Hallo, was mich angesichts der Gefahren im Internet (eben mal wieder gleich mehrere Betrügermails erhalten) schon länger interessiert: Wer haftet eigentlich, wenn hier mal was anbrennt? Also wenn sich mein Gerät infiziert hat, andere Geräte im Netz angreift und dadurch Schaden verursacht. Z.B. öffne ich eine Betrügermail von PayPal, weil ich bei PayPal einen Account unterhalte. Wird man mir den schwarzen Peter zuschieben, weil ich Post von meinem Bezahldienstleister öffne? Wer haftet, wenn mir bei einem "Update" eine Schadsoftware untergejubelt wird, die dann andere Geräte angreift und Schaden entsteht? Oder werde ich hier hören, dass dies gar nicht möglich ist, weil ja alles 100%ig sicher ist? Dann etwas anderes: Wer haftet, wenn mein PC/Notebook nach einem "Update" nicht mehr funktionsfähig ist? Als Laie muss ich mir einen "PC-Doktor" kommen lassen, der mir das Gerät wieder in einen funktionsfähigen Zustand versetzt. Wer zahlt die 3-stellige Rechnung und den möglicherweise entstanden Schaden wegen nicht nutzbarem Internet? Im Lenovo-Forum ist lesen, dass mittlerweile bei einem Treiber-Update auch gleich das BIOS ein Update erhält. Und nicht selten ist das Gerät danach kaputt. Und zwar so richtig für die Tonne. Wer kennt sich aus, bzw. hat schon eigene Erfahrungen gemacht? Walter
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Nachtrag: Wenn ich mir zu Zeiten von WinXP ein Notebook "Designed for Windows XP" gekauft habe, darf ich das nach Abkündigung von MS nicht mehr im Internet nutzen? Dazu passt ein Beitrag aus dem gerade geschlossenen Nachbarthread: Admins Freund schrieb: "Es ist mir schon lange ein Rätsel, warum es heute immer noch Leuten, die nicht einmal ansatzweise davon Ahnung haben, gestattet ist, ein Computersystem selbst zu verwalten, und dadurch viele andere Netzwerkbenutzer zu gefährden. Das gehört eigentlich auf der Stelle unterbunden und unter staatliche Kontrolle gestellt."
Ach ja, der Ruf nach staatlicher Intervention. Wenn man selbst nichts auf die Bahn bringt, soll es der Staat richten.
Martin S. schrieb: > Wenn man selbst nichts > auf die Bahn bringt, soll es der Staat richten. Du erwartest von jeder Hausfrau, dass sie eine Systemspezialistin ist? Klar, nur dann darf die Hausfrau das Internet nutzen.
Walter Carlos schrieb: > Wer haftet > eigentlich, wenn hier mal was anbrennt? Also wenn sich mein Gerät > infiziert hat, andere Geräte im Netz angreift und dadurch Schaden > verursacht. Du. Dazu gibt es im deutschen Recht die "Störerhaftung". Du bist für allen Schaden, der mit Hilfe deines Rechners angerichtet wurde (auch wenn das gegen deinen Willen geschah) voll haftbar, wenn du "adequat kausal" dazu beigetragen hast. Das ist bei Update-Verweigerung trotz bekannter Sicherheitslücken m.M.n. voll gegeben. Und wenn "Hausfrau" es geschaft hat, die Auto-Update Funktion ihres OS lahmzulegen, dann hat sie ausreichend Sachkenntnis um auch die volle Verantwortung für ihr Handeln zu tragen.
iANAL schrieb: > Das ist bei Update-Verweigerung trotz bekannter > Sicherheitslücken m.M.n. voll gegeben. Hier würde ich aber meiner Meinung nach noch unterscheiden, ob Updates für bestimmte Bereiche nur für einen begrenzten Zeitraum (z.B. 2 Wochen) zurückgehalten werden, oder ob man sich denen komplett verweigert. Insbesondere da MS ja in letzter Zeit gerne mal Updates für Windows ausgeliefert hat, die eher Beta-Status hatten, wäre ein verzögern der Windows Updates wohl durchaus legitim.
