Forum: Offtopic Hersteller Elektronikbaukasten aus den 80er


von Philipp G. (geiserp01)


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Als Kind hatte mein Vater immer so Elektronikbaukasten gekauft. Ich 
möchte wissen ob es die noch gibt.

Ich habe in den frühen 80er damit meine ersten Schaltungen gemacht. Es 
war so ein schwarzer Kasten, Aufbau ähnlich einem Plattenspieler. 
Darüber gab es ein braun getöntes Plexiglas als Klappdeckel.

Die elektronischen Bauteile waren auf weisse, rechteckige 
Kunststoffteile gelötet, mit einer Niete an den Anschlüssen. Mit einem 
Plastikstopfen und dünnen Draht hat man die Verbindungen gemacht.

Es gab damals nur Transistoren, Widerstände, Kondensatoren, Elkos, 
maximal rote LEDs, Lautsprecher und so. Also sehr primitiv im Vergleich 
zu heute.

Kennt jemand den Hersteller dieser Kästen?

: Bearbeitet durch User
von Jens M. (schuchkleisser)


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Das dürfte Busch gewesen sein.
Die haben auch viele Jahre Modelleisenbahnkram mit dieser Kontakttechnik 
gebaut.

von Philipp G. (geiserp01)


Angehängte Dateien:

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ahhh ja, danke. Muss grad mal schauen ob es die noch gibt.

: Bearbeitet durch User
von Marek N. (Gast)


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Cool!
Ich hatte nur Kosmos und Schuco Modul mit Drähten zum Stecken.

Waren denn diese Stöpsel/Niten-Verbinder zuverlässig?

Die aktuellen Electronic-Kästen haben ja alle durchweg nur noch 
Druckknöpfe oder Magnetflächen. Da bin ich bisschen skeptisch.

von Helmut K. (hk_book)


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gibt´s noch!

http://www.busch-model.com/sf/experi.htm

Die liefern sogar noch Ersatzteile!

von Georg A. (georga)


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Philipp G. schrieb:
> Es gab damals nur Transistoren, Widerstände, Kondensatoren, Elkos,
> maximal rote LEDs, Lautsprecher und so. Also sehr primitiv im Vergleich
> zu heute.

Von wegen. Zum einen gabs noch ein Modul mit dem ZN414 für AM-Empfänger 
bzw. als Verstärker. Und dann war da noch ein System mit ganzer CPU:

http://www.computersammler.de/sammlung/einplatinen-und-lerncomputer/busch-microtronic-2090/

von Jens G. (jensig)


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>Und dann war da noch ein System mit ganzer CPU:

>http://www.computersammler.de/sa

1981 vorgestellter Lerncomputer
CPU: TMS 1600, eine 4-Bit CPU, 500Hz
RAM: 512 Byte Ram + 64 Byte Ram in der CPU
4096 Byte Rom
sechsstelliges Display

500Hz - da ging schon ganz schon was ab ;-)

von Philipp G. (geiserp01)


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Marek N. schrieb:
> Waren denn diese Stöpsel/Niten-Verbinder zuverlässig?

Zu dieser Zeit war die beste Verbindungstechnik die ich kannte die 
folgende: Kabel abisolieren, zusammenzwirbeln und eine Klebeband drum. 
Erst als mir dann mit 12 Jahren auf dem See ein Modell Uboot abgefackelt 
ist, habe ich gerlent diese Verbindungstechnik in Frage zu stellen.

Jens G. schrieb:
> 1981 vorgestellter Lerncomputer
> CPU: TMS 1600, eine 4-Bit CPU, 500Hz
> RAM: 512 Byte Ram + 64 Byte Ram in der CPU
> 4096 Byte Rom
> sechsstelliges Display
>
> 500Hz - da ging schon ganz schon was ab ;-)

Weiss einer wie teuer das damals war?

von Serge W. (Gast)


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Georg A. schrieb:
> Von wegen. Zum einen gabs noch ein Modul mit dem ZN414 für AM-Empfänger
> bzw. als Verstärker.

Cool, das kenne ich auch noch aus meiner Kindheit. Es gab auch einen 
4-fach OP (LM324) und ein komplettes UKW Modul mit dem TDA7000, den ich 
damals kennen- und schätzen lernte.

Nur für's Taschengeld waren die Ersatzteile schon teuer.

von Serge W. (Gast)


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Philipp G. schrieb:
> Weiss einer wie teuer das damals war?

Der Kasten System 7000 in Vollausstattung etwa 170.- DM, der 
Computerkasten alleine über 220.- DM (aus der Erinnerung, hab keinen 
Katalog da).

Immerhin gab es das Einstiegssystem 4000 für etwa 55.- DM und man konnte 
sich Stück für Stück die Erweiterungskits kaufen.

Offlinepreise eines Spielwarenladens um 1990

von Harald W. (wilhelms)


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Marek N. schrieb:

> Waren denn diese Stöpsel/Niten-Verbinder zuverlässig?

Das muss ja nicht jahrelang halten. Aber es soll ja auch leute
geben, die Ihre Elektroniksteckbretter samt eingesteckten Bau-
elementen in ein Gehäuse zur Dauernutzung packen...

