Was ist der wohl größte Vorteil eines großen "Netzwerkes" bekannter? Genau, man bekommt immer wieder den tollsten Edelschrott zum rumspielen. Heute bekam ich also ein Sonicare diamond clean Handstück der Marke Philips "gesteckt". Zunächst habe ich meine Tests zur Fehlerfindung durchgeführt, welche darauf schließen ließen, dass das Board einen weg hat, denn der Akku ist bereits nach einem gelaufenen Putzzyklus leer (habe als Test einen intakten mit gleichen Werten dran gehängt), in der Ladestation wird aber permanent gesagt, sie sei voll geladen. Also ist sie zum Basteln frei gegeben. Falls jemand wissen will, wie man sie Zerstörungsfrei öffnet: Nehmt etwas Wellpappe, klebt sie dick genug um das untere Ende und packt die so gewickelte Bürste mit einer Rohrzange, bis sich ein schmaler Spalt auftut. Dreht sie immer wieder um 90 Grad, wiederholt das Drücken und irgendwann wandert die Kappe nach außen. Nun mit etwas dünnem (ich nehme eine rund geschliffene Straßenkehrerborste) die Kappe herausheben. Dann kann man innen seitlich zwei Klammern nach innen biegen (wieder die Borste hernehmen) und dabei gleichzeitig den Dorn, wo die Bürsten drauf kommen, auf eine feste Unterlage drücken. Dazu am besten ein altes Holzstück nehmen, da man sonst Dellen in die Tischplatte macht. Schon liegt die Technik frei. Und da wird es dann für euch spannend. Mir selber sagen zwar einige Sachen nicht so viel, aber will es einfach mal zeigen. Vielleicht hilft es euch auch zur Reparatur. Wenn es nur einem hilft, hat es sich schon gelohnt. Also, nachdem die Elektronik raus ist, lacht uns auf dem Board freundlich "assembled in China" ins Gesicht. Für die Technikfreaks unter euch: Der große IC ist der PIC16F726. die zwei kleineren 8 beinigen links sind einmal ein TSC 6866S 6R1 und ein TSC 6963SD 6R1. Dann noch viele kleine SMD Teile und 6 große Kontaktpunkte. Typisch für Chinaware werden diese Punkte wohl mit Federkontakten angefahren und das Board darüber programmiert. dafür spricht, dass ganz links RX und TX liegen und die vier rechts davon sind Spannungsversorgungen. Im Vergleich zu Made in Germany oder anderen Herstellern, hat man sich eine 6 Polige Stiftleiste als Programmierstecker gespart. Interessant dürfte noch sein, dass sich unten bei der Ladespule noch eine Zinnbrücke zwischen zwei Lötaugen befindet, die als Batterieunterbrecher dient und wohl erst nach dem Einbau selbiger geschlossen wird. Oberhalb des ganzen Konstruktes arbeitet eine Spule, welche wohl per PWM in verschiedenen Taktungen gespeist wird und sorgt für die Schwingung des Kopfes. Das ist für Bastler ganz interessant, da man sich daraus wahlweise eine Vibration für Rückmeldungen, Warnsignale oder auch einen lustigen, aber recht ineffizienten Vibrationslautsprecher bauen kann. Und sicher noch einiges mehr. Falls ich was falsch gesagt habe oder ihr noch mehr interessantes entdeckt, schreibt gerne drunter.
Nach gerade zwei Jahren schon im Eimer? Was ein Schrott... Aber danke fürs Teilen!
Stephan H. schrieb: > Im Vergleich zu Made in Germany oder anderen Herstellern, hat man sich > eine 6 Polige Stiftleiste als Programmierstecker gespart. Wo siehst du denn den Qualitätsunterschied zwischen Programmieradapter und einer Federleiste? Wenn die Fertigung automatisiert sein soll, auch in Deutschland, ist doch die Federleiste das Mittel der Wahl.
Soll ja keine Kritik sein. Ich wollte nur andeuten, dass man sich eben einen 5 Cent Stecker gespart hat. Klar, jetzt könnte man argumentieren, dass die Punktkontakte mal nicht ganz anliegen oder so, aber wenn die Programmiermaschine einmal gut eingestellt ist, läuft es. Ich hätt erwähnen solen, dass ich von meinen 3 Praktika, wo ich in Produktionen industrieller Elektronik unterwegs war, leichtläubig auf alle DE firmen geschlossen habe.