Wenn es ein von außen manipuliertes "altes" System schafft, ein "neues" System anzugreifen und lahm zu legen, dann würde ich mal behaupten, dass das "neue" System nichts taugt. Am Ende alles eine Frage der Sichtweise. Zur Haftung: Da ist sehr vieles in der Schwebe und bewegt sich in einer Grauzone. Hier wird es auf den Einzelfall ankommen und welcher Sichweise der Richter zugeneigt ist. iANAL schrieb: > Und wenn "Hausfrau" es geschaft hat, die Auto-Update Funktion ihres OS > lahmzulegen, dann hat sie ausreichend Sachkenntnis um auch die volle > Verantwortung für ihr Handeln zu tragen. Im Browser den Software-Schieber mit der Maus von links nach rechts und ab geht es für paar Jahre ins Gefängnis. Na denn ...
iANAL schrieb: > Du bist für allen > Schaden, der mit Hilfe deines Rechners angerichtet wurde (auch wenn das > gegen deinen Willen geschah) voll haftbar, wenn du "adequat kausal" dazu > beigetragen hast. Das ist bei Update-Verweigerung trotz bekannter > Sicherheitslücken m.M.n. voll gegeben. Ganz so einfach ist es nicht. Die Kausalität muss erst einmal nachgewiesen werden. Der BGH hat dazu klar gesagt, dass ein Störer nur sein kann, wer - nicht Täter oder Teilnehmer ist und - in irgendeiner Weise a) willentlich und b) adäquat kausal zur Verletzung des geschützten Rechts beitragen hat. Das reine Unterlassen eines Sicherheitsupdates reicht nicht aus, um eine adäquate Kausalität darzustellen. Von daher ist Deine Meinung leider recht wenig maßgeblich.
Schade liefert MS heutzutage schlechte Updates aus, die den Rechner zerstoeren koennen, oder in dieser Richtung. Dann mach mal MS haftbar...
Walter Carlos schrieb: > Wenn ich mir zu Zeiten von WinXP ein Notebook "Designed for Windows XP" > gekauft habe, darf ich das nach Abkündigung von MS nicht mehr im > Internet nutzen? Doch. Da es für das Internet keine ablaufenden Zulassungen gibt, kannst du jegliches Gerät verwenden. Man könnte dir höchstens Fahrlässigkeit unterstellen, wenn du ein derartiges Gerät verwendest und es zu einem Schaden kommt. Walter Carlos schrieb: > Wer haftet, wenn mein PC/Notebook nach einem > "Update" nicht mehr funktionsfähig ist? Als Laie muss ich mir einen > "PC-Doktor" kommen lassen, der mir das Gerät wieder in einen > funktionsfähigen Zustand versetzt. Wer zahlt die 3-stellige Rechnung und > den möglicherweise entstanden Schaden wegen nicht nutzbarem Internet? Den "PC-Doktor" darfst du schön selbst zahlen. Bei einem Defekt nach Update in der Gewährleistungsfrist kann man noch auf einen Gewährleistungsfall spekulieren, aber auch da wirst du erstmal einige Wochen ohne Gerät darstehen. Und einen Ersatz für Nutzungsausfall gibt es nicht.
