Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik E-Gitarre : getrennte Leitungsführung Schirmung und Signalmasse


von Der kein Bock mehr A. (Gast)


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Hi Leute, ich würde gerne nochmal eine Zusatz-Idee eines älteren Threads 
aufgreifen und zwar :

Also, ich würde gerne die komplette Schirmungsmasse eine E-Gitta
soweit wie möglich getrennt von der Signalmasse führen. Ganz ehrlich,
wenn es elektronisch funktioniert hätte ich kein Problem damit, eine
"Stereo"-Buchse in der Klampfe zu verbauen , die sozusagen auf

* TIP das Signal führt
* RING die Signalmasse führt
* SLEEVE die Schirmungsmasse

Dann würde ich das ganze 3-Adrig bis zu einer kleinen Box bis kurz vor
den AMP führen, der dann TIP und RING direkt in den Input weitergibt und
SLEEVE gescheit groundet. Der Extraaufwand dafür ist ja Bauteil-mäßig
weder finanziell noch technisch schwierig

Diese Konfiguration hätte den Vorteil, dass ich nix umbauen muss, sobald
es aus irgendwelchen Gründen keine Möglichkeit für den Einsatz des
3-Adrigen Kabels mit der Box gibt, denn wenn ich ein konventionelles
2-Ader-Kabel mit Mono-Klinke benutze, wird ja RING und SLEEVE
automatisch kurzgeschlossen, also maximal Buchsennah zusammengeführt.

Vorrausgesetzt, diese Konfiguration funktioniert so, gäbe es denn noch
weitere Massnahmen z.B. mit aktiver/passiver Elektronik in der
"Erdungsbox", mit denen man Störsignale noch weiter "Zerstören" könnte ?
Irgendwelche Filter ? oder macht man sich damit wiederum den möglichst
Niederohmigen Erdungsweg zunichte ?

Dürfte man diese "Erdungsbox" bzw. deren Schirmungsmasse dann mit einem
Schukokabel, welches nur die PE-Kontakte hat in die Steckdose stecken ?

Oder hole ich mir evtl. erst recht Probleme herein, in dem ich quasi aus 
Schirmung und Erdung eine fiese Antenne baue ?

Schirmungsmasse und Signalmasser lassen sich problemlos getrennt führen, 
wenn man das einigermaßen gescheit baut.

Was meint ihr ?

LG Jörch






THX und Gruß

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Wenn die Verdrahtung in der Gitarre richtig ist, sollten beide Masse an 
der Klinkenbuchse zusammengeführt werden. Dann ist die Gefahr von 
Schleifen so gut wie nicht vorhanden.
Wenn du Einstrahlungen aufs Kabel eliminieren willst, ist es sicher 
sinnvoller, eine symmetrische Übertragung (wie bei XLR) zu realisieren.

Jörch B. schrieb:
> der dann TIP und RING direkt in den Input weitergibt und
> SLEEVE gescheit groundet.

In richtigen Gitarrenverstärkern passiert das bereits am Eingang. Die 
Buchse ist dort direkt mit dem Chassis des Verstärkers verbunden und 
führt Fehlströme direkt auf PE ab.

Wen du Probleme mit Brummen oder anderen Störungen auf der Gitarre hast, 
dann untersuche erstmal, obs magnetische Störungen sind, denn dafür sind 
Pickups natürlich empfindlich.

von Mark S. (voltwide)


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Gegen e-Feld-Störungen (Brummempfindlichkeit bei Berühren) hilft 
Abschirmung des Innenraumes mit Graphitspray oder Weissblech, das mit 
GND verbunden wird.
Gegen magnetische Störungen (ausgesendet durch Netztrafos von 
Röhrenamps) helfen humbucker pickups. Im Falle meiner Fender "stacked" 
humbuckers, die den single-coil Klang liefern.
Dazu ein aktiver Pufferverstärker, der den Ausgang niederohmig macht und 
damit unempfindlich gegen Kabelkapazitäten und unzureichende Schirmung.
Mit diesen Maßnahmen ist die Klampfe brummfrei. Und verliert auch keine 
Höhen, wenn man am Vol-Poti die Lautstärke herunterregelt. Versprochen.
Getrennte Erdung bringt hier überhaupt nichts.

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