerd Heymann und Martin Brenner. Heymann wurde zum Beispiel in seiner virtuellen Karriere vom Kriminalassistent über Kriminaloberkommissar zum Kriminalhauptkommissar befördert. > Die Kommissare werden alle an der Fachhochschule des > BKA in Wiesbaden ausgebildet. Geht nicht. Da es die 1977 nicht gab und Der Alte, Heymann und Brenner alle zur Polizei von Bayern (Polizeipräsidium München, Mordkommission II) gehörten, nicht zum BKA. > In der > Serie sieht man sie nicht. Wo habt Ihr sie gelassen? Machen Sie im > Hinterzimmer Schreibarbeiten oder sind sie Opfer des gefährlichen > Dienstes geworden... Oh, du meinst wie Polizei-Oberleutnant Hübner? Hübner, der nach 20 Jahren und 63 Fällen beim DDR Polizeiruf 110 immer noch Oberleutnant war? Tja, da war der fiktive Hübner wohl politisch nicht zuverlässig?
So gesehen gibt es in Leipzig ja noch diesen Kommissar Ehrlicher aus der PDS/Linksparte. Als ARD Anghöriger kriegt er vielleicht etwas mehr als den Durchschnitt der bei 9000,-€ monatlich brutto liegt. Und mag sich fragen: "Komisch, um mich rum alles Hartzer in den Plattenbauten, aber mich soll's recht sein."
Wie wärs mit Sturmtochter, Sprenger der Ketten, Erste ihres Namens, Königin der Andalen und der ersten Menschen, Regentin der sieben Königslande und Beschützer des Reichs? Wenn dir das gefällt, versuchs doch im Consulting.
> Re: Die Entwicklung verlassen - Wohin?
Weltweite Inbetriebnahme.
Qualitätsmanagement. Dort kannst du den Entwicklern mit Gemeckere an ihrer Doku auf den Sack gehen.
Simon schrieb: > Entwicklung in Deutschland nicht lohnen würde. > welche Optionen es gibt, um von der Entwicklung los zukommen. > 1) Übergang in das Anforderungsmanagement > 2) Übergang in das (Teil-)Projektmanagement > 3) Übergang zum Abteilungsleiter Äh, du siehst in der Entwicklung keine Zukunft in Deutschland. Was willst du denn dann managen oder leiten? Einen Zweig ohne Zukunft? Oder willst du etwas managen oder leiten, wovon du keine Ahnung hast, also etwas anderes als Entwicklung? Oder willst du die Entwicklung im Ausland managen oder leiten? Warum machst du dann nicht selbst Entwicklung im Ausland? Du hörst dich einfach nur verzweifelt an, als ob du lieber vom Regen in die Traufe wolltest, Hauptsache weg vom sicheren Job. Du wirst in der Gosse landen.
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