Martin S. schrieb: > Ach ja, der Ruf nach staatlicher Intervention. Wenn man selbst nichts > auf die Bahn bringt, soll es der Staat richten. Sagen wirs mal so, so falsch ist das nicht. Im normalen Leben ist es doch völlig selbstverständlich dass man sich auf den Staat verlässt. Wieso sollte man das also nicht auch im Internet wollen (und wieso denken dann fast alle Leute gleich an Missbrauch durch den Staat >_>)? Dass das leider sehr schwierig ist solang es Staaten gibt denen egal ist was Landsleute machen, oder gar von profitieren, ist mir schon klar... Zum Thema: Soweit ich das kenne machen größere Unternehmen einfache Schulungen die einen zeigen sollten worauf man achten muss. Wenn man dann auf etwas rein fällt was klar besprochen wurde, kann es schon doof für einen ausgehen. In der Praxis dürften Konsequenzen aber wirklich selten sein und staatliche schon agrnicht. Ein dreistellige Betrag ist selbst für ein kleineres Unternehmen eher Portokasse und grade Kleinunternehmen haben mindestens einen IT-Freak dabei. Btw. bei Amazon wurde nicht mal einer gefeuert der mehr als sein Jahresgehalt an Verlusten verursacht hat indem er versehentlich zu Testzwecken mit einem Vertipper, 10 mal mehr Maschinen runter gefahren hat, als beabsichtigt =D
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iANAL schrieb: > Du bist für allen > Schaden, der mit Hilfe deines Rechners angerichtet wurde (auch wenn das > gegen deinen Willen geschah) voll haftbar, wenn du "adequat kausal" dazu > beigetragen hast. Dann würde ich auch haften, wenn mein altes Auto ohne elektronische Wegfahrsperre gestohlen wird und bei einem Banküberfall als Fluchtfahrzeug eingesetzt wird. Denn ich hätte in meine alte Karre ja längst eine elektronische Wegfahrsperre einbauen lassen können. Zwar bietet eine elektronische Wegfahrsperre in einem modernen Auto auch keine absolute Sicherheit gegen Diebstahl, aber da das Auto dem aktuellen technischen Stand entspricht, wäre man von einer Haftung ausgenommen. Dann bleibt der Appell an alle: Leute, schmeißt eure alten Autos auf den Müll, oder wollt ihr in Teufels Küche kommen?
Walter Carlos schrieb: > Wer haftet > eigentlich, wenn hier mal was anbrennt? Also wenn sich mein Gerät > infiziert hat, andere Geräte im Netz angreift und dadurch Schaden > verursacht. Derjenige dessen unsichere Geräte nicht vor den Daten aus dem Internet (von deinem Gerät) geschützt sind und so den Schaden durch Daten verursachen. > Wer haftet, wenn mir bei einem "Update" eine Schadsoftware untergejubelt > wird, die dann andere Geräte angreift und Schaden entsteht? Ähnlich wie in dem Fall wenn sich dein Gerät selbst infiziert hat: derjenige der die anderen unsicheren Geräte an das Internet angeschlossen hat und durch Daten aus dem Internet den Schaden verursacht hat, allerdings ist auch derjenige der dir Schadsoftware vorsätzlich untergejubelt hat, genauso wie wenn er den anderen Geräten direkt die auslösenden Daten geschickt hätte, haftbar. Die Verwendung deines Gerätes als Proxy (praktisch über Bande Täter ---> Internet(oder Update oder ...) --> dein Gerät --> Internet --> unsichere andere Geräte mit Schaden) ändert nichts daran, dass ein vorsätzlicher Täter für seine Tat haftbar ist. Dein Datengerät (Pc/Telefon/Handy/TV/Router/u.U. Toaster/Kühlschrank/....) ist keine gefährliche Maschine/Substanz wie Waffen, Pkw, Sprengstoff o.ä. für die du besondere Sorgfaltspflichten gegen Fremdbenutzung einhalten musst und wenn du deine Wohnung/Computer nicht sicher verschließt und ein Einbrecher benutzt deine Bestecksammlung, PC, Telefon, Internetanschluss, (W)lan, o.