PS: Bei Niten muss man ebenso auf die Schreibweise achten
wie bei Nuten. :-)

von Serge W. (Gast)


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Harald W. schrieb:
> PS: Bei Niten muss man ebenso auf die Schreibweise achten
> wie bei Nuten. :-)

Oder bei der Webadresse von Pollin ;)

von Claus M. (energy)


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Philipp G. schrieb:
> Zu dieser Zeit war die beste Verbindungstechnik die ich kannte die
> folgende: Kabel abisolieren, zusammenzwirbeln und eine Klebeband drum

Witzig. Ich hatte genau den gleichen Kasten und die gleiche 
verbindungstechnik.wobei das Klebeband Tesafilm war.

von Christian J. (Gast)


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Für den Busch Kasten habe ich noch 150 Euro bekommen, obwohl der 35 
Jahre alt war.

von Stefan M. (derwisch)


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Philipp G. schrieb:
> Es gab damals nur Transistoren, Widerstände, Kondensatoren, Elkos,
> maximal rote LEDs, Lautsprecher und so. Also sehr primitiv im Vergleich
> zu heute.

Alles was heute komplexer scheint, besteht im Inneren auch nur aus den 
oben genannten Teilen.
Damals wurden Anfänger noch anhand der Grundlagen zu Wissenden gemacht.

Mein Einstieg waren ähnliche Baukästen von Philips / Quelle.
Das waren die mit den blauen, gelochten Grundplatten.

https://www.radiomuseum.org/r/philips_elektronik_erstkontakt_ee.html

von Marek N. (Gast)


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Harald W. schrieb:
> PS: Bei Niten muss man ebenso auf die Schreibweise achten
> wie bei Nuten. :-)

Tut mir leid, ist grad so ne Fase ;-)

von Winne Z. (rugbywinne)


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Geil war auch der Lernkomputer Logikus von 1968

https://de.wikipedia.org/wiki/Logikus

Den hab ich gemocht.

Danach habe ich mir mein eigenes Steckbrett in Kofferform aus Holz und 
Lüsterklemmen gebaut.
Transistoren und Anderes gab es bei Arlt/Atzert an der 1m breiten 
Sondertheke.
Das Angebot war überschaubar.

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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Marek N. schrieb:
> Harald W. schrieb:
>> PS: Bei Niten muss man ebenso auf die Schreibweise achten
>> wie bei Nuten. :-)
>
> Tut mir leid, ist grad so ne Fase ;-)

Dabei dient die doch zum Brechen der graden Kante ;-)

von Michael O. (michaelo182)


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Philipp G. schrieb:
> Zu dieser Zeit war die beste Verbindungstechnik die ich kannte die
> folgende: Kabel abisolieren, zusammenzwirbeln und eine Klebeband drum.
> Erst als mir dann mit 12 Jahren auf dem See ein Modell Uboot abgefackelt
> ist, habe ich gerlent diese Verbindungstechnik in Frage zu stellen.

Aha, Deines hat gebrannt? Meines ist sang und klanglos untergegangen und 
nie wieder aufgetaucht :-0

von Philipp G. (geiserp01)


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Michael O. schrieb:
> Philipp G. schrieb:
>> Zu dieser Zeit war die beste Verbindungstechnik die ich kannte die
>> folgende: Kabel abisolieren, zusammenzwirbeln und eine Klebeband drum.
>> Erst als mir dann mit 12 Jahren auf dem See ein Modell Uboot abgefackelt
>> ist, habe ich gerlent diese Verbindungstechnik in Frage zu stellen.
>
> Aha, Deines hat gebrannt? Meines ist sang und klanglos untergegangen und
> nie wieder aufgetaucht :-0

Meines war zu fett um abzusaufen, es war zwar als U-Boot konzipiert mit 
Tiefenruder und allem nur ca. 95% zu leicht, dass es hätte tauchen 
können. Tanks zum Fluten mit Pumpen war damals für mich finanziell nicht 
erreichbar.

von Winne Z. (rugbywinne)


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Philipp G. schrieb:
> Michael O. schrieb:
>> Philipp G. schrieb:
>>> Zu dieser Zeit war die beste Verbindungstechnik die ich kannte die
>>> folgende: Kabel abisolieren, zusammenzwirbeln und eine Klebeband drum.
>>> Erst als mir dann mit 12 Jahren auf dem See ein Modell Uboot abgefackelt
>>> ist, habe ich gerlent diese Verbindungstechnik in Frage zu stellen.
>>
>> Aha, Deines hat gebrannt? Meines ist sang und klanglos untergegangen und
>> nie wieder aufgetaucht :-0
>
> Meines war zu fett um abzusaufen, es war zwar als U-Boot konzipiert mit
> Tiefenruder und allem nur ca. 95% zu leicht, dass es hätte tauchen
> können. Tanks zum Fluten mit Pumpen war damals für mich finanziell nicht
> erreichbar.

Meines ist durch schlecht verstaute Ladung (Loser Akku) stilecht im 
"Sturm" gesunken.
Ich hab es als Wracktaucher wieder geborgen.

