Hallo zusammen! Ich bin gerade dabei eine LED Lampe zu reparieren. Der Treiber ist okay, allerdings sind alle LEDs defekt. Der Test mit dem Multimeter und anschließend mit einem Labornetzteil ließ die LEDs jewels nur flackern, glimmen, oder sie sind schlichtweg dunkel geblieben. Nach einer Ursache habe ich noch nicht gesucht, aber ich vermute dass der Treiber recht primitiv desingt ist und dass das die Lebensdauer nicht wirklich begünstigt hat. Nun aber zur eigentlichen Frage: Ich versuche jetzt besagte Osram Golden Dragon (Power LEDs) von der Platine zu entfernen - jedoch ohne Erfolg! Das Problem ist, dass die LEDs nicht nur gelötet, sondern auch geklebt sind. Eine LED - besser gesagt deren Gehäuse - habe ich bereits zerstört, allerdings klebt der Kühlkörper (KK) so gut auf der Platine, dass ich diesen bis jetzt nicht entfernt bekommen habe. Ich habe bereits versucht: - Lösungsmittel, wie Aceton - Waschbenzin und Isopropanol - Wärme - schnelle Temp. Differenz durch Abkühlung im Gefrierfach und Aufwärmen mit Lötkolben - Scharfes Teppichmesser und Skalpell ganz flach angesetzt - Zangen, Gewalt, etc. ... Die LEDs sind auf einer recht dünnen, rund gebogenen Platine. Als Kern muss diese aus einem Metall bestehen, da man die Platine verbiegen kann. Der KK sitzt so bündig auf der Platine, dass hier kein Spalt ist, wo das Messer oder das Skalpell ansetzen konnten. Meine letzte Idee ist es, mit einem Dremel die LED weg zu arbeiten. Aber bevor ich der Platine derart zu Leibe rücke, wollte ich hier um Rat fragen. Die Platine brauche ich wieder als Träger für die neuen LEDs und da ich die Platine selbst nicht reproduzieren kann, muss damit möglichst schonend umgegangen werden. Im Anhang findet Ihr noch ein paar Bilder, damit die Sachlage hoffentlich besser vermittelt werden kann. Ich würde mich wirklich über jeden noch so kleinen Hinweis freuen! Besten Dank! :-)
Lars M. schrieb: > dass der Treiber recht primitiv desingt ist und dass das die Lebensdauer > nicht wirklich begünstigt hat. Und trotzdem willst du diesem Treiber weitere LEDs zum Fraß vorwerfen? Schmeiß das Ding weg und kauf ein anderes Produkt
Nein, das möchte ich nicht. Der Treiber ist recht simpel und ich werden den - sobald ich Zeit dazu habe - reverse engineeren und optimieren. Aber eine Baustelle nach der anderen. Denn sollte das mit dem Austausch der LEDS garnichts werden, dann kann ich mir die Arbeit dazu auch sparen. Aber danke für den Hinweis, definitiv ein guter Einwand!
Ok. Jedenfalls ist die LED ziemlich sicher nicht verklebt, zumindest nicht so, dass es Schwierigkeiten beim Entfernen bereiten würde. Die werden verlötet, aber das Lot kriegst du mit einem Kolben nicht heiß genug, da muss z.B. eine Kochplatte herhalten, die das ganze Band erhitzt.
Lars M. schrieb: > dass der Treiber recht primitiv desingt ist und dass das die Lebensdauer > nicht wirklich begünstigt hat. Ob der Treiber primitiv designed ist, sagt nix über die Lebensdauer der LEDs aus. Der muß einfach nur dafür sorgen, daß die LEDs deutlich weit weg von ihren max. ratings betrieben werden. Es wird eher so sein, daß die Schaltungsdesigner den LEDs einfach zu viel Verlustleistung bei zu geringer Kühlung zumuten.
Mir "primitiv" war gemeint, dass es wohl ein Stepdown ist, der eine Spannung bereit stellt und die LEDs dann über einen Vorwiderstand versorgt. Auf den Treiber gehe ich jetzt nicht mehr weiter ein! Ich habe hier eine Lötstation, sowie eine Heißluftlötstation. Damit bekomme ich die LEDs nicht von der Platine runter. Das Gebläse habe ich auf 360°C eingestellt gehabt. Der KK bleibt aber wo er ist. ======== Georg S. Ohm schrieb: > Die werden verlötet, aber das Lot kriegst du mit einem Kolben nicht heiß > genug, da muss z.B. eine Kochplatte herhalten, die das ganze Band > erhitzt. Du meinst also, dass das Band so viel Wärme wieder ableitet, dass vermeintliches Lot unter den KK nicht warm genug wird?
