Hi, Beim Radio aus den 80-ern fehlt eine kleine Ecke, soll ergänzt werden. Möchte es ergänzen. Tipps? Material: 0815 Thermoplastik, Meine Ideen: (#1 "angemalter Kaugummi" - bröselt bei Kälte, somit verworfen) #2 Zweikomponenten Kleber + Edding? #2 Schweissen mit Torch und Kunststoff - z.B. aus SNT-Gehäuse. #3 chemisch anlösen (womit) + mit Paste modellieren (welche)? Das sollte schon länger halten als #1 Werr hat womit gute Erfahrungen?
[Nachtrag: mit 0815 mein nicht PVC sondern das Zeug aus dem z.B. Milliarden TV-Rückwände oder SNT-Gehäuse bestehen.]
Wenn ich mich nicht irre kann man das Zeug mit Aceton anlösen. Eventuell im Inneren probieren. Selbst mit einer Lösung welche das Material klebrig macht kann ich mir allerdings nicht vorstellen dass man die "Naht" nicht sehen wird... Kunststoff lässt sich grundsätzlich schlecht reparieren. Maximal bei glatten Flächen kann man auf spezielle Art und weise abschleifen (man muss auf die Temperatur achten) und neu lackieren.
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Besorg Dir Spachtelmasse aus dem Auto-Bereich. 1. Schritt, damit Du mehr Haftung an's Gehäuse bekommst als nur über dessen Wandstärke: Rauh das Gehäuse (innen) möglichst grob auf und kleb dann mit der Spachtelmasse ein ebenfalls aufgerauhtes Blech ein. Das als Stützblech für die zu ergänzende Gehäuseecke dienen soll. 2. Danach kannst Du die Ecke mit Spachtelmasse "aufbauen". Mit mehreren Spachtelgängen. 3. Nach dem Beischleifen der Spachtelung an die Gehäuse-Geometrie kannst Du die Farbe anpassen. Nimm am besten dazu einen spirituslöslichen Permanentmarker (wasserfest). Grüße
Alex G. schrieb: > Wenn ich mich nicht irre kann man das Zeug mit Aceton anlösen. Eventuell > im Inneren probieren. > Selbst mit einer Lösung welche das Material klebrig macht kann ich mir > allerdings nicht vorstellen dass man die "Naht" nicht sehen wird... > Kunststoff lässt sich grundsätzlich schlecht reparieren. > Maximal bei glatten Flächen kann man auf spezielle Art und weise > abschleifen (man muss auf die Temperatur achten) und neu lackieren. Wenns ABS ist, kann man von pastös bis lackartig jede Konsistenz erzielen, aber nicht mit jeder Untersorte. Es sind also Versuche erforderlich. Ich habe so an einem Staubsauger einige abgebrochene Kunststoffrastnasen geflickt: -passenden Werkstoff in Stückchen mit etwas Aceton in einem Filmdöschen auflösen (wer zu jung ist, um zu wissen, was ein Filmdöschen ist, nimmt einfach ein Glas mit Schraubdeckel) -die Originalteile mit Aceton bepinseln zum Anquellen -von dem flüssigen Schlunz aus dem Filmdöschen mehrere Schichten auftragen, Konsistenz von dünner nach dicker, jeweils mit Trocknungszeiten dazwischen Hat die Einmalbelastung "Überdehnen und einrasten" gut überstanden, und die Dauerbelastung "Scharnier vom Hauptschalter" bisher auch. Zum Vergleich war eine Klebung mit UHU Allplast chancenlos gegen die Scherkräfte. Obwohl der PS und glaube auch ABS gut anlöst. Die Optik war in meinem Fall ohne Belang, da das an der Innenseite war. Ich kann mir vorstellen, daß man mit Naßschmirgel, viel Geduld und am Ende vielleicht wieder Aceton (da gibts doch die Geschichte mit den Dämpfen für 3D-Gedrucktes) viel erreichen kann.
Danke erstmal für alle Tipps Fehlstelle << 1cm³, Ecke kräftefrei. Wenn mans nicht weiß, fällts nicht auf, auf der Rückseite leicht zu übersehen. Stört nur suchende Augen. Schwarzer Edding - gerade an der Innenwand getestet - kommt als Retusche gut hin, wenn nach dem Auftragen mit einem Küchentuch etwas verwischt :-) Ans Aufspachteln hab ich auch gedacht. Aceton zum an+ auflösen müsste ich erst besorgen. Epoxykleber wär da, werds mal damit innen an einer unauffälligen Stelle einen Haft ´+ Maltest machen.