ä. für seine (weiteren) Taten, dann ist nur dieser haftbar (den Einbruchschaden musst du allerdings vorstrecken bzw. häufig selbst bezahlen, da viele Täter flüchten Falls ein Täter einen rechtswidrigen Zustand an deinem Eigentum bewirkt bspw. von deinem Internetanschluss/(W)lan/PC werden Kinofilme verteilt oder an deiner Hauswand steht "opensource ist **********" [illegalen Text gelöscht] dann kann von den Filmrechteinhabern oder im Fall der Hauswand von mit verlangt werden, dass du den Zustand beseitigst, da du bzw. das Eigentum das du verantwortest, den rechtmäßigen Zustand 'stören'. Bis vor ca. 11/2 Jahren (Update-Verweigerer die mit ihrer Weigerung Wikipedia oder andere Updatemöglichkeiten zu nutzen im Internet prahlen und Störerhaftung nur als Markenname in Anführungszeichen kennen, können davon natürlich noch nicht wissen) konnte eine derartige Störerhaftung neben der Beseitigung des Zustands auch nennenswerte Kosten durch Rechtsanwälte verursachen (das müsste auch der Punkt der von Martin erwähnten BGH Entscheidung sein) Walter Carlos schrieb: > Wenn ich mir zu Zeiten von WinXP ein Notebook "Designed for Windows XP" > gekauft habe, darf ich das nach Abkündigung von MS nicht mehr im > Internet nutzen? Seit dem Update vom Frühjahr 1949 gilt in der BRD eine allgemeine Handlungsfreiheit sofern kein Gesetzt diese ausdrücklich einschränkt und bspw. die Nutzung von (durchaus gefährlichen) PKW ohne staatliche Kontrolle einschränkt. Wenn in deinem Internetvertrag keine Einschränkung der zu verwendenden Geräte vereinbart ist, dann darfst du jedes Gerät benutzen, auch ein altes DOS. Walter Carlos schrieb: > Du [Martin S.] erwartest von jeder Hausfrau, dass sie eine Systemspezialistin ist? Nein im Text stand eindeutig der Bezug zu der Forderung des Rätselsprogramms das Daten ins Internet "unter staatliche Kontrolle gestellt" wünscht, da es sich ohne staatliche Hilfe nicht vor Daten schützen kann. Die personellen Schwierigkeiten bspw. die Updates von Martin S. und Ntldr - wahrzunehmen kannst du übrigens an der automatischen Reaktion des Systems von Hans H. ablesen: dessen System konnte nur "Du haftest" mit dem Systemfehlerausrufezeichen als "zusammengefaßt"(vermutlich aus dem Versuch Worte zu fassen) ausgeben. Gerade stark Technikgläubigen die nur auf Hersteller-Updates setzen fehlt häufig das Personal um etwas Eigenverantwortung zu realisieren und wenn Hersteller-Updates nicht reichen, dann fordern sie vom Staat oder Mitbürgern sie vor gefährlichen Daten aus dem Internet zu beschützen. Für die Generation die häufig nicht mal einen Satz eigenverantwortlich beantworten kann wäre ein staatliches AOL u.U. die einfachere Alternative zum gefährlichen Internet
iANAL schrieb: > Und wenn "Hausfrau" es geschaft hat, die Auto-Update Funktion ihres OS > lahmzulegen, dann hat sie ausreichend Sachkenntnis Die legt sich erwiesenermaßen regelmäßig selber lahm und man braucht erhebliche Sachkenntnis um sie wieder in Gang zu setzen. Du hast anscheinend noch nie näheren Kontakt mit Windows gehabt - sei froh!
Alex G. schrieb: > Sagen wirs mal so, so falsch ist das nicht. Im normalen Leben ist es > doch völlig selbstverständlich dass man sich auf den Staat verlässt. Das ist doch ein himmelweiter Unterschied. Der Staat unterliegt dem Fürsorgeprinzip, denn er ist ein Konstrukt von uns Bürgen als Gesamtheit, um unser Leben auf eine gemeinsame Basis zu stellen. Prinzipiell hat der Staat sich aus allem heraus zu halten, das nicht für eben jenes Miteinander notwendig ist. Staatliche Eingriffe sind daher auf ein absolutes Mindestmaß zu reduzieren. Der Staat hat dann einzugreifen, wenn Rechte anderer massenhaft missbraucht werden, und eine Basis zu schaffen, die das verhindert. Oder wenn massenhaft Rechte anderer beschnitten werden (z.B. wenn Bot-Netzwerke entstehen, weil es keine Sicherheitspatches gibt). Es ist dann Aufgabe des Staats Regelungen zu erlassen, die Hersteller dazu verpflichten, diese bereitzustellen (Stichwort Gerätelebensdauer). Es ist auch Aufgabe des Staats, Geräte aus dem Verkehr zu ziehen, die dafür hergestellt wurden, um Grundrechte von Menschen zu beschneiden (Stichwort Spionage-Barbie). Es ist aber nicht seine Aufgabe dafür zu sorgen, dass Mutti artig einen Virenscanner installiert. Das fällt in Individualrechte und -pflichten, für die jeder Bürger selbst verantwortlich ist.
