Hallo, Was war Eure längste M-Bus Verbindung die noch dauerhaft Funktioniert hat? Mir will jemand erzählen (weismachen) das eine Leitung länger von 30m nicht funktioniert. Wikipedia behauptet sogar das 10.000m funktionieren. Ja, was denn nun? Dann habe ich ein Diagramm gefunden was Leitungslänge/Kabelquerschnitt und Busteilnehmer auflistet. Was haltet Ihr als Profis davon? Könnt Ihr Erfahrungswerte beisteuern? Wo es NICHT funktioniert, oder wo es DOCH funktioniert? Problemstellung: Heizungsregelstation zu zwei Warmwassererwärmungsstationen. Also ein Bus-Master und zwei Slaves. Entfernung des nahen Slaves 15m, Entfernung des weiteren Slaves ca. 120m. Eure praktischen Erfahrungen würden mich echt interessieren. Gruss Asko
Asko B. schrieb: > Mir will jemand erzählen (weismachen) das eine Leitung länger von 30m > nicht funktioniert. Das ist offensichtlicher Humbug; ein "Bus" mit dieser Beschränkung wäre nutz- und wertlos. MBus arbeitet mit recht niedrigen Übertragungsraten (üblicherweise 2400 Baud) und ist auf lange Verbindungen ausgelegt, wie Deine beiden Quellen auch belegen. Zwar habe ich auch schon mit MBus-Geräten gearbeitet, diese aber habe ich als Entwicklungsmuster im Büro vor mir liegen gehabt, da meine Aufgabe das Ansteuern (Decodieren des Protokolls), nicht aber die letztliche Installation war. Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, daß Deine Installation einfach funktionieren muss.
Wie bei eigentlichen allen Bussystemen hängt auch beim MBus die max. Datenrate an vielen Faktoren wie Leitungslänge, Topologie, Last der Teilnehmer, Kabelkapazität usw. Hast du einen Master, der auch mehr als ein Slave versorgen kann? Die übliche Abstufung ist 1, 3, 10 und dann glaube ich schon 250 Unit Loads (UL). Ich habe lange MBus Slaves entwickelt und kann auch bestätigen, dass es mit deiner Installation keine Probleme geben sollte. Wenn doch, ist der Master zu schwach oder die Installation hat ein größeres Problem als die pure Leitungslänge. Normalerweise versorgt ein Master eine ganze Liegenschaft mit >100 Slaves, da kommen sehr schnell Kabellängen von mehr als 1000m zusammen.
Asko B. schrieb: > Mir will jemand erzählen (weismachen) das eine Leitung länger von 30m > nicht funktioniert. Blödsinn. > Wikipedia behauptet sogar das 10.000m funktionieren. > Ja, was denn nun? Könnte ich mir auch gut vorstellen. Der M-Bus überträgt in der Regel nur mit 2400 Baud. Das entspricht dem alten analogen Telefonnetz im Ort bei dem 4 - 6 km je Anschlußbereich normal waren. Zum einen wird per Spannung mit Delta 12 V und zum anderen mit einer Stromschleife übertragen. Alles robust und ohne Trixerei. Es muß auch nicht eine 0,8 mm Ader sein, 0,6 mm oder sogar nur 0,4 mm genügen bei Deinen 120 m. mfg Klaus
Hallo zusammen, Das größte M-Bus-Netz, das ich funktionierend gesehen habe, hatte eine Ausdehnung von über 12 km. Das funktionierte mit 2400 Baud. ABER: DIe Netzausdehnung bei dieser Baudrate ist außerhalb der Spezifikation! Hier muss auf niederohmige Verbindungen und ausreichend Querschnitt geachtet werden wegen der Stromschleife. - Was nützt es, wenn der Schleifenwiderstand zu hoch ist und der minimal Strom für das Mark-Signal von 11 mA nicht mehr erreicht wird? Der Effekt ist dann wie folgt: Teilnehmer am Ende des Bus werden nicht mehr korrekt ausgelesen bzw. die Antwortpakete sind verstümmelt oder fehlen komplett. Bei solch großen M-Bus-Netzwerken würde ich den Bus in mehrere Segmente aufteilen und Repeater einsetzen. Im Sinne der Auslesezeit wäre es noch sinnvoller mehrere Master einzusetzen, damit Segmente parallel ausgelesen werden können, wenn die Topologie das hergibt. Alles in allem ist M-Bus ziemlich robust. Probleme gibt es hin und wieder mit parallel zum Bus verlegten Mittelspannungsleitungen (gleiche Kabeltrasse) oder schnellen gemultiplexten Signalen oder wenn jemand M-Bus unbedingt in einem mehradrigen Kabel übertragen will und auf den restlichen Adern Halligalli ist. Viele Grüße! Sven
Danke für Eure Antworten. Eigentlich hatte ich nichts anderes erwartet. ;-) Die ausführende Firma hat jetzt das "Problem", was Sie mir weismachen wollten, anders gelöst. Die entfernte Station bekam eine autonome Steuerung. Noch habe ich aber noch kein schriftliches Feedback. (habe nur heute einen Werkstechniker davorknieen sehen) Danke für Eure Ausführungen. Gruss Asko
Sven L. schrieb: > wenn die Topologie das hergibt Ein Bus ist immer schön, solange keine Fehler auftreten. Bei der Fehlersuche wären mehrere Segmente einfacher. Das klingt zwar nach Binsenweisheit, kann aber trotz Materialeinsatz viel teure Ausfallzeit sparen.
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