Ich fand gerade zwei ermutigende Infos zu (wahrscheinlich) ABS: 2-Komponenten-Konstruktionsklebstoff auf Epoxidharzbasis erlaubt mechanisch stark beanspruchte Klebungen von ABS mit anderen Werkstoffen.... bevorzugt für größere Flächen. Sekundenkleber eignen sich u.a. zum Kleben von ABS mit Aluminium oder Messing und bevorzugt für kleine Flächen ... schwarzes PC (Polycarbonat) hab ich mit Sekundenkleber auch einmal erfolgreich geklebt. Wird schon schiefgehen!
Ich habe vor ein paar Wochen einen Playstation Controller der Zermanscht ankam mit Sekundenkleber und microballons gerichtet. - Die Fehlenden Ecken abkleben bzw. die Form ca. mit Tesa nachformen. - Dann ballons uns Sekundenkleber von hinten auffüllen. - Danach außen schön verschleifen und mit einen matten Lack beliebiger Farbe einmal drüber. Sieht aus wie neu und hält super. Geht sehr schnell und ist sehr robust. Gruß
Wenn sich der Kunststoff anlösen lässt, würde ich immer auf Kaltverschweißen gehen. Das sieht man nicht/kaum und eine bessere Verbindung gibt es nicht. Besorg dir irgendwo einen ABS/PS-Würfel, fräs/dremel den etwas zurecht, dass er in die Ecke passt und verschweiß den mit Aceton/Dichlormethan. Aceton ist etwas "gesünder", Dichlormethan dafür viel schneller. Wenn es dickflüssiger sein soll, dann klaust du dir vom Sohnemann eine Tube Revell Contacta, das Zeug ist auch sehr gut und im Gegensatz zu reinem Lösungsmittel auch spaltfüllend. Ich kann aus eigener Erfahrung berichten, dass Dichlormethan und Revell Contacta eine in mehrere Teile gebrochene große Vespa-Windschutzscheibe über 20.000 km stabil verbunden haben... bis der TÜV gemeckert hat, weil die Nahtstellen zwar transparent, aber sichtbar und im Sichtfeld waren.
Es gibt auch so 3d-Drucker-Doodle-Stifte. Damit kannst Du erst eine richtig mega hässliche Ecke drauf krakeln und die dann hinterher hübsch dremeln. Ähm. Ich habe gerade 'hübsch' und 'dremeln' in einem Satz verwendet. Sorry, vergiss den Vorschlag. P.s. ... und dann gibt's da noch http://www.gorilla-plastic.de/
Thomas M. schrieb: > Ich habe gerade 'hübsch' und 'dremeln' in einem Satz verwendet. Sorry, > vergiss den Vorschlag. Hilf mir bitte mal ein wenig "auf die Sprünge": Gibt's einen Grund, warum Du Dich dafür entschuldigst, "hübsch" und "dremeln" in einem Satz verwendet zu haben? Ist das irgendwie anrüchig oder "Schweins-Krams-Zeug"? ;) > > P.s. ... und dann gibt's da noch http://www.gorilla-plastic.de/ Danke für den Hinweis. :) Kannte ich noch nicht, klingt aber recht universell anwendbar. Leider fand ich keine Angaben zu konkreter Zugfestigkeit. Sondern nur Aussagen wie, z.B. "wird recht hart", o.ä. Hast Du das schon mal verwendet? Und könntest deshalb bitte mir/uns auch sagen, wo "Schwachpunkte" von dem Material liegen? Vielleicht auch, wie sich das mit dem Wasserzusatz dabei verhält? Denn mich wundert die relativ niedrige Plastifizierungs-T in Verbindung mit der vollkommenen Wiederverwendbarkeit sehr. Letztere hat man ja bei Thermoplasten ganz generell. Aber auf gut und gerne dem doppelten T-Niveau (ohne Wasserzusatz). Grüße
Das Gorilla Plastik findet man unter dem Begriff "polymorpher Kunststoff" auch günstiger und ist durchaus interesantes Zeug. Schwachstellen.. schwer zu sagen, es erfüllt schon die Angaben. Ist aber mehr zum groben, funktionellen Reparieren gut. Um eine kleine Ecke zu flicken wirst du wohl trotzdem Kleber brauchen denn es haftet von selbst an garnichts selbst wenn im geschmolgzenen Zustand gegen gedrückt. Und du wirst die Oberfläche irgendwie färben müssen. Zumindest lässt sich diese einfach sehr glatt bekommen. Man kann zwar pigmente einkneten (sogar glow-in-the-dark pigment - haben damit ne lustige kleine Kugel gemacht), aber ob es so schwarz wie das originalmaterial hinzubekommen ist, kann ich nicht versichern. Ich benutze es hauptsächlich für einseitige Silikon-Giessformen. Tausend mal besser als Ton und Gips womit ich früher sowas gemacht hab. Wiederverwendbar ist es auch sehr gut, sofern man keine flexiblen Kleinteilchen (in meinem Fall Silikon) mit einschließt. Die kriegt man dann nicht mehr raus. Edit: Wasserzusatz? Nein, das rein legen in kochendes Wasser ist nur eine sehr efektive Methode die Wärme an das Material zu bringen. Hab grössere Formflächen auch schon durch Schmelzen im Ofen vorbereitet. Sobald man etwas geknetet hat, ist praktisch alles Wasser auch schon verdunstet. Das beeindruckendste ist vieleicht dass man sich an dem Zeug die Finger nicht verbrennt wärend das im Wasser der selben Temperatur sehr schnell geschehen kann. Der Stoff ist wohl ein sehr schlechter wärmeleiter.