Martin S. schrieb: > Der Staat hat dann einzugreifen, wenn Rechte anderer massenhaft > missbraucht werden Willst du etwa sagen dass nicht genau das geschieht wenn Rechner durch Viren im Netz geschädigt, Daten zur Erpressung verschlüsselt und ganze Unternehmenswebseiten durch DDoS Angriffe lahm gelegt werden?
Alex G. schrieb: > Martin S. schrieb: >> Der Staat hat dann einzugreifen, wenn Rechte anderer massenhaft >> missbraucht werden > Willst du etwa sagen dass nicht genau das geschieht wenn Rechner durch > Viren im Netz geschädigt, Daten zur Erpressung verschlüsselt und ganze > Unternehmenswebseiten durch DDoS Angriffe lahm gelegt werden? Was schlägst Du vor? Den Betrieb von Windows unter Strafe stellen?
Gustav K. schrieb: > iANAL schrieb: >> Du bist für allen >> Schaden, der mit Hilfe deines Rechners angerichtet wurde (auch wenn das >> gegen deinen Willen geschah) voll haftbar, wenn du "adequat kausal" dazu >> beigetragen hast. > > Dann würde ich auch haften, wenn mein altes Auto ohne elektronische > Wegfahrsperre gestohlen wird und bei einem Banküberfall als > Fluchtfahrzeug eingesetzt wird. Denn ich hätte in meine alte Karre ja > längst eine elektronische Wegfahrsperre einbauen lassen können. Ganz so extrem ist es weder bei PC noch PKW. Aber gegen unbefugte Inbetriebnahme musst du deinen PKW jedenfalls abgesichern, sonst riskierst du eine Verwaltungsstrafe. Du kannst bspw. die Türen unversperrt oder die Fenster offen lassen, aber darfst nicht den Zündschlüssel stecken lassen.
Bernd K. schrieb: > Alex G. schrieb: >> Martin S. schrieb: >>> Der Staat hat dann einzugreifen, wenn Rechte anderer massenhaft >>> missbraucht werden >> Willst du etwa sagen dass nicht genau das geschieht wenn Rechner durch >> Viren im Netz geschädigt, Daten zur Erpressung verschlüsselt und ganze >> Unternehmenswebseiten durch DDoS Angriffe lahm gelegt werden? > > Was schlägst Du vor? Den Betrieb von Windows unter Strafe stellen? Nein, bessere Strafverfolgung von Tätern! Hab aber schon im obigen Beitrag gesagt dass es schwer zu erreichen ist mit Ländergrenzen etc.
Opensource _. schrieb: > Wenn in deinem Internetvertrag keine > Einschränkung der zu verwendenden Geräte vereinbart ist, dann darfst du > jedes Gerät benutzen, auch ein altes DOS. OK, das hört sich schon bedeutend stimmiger an. Dann verstehe ich deinen Beitrag so, dass jeder auf sein System selber aufpassen und es entsprechend absichern muss, soweit dies (für den Laien) überhaupt möglich ist. Dann kann man zusammenfassend sagen: Wer das Internet nutzt, muss damit rechnen, dass ihm jederzeit Schaden entstehen kann. Und wenn Nutzer veralteter Systeme das Risiko für alle erhöhen (falls das so ist), dann ist das eben so. Ansonsten müsste von zentraler Stelle jede Kombination und Konfiguration von Hardware, Betriebssystem und Browser zertifiziert werden. Zusätzlich auch jedes Update zu Hardware, Betriebssystem und Browser. Wird wohl nicht machbar sein. Zusätzlich hätte man wieder das Problem der Enteignung, wenn Systeme von heute auf morgen nicht mehr benutzt werden dürfen, siehe Diesel. >> Was schlägst Du vor? Den Betrieb von Windows unter Strafe stellen? > Nein, bessere Strafverfolgung von Tätern! Das (+ höhere Strafen) höre ich schon, seit ich auf der Welt bin. Hört sich brachial an, ist aber nicht mehr als lauwarme Luft.