Am Ende des Tages hatte ich außerdem noch 5 weitere Wracks gehoben.
;-)

: Bearbeitet durch User
von Philipp G. (geiserp01)


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Winne Z. schrieb:
>> Meines war zu fett um abzusaufen, es war zwar als U-Boot konzipiert mit
>> Tiefenruder und allem nur ca. 95% zu leicht, dass es hätte tauchen
>> können. Tanks zum Fluten mit Pumpen war damals für mich finanziell nicht
>> erreichbar.
>
> Meines ist durch schlecht verstaute Ladung (Loser Akku) stilecht im
> "Sturm" gesunken.
> Ich hab es als Wracktaucher wieder geborgen.
>
> Am Ende des Tages hatte ich außerdem noch 5 weitere Wracks gehoben.
> ;-)

Das war bestimmt Michael seines.

Aber man sieht schon, wir haben alle gleich angefangen.

von Harald W. (wilhelms)


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Winne Z. schrieb:

> Am Ende des Tages hatte ich außerdem noch 5 weitere Wracks gehoben.
> ;-)

Ooh, ein Schiffsfriedhof. Hast Du auch Gold in den Wracks gefunden?

von Winne Z. (rugbywinne)


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Harald W. schrieb:
> Ooh, ein Schiffsfriedhof. Hast Du auch Gold in den Wracks gefunden?

Für mich waren die Empfänger und Akkus das "Gold".
Manches war noch zu gebrauchen, anderes war zu Rostklumpen mutiert.

Ja, es war auch ein U-Boot dabei.

Meine Fischkutter hatte ich wieder augebaut. Der steht jetzt irgendwo 
auf dem Dachboden.

Die Fernsteuerung war damals ne Variophon von Graupner erst nur ne 4 
kanälige und später die Variophon S mit 10 Kanälen. Die Kanäle waren 
rein digital Ein/Aus. Servos wie heute gab es da noch nicht.
http://wiki.rc-network.de/index.php/Graupner_Fernsteuersender_%C3%9Cbersicht#Variophon_4_.2F_8

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Winne Z. schrieb:

> Servos wie heute gab es da noch nicht.

Servos (damals sagte man Rudermaschinen) für Schiffe
gabs damals schon. Es gab sogar welche, die sowohl
Richtung wie Motor mit einem Kanal steuern konnten.

von Winne Z. (rugbywinne)


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Harald W. schrieb:
> Winne Z. schrieb:
>
>> Servos wie heute gab es da noch nicht.
>
> Servos (damals sagte man Rudermaschinen) für Schiffe
> gabs damals schon. Es gab sogar welche, die sowohl
> Richtung wie Motor mit einem Kanal steuern konnten.

Ja klar ich schrieb ja auch "wie heute".
Aber danke.

Faszinierend waren die Rudermaschinen z.B. BellamaticII mit 
Glockenanker.

Gibt es als Rarität auf ebay für 57,-€

von Philipp G. (geiserp01)


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Ich kannte damals nur Multiplex und Graupner. Sündhaft teuer für die 
damalige Zeit.

von M.A. S. (mse2)


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Leider kenne ich den beschriebenen Experierkasten nicht. Ich fing 
seinerzeit mit Philips an.

Übrigens gibt es hier Anleitungsbücher der Philips Experimentierkästen:
https://ee.old.no/library/

(Da ist nicht nur Elektronik sondern auch Chemie, Physik und was es 
sonst noch so gab, dabei.)

von Thomas G. (Firma: Frickelhauptquartier) (taximan)


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DUO-Led eine eigenes Buch.  Womit man damals die Jugend begeistern 
konnte....

von Harald W. (wilhelms)


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Philipp G. schrieb:

> Ich kannte damals nur Multiplex und Graupner.

Kein Robbe? Die waren etwas billiger. Damals war ja auch noch der
Selbstbau von Sendern und Empfängern durchaus üblich.

von Winne Z. (rugbywinne)


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Simprop und Futaba waren auch schon dabei.

von Marek N. (Gast)


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Bleiakkus im See versenken? Das ist aber nicht RoHS konform ;-)

von Winne Z. (rugbywinne)


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Marek N. schrieb:
> Bleiakkus im See versenken? Das ist aber nicht RoHS konform ;-)

Giftige Bleiakkus gab es in den 70ern noch nicht.

RoHS war damals der Name meiner "Reederei". ;-)
Ich glaube die machte auch Müllverklappung auf See ;-)

/ironie_aus

: Bearbeitet durch User
von Kilo S. (kilo_s)


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Stabo Funktechnik im Experiment 360, leider ohne anleitung. Und von 
Kosmos habe ich auch noch einen XN1000 :-)

Als kind hatte ich den Elektro & Co von Kosmos, mit dem habe ich 
angefangen.

Tolle teile :-)

von M.A. S. (mse2)


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Mein erster Kasten war der Philips Elektronik-Erstkontakt.
Damals war für mich eine Blinkende Glühlampe etwas ganz tolles.
Kann man Kinder oder Jugendliche heute noch mit so einfachen Dingen in 
Erstaunen versetzen? Sicher leider nicht.

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