Forum: Offtopic USB 2.0 über nicht-USB nicht Cat-Kabel auf lange Distanz möglich?


von Jens P. (jensp)


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Moin Leute,

gibt es eine Möglichkeit, USB über einen Kabelweg von ca 25-30m zu 
übertragen? USB-CAT extender kenne ich, ich kann aber keine Leitungen 
nachziehen.

Es soll ein USB-Masterkeyboard entfernt von der Workstation aufgestellt 
werden. Da kein LAN-Kabel liegt, müsste ein USB-Device-Server (bzw eine 
Freigabe an einem raspi o.ä.) über WLAN laufen. Da hab ich nun shcon 
Meinungen gehört, dass das zu Jitter und Laufzeitdifferenzen führt, die 
in einem beim spielen spürbaren Bereich liegen.

Als Kabel an dem Platz liegt leider nur Audio-Multicore. Gibt es 
irgendeine brauchbare Variante (mit irgendwelchen repeatern o.ä.) das 
darüber laufen zu lassen, oder soll ich mir das ganz einfach und 
prinzipiell abschminken?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Jens P. schrieb:
> oder soll ich mir das ganz einfach und prinzipiell abschminken?

Am naheliegendsten.

Was umsetzbar sein dürfte, wäre eine Verwendung eines "klassischen" 
Midi-Keyboards, d.h. mit serieller Midi-Schnittstelle. Mit der sollte 
Deine Kabelstrecke überwindbar sein.

Wenn Du USB stabil verlängern willst, bleibt wenig anderes übrig.

Die WLAN-Deviceservervariante könntest Du aber mit wenig Aufwand 
ausprobieren.

Eine zu Testzwecken kostenlos verwendbare Software dafür ist "Virtual 
Here".
Wenn Du keinen Raspberry Pi mit WLAN hast, genügt auch ein Notebook mit 
Windows darauf, an das Du Dein Keyboard anschließt und die 
Serverkomponente der Software installierst. Auf Deiner "Workstation" 
muss der korrespondierende Client installiert werden.

> Da hab ich nun shcon Meinungen gehört, dass das zu Jitter und
> Laufzeitdifferenzen führt, die in einem beim spielen spürbaren Bereich
> liegen.

Ausprobieren und Testen ist besser als irgendwelchen Meinungen 
zuzuhören.

von Jens P. (jensp)


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Mein Problem ist folgendes: Ich hab mir ein bestimmtes Modell 
Masterkeyboard ausgesucht, das eben auf eine spezielle Software, die ich 
verwenden möchte abgestimmt ist. Der Controller hat USB und MIDI Out. 
Das eigentliche Spielen und die dafür relevanten Controller wie 
Fader/Potis usw sind ja kein Problem über MIDI. Allerdings ist in der 
Kiste eben auch die passende Fernsteuerung für die Software 
implementiert (Menüauswahl, andere virtuelle Instrumente aufrufen usw). 
Und da ist über die MIDI-Schnittstelle leider nicht alles implementiert.

Ich werde mal abwarten, bis alles da ist. In die Software kann man auch 
andere Keyboards routen. Vl würde es ja klappen, die Menü- und 
Steuergeschichten zeitunkritisch über einen Device Server zu erledigen 
und den echtzeitkram klassisch über MIDI.

Wenn das nicht funzt, muss ich wohl schauen, ob ich die Aufnahmeplätze 
umsortieren kann, sodass der Synth-Platz näher an die DAW rückt.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Tja - ich hab' Dir einen einfachen Test beschrieben, mit dem Du selbst 
herausfinden kannst, ob ein USB-Device-Server über WLAN funktionieren 
kann, alles, was nötig ist, ist etwas Zeit und ein Notebook (und eine 
WLAN-Verbindung zwischen dem und Deiner "Workstation").

Probiers oder lass' es. Mit dem vorhandenen Kabel wirst Du jedenfalls 
kein USB-Signal verlängert bekommen.


Eine Möglichkeit gäbe es noch: Ein USB-Deviceserver mit Ethernet, und 
ein Pärchen Ethernet-auf-Zweidraht-Umsetzer. Aber das ist für eine 
30m-Verbindung brutalstmöglicher Overkill.

Warum soll es nicht möglich sein, ein simples Kabel zu verlegen?

von Jens P. (jensp)


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Technisch wäre das natürlich möglich, aber jetzt ist ein mal alles clean 
und unterputz verlegt, da wollt ich nicht gleich wieder mit 
irgendwelchen drangeflickten Leitungen anfangen, zumal eine Tür im 
Leitungsweg liegt.

Das mit dem USB-Server über WLAN werde ich so oder so probieren. Sollte 
nämlich der Entfernte Platz funktionieren, bräuchte ich so oder so die 
Oberfläche des Plugins auf einem Bildschirm, also Raspi oder Laptop + 
VNC.

Von daher werde ich diese Variante auf jeden Fall ausprobieren.

von Purzel H. (hacky)


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Das mit dem Keyboard sollte auch ueber 20m gehen. Obwohl USB nur ueber 
5m spezifiziert ist. Die Spezifikation von USB ist durch Timeouts 
limitiert. Allerdings macht USB bei Zeitueberschreitung auch einen 
Retry. Bedeutet bei einem HDI sinkt die Updaterate von den Standard 64 
Packeten pro Sekunde auf einen Bruchteil, denn hier wuerde jedes Mal der 
Retry in Anspruch genommen. Das macht bei einem Keyboard aber nichts, 
ausser fuer extreme Schnelltipper, die mehr als 10 Anschlaege pro 
Sekunde haben.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Und die "Workstation" kann nicht am Arbeitsplatz, d.h. dort, wo das 
Keyboard steht, untergebracht werden?