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John D. schrieb: > Gustav K. schrieb: >> iANAL schrieb: >>> Du bist für allen >>> Schaden, der mit Hilfe deines Rechners angerichtet wurde (auch wenn das >>> gegen deinen Willen geschah) voll haftbar, wenn du "adequat kausal" dazu >>> beigetragen hast. >> Es haben so manche Urteile zum Thema Urheberrecht gezeigt, dass man durchaus für das verantwortlich sein kann, was der Rechner (oder andere mit ihm) so treibt. Unwissenheit hat da selten geholfen. Gruß Axel
Axel L. schrieb: > John D. schrieb: >> Gustav K. schrieb: >>> iANAL schrieb: >>>> Du bist für allen >>>> Schaden, der mit Hilfe deines Rechners angerichtet wurde (auch wenn das >>>> gegen deinen Willen geschah) voll haftbar, wenn du "adequat kausal" dazu >>>> beigetragen hast. >>> > > Es haben so manche Urteile zum Thema Urheberrecht gezeigt, dass man > durchaus für das verantwortlich sein kann, was der Rechner (oder andere > mit ihm) so treibt. Unwissenheit hat da selten geholfen. > Hältst Du diese Zitierweise für sinnvoll? Falls ja, warum?
Axel L. schrieb: > Es haben so manche Urteile zum Thema Urheberrecht gezeigt, dass man > durchaus für das verantwortlich sein kann, was der Rechner (oder andere > mit ihm) so treibt. Unwissenheit hat da selten geholfen. Das gilt halt so lange man nicht nachweisen kann, dass jemand anderes den Rechner genutzt hat (drum muss man inzwischen in freien Wlans, AGBs zustimmen welche erlauben Identitätsdaten des Endgeräts zu speichern) und es sind Fälle wo eine Absicht unterstellt wird. Denke bei Viren u.ä. wofür man praktisch nichts kann, sieht das gänzlich anders aus.
Alex G. schrieb: > Denke bei Viren u.ä. wofür man praktisch nichts kann, sieht das gänzlich > anders aus. Sehe ich mittlerweile ebenso. Problematisch finde ich, dass ich als Laie nicht ansatzweise sehen kann, was über meine Internetverbindung so alles abgeht. Eine LED-Zeile o.ä. wäre hilfreich, an der ich die Auslastung der Internetverbindung ablesen könnte. Bleibt die Frage, ob denn der Nutzer sehen soll, dass gerade seinen Rechner ausgelesen wird, oder er gerade irgendwelches Zeugs untergejubelt bekommt. Ein weiteres ungutes Problem ist, dass ein System-Update fehlschlagen kann. Danach ist das Gerät möglicherweise nicht mehr nutzbar und ich stehe wie ein begossener Pudel im Regen. Dass dies in der Breite so akzeptiert wird, verwundert einigermaßen. Die künftigen autonom fahrenden Fahrzeuge werden sicher auch laufend Updates erhalten. Wenn danach die Karre tot ist, darf ich den Abschleppwagen kommen lassen, der die Karre in die Werkstatt bringt. Und ich zahle natürlich die Reparatur. Ob das dann ebenfalls in der Breite akzeptiert wird?
Walter Carlos schrieb: > Also wenn sich mein Gerät > infiziert hat, andere Geräte im Netz angreift und dadurch Schaden > verursacht. Nach deutschem Gesetz immer der, der die Handlung gemacht hat. Walter Carlos schrieb: > öffne ich eine Betrügermail von PayPal, weil ich bei PayPal einen > Account unterhalte. Wird man mir den schwarzen Peter zuschieben Selbstverständlich. Walter Carlos schrieb: > Wer haftet, wenn mein PC/Notebook nach einem "Update" nicht mehr funktionsfähig ist? Niemand, das ist doch ein Hersteller, der ist erstens im Ausland, hat zweitens eine AGB der du zugestimmt hast, und hat drittens immer Recht. Walter Carlos schrieb: > haftet, wenn mir bei einem "Update" eine Schadsoftware untergejubelt > wird, die dann andere Geräte angreift und Schaden entsteht? Wenn du nachweisen kannst, daß die Schadsoftware dir beim Update untergejubelt wurde: Derjenige. Da der Geschädigte, der mit Mühe herausfinden konnte deß sein Problem von deinem Rechner stammte, dich verklagt, wirst du erstmal haften und zahlen. Du kannst dann ja, so sagt der Richter, im Nachhinein deine Ausrede und Theorie, daß jemand anderes schuld war, versuchen vor Gericht durchzusetzen und deine Schadenszahlung bei diesem Anderen einklagen.
