Hallo Forum, ich habe hier ein kleines Problem mit einem Netzteil aus einem Tonbandgerät. Den Schaltplan habe ich mal per Scan und Screenshot beigefügt. Folgende Symptome: -an Messpunkt D liegen 0V an -die beiden Schutzwiderstände R501/R502 werden heiss -am Kollektor von TS2 liegen ca 25V an, Basis u. Emitter (Messpunkt G) 0V Alle weiteren Bauteile sind fingergefühlt kalt und werden nicht wärmer/heiss. Ich würde gefühlt den Fehler bei TS2 oder den Zenerdioden vermuten, bin mir aber nicht sicher. Hat jemand einen Hinweis für mich um dem Problem auf die Spur zu kommen? Danke und Grüße Andreas
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Miss mal die Spannungen über D1 und D3. Wenn die Null sind, haben die Dioden einen Kurzschluß.
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Entweder das, oder eine an D hängende Last ist zu niederohmig geworden (Kurzschluß). Zur Fehlereingrenzung ist es am einfachsten, C506 kurz herauszunehmen und die Spannungen an D und G nochmals zu kontrollieren.
Zunächst mal danke für die Hilfe! Hier die Ergebnisse: Spannung über D3 0.05V, über D1 0.01V Dann Gerät abgeschaltet und C506 angeschaut, hat Durchgang in alle Richtungen. Da lädt/entlädt nichts mehr. Frage: Kann C506 infolge eines Fehlers "weiter hinten" in der Elektronik zerstört worden sein?
Andreas J. schrieb: > Frage: Kann C506 infolge eines Fehlers "weiter hinten" in der Elektronik > zerstört worden sein? Der ist einfach alt.
Habe C506 entfernt, selbes Fehlerbild. Wenn ich C506 nun messe, wird laden/entladen. Ich muss gestehen, ich bin verwirrt.
Die Punkte A, B, C usw sind nur Messpunkte, keine tatsächlichen Verbindungen. Zwischen R502 und D3 ist ein Verbindungskabel. Das habe ich nun mal entfernt, dann liegen an Messpunkt D rund 36V an. PS: Wenn ich nun C506 wieder einlöte, zeigt er kein Kurzschlussverhalten mehr sondern lädt/entlädt scheinbar normal.
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R36 hat sich beim auslöten zerlegt :/ Nichts desto trotz: Die Spannung an D1 ist nach wie vor 0.01V, an D3 hat sich auch nichts geändert. Hitze der Schutzwiderstände ebenso unverändert.
Andreas J. schrieb: > Die Spannung an D1 ist nach wie vor 0.01V, an D3 hat sich auch nichts > geändert. Hitze der Schutzwiderstände ebenso unverändert. wenn du an Messpunkt C eine Spannung messen kannst wird D1 defekt sein, mach eine neue rein
Andreas J. schrieb: > Spannung über D3 0.05V, über D1 0.01V > > Dann Gerät abgeschaltet und C506 angeschaut, hat Durchgang in alle > Richtungen. Da lädt/entlädt nichts mehr. Beim Eingebauten C506 liegen D1 und D3 parallel. WENN die nun defekt = leitend sind, konnte dies das entsprechende Fehlerbild produzieren.
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Wenn der Strom, der die Widerstände so erhitzt, nicht über einen defekten C506 nach Masse fließt, kann er nur durch D3 und dann - da R36 ja nicht mehr da ist - über durch R1 fließen. Demnach müßten sowohl D3 als auch D1 defekt sein.
Thomas S. schrieb: > Andreas J. schrieb: >> Die Spannung an D1 ist nach wie vor 0.01V, an D3 hat sich auch nichts >> geändert. Hitze der Schutzwiderstände ebenso unverändert. > > wenn du an Messpunkt C eine Spannung messen kannst wird D1 defekt sein, > mach eine neue rein OK danke, an Messpunkt C messe ich 26V und an D 0V. Demnach müsste wie erwähnt der Strom über D1+D3 verlustig gehen. Ich werde beide austauschen. Die D3 BZY88-C3V3 scheint eine Wald und Wiesen Zenerdiode zu sein, 0.5W 3,3V. Ebenso die BZX79-C16. Bestehen Einwände die beide gegen BZX79-C3V3 BZX79-C16 zu tauschen?
