Hallo, ich will für ein E-Schlagzeug einen tragbaren Tiefton-Lautsprecher bauen. Abgesehen von der Kickdrum beginnt das benötigte Frequenzspektrum für die anderen Drums und Becken erst bei ca. 120Hz. Für diesen Frequenzbereich habe ich bereits eine brauchbare Box gebaut (aus der hört man den Kickdrum-Grundton logischerweise aber fast gar nicht). Also fehlt noch ein passenden Tieftöner. Die Kickdrum selber schwingt bei ungefähr 50Hz (grob ausgemessen). Deshalb wäre es praktisch, einen Tiefton-Lautsprecher zu haben, der a) möglichst klein ist b) selektiv die 50Hz wiedergeben kann Irgendwelche Kickdrum-Obertöne zwischen 50Hz und 120Hz würde ich dabei einfach vernachlässigen. Wahrscheinlich wäre für die Kickdrum eine Bassreflexbox, die man eventuell noch bei Bedarf nachstimmen kann (durch Rohr rein-, Rohr rausschieben) eine praktikable Lösung. Wäre das ein guter Ansatz oder gibt es bessere Möglichkeiten (es muss nur auf jeden Fall portabel sein und den 50Hz-Kick wiedergeben können)?
Alexander S. schrieb: > aktive PA-Box Groß, schwer, teuer, oft kein 12V-Betrieb, kein Bastelspaß (habe hier auch eine passive PA-Box, aber die ist definitiv zu groß für die genannten Zwecke)
Möglichst klein und ordentlich Bumms bei 50Hz schließt sich aus. Unter 100Hz hilft nur Hub, dafür braucht man große Lautsprecher und ordentlich Strom. Dann passt das schon, da kannste meine Nachbarn fragen.
Oder man setzt auf Resonanz , dann könnte es schon etwas kleiner werden als bei Breitbandbetrieb. Weil eine Kickdrum selten im Dauerbetrieb arbeitet, benötigt man auch nicht so viel Leistung, schätze ich. Aber Wumms muss schon sein ;-) Zurück zur Fragestellung, gibt es Online-Rechenprogramme, mit denen man die Maße für eine Bassreflexbox mit einer bestimmten f (res) berechnen kann? Die haben ja schließlich eine schöne Resonanzspitze: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Lspbr4.png (pinke Kurve)
Vielleicht Spezifikation des Schalldruck, max Größe, max Gewicht, Preis, wenn 12 Volt wieviel Aufnahmeleistung das System haben darf, ect ZB -bei 50 Hz 100dB in 1 meter Entfernung, bei max 10%THD Wenns der Tieftöner klein sein soll, müßte der Tieftöner ja ordentlich huben. Und Tieftöner, die für großen Hub ausgelegt sind, haben oft auch einen schlechteren Wirkungsgrad. PA-Tieftöner zielen, besonders im unteren Preissegment, auf eher kurzen Hub ab Allgemeine Tips für unteres Preisniveau, aber beliebt: Mivoc, Omnes Audio, für PA Thomann TheBox, ect Allgemein preisgünstig, für verhältnismäßig kleine Gehäuse(relativ zum TT-Durchmesser), zB Omnes Audio sw 6.01(eher klein) , Mivoc AW 2000 /AWM 104/ect, Allgemein auch die Empfehlung, sich an ein Lautsprecher Selbstbau-Forum zu wenden, da es hier auch um Optimierung geht(min Größe, nicht schwer, ect)
DCGe schrieb: > Wäre das ein guter Ansatz oder gibt es bessere Möglichkeiten (es muss > nur auf jeden Fall portabel sein und den 50Hz-Kick wiedergeben können)? http://www.lautsprechershop.de/index_chassis_de.htm Bausatz Hochleistungs-PA-Horn EMH152-Sub Damit erreichst Du 130 dB. mfg Klaus
Hatte nicht Deinen vorherigen Beitrag gesehen. Allgemein sei auch die Möglichkeit für Push/Pull, oder ähnliche volumenverkleinernde Prinzipien, zu erwähnen. Wirkungsgrad wäre allerdings noch schlechter. Ohne Spezifizierung deinerseits, wie oben geschrieben, wird das Spektrum an Empfehlungen wohl sehr breit sein
DCGe schrieb: > Zurück zur Fragestellung, gibt es Online-Rechenprogramme, mit denen man > die Maße für eine Bassreflexbox mit einer bestimmten f (res) berechnen > kann? Schau mal nach WinISD. Mit den T/S Parametern des gewählten Treibers kannst Du die Boxen simulieren.