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>Du meinst also, dass das Band so viel Wärme wieder ableitet, dass >vermeintliches Lot unter den KK nicht warm genug wird? Ja, wenn da irgendein Kernlage zur Wärmeableitung drin ist (Alu), dann kannste ganz schön heizen. Versuche doch mal mit einer Heißluftpistole, dem Ding großflächig einzuheizen.
Einlöten neuer LEDs ist auch nicht so einfach. Die Wärme wird ja über den Alukern der Platine abgeführt. Du musst die neuen LEDs genau so sorgfältig mit Pad und Anschlussdrähten auf die Alu-Platine löten. Wenn die nicht an den 3 Stellen sauber verlötet sind, werden sie zu heiss. Und wenn du zulange brauchst, gehen sie schon beim löten kaputt.
Lars M. schrieb: > Mir "primitiv" war gemeint, dass es wohl ein Stepdown ist, der eine > Spannung bereit stellt und die LEDs dann über einen Vorwiderstand > versorgt. > Primitiv muss hier ja nicht gleich schlecht sein. Wenn die LEDs weit vom Maximalstrom entfernt und noch gut gekühlt sind, funktioniert das hervorragend. Jedoch ist leider beides bei kommerziellen Produkten eher selten. Da ist entweder das Eine vom Beiden nicht in Ordnung, oder Beides. Was sich dann dementsprechend auf die Lebensdauer auswirkt. Deine Beschreibung klingt exakt danach. Was Kleber angeht: Viele verlieren bei ~100°C ordentlich an Haftkraft zu den Oberflächen, speziell Metallen. Wärmeleitkleber kann man so relativ leicht lösen ohne grob werden zu müssen. Aber lohnt sich hier irgendwas zu reparieren, an der Originalplatine? Die nötige Geometrie kann man sich sehr leicht selber im 0,5-0,7mm Al99-Blech nachbauen und darauf modernere High-Power LEDs anbringen. Alles bei weitaus besserer Kühlung. Lohnen tut sich das aber nur, wenn man das Gehäuse der Leuchte gut findet. Früher habe ich speziell konventionelle Leuchten ausgesucht, die mir optisch gefielen und gleichzeitig eine Kühlung für meinen LED-Umbau boten. Natürlich mit einem kleinerem Umbau.
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Ich hatte erst defekte "Goobay"-Reflektoreinsätze in der Hand, bei denen die Struktur des LED-Chips ähnlich aussah wie hier, als ob es eine Matrix aus mehreren LED wäre. Ich hatte den Einsatz für 12V in die Fassung gesteckt, blieb dunkel. Beim Rausziehen auch, aber eine halbe Sekunde später hat er in meiner Hand (!) kurz mit voller Helligkeit geleuchtet und mich dabei noch fast verblitzt, dann noch ein bißchen geflackert und gefunzelt, bis der Elko endlich leer war. Also der war schonmal nicht ausgetrocknet. Die LEDs dieser billigen chinesischen Hinterhofklitschen wie Goobay oder Osram sind halt Müll. Ich tippe auf abgerissene Bondrähte. Herumstochern im dunklen bestromten Chip brachte aber kein Leuchten mehr, sondern nur noch die vollständige Zerstörung. (Kennt noch jemand die Neonleuchtschrift "OSRAM - Hell wie der lichte Tag" am Stachus in München? Die würde heute "O RAM ell wi e cht T" lauten, im besten Fall.)
Lars M. schrieb: > Ich habe hier eine Lötstation, sowie eine Heißluftlötstation. Damit > bekomme ich die LEDs nicht von der Platine runter. Das Gebläse habe ich > auf 360°C eingestellt gehabt. Wie Georg schon schrub, geht das mit dem Kolben vermutlich nicht. Für solche Fälle nehme ich sowas https://www.ebay.de/itm/DE-Turbo-Butan-Gas-Feuerzeug-Sturm-Lot-Brenner-Bunsen-Grill-Anzunder-1300-NEU/153113426509 Weiß nicht, wie die Dinger genau heißen, aber bei Ebays gibts die massenweise, auch aus Deutschland und daher schneller leiferbar.
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