Andreas J. schrieb: > OK danke, an Messpunkt C messe ich 26V und an D 0V. Demnach müsste wie > erwähnt der Strom über D1+D3 verlustig gehen. > Ich werde beide austauschen. wer hindert dich die einseitig auszulöten und auf Durchgang- und Sperr-richtung zu prüfen, messen?
Momentan mein Equipment, meine Vakuumentlötstation ist nicht hier und ich hab momentan außer einer uralt ranzigen Lotstätion mit 1cm Lötspitze nichts vor Ort. :D Mea culpa.
Und wieso solltest Du mit dem ungeeigneten Hähnchengrillomat herumbraten, wenn Du doch geeignetes in naher Aussicht hast? Warte doch, bis Dir die gewohnte, gute (und komplette) Ausrüstung wieder zur Verfügung steht.
Joachim B. schrieb: > wer hindert dich die einseitig auszulöten und auf Durchgang- und > Sperr-richtung zu prüfen, messen? Das braucht man nicht. Man kann das auch in der Schaltung messen. Vor allem Kurzschluß ist eindeutig. Beide Z-Dioden sind vermutlich nicht defekt. Und wenn, tut man dann auch noch ca. 0,5V messen. Der R502 sollte dann auch kochen. Bei rund 2W. Ist der i.O.? Evtl. auch eine kalte Lötstelle oder Unterbrechung.
RH schrieb: > Und wieso solltest Du mit dem ungeeigneten Hähnchengrillomat > herumbraten, wenn Du doch geeignetes in naher Aussicht hast? Warte doch, > bis Dir die gewohnte, gute (und komplette) Ausrüstung wieder zur > Verfügung steht. Ja völlig korrekt. Habe es jetzt hier in der Werkstatt stehen, und beide Dioden sind raus. Und defekt, haben beide Durchgang. Insofern kommt meine Frage von Oben wieder ins Spiel bzgl. der Typen :) Bedanke mich vielmals bei den Helfern!
Andreas J. schrieb: > ich habe hier ein kleines Problem mit einem Netzteil aus einem > Tonbandgerät. Irgendwie verstehe ich die Schaltung nicht. Ist denn der Minuspol des Gleichrichters irgendwo mit der Masse (dicker Querstrich) verbunden? Was misst Du direkt am Gleichrichter (Einmal an den Eingangsklemmen (AC) und einmal an den Ausgangsklemmen (DC))?
karadur schrieb: > Dioden sollten passen. Frage ist aber warum sind die Dioden gestorben? Wenn ich den Vorbesitzer richtig verstanden habe, wollte er das Netzteil ausbauen um die Elkos zu tauschen (steht als nächstes auf meiner Liste) und hat das Gerät dann bei teilweise abgelöteten Kabeln versehentlich eingeschaltet (soviel zum Thema "vom Strom trennen"). "No magic smoke escaped", wie er schildert und danach hat er es mir gegeben und hier steht es nun. Ich ersetze jetzt erstmal die Dioden. Zur Frage bzgl. GLeichrichter: Dort messe ich 23,9V DC am Ausgang, 19,1V AC am EIngang. Eine Gehäusemasse sehe ich zumindest nicht, der negative Pol des Gleichrichters wird als Masse auf der restlichen Elektronik verwendet. Ja, die ELkos liegen auch alle auf Gleichrichter-Minus. PS: Nachdem die Dioden nun raus sind, wird zunächst auch nix mehr heiss ^^ PPS: Hier gibt es den Schaltplan auch bereits digital: https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=3&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwjei_D747vgAhUM-YUKHevBBN8QFjACegQIBBAC&url=https%3A%2F%2Fwww.vintageshifi.com%2Frepertoire-pdf%2Fpdf%2Ftelecharge.php%3Fpdf%3DPhilips-N-4415-Service-Manual.pdf&usg=AOvVaw2Q792ueBCTz5lFVirP9I6p
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Andreas J. schrieb: > Zur Frage bzgl. GLeichrichter: > Dort messe ich 23,9V DC am Ausgang, 19,1V AC am EIngang. Hmm, etwas wenig DC bei 19V AC. Das sricht für einen versteckten Kurzschluss hinterm Gleichrichter. > Der negative Pol des > Gleichrichters wird als Masse auf der restlichen Elektronik verwendet. Das geht aus dem Schaltplan nicht hervor.
