Ich habe hier eine Stromversorgung, die primärseitig zwei dünne Leiterbahnen als Sicherung enthält. Eine davon ist regelrecht explodiert, als es zu einem Kurzschluss in den Leistungstransistoren kam, die andere ist noch vorhanden (Foto). Ich könnte sie jetzt durch eine normale Schmelzsicherung ersetzen. Da die Stromversorgung aus 400 VAC zwei 160 W-Lampen versorgt, gehe ich von einem Nennstrom von ca. 800 mA aus und würde mit ca. 1,25 A/M absichern. (Es gibt mehr als 10 dieser Stromversorgungen in dem an Drehstrom angeschlossenen Gerät. Und es gibt natürlich keinen 50 Hz-Netztrafo.) Lieber würde ich einen dünnen Draht spannen. Aber wie dick? Das könnte ich experimentell ermitteln. Die Leiterbahn ist optisch ausgemessen recht genau 0,25 mm breit und die Kupferstärke nehme ich jetzt mal als die 35 µm an (im Zweifelsfall kann ich versuchen, das genauer zu messen). Ich bin aber überzeugt, dass dieses Stück Leiterbahn erst bei erheblich viel mehr als 1 oder 2 A durchbrennt. Ich habe zufällig noch eine weitere, viel kleinere Stromversorgung, wo auch ein so dünnes, kurzes Stück Leiterbahn in der Netzstromversorgung zu sehen ist. Das scheint nicht unüblich zu sein. Habt ihr solche Fälle gehabt, was habt ihr gemacht? DZDZ
Der Zahn der Zeit schrieb: > Lieber würde ich einen dünnen Draht spannen. Aber wie dick? Das könnte > ich experimentell ermitteln. Das hat die Gefahr, das beim nächsten Kurzschluß der Draht verdampft, flüssiges Kupfer quer durch das Gerät spritzt, und ggfs. weitere Schäden anrichtet. Also: MURKS! > > Habt ihr solche Fälle gehabt, was habt ihr gemacht? An dieser Stelle: Den Murks beseitigt, in dem eine Schmelzsicherung (mit korrekter Spannungs- und Stromklasse) eingebaut wurde. Wenn da 240V AC max. anliegen, tun es die "üblichen" Glasrohrsicherungen. Wenn es tatsächlich 400V AC sind: Es gibt da etwas größere Glasrohre, die für 500 V AC spezifziert sind.
Der Zahn der Zeit schrieb: > Ich könnte sie jetzt durch eine normale Schmelzsicherung ersetzen. Mach das, die ist definiert, und brennt nicht irgendwann durch (zu früh oder zu spät) sondern eben laut Datenblatt. Man MUSS ja nicht den billigsten Scheiss der Ramschhersteller nachmachen.
Andrew T. schrieb: > Wenn es tatsächlich 400V AC sind: Es gibt da etwas größere Glasrohre, > die für 500 V AC spezifziert sind. Oder Littelfuse TeleLink.
Es gibt die Glasrohrsicherungen auch bedrahtet bzw. bedrahtete Halter. Sowas würde ich nehmen.
Der Zahn der Zeit schrieb: > Eine davon ist regelrecht > explodiert, als es zu einem Kurzschluss in den Leistungstransistoren > kam, Das klingt für mich so, dass das Durchbrennen der Leiterbahn die Folge eines anderen Fehlers ist. Leistungstransistoren bekommen selten einfach so einen Kurzschluss. Wieviel Platz hat man denn zur Verfügung, und wieviel würde eine neue Versorgung kosten?
Es gibt sauberere Möglichkeiten. Meine Meinung zu ALLEN Sicherheitsmaßnahmen ist: Wenn man eine setztt, macht man es entweder gescheit, oder man lässt es bleiben. Pfusch gaukelt Sicherheit nur vor und ist kontraproduktiv. Für Sicherungen in der Elektronik gibt es viele erprobte Möglichkeiten. Sehr praktisch sind die: https://www.schurter.com/en/datasheet/typ_UMZ_250.pdf SMD, Maschinenbestückbar, aber trotzdem von Hand zu tauschen. Natürlich kann man solche auch ohne Halter direkt auf die Leiterplatte löten. SMD-Chipsicherungen, wenn das zu teuer ist: https://www.littelfuse.com/products/fuses/surface-mount-fuses/thin-film-chip-fuses.aspx Wenns mal kleiner und billiger sein muss. Und nicht zuletzt Sicherungswiderstände: https://www.vishay.com/docs/28909/acxxcs.pdf Für Leute, denen selbst eine Chipsicherung zu teuer ist. Natürlich gibts noch die allseits beliebten 5x20mm Glasröhrchen. Und selbstverständlich nimmt man eine PASSENDE Sicherung. Man achtet auf Spannung uns Schaltvermögen. Was es nicht gibt, ist die Notwendigkeit für Pusch.