DCGe schrieb: > Zurück zur Fragestellung, gibt es Online-Rechenprogramme, mit denen man > die Maße für eine Bassreflexbox mit einer bestimmten f (res) berechnen > kann? Hier z.B.: http://www.micka.de/index.php#ideal
Aus Dynamikgründen unbedingt eine geschlossene Box - also eine mögliche Einsparung an Leistung/Amp und Belastbarkeit/LS durch Baßreflex sehe ich da nicht. Wäre das nicht eine Kickdrum völlig ohne Biß? Das heißt also, es wird tatsächlich eher so sein: Ben B. schrieb: > dafür braucht man große Lautsprecher und ordentlich Strom Das wäre wohl anzunehmen. Eine gewisse Verkleinerung des Speaker-Volumens wäre allerdings noch mit einem sogenannten "Linkwitz Transform Circuit" möglich - ist für einen schmalen Frequenzbereich zwar Overkill, aber macht genau das nötige: Eine Anhebung der Baßwiedergabe auf Normallevel bei einem Speaker, der dazu eigentlich ein paar % zu klein wäre. Noch @<50Hz ein scharf abgegrenzter (12, 18, 24...dB?) Subsonic, fertig. Bleibt aber reine Spekulation, da die Leistungsdaten völlig fehlen. Der Woofer kommt also in separates Gehäuse. Platzieren könntest Du am freiesten einen nach unten zeigenden Woofer. (Sofern Du unter Dir keine Wahnsinns-Kandidaten wohnen hast, wäre das auch eine feine Lösung.) Doch was / welche Fläche (und Höhe...) willst Du denn überhaupt wie stark beschallen? Davon hängt doch essentiell die nötige Schallleistung ab. (...oder willst Du Dich hier etwa auf reine Schätzungen verlassen?) Wie das benötigte kleinstmöglich ginge, findet sich eben erst danach - da kann man leistungsunabhängig wenig dazu sagen.
Die Anlage so auszulegen, daß sie die geforderte Leistung nur mit 10%THD erreicht, ist totale Scheiße. Erstens hört man beim Bass sofort wenn da Verzerrungen drin sind (klingt wie'n feuchter Furz) und zweitens trägt der hohe Gleichstrom-Anteil durchs Clipping nur zur Erwärmung von Lautsprecher und Endstufe bei, aber weniger für die Lautstärke. Auf einer Mucke ist nichts schlimmer als abgerauchte Endstufen oder ausgebrannte Pappen, weil dann ist die Mucke vorbei. Also besser nicht zu nahe an diese Grenzen herangehen, sonst gibt das eine böse Überraschung. Resonanzen sind genau so Mist, damit erreicht man nur, daß irgend ein Frequenzbereich "laut brummt", aber keinen knackigen Klang. Meistens kommt die Resonanzfrequenz sogar eher störend durch und man fragt sich, wo denn dieses hässliche Brummen herkommt. Für knackigen Klang wie Du ihn haben willst braucht man wirklich eine halbwegs stimmige Anlage, das ist ja die Kunst dabei - und der Grund, warum es einige trotz 20kW Verstärkerleistung nie hinbekommen. Du kannst Dir ja auch mal den Spaß machen und Dir eine Fußwumme auf einem halbwegs gut auflösendem Analyzer ansehen. Wahrscheinlich bist Du dann sehr überrascht, wie hoch das Frequenzspektrum reicht. Wenn ich alles über 100Hz wegschmeiße, wummert es mit genug Leistung zwar gut, aber der Punch fehlt. Dann klingt das Ding wie weichgespült. Kann man als Stilmittel einsetzen, kommt drauf an was Du willst.
Ben B. schrieb: > Die Anlage so auszulegen, daß sie die geforderte Leistung nur mit 10%THD > erreicht, ist totale Scheiße. Erstens hört man beim Bass sofort wenn da > Verzerrungen drin sind (klingt wie'n feuchter Furz) und zweitens trägt > der hohe Gleichstrom-Anteil durchs Clipping nur zur Erwärmung von > Lautsprecher und Endstufe bei, aber weniger für die Lautstärke Ich meinte natürlich 10%THD nicht am Verstärkerausgang, sondern die Verzerrungen des Tieftöners selbst, Bsp nichtlineare Verzerrungen und Intermodulationsverzerrungen. Allgemein würde ich wieder auf die Möglichkeit des Fragens in einem Lautsprecher Selbstbau-Forum hinweisen, wenn viele schreibwillige, (mehr oder weniger) fachkundige Personen anwesend sind, gibt es zu Positionen auch Gegenpositionen, was einer kritischen Aufarbeitung des Themas dienlich ist
ichduersiees schrieb: > Ich meinte natürlich 10%THD nicht am Verstärkerausgang, sondern die > Verzerrungen des Tieftöners selbst, Bsp nichtlineare Verzerrungen und > Intermodulationsverzerrungen. Zum Teil geben Hersteller so ihr xmax an, diese Grenze definiert dann also ihre xmax Angabe
Vielen Dank für die umfangreichen Antworten und die vielen Impulse! Das hat mir auf jeden Fall viele neue Aspekte vermittelt, die ich vorher nicht bedacht hatte. Im Keller habe ich noch ein Paar alte JVC-Boxen Typ SK-55, die haben 55W RMS, gehen von 35Hz bis 22kHz und besitzen einen sehr, sehr guten Wirkungsgrad. Eine davon könnte gute Dienste leisten, wenn man die Steinwolle rausnimmt und durch Filterwatte ersetzt (Materialeinsparung -> besser zu tragen :)). Das Thema ist jedenfalls keineswegs so einfach, wie eingangs gedacht.
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