Harald W. schrieb: >> Der negative Pol des >> Gleichrichters wird als Masse auf der restlichen Elektronik verwendet. > > Das geht aus dem Schaltplan nicht hervor. Nicht aus diesem Auszug, richtig. Ich habe meinen vorigen Beitrag überarbeitet, dort ist der Link zum kompletten Service Manual eingefügt.
Ich würde eher im Bereich C504 gucken. Der liegt zwischen DC und AC. Wenn der einen Kurzen hat, könnte das D503 zerlegt haben.
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Martin L. schrieb: > Ich würde eher im Bereich C504 gucken. Der liegt zwischen DC und AC. > Wenn der einen Kurzen hat, könnte das D503 zerlegt haben. Zunächst mal habe ich den Gleichrichter getauscht, hatte noch einen passenden hier. Nun sind es 24,6V C504 tausche ich dann auch gleich mal mit.
Wet weiß, die 24,6V könnten vielleicht passen (siehe C504!). Diese komische Verschaltung von C504 irritiert mich; so ganz kann ich mir dessen Wirkung nicht zusammenreimen.
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Martin L. schrieb: > Wet weiß, die 24,6V könnten vielleicht passen (siehe C504!). Diese > komische Verschaltung von C504 irritiert mich; so ganz kann ich mir > dessen Wirkung nicht zusammenreimen. Habe C503 und C504 auch noch getauscht, Ausgang GLeichrichter unverändert. Ich tausch mal den Rest noch.
So bis auf den dicken Klopper 4,7mF hab ich jetzt alle Elkos getauscht und auch die beiden Dioden. DC GLeichrichter nun 24,5V, quasi identisch.
Moin, Ich wuerd's mal nicht uebertreiben. Alte Elkos koennen kaputt gehen, tun's auch oft, aber halten auch oft ueber Zeitraeume, die bei modernen Elkos voellig illusorisch sind. If it ain't broke, don't fix it. Gruss WK
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Dergute W. (derguteweka) schrieb: >Ich wuerd's mal nicht uebertreiben. Alte Elkos koennen kaputt gehen, Ja, sinnloses Tauschen gerade bei solch einem anspruchslosen Netzteil betrachte ich auch als sinnlos ;-). Konzentriere Dich (der TO) eher auf die beiden Dioden. >tun's auch oft, aber halten auch oft ueber Zeitraeume, die bei modernen >Elkos voellig illusorisch sind. Nöö ... die in modernen Einsatzgebieten illusorisch sind. Was können die heutigen Elkos dafür, daß die in Schaltnetzteilen bei recht hohen Strömen und Temperaturen rackern müssen? Im obigen Netzteil würden die auch ewig halten.
Moin, Jens G. schrieb: > Im obigen Netzteil würden die > auch ewig halten Genau da hab' ich so meine Zweifel. Ist halt nur so'n Bauchgefuehl. Aber ich denk' mal, dass die alten Elkos deutlich grobschlaechtiger aufgebaut sind, mit mehr Elektrolyt, etc. Ich red' da jetzt mal von Lebensdauern >100000h (i.W. hunnerddausend). Gruss WK
Ich hab die beiden Zener jetzt erstmal bestellt und sobald die eintrudeln werde ich nochmal den Stand hier aktualisieren. Erstmal danke an alle Beteiligten an dieser Stelle :)
Moin, Achim B. schrieb: > Dergute W. schrieb: >> mit mehr Elektrolyt > > Außerdem war früher mehr Lametta. Das kann man in der Tat deutlich sehen, wenn so ein alter Elko mal aufgeplatzt ist. Und mehr Pappdeckel war da auch drinnen. Gruss WK
Dergute W. schrieb: > Und mehr Pappdeckel war da auch drinnen. Vielleicht sollte man da mal einen Pap Test machen. :-)
Dergute W. (derguteweka) schrieb: >Jens G. schrieb: >> Im obigen Netzteil würden die >> auch ewig halten >Genau da hab' ich so meine Zweifel. Ist halt nur so'n Bauchgefuehl. Aber >ich denk' mal, dass die alten Elkos deutlich grobschlaechtiger aufgebaut >sind, mit mehr Elektrolyt, etc. Ich red' da jetzt mal von Lebensdauern >>100000h (i.W. hunnerddausend). Und was hat mehr Elektrolyt mit mehr Zuverlässigkeit zu tun? Aja - mehr Elektrolyt = mehr Reserve, da kann er länger herumsabbern, bis er aufgibt, während die umgebende Schaltung durch den ausgelaufene Elektrolyten langsam wegkeimt. Oder wofür soll mehr Elektrolyt gut sein?