Gustav K. schrieb: > Bleibt die Frage, ob denn der Nutzer sehen soll, dass gerade > sein Rechner ausgelesen wird, oder er gerade irgendwelches Zeugs > untergejubelt bekommt. es wird einem Nutzer doch schon verschleiert, was in seinem Futter drin ist. Oder wer das herstellt. wie soll der denn die EDV durchschauen? WIE mündig ist der Bürger?
Michael B. schrieb: > Walter Carlos schrieb: >> Wer haftet, wenn mein PC/Notebook nach einem "Update" nicht mehr >> funktionsfähig ist? > Niemand, das ist doch ein Hersteller, der ist erstens im Ausland, hat > zweitens eine AGB der du zugestimmt hast, und hat drittens immer Recht. Im Thinkpad-Forum war zu lesen, dass man die Treiber von seinem Notebook über das Internet von Lenovo updaten lassen kann. Bei der Gelegenheit konnte man auch ein BIOS-Update durchführen. Ist hier was dumm gelaufen, konnte man hinterher das Mainboard tauschen, oder gleich das ganze Gerät in der Tonne versenken. Trotzdem wird das Verfahren empfohlen und in der Folge von Anwendern durchgeführt. ● J-A V. schrieb: > WIE mündig ist der Bürger? DAS ist die große Frage, wobei zur Mündigkeit auch Wissen und Sachverstand gehört. Die große Mehrheit sind eher Anwender, die wollen, dass es funktioniert. Damit es funktioniert, wird den Empfehlungen gefolgt und dann eben auch laufend Updates durchgeführt. ● J-A V. schrieb: > es wird einem Nutzer doch schon verschleiert, > was in seinem Futter drin ist. Abhilfe: Sein Futter selber aus Nahrungsmitteln zubereiten und konsequent auf Fertigfraß verzichten. Fertigfraß aus der Dose war ursprünglich eh nur für Hund und Katze vorgesehen.
Gustav K. schrieb: > Abhilfe: Sein Futter selber aus Nahrungsmitteln zubereiten und > konsequent auf Fertigfraß verzichten. Fertigfraß aus der Dose war > ursprünglich eh nur für Hund und Katze vorgesehen. Davon gab es in der Grande Armee eher nicht so viele ...
Gustav K. schrieb: > ● J-A V. schrieb: >> es wird einem Nutzer doch schon verschleiert, >> was in seinem Futter drin ist. > > Abhilfe: Sein Futter selber aus Nahrungsmitteln zubereiten und > konsequent auf Fertigfraß verzichten. Fertigfraß aus der Dose war > ursprünglich eh nur für Hund und Katze vorgesehen. muss das im Umkehrschluss heissen, dass damit dann OK ist?