Jens M. schrieb: > Nach gerade zwei Jahren schon im Eimer? > Was ein Schrott... > > Aber danke fürs Teilen! Echt gibt es die erst 2 Jahre? Ich könnte schwören, die sei schon länger draußen. Aber wundert es dich ernsthaft noch, das der ganze Konsumerelektronik Schmarrn schon nach der Garantie platt ist?
Stephan H. schrieb: > dass man sich eben > einen 5 Cent Stecker gespart hat. Naja, bei 100.000 Stück sind das mal eben 5.000€
Ja und wenn man den dran hätte, würde sie nicht ins Housing passen, sehe ich gerade.
Und wie würde man die programmieren wenn ein Stecker drauf wäre? Sitzt da jemand und steckt den passenden Adapter drauf?
Stephan H. schrieb: > Echt gibt es die erst 2 Jahre? > > Ich könnte schwören, die sei schon länger draußen. > > Aber wundert es dich ernsthaft noch, das der ganze Konsumerelektronik > Schmarrn schon nach der Garantie platt ist? "Das" Gerät mag es länger geben, daber "dieses" erst 2: Datecode 1618 auf der LP, also 18.KW 2016. Andersrum (16. KW 2018) wär's noch peinlicher, aber ich hoffe du bzw. der Originalbesitzer hätte das Teil nach nichtmal einem Jahr zum Händler gebracht statt in den Schrott. Ich bin mir nicht sicher wie rum die richtige Lesart ist, ehrlich gesagt.
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Thomas schrieb: > Und wie würde man die programmieren wenn ein Stecker drauf wäre? Sitzt > da jemand und steckt den passenden Adapter drauf? Darauf wollte ich eher hinaus, als auf die 5 Cent pro Stück :-)
> Im Vergleich zu Made in Germany oder anderen Herstellern, hat man sich > eine 6 Polige Stiftleiste als Programmierstecker gespart. Zahnbürsten "Made in Germany" haben meines Wissens nach keine Stiftleiste und werden im Nadelbettadapter über die sowieso vorhandenen Testpunkte programmiert. Wozu sollte ein Programmierstecker im nachher hermetisch verschlossenen Gehäuse nochmal gut sein? Jörg
Joerg W. schrieb: > Wozu sollte ein Programmierstecker im nachher hermetisch verschlossenen > Gehäuse nochmal gut sein? Na um ihn selber reparieren zu können ;-)
Jens M. schrieb: > Datecode 1618 auf der LP, also 18.KW 2016 Datecode Jahr 15 in der KW 51 auf dem PIC passt auch dazu... Stephan H. schrieb: > Nehmt etwas Wellpappe, klebt sie dick genug um das untere Ende und packt > die so gewickelte Bürste mit einer Rohrzange, bis sich ein schmaler > Spalt auftut. Der hier hats auch so gemacht: https://de.ifixit.com/Anleitung/Philips+Sonicare+DiamondClean+HX9340+Battery+Replacement/67777?lang=en ;-) Joerg W. schrieb: > Zahnbürsten "Made in Germany" haben meines Wissens nach keine > Stiftleiste und werden im Nadelbettadapter über die sowieso vorhandenen > Testpunkte programmiert. Ich lasse meine µC vorprogrammiert bestücken. Und die Stückzahlen dabei sind spürbar unter 100000.
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Stephan H. schrieb: > Dann noch viele kleine SMD Teile und 6 große Kontaktpunkte. > > Typisch für Chinaware werden diese Punkte wohl mit Federkontakten > angefahren und das Board darüber programmiert. dafür spricht, dass ganz > links RX und TX liegen und die vier rechts davon sind > Spannungsversorgungen. > > Im Vergleich zu Made in Germany oder anderen Herstellern, hat man sich > eine 6 Polige Stiftleiste als Programmierstecker gespart. sorry das ist Unfug, auch in D wurden die am ICT mit Federkontakte kontaktiert & programmiert, niemand steckt da einen Stecker! Also das ist nun wirklich keine sachliche Kritik an China Ware
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Stephan H. schrieb: > Falls jemand wissen will, wie man sie Zerstörungsfrei öffnet: > > Nehmt etwas Wellpappe, klebt sie dick genug um das untere Ende und packt > die so gewickelte Bürste mit einer Rohrzange, bis sich ein schmaler > Spalt auftut. für Bauteile, die man kratzerfrei greifen muss, habe ich immer Gummi aus 'nem Fahrradschlauch liegen. Wenn das Talkum weg ist, hat das den besten Grip.
