Forum: HF, Funk und Felder Frequenzbänder und Kanäle


von Netze (Gast)


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Hallo ich habe eine Verständnisfrage zu Funknetzen.

Und zwar, verstehe ich es bisher so, dass wir Mehrere Frequenzbänder 
haben. Nehmen wir z.B. das 2,4 GHz Band. In diesem existieren mehrere 
Kanäle. Sind die Kanäle gleich der Banbreite? Wenn ja wieso habe ich 
eine minimale und maximale Frequenz? Liegt das an der Modulation oder an 
dem Grundrauschen eines Signals? Denn soweit ich das gelernt habe hat 
ein theoretisches Periodisches Signal ein Diskretes Spektrum.
Ist dann die Mittenfrequenz gleich das Eigentliche Signal?

: Verschoben durch User
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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"Kanal" ist eine willkürliche Festlegung. Der muss so breit sein, dass 
das Signal samt Modulationsseitenbändern reinpasst, und Nachbarsignale 
weit genug entfernt und unterdrückt sind, dass sie nicht stören oder 
gestört werden.
Die Bandbreite muss man auf einen dB-Wert beziehen, bei dem die 
Seitenbänder einen Wert unterschreiten, z.B. -40dB gegenüber dem 
Maximum.

Im Satelliten-TV hat man beispielsweise Transponder, die digital mehrere 
TV-, Rundfunk und Datensender in einer bestimmten Bandbreite 
unterbringen. Die unmittelbaren Nachbarkanäle werden noch durch 
abwechselnde Polarisation weiter unterdrückt, damit können die Kanäle 
dichter aufeinanderrücken. Das Spektrum eines Transponders ist auf dem 
Spektrumanalysator nur ein breiter bandbegrenzter Rauschhaufen.

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Netze schrieb:
> Sind die Kanäle gleich der Banbreite?

Da gibt es extreme Unterschiede.

Wenn du klassisches Analogfernsehen nimmst (das hatte Kanalnummern) oder 
bspw. IEEE 802.15.4 („Zigbee“), dann gibt es dort Kanäle, die so breit 
sind, dass jeweils ein moduliertes Signal mit etwas Sicherheitsabstand 
komplett reinpasst.

Nimmst du aber WiFi, dann hast du überlappend definierte „Kanäle“.

Ist also wirklich eine recht willkürliche Definition, und du musst 
jedesmal hinsehen, was konkret damit gemeint ist.

von Michael W. (dbru61)


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Jörg W. schrieb:
>
>
> Nimmst du aber WiFi, dann hast du überlappend definierte „Kanäle“.
>
> Ist also wirklich eine recht willkürliche Definition, und du musst
> jedesmal hinsehen, was konkret damit gemeint ist.

Nicht ganz. Die Kanäle sind nicht überlappend definiert, sondern wurden 
gegen Ende des vorigen Jahrhunderts entsprechend der damals üblichen 
HF-Bandbreite für WLAN-Geräte definiert.
Mittlerweile verwenden diese Geräte mehrere Kanäle gleichzeig für ihre 
aktuellen Übertragungsverfahren.

Frequenzbänder haben aber auch nichts mit Funknetzen zu tun, sondern mit 
internationaler Absprache auf Konferenzen.

Grüße

Michael

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Michael W. schrieb:
> Die Kanäle sind nicht überlappend definiert, sondern wurden gegen Ende
> des vorigen Jahrhunderts entsprechend der damals üblichen HF-Bandbreite
> für WLAN-Geräte definiert.

Das erklärt zumindest, warum es zu dieser seltsam anmutenden 
Konstruktion gekommen ist, danke.

von Hmmm (Gast)


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Michael W. schrieb:
> Nicht ganz. Die Kanäle sind nicht überlappend definiert, sondern wurden
> gegen Ende des vorigen Jahrhunderts entsprechend der damals üblichen
> HF-Bandbreite für WLAN-Geräte definiert.

Hast Du eine Quelle dazu? Selbst IEEE 802.11-1997 brauchte trotz 
bescheidener 2 Mbps satte 22 MHz Bandbreite.

von Wolfgang (Gast)


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Netze schrieb:
> Sind die Kanäle gleich der Banbreite?

Nein. Ein extremes Beispiel ist das GPS Signal, wie es von den 
Satelliten kommt. Die Daten werden mit 50Bps übertragen. Jeder hat 
seinen eigenen Kanal und alle Signale liegen mit ihrem 2MHz breiten 
Funksignal auf der selben Frequenz (Spread Spektrum Modulation). Dort 
werden die Kanäle anhand ihres Gold-Codes getrennt, nicht anhand der 
Frequenz. Zwischen Kanal und Bandbreite besteht also direkt erstmal gar 
kein Zusammenhang.

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