Axel L. schrieb: > John D. schrieb: >> Gustav K. schrieb: >>> iANAL schrieb: >>>> Du bist für allen >>>> Schaden, der mit Hilfe deines Rechners angerichtet wurde (auch wenn das >>>> gegen deinen Willen geschah) voll haftbar, wenn du "adequat kausal" dazu >>>> beigetragen hast. >>> > > Es haben so manche Urteile zum Thema Urheberrecht gezeigt, dass man > durchaus für das verantwortlich sein kann, was der Rechner (oder andere > mit ihm) so treibt. Unwissenheit hat da selten geholfen. > > Gruß > Axel Ums mal zu verallgemeinern.. auch der Ausschluß der Haftung für Links hilft Nichts wenn Anwälte Geld verdienen wollen (Abmahnwelle der Mediamärkte gegen Internet-Händler..ist ne Weile her). Im Zweifelsfalle hat der Richter immer Verständnis für seine armen Juristenkollegen die doch auch von irgendwas leben müssen, man bekommt ein Urteil, mit Recht oder gar Gerechtigkeit hat das eigentlich nie was zu tun. Es ist deutlich besser mal ein Bier auszugeben oder die Kohle in einen mafiösen Prügelclan zu investieren, als in einen Anwalt. Das lehrt die aktuelle Realpolitik. Gruß, Holm
● J-A V. schrieb: >> Abhilfe: Sein Futter selber aus Nahrungsmitteln zubereiten und >> konsequent auf Fertigfraß verzichten. Fertigfraß aus der Dose war >> ursprünglich eh nur für Hund und Katze vorgesehen. > > muss das im Umkehrschluss heissen, dass damit dann OK ist? Man bekommt ein Gefühl dafür was für unterschiedliches Futter es überhaupt gibt und wie akzeptables Futter gefälligst mindestens auszusehen und zu schmecken hat, das allgemeine Qualitätsniveau wird steigen. Wenn man nämlich die augenblickliche Softwaresituation auf die Futteranalogie überträgt dann sieht es im Moment so aus daß alle weltweit jeden Tag den gleichen halb vergammelten Einheits-Schweinefraß aus dem 25l-Sack verspeisen und nicht mal im Traum auf die Idee kommen daß es auch andere Nahrung geben könnte. Deswegen beschwert sich auch keiner, damit ist auch die Frage von weiter oben beantwortet warum das alle ohne zu murren hinnehmen. So siehts nämlich aus.
Dann fang mal damit an die Analogie von Bio-Lebensmittel zu produzieren.. Bio-Software ;) Als Desktop-Softwareentwickler weiss ich dass das leichter gesagt als getan ist. Bzw. ich weiss nicht mal so recht auf was du ansprichst. Zu viele Bugs/Hotfixes? Fürchte dieses fundamentale Problem werden wir wahrscheinlich nie wieder los. Bei der Komplexität moderner Software ist Bugfreiheit schlichtweg unwirtschaftlich.
Alex G. schrieb: > Dann fang mal damit an die Analogie von Bio-Lebensmittel zu > produzieren.. Bio-Software ;) wie wäre es erstmal mit CO2-neutral - da fahren ja heute auch so viele drauf ab.
● J-A V. schrieb: > Alex G. schrieb: >> Dann fang mal damit an die Analogie von Bio-Lebensmittel zu >> produzieren.. Bio-Software ;) > > wie wäre es erstmal mit CO2-neutral > - da fahren ja heute auch so viele drauf ab. Dann muss er aber beim Schreiben die Luft anhalten - auf Dauer nicht gesund, zumindest für ihn selbst. Wir sollten mehr Rücksicht auf Einzelschicksale nehmen! Holm T. schrieb: > Es ist deutlich besser mal ein Bier auszugeben oder die Kohle in einen > mafiösen Prügelclan zu investieren, als in einen Anwalt. Das lehrt die > aktuelle Realpolitik. > Alkohol oder Gewaltanwendung zur Lösung rechtlicher Probleme? Ja, zu manchen mag das passen.
Percy N. schrieb: > ● J-A V. schrieb: >> Alex G. schrieb: >>> Dann fang mal damit an die Analogie von Bio-Lebensmittel zu >>> produzieren.. Bio-Software ;) >> >> wie wäre es erstmal mit CO2-neutral >> - da fahren ja heute auch so viele drauf ab. > > Dann muss er aber beim Schreiben die Luft anhalten - auf Dauer nicht > gesund, zumindest für ihn selbst. > > Wir sollten mehr Rücksicht auf Einzelschicksale nehmen! > > Holm T. schrieb: >> Es ist deutlich besser mal ein Bier auszugeben oder die Kohle in einen >> mafiösen Prügelclan zu investieren, als in einen Anwalt. Das lehrt die >> aktuelle Realpolitik. >> > > Alkohol oder Gewaltanwendung zur Lösung rechtlicher Probleme? > > Ja, zu manchen mag das passen. Nö..ich schrieb doch Geld ..und das ist wohl opportun..mein zumindest Soros. Gruß, Holm
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