wo ist eigentlich der Messpunkt B zu finden mit seinen über 33 V der C504 bringt dann auch bloß 28 V an C
karadur schrieb: > Kann nur die Spannung an C503 sein. Korrekt, der nicht verzeichnete Messpunkt B ist an C503. Ich habe D1 und D3 nun getauscht, das Gerät ist wieder zum Leben erwacht und verrichtet einen augenscheinlich normalen Dienst. Nochmals Danke an alle!
Ein Fehler, der übrigens vor diesem Problem schon auftrat, ist, dass der Trafo nach ca 30min Betrieb deutlich zu brummen/summen beginnt. Ich habe den 4,7mF Elko noch getauscht, hat aber nichts verbessert. Nur ungern würde ich ihn eingießen wollen...
Andreas J. schrieb: > Trafo nach ca 30min Betrieb deutlich zu brummen/summen beginnt. Strom primär und sekundär messen, vor und nach einsetzen des Brummens.
hinz schrieb: >> Trafo nach ca 30min Betrieb deutlich zu brummen/summen beginnt. > > Strom primär und sekundär messen, vor und nach einsetzen des Brummens. Vor allem auch den Gleichstromanteil dieses Stroms messen.
Verlauf im Abspielbetrieb bis Brummbeginn: Start: Primärseitig(230V) 140mA Sekundärsetig(17,3V) 1,24A DC Anteil 8mA Sekundärseitig Brummbeginn: Primärseitig(230V) 140mA Sekundärsetig(17,9V) 1.18A DC Anteil 8mA Sekundärseitig Den DC Anteil Primärseitig habe ich nicht gemessen, da ich nicht an 230V rumdoktorn wollte.....Wenn jemand eine Idee hat, wie ich das relativ gefahrlos feststellen kann, ich bin ganz Ohr :) Btw: Ich habe das Brummen auch an unterschiedlichen Orten, hoher DC Anteil durch defekten Solar-Wechselrichter kann man da wohl ausschließen...
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Das ist wohl ein temperaturabhängiger Einfluss. Wenn sich der Trafo langsam aufwärmt, fangen die Magnetorestriktionen an lauter zu werden. Mit einer Spectroid App auf dem Smartphone für das Mikrofon, müßte daher eine gut sichtbare Linie bei 100Hz im Wasserfalldiagramm zu finden sein. Verwendest Du die 220V oder 245V Einstellung?
> -an Messpunkt D liegen 0V an
Beseitige den Kurzschluss in dem Modul das von der D-Leitung
versorgt wird
> -die beiden Schutzwiderstände ...
Sind keine Schutzwiderstände sondern kostengünstige Spannungs-
teiler
Ja, habe ich gerne übersehen und glaube es nicht. Aber warum waren R501 und R502 dann heiß bei 0Volt?
Dieter schrieb: > Das ist wohl ein temperaturabhängiger Einfluss. Wenn sich der Trafo > langsam aufwärmt, fangen die Magnetorestriktionen an lauter zu werden. > Mit einer Spectroid App auf dem Smartphone für das Mikrofon, müßte daher > eine gut sichtbare Linie bei 100Hz im Wasserfalldiagramm zu finden sein. > Verwendest Du die 220V oder 245V Einstellung? Ich verwende die 220V Einstellung. Habe mich da an der Differenz zu 230V orientiert, die ist bei dieser Einstellung am kleinsten. Allerdings sind dann natürlich die Messspannungen auch höher... Sollte ich mal auf die 245V EInstellung wechseln?
Ich würde es wenigstens einmal versuchen. Wenn es wieder brummt, aber die Zeit bis zum Brummen länger dauert, wäre das ein Indiz für eine solche Vermutung.
Dieter schrieb: > Ich würde es wenigstens einmal versuchen. Wenn es wieder brummt, aber > die Zeit bis zum Brummen länger dauert, wäre das ein Indiz für eine > solche Vermutung. Es hat ganz den Anschein. Nachdem ich jetzt auf 240V (wie ich zuvor auf 245V kam, ist mir rätselhaft) umgestellt habe, hat es deutlich(!) länger gedauert bis zum Brummen.
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