Lothar M. schrieb: > Ich lasse meine µC vorprogrammiert bestücken. Bin nicht vom Fach(BWLer). Was ist der Unterschied zwischen programmiert und vorprogrammiert?
Vorprogrammiert: du kaufst den Baustein mit deinem Programm vom Hersteller und musst ihn nur bestücken. Programmiert: du kaufst den Baustein unprogrammiert beim Hesrsteller, bestückst diesen und Programmierst ihn dann selbst bei der Produktion des Gerätes.
HansimLot schrieb: > Na um ihn selber reparieren zu können ;-) Willst Du die Software selbst schreiben? Lothar M. schrieb: > Ich lasse meine µC vorprogrammiert bestücken. Und die Stückzahlen dabei > sind spürbar unter 100000. Gerade bei hohen Stückzahlen lohnt es sich, sie selbst beim ICT zu programmieren. Denn das macht man heute meist im Nutzen parallel, also bis zu 32 oder mehr Devices gleichzeitig. Jörg
Na holla! Das gab aber viel Resonanz auf so eine poplige Vorstellung. Erst mal generell: Es ist keine wirkliche Kritik am Programmierstecker oder an dem Produktionsland. Wenn man dadurch spart, bitte gerne, dann sollte man die Ersparnis nur an uns Endkunden weitergeben. Die kostet schließlich im Durchschnitt 100€ nur für das vorgestellte Teil. Und die wird sicher inklusive Versand und all dem für vielleicht großzügig gerechnet 10€ produziert. Wo bleiben die 90€ diff.?
Stephan H. schrieb: > Wenn man dadurch spart, bitte gerne, dann sollte man die Ersparnis > nur an uns Endkunden weitergeben. > Die kostet schließlich im Durchschnitt 100€ nur für das vorgestellte > Teil. > Und die wird sicher inklusive Versand und all dem für vielleicht > großzügig gerechnet 10€ produziert. > > Wo bleiben die 90€ diff.? du rechnest falsch, mit Stecker wird es deutlich teurer und wo der Gewinn bleibt findest du in anderen Foren. Handel, Steuern, Gehalt aller MA & Chefs und Manager beim Konzern
Stimmt ja, da wird noch schön Zoll drauf genommen. Und Was Chefs so verdienen... Darüber regen wir uns zu späterer Stunde auf.
Stephan H. schrieb: > Falls jemand wissen will, wie man sie Zerstörungsfrei öffnet: > > Nehmt etwas Wellpappe, klebt sie dick genug um das untere Ende und packt > die so gewickelte Bürste mit einer Rohrzange, bis sich ein schmaler > Spalt auftut. > > Dreht sie immer wieder um 90 Grad, wiederholt das Drücken und irgendwann > wandert die Kappe nach außen. > > Nun mit etwas dünnem (ich nehme eine rund geschliffene > Straßenkehrerborste) die Kappe herausheben. > > Dann kann man innen seitlich zwei Klammern nach innen biegen (wieder die > Borste hernehmen) und dabei gleichzeitig den Dorn, wo die Bürsten drauf > kommen, auf eine feste Unterlage drücken. Dazu am besten ein altes > Holzstück nehmen, da man sonst Dellen in die Tischplatte macht. Wieso denn das bloß? Wenn du das Unterteil vorsichtig mit dem Schraubenzieher drehst, rasten die Haltebügel aus, da es Oval ist. Dann ziehst du einfach das Ganze raus. Bei mir hat das schon zweimal geklappt, soll aber keine Kritik sein, vielleicht habe ich einfach nur Glück gehabt. Das zweite Öffnen hätte ich mir aber sparen können, der Akku den ich getauscht habe ist nach zwei Monaten schon wesentlich schlechter als der alte Originale. Die Dichtung bekommt man ja problemlos zu kaufen, aber einen Originalakku wohl nicht. Gruß Reinhard
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