Merkwürdige Installation.

Wie auch immer: Viel Erfolg.

von Jens P. (jensp)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Und die "Workstation" kann nicht am Arbeitsplatz, d.h. dort, wo das
> Keyboard steht, untergebracht werden?
>
> Merkwürdige Installation.
>
> Wie auch immer: Viel Erfolg.

Doch. Durch umstellen ist vieles möglich. Wenn man einen Raum plant, hat 
man halt ein bestimmtes Bild im Kopf. Nun ändert sich halt etwas am 
eingesetzten Equipment (MIDI-Controller/Hybridsynth statt analog am 
vorgesehenen Platz) und schon passt es nicht mehr. Gäbe es eine einfache 
Variante das so beizubehalten, könnte alles bleiben wie seit 2 Jahren 
geplant, wenn nciht müsst man ordentlich umräumen/umplanen. Ist es so 
abwegig sich zumindest zu überlegen, ob man es hinbekommt, die Sachen 
dort zu platzieren wo man sie gerne hätte?

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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In meinen Werkstatt/Keller/Garagen Räumen verlege ich nur noch Kabel 
Kanäle, bzw. bei mehr Kabel Kabeltrassen. Damit bin ich das Problem 
"Kabel liegt schon in der Wand und kann Wand nicht aufreißen" ein für 
alle mal los. Und wenn dann noch wo anders ein Kabel hin soll kommt dann 
noch ein Stück Kabelkanal hin.
Ganz einfach: Deckel auf, Kabel rein, Deckel zu. Fertig.
Dann gibt es noch spezielle Kabelkanäle, wo man Steckdosen (und anderes) 
rein schrauben kann, das sieht gut aus und man kann sich so viele 
installieren wie man mag.

Und wenn die Farbe nicht passt, die kann man auch anmalen.

-> Kaufe Kabelkanäle für Dein Hobby-Raum.

PS: Es gibt spezielle USB Repeater, die können mehrere zig Meter. Die 
bestehen meist aus "Sender" und "Empfänger". Den Typ kenne ich gerade 
nicht.

: Bearbeitet durch User
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Markus M. schrieb:
> Es gibt spezielle USB Repeater, die können mehrere zig Meter.

Ja, aber man kann nicht irgendeine beliebige Strippe dazwischenklemmen, 
sondern es ist TP-Kabel (wie z.B. Netzwerkkabel) erforderlich.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Jens P. schrieb:
> Es soll ein USB-Masterkeyboard entfernt von der Workstation aufgestellt
> werden.

Ein Keyboard sollte doch komplett mit low-speed USB (1,5 Mbit/s) 
auskommen, sofern du nicht gerade noch einen USB-Hub (zum Einstecken von 
USB-Sticks etc.) da mit drin hast.  Das ist ja fast nur Gleichstrom. :)

Selbst full-speed USB (mit 12 Mbit/s) ist noch relativ gemütlich, das 
habe ich schon auf einer Art Flachbandkabel durch Fenster hindurch 
gelegt.

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Jörg W. schrieb:
> Jens P. schrieb:
>> Es soll ein USB-Masterkeyboard entfernt von der Workstation aufgestellt
>> werden.
>
> Ein Keyboard sollte doch komplett mit low-speed USB (1,5 Mbit/s)
> auskommen, sofern du nicht gerade noch einen USB-Hub (zum Einstecken von
> USB-Sticks etc.) da mit drin hast.  Das ist ja fast nur Gleichstrom. :)
>
> Selbst full-speed USB (mit 12 Mbit/s) ist noch relativ gemütlich, das
> habe ich schon auf einer Art Flachbandkabel durch Fenster hindurch
> gelegt.

BT Kayboard ?
Namaste

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Winfried J. schrieb:
> BT Kayboard ?

Das ist ein Midi-Gerät, keine Tastatur zum Schreiben von Texten.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Winfried J. schrieb:
>> BT Kayboard ?
>
> Das ist ein Midi-Gerät, keine Tastatur zum Schreiben von Texten.

Ah, jetzt habe auch ich es verstanden. :-)

Dann würde ich allerdings auch zu klassischem seriellem Midi raten.

von Jens P. (jensp)


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Das serielle MIDI kann der Controller prinzipiell ja, nur die paar 
Funktionen die es extra schick und komfortabel in zusammenhang mit der 
modelling-software gehen dann halt nicht.

Der Fall ist einfach: Es ist nicht mit vertretbarem Aufwand sauber 
machbar, also muss ich doch umstellen und Klavier gegen Synth-Platz 
tauschen. Spart immerhin einen Rechner/Raspi ls VPN-Maschine, weil ein 
DVI Splitter genügt.

Brüstungskanal: Jein. Ich geb da prinzipiell recht, werkstätten, garage 
usw werden auch so ausgestattet. Allerdinbgs ist das kein Proberaum (da 
folgt die Form der Funktion bei mir), sondern ein 
Musikzimmer/Projektstudio mitten zwischen weiteren schön und neu 
renovierten Wohnräumen in gleicher Optik.

Die Multicores sind z.B. Unterputz und auf D Sub 25 in Jung-Rahmen un 
der Rauhputzwand geführt. Das ist nicht der Typische 20 
Mikrofonkabel-auf-dem-boden Musikraum.

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