Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Joule Thief, Frage woher die Unterbrechung ?


von soentyp (Gast)


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Moin Leute,

Ganz kurz,

Bei einer Joul Thief Schaltung,

Also der Strom geht durch die Basis Spule, was den Transistor dazu 
bringt Strom durch die Kollekttor Spule zu leiten. Das Magnetfeld sorgt 
dann widerum dazu, dass Mehr Strom durch die Basis Spule fließt, was 
dann widerum dazu führt dass der Transistor mehr Strom fließen lässt. 
Das leuchtet mir ein. Aber warum bleibt es nicht einfach dabei ?

Ich verstehe nicht warum der Transistor öffnet (also den Strom 
unterbricht). Warum fällt die Spannung komplett ab nachdem der Maximal 
mögliche Stromfluss (durch Widerstand und Basis) erreicht ist ? Weshalb 
fließt der Strom nicht einfach konstant, jedoch begrenzt weiter ? Was 
führt zur Unterbrechung ?  Der Strom kommt von der Spule + Batterie geht 
durch den Widerstand in die Basis und kann dort max. mit zb. 20mA 
fließen, warum  macht er das  nicht einfach und warum nicht 
kontinuierlich ? Weshalb sagt der Strom, naja also wenn ich nicht mit 1 
A fließen kann, dann lieber gar nicht !  Der Strom könnte doch einfach 
den Transistor Leitend/geschlossen halten und der Strom fließt über K 
und E weiter ab, was widerum dazu führt, dass die Basis durch die Spule 
Strom bekommt um den Transistor weiterhin geschlossen zu halten. 
Eigentlich müsste er doch nie "Schalten" nur weil der Strom nur begrenzt 
fließen kann, führt das ja nicht Schlagartig dazu das gar keiner mehr 
fließt. Eben nur weniger.

Wo ist mein Denkfehler, ganz klar da ist einer aber wo ?

Ich beziehe mich mit dem Gedanken auf ein Youtube Video.
Wundert euch nicht ich habe die Frage Copy/Past style in die Kommentare 
geschrieben. Der Mann hat Ahnung, ich dachte  möglicherweise Antwortet 
er mir ja, aber das Video ist schon älter wer weiß ob der Gute das 
überhaupt noch auf dem Schirm hat.
Ich würde es aber gerne verstehen, deshalb wende ich mich zusätzlich an 
euch.

https://youtu.be/TEAqLBwKtw4


Um den evtl. Kommentaren zuvorzukommen, ja nur Anfänger und nichts 
Wissende benutzen Formulierungen wie "denkt der Strom dies und das ?" 
oder "woher weiß der Strom solches und jenes". Ich bin sowohl Anfänger 
als auch nichts Wissender, diese Formulierungen stehen mir also zu.

Danke schonmal,
Bitte nicht gemein sein, Wissen  muss man sich aneigenen, das fällt 
nicht von Bäumen, wir fangen alle ohne an.

Lg
sontyp

: Verschoben durch User
von Michael F. (sharpals)


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Das ganze ist ja eine positive rückkopplung. Es handelt sich ja um einen 
Sperrschwinger.

Leider hat er den stromlaufplan nicht gezeichnet, so daß die koppelspule 
nicht sichtbar ist ...

hier einer : 
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/21/Joule_thief_schematic_const_voltage_de.svg

und hier , was die schaltung anstellt :

https://www.breadboarder.de/artikel/berechnung-einer-sperrschwing-schaltung/


dein zitat :
-----
Also der Strom geht durch die Basis Spule, was den Transistor dazu
bringt Strom durch die Kollekttor Spule zu leiten. Das Magnetfeld sorgt
dann widerum dazu, dass Mehr Strom durch die Basis Spule fließt, was
dann widerum dazu führt dass der Transistor mehr Strom fließen lässt.
Das leuchtet mir ein. Aber warum bleibt es nicht einfach dabei ?

-----

löst das geheimnis aus, das magnetfeld induziert nur bei änderungen des 
magnetischen flusses eine spannung. Irgendwann hat die spulle aber ihr 
maximum erreicht und es würde sich ein statisches magnetfeld einstellen, 
in diesem augenblick wird aber keine induktionsspannung mehr an der 
koppelspule abfallen. D.h UB wird null , jetzt bricht die spannung 
zusammen.

von ArnoR (Gast)


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soentyp schrieb:
> Also der Strom geht durch die Basis Spule, was den Transistor dazu
> bringt Strom durch die Kollekttor Spule zu leiten. Das Magnetfeld sorgt
> dann widerum dazu, dass Mehr Strom durch die Basis Spule fließt, was
> dann widerum dazu führt dass der Transistor mehr Strom fließen lässt.
> Das leuchtet mir ein. Aber warum bleibt es nicht einfach dabei ?

Die Basis kann nur angesteuert werden, wenn in der Wicklung eine 
Spannung induziert wird. Das geht nur, wenn sich das Magnetfeld 
ändert, ein statisches Magnetfeld induziert nichts. Wenn der Kern 
infolge des von dir beschriebenen Vorgangs magnetisch übersteuert wird 
(gesättigt ist), ändert sich das Magnetfeld praktisch nicht mehr, es 
wird keine Basisspannung mehr induziert, der Transistor beginnt zu 
sperren und der Vorgang kehrt sich um.

von Michael F. (sharpals)


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kurz zusammengefasst :

Stomversorgung wird eingeschaltet, an der E-C strecke, ensteht ein 
kleiner stromfluss durch die spule ( L ) . ( bedingt durch RB ).

Das führt zu einer induktion an der rückkopplungsspule ( RL ).

Diese führt zu einen B-E strom, welcher den transistor durchsteuert.
Das lässt den strom in L ansteigen.

Die erzeugt eine höhere induktionsspannung in RL.
Was widerum zu einen ehöhten B-E strom  und dammit auch zu einen in E-C.

Usw...

Nun ist die spannung an L Maximal ( ALso UB - U(E-C). mehr geht nicht 
!!!
Das magnetfeld hat seine höchsten wert erreicht.

Jetzt wird keine spannung mehr in RL induziert.

Nun bricht das magnetfeld zusammen und an RG wird eine gegenspannung 
induziert ( umgekehrte polung ), diese blockiert den transistor und er 
öffnet.

Er wird solange offen gehalten, bist das magnetfeld auf null gesunken 
ist.

Nun kann das spiel wider von vorne beginnen.

von Dieter (Gast)


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Bei unterem Link wird noch der Einfluss des Übersetzungsverhältnisses 
der Spule beispielhaft erklärt:

http://www.elektronik-labor.de/Notizen/Solarlaterne.html

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