Achim H. schrieb: > Das klingt für mich so, dass das Durchbrennen der Leiterbahn die Folge > eines anderen Fehlers ist. Leistungstransistoren bekommen selten einfach > so einen Kurzschluss. Ja, bevor ich da eine neue Sicherung einbaue, würde ich zuerst die Funktion der übrigen Schaltung mit den üblichen Vorsichts- maßnahmen überprüfen. Normalerweise brennen Halbleiter wesent- lich schneller durch als Sicherung. Die oben erwähnte Sicherung dient vermutlich eher zum Schutz der Käufer vor Brand-Schäden und nicht zum Schutz der Schaltung.
He, miss mal erst den Strom der durch die Sicherung fließen würde... + Sicherheitszuschlag und du hast den Wert den die Sicherung haben muß
Harald W. schrieb: > Normalerweise brennen Halbleiter wesent- > lich schneller durch als Sicherung. Die oben erwähnte Sicherung > dient vermutlich eher zum Schutz der Käufer vor Brand-Schäden > und nicht zum Schutz der Schaltung Dazu fällt mir der Spruch: "Im Zweifelsfall schützt der Halbleiter die Sicherung vor dem Durchbrennen" ein. Und da ist was dran. Siehe Begründung von Harald. Mach einfach eine 5A Sicherung rein und Gut. Nichts ist nerviger als wenn eine unterdimensionierte Sicherung wegen nichts durchbrennt.
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Pfusch Sucks schrieb: > Sehr praktisch sind die: > https://www.schurter.com/en/datasheet/typ_UMZ_250.pdf > > SMD-Chipsicherungen, wenn das zu teuer ist: > https://www.littelfuse.com/products/fuses/surface-mount-fuses/thin-film-chip-fuses.aspx > Wenns mal kleiner und billiger sein muss. Du hast aber schon gelesen, das es um 400V AC geht? Wer da so eine Sicherung einbaut, wie du sie vorschlägst, ist sicher ein Pfuscher. Selbst normale 5x20mm Feinsicherungen sind dafür normalerweise nicht spezifiziert. Sicher sind 6x32mm, aber dafür fehlt der Platz. M.E. ist das auch der Grund, warum ursprünglich eben Leiterbahnen benutzt wurden.
Matthias S. schrieb: > Sicher sind 6x32mm, aber dafür fehlt der Platz. Deshalb: Beitrag "Re: "Leiterbahn-Sicherung" erstezen - was würdet ihr tun?"
Armin X. schrieb: > Harald W. schrieb: >> Normalerweise brennen Halbleiter wesent- >> lich schneller durch als Sicherung. Die oben erwähnte Sicherung >> dient vermutlich eher zum Schutz der Käufer vor Brand-Schäden >> und nicht zum Schutz der Schaltung > > Dazu fällt mir der Spruch: > "Im Zweifelsfall schützt der Halbleiter die Sicherung vor dem > Durchbrennen" > ein. Und da ist was dran. Siehe Begründung von Harald. Ja, einen Halbleiter mit einer Sicherung schützen ist eine Herausforderung. Nicht unmöglich, aber eine Herausforderung. Aber eigentlich dient eine solche Sicherung sowieso rein als Brandschutz. Ich finde, eine Gerätesicherung in irgendeiner Form ist trotzdem ein Muss. Mir fallen sofort eine Handvoll Reparaturen ein, wo eine Sicherung schlimmere Folgeschäden verhindert hat. Falls man Probleme mit kaputten FET hat, kann man übrigens sowas verwenden: https://www.infineon.com/dgdl/Infineon-BTS723GW-DS-v01_01-EN.pdf?fileId=5546d4625a888733015aa3ac3bba0ff5 Privat nehm ich die gern um z.B. Dinge wie LED-Streifen zu schalten. Bis jetzt habe ich noch keinen kaputtbekommen.
Pfusch Sucks schrieb: > Falls man Probleme mit kaputten FET hat, kann man übrigens sowas > verwenden: > https://www.infineon.com/dgdl/Infineon-BTS723GW-DS-v01_01-EN.pdf?fileId=5546d4625a888733015aa3ac3bba0ff5 Bei 400 VAC wohl besser nicht.
Gerd E. schrieb: > Bei 400 VAC wohl besser nicht. Wobei die 400VAC natürlich schon erklären, warum der FET kaputt geht, wenn man solche mit einem einzelnen FET schalten will ;-)
Pfusch Sucks schrieb: > Gerd E. schrieb: >> Bei 400 VAC wohl besser nicht. > > Wobei die 400VAC natürlich schon erklären, warum der FET kaputt geht, > wenn man solche mit einem einzelnen FET schalten will ;-) Wenn man nur Kinderkram kennt...
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