Guten Tag! Ich habe ein kalibriertes Schallpegel-Messgerät (30 - 130 dBA) und messe momentan diverse Lärmpegel in meinem Haus (z.B. innen hinter Fenstern). Das alleine ist schon hochinteressant und aussagekräftig, aber ich würde zukünftig gerne nicht nur die innen ankommenden Pegel messen, sondern auch die effektive Dämpfung des Schalls durch Objekte wie Türen oder Fenster. Gibt es für so etwas eine Art Tongenerator? Ich stelle mir das so vor, dass ich an einer definierten Position vor einer Tür einen Tongenerator aufbaue, der den Schall mit einer geeigneten Abstrahl-Charakteristik und einem definierten Schallpegel in Richtung Tür aussendet. Hinter der Tür messe ich dann was bei verschiedenen Frequenzen ankommt und kann dann mittels Spline-Interpolation den Schallpegel als Kurvenverlauf über die Frequenz abbilden. Dabei müsste ich vermutlich auch auf spontan durch den Raum entstehende Resonanzen über das Spektrum hinweg achten und diese vermessen. Alles in allem scheint mir das sehr kompliziert zu werden und bevor ich da jetzt Geld verbrenne, würden mich Meinungen von Leuten interessieren, die mehr Ahnung auf dem Gebiet haben als ich. :) Interessieren würde mich z.B. wie so etwas die Profis machen und welche Art Schallquellen die verwenden? Bei mir steht allerdings nicht die Prüfung bestimmter Vorgaben zur Debatte, sondern es kommt mir auf das Ergebnis vor Ort an. Von daher hoffe ich, dass ich keinen schalltoten Raum benötige. Das Messgerät arbeitet wie die meisten dieser Geräte im Frequenzbereich zwischen 31,5 Hz und 8 kHz. Es gibt im Hifi-Bereich durchaus bezahlbare aktive Studio-Monitore mit 8" Tieftönern, die laut Tests bis 35 Hz runtergehen und denen auch eine gewisse Linearität attestiert wird. Dort könnte man einen Signal-Generator anschließen, müsste dann allerdings sowohl vor als auch hinter der Tür den Pegel messen. Würde so etwas halbwegs aussagekräftige Messungen erzeugen? Und weiß jemand, warum die Schallschutzklassen 1 bis 5 jeweils einen 5 dB großen Bereich abdecken? 5 dB sind in Bezug auf Lärm eine ganze Menge und die Schallschutzklasse 6 ist sinnvoller weise mit ">50 dB" angegeben, so wie ich es auch von den anderen Klassen erwartet hätte! Viele Grüße Jodel
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Na deine Nachbarn werden sich freuen... Jodel schrieb: > wie so etwas die Profis machen und welche > Art Schallquellen die verwenden? Ich weiß nicht, ob es DAS Standardverfahren gibt, aber eins das ich kenne: Die betreffende Tür (Fenster, Wand) wird in eine Betonwand (die als absolut dicht angenommen wird) eingebaut. Lärmquelle ist Rauschen auf einem normalen PA-System in mehreren Metern Entfernung. Auf der anderen Seite wird der Pegel automatisiert mit einem Messmikrofon "abgescannt" Linearität der Lärmquelle spielt kein allzugroße Rolle, wenn du die Dämofung aufgenommen werden soll. Hauptsache in allen Frequenzbereichen, die von Interesse sind, ist ausreichend Schalldruck vorhanden. Die Messmikrofone müssen auch nicht Weltklasse linear sein, aber das das Referenzsignal muss natürlich mit einem identischen Mikrofon + Soundkarte aufgenommen werden.
Wenn du die Dämpfung messen willst, brauchst du kein Schallpegel-Messgerät. Es geht ja nicht um Pegel, sondern um Verhältnisse, da reichen Lautsprecher und Mikrofon (Kugelcharakteristik = Schalldruckempfänger!) aus. Plus FFT-Analysator, natürlich, aber das kann wohl jeder PC. Wie jemand schrieb, mit Rauschen, üblicherweise rosa Rauschen, wird zuerst das System kalibriert: Mikrofon im Freiraum (Garten) in einigem Abstand vor den Lautsprecher, das "verbogene" Rauschspektrum mit FFT-Analysator aufnehmen, eine Weile mitteln, speichern und für die folgenden Messungen (na ja, "Messungen"...) das gespeicherte Rauschspektrum als Mikrofonkompensation verwenden. Das sind wenige Klicks im FFT-Analysator. Technisch ist das praktisch perfekt, aber in der Praxis kommen die Probleme, die du schon erwähnt hast: Raumresonanzen, die besonders im Tieftonbereich stark von der Position von Sender und Empfänger abhängig sind. Im Hochtonbereich die Richtwirkung des Lautsprechers. Mit denen musst du irgendwie klar kommen, aber das ist dir offensichtlich hinreichend klar und "du machst das schon". DZDZ
Jodel schrieb: > Gibt es für so etwas eine Art Tongenerator? Wenn eine HiFi-Anlage vorhanden ist, ist das leicht herstellbar: Mit einer Testton-CD. Mit einer Scriptsprache Deiner Wahl die Files mit den Rohsamples erzeugen, mit sox nach .wav konvertieren, dann auf CD brennen. CD in Player einlegen, Spaß haben und messen. Absolute Pegel sind nicht relevant, weil Du ja ratiometrisch arbeiten kannst: Schallpegel mit und ohne Dämpfung messen.
Room-EQ Wizard geb' ich mal ins Rennen hier https://www.roomeqwizard.com/ Gute Soundkarte bzw. Audio-Interface braucht's aber schon...
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