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L. H. schrieb: > Hilf mir bitte mal ein wenig "auf die Sprünge": > Gibt's einen Grund, warum Du Dich dafür entschuldigst, "hübsch" und > "dremeln" in einem Satz verwendet zu haben? Dremel u.ä. sind konzeptionell Werkzeuge für schnellen Pfusch. Es lockt mit gequemem, schnellen Erfolg, mit häretischen Versprechungen dem Mühsal von Feile, Blasen und Schweiß zu entfliehen. Doch dann stümpert da ohne Führung rum, der Materialabtrag ist für freihand eigentlich viel zu hoch. Das Höllending ist kaum kontrollierbar. Je nach dem, wie man zufällig das Ding ansetzt / verkantet schlägt es aus, rutscht ab, fährt kaum kontrollierbar ins Material. Ich will ja nicht ausschließen, dass es das eine oder andere Dremel-Virtuosen-Talent-Genie gibt. Aber generell gilt: Wankt des 'Makers' Hand unschlüssig zwischen Feile und Dremel, dann ist beim Griff zum Dremel das ästhetische Desaster besiegelt. Ich hab ne Proxxon. (nein, das macht nix besser:))
Wie wäre es mit einem Foto? Eventuell sind auch Schutzecken oder Epoxy-Knetmasse die passendste Lösung.
Alex G. schrieb: > Um eine kleine Ecke zu > flicken wirst du wohl trotzdem Kleber brauchen denn es haftet von selbst > an garnichts selbst wenn im geschmolgzenen Zustand gegen gedrückt. Also haftet es nicht so, wie z.B. Epoxy-Spachtelmasse, selbst wenn man es gegen ein vorher angebrachtes Stützblech zunächst mal "in die Ecken" drückt? Wie verhält es sich dann beim Erstarren? Bildet sich dabei ein Riß zum Material, an das man es eigentlich "anbatzen" will? Thomas M. schrieb: > Dremel u.ä. sind konzeptionell Werkzeuge für schnellen Pfusch. Es lockt > mit gequemem, schnellen Erfolg, mit häretischen Versprechungen dem > Mühsal von Feile, Blasen und Schweiß zu entfliehen. Doch dann stümpert > da ohne Führung rum, der Materialabtrag ist für freihand eigentlich viel > zu hoch. Das Höllending ist kaum kontrollierbar. Je nach dem, wie man > zufällig das Ding ansetzt / verkantet schlägt es aus, rutscht ab, fährt > kaum kontrollierbar ins Material. Du hast schon recht damit: So ganz Freihand sollte man damit nicht arbeiten. Andererseits schätze ich es bei derlei Kleingeräten, daß man auch filigrane Arbeiten damit verrichten kann. Grüße
L. H. schrieb: > Alex G. schrieb: >> Um eine kleine Ecke zu >> flicken wirst du wohl trotzdem Kleber brauchen denn es haftet von selbst >> an garnichts selbst wenn im geschmolgzenen Zustand gegen gedrückt. > > Also haftet es nicht so, wie z.B. Epoxy-Spachtelmasse, selbst wenn man > es gegen ein vorher angebrachtes Stützblech zunächst mal "in die Ecken" > drückt? Nein, um an etwas fest zu stecken, muss es das Objekt wirklich umschließen. Es ist nicht wie Heisskleber. > Wie verhält es sich dann beim Erstarren? > Bildet sich dabei ein Riß zum Material, an das man es eigentlich > "anbatzen" will? Hmm, mit der Lupe habe ich jetzt nicht geschaut, der Ausdehnungskoefizient (und damit das Zusammenziehen) scheint mir aber nicht übermäßig hoch. Kannst ja mal zunächste ohne Kleber probieren. Bearbeitbar ist es übrigens nur mit Wärme und Drücken mit was auch immer. Spanabhebende Werkzeuge, ob handgeführt oder elektrisch, bringen das Zeug zu schnell zum Schmelzen.
Alex G. schrieb: > Kannst ja mal zunächste ohne Kleber probieren. Ja, werde ich mal machen und mir das beim blauen Bruder besorgen, wenn ich wieder mal in Nürnberg oder Wernberg bin. Danke für die Antworten zu meinen diesbzgl. Fragen. :) Grüße
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