Hallo zusammen, wir übernehmen einen Mitarbeiter/Agenten aus einer vorherigen Beschäftigung/Vertrag, aus unserer Vorgängerfirma. Der Mitarbeiter ist im Vertrieb tätig (Ausland, Ortsansässig, Schwellenland) und war am Umsatz beteiligt. Sein Verdienst war dadurch wirklich sehr hoch (über 100k - ist in dem Land fast brutto=netto da er als "selbständiger Agent" für uns tätig ist). Das Problem, für das anlaufen des Geschäftes ist der Mitarbeiter für einen beachtlichen Teil des Umsatzes verantwortlich. Eigentlich auch für den Anfang wirklich eine Schlüsselfigur. Andererseits können wir uns nicht vorstellen das er nochmal einen so gut bezahlten Job findet. Unser Angebot lag etwa 10% unterhalb seines bisherigen Gehalts, worauf sein Gegenangebot entweder alles so belassen oder bei der neuen Provisionsstruktur (die wir einführen) sogar noch höher wäre. Wir suchen gerade die richtige Vorgehensweise, weil unsere Meinung nach wird er so viel Geld nicht mehr von einem Arbeitgeber erhalten (es gibt kaum ähnliche Bereiche wo er arbeiten kann). Hat jemand einen Tipp, Strategien oder ähnliches? Gruß
Heiko L. schrieb: > Tobias schrieb: >> Hat jemand einen Tipp, Strategien oder ähnliches? > > Ist das dein Ernst? Viele Meinungen auch unkonventionelle bringen die besten Lösungen! Der Beitrag hat mich 2min gekostet was verliere ich den? Bitte beim Thema bleiben! Danke
Tobias schrieb: > Unser Angebot lag etwa 10% unterhalb seines bisherigen Gehalts, worauf > sein Gegenangebot entweder alles so belassen oder bei der neuen > Provisionsstruktur (die wir einführen) sogar noch höher wäre. Mit anderen Worten: Es ist nicht so, dass man sich den MA nicht leisten könnte, denn ob er oder irgendein anderer diese Provisionen verdient, ist ja in Summe egal. Tobias schrieb: > Wir suchen gerade die richtige Vorgehensweise, weil unsere Meinung nach > wird er so viel Geld nicht mehr von einem Arbeitgeber erhalten (es gibt > kaum ähnliche Bereiche wo er arbeiten kann). Mit anderen Worten: Ihr geht davon aus, eine gute Verhandlungsposition zu haben, aus der man den Verdienst drücken kann. Der MA geht ebenfalls davon aus, eine gute Verhandlungsposition zu haben, aus der er sogar noch mehr rausholen kann. Wer Recht hat, kann nur der Versuch zeigen. Tobias schrieb: > Hat jemand einen Tipp, Strategien oder ähnliches? Wofür? Wie man die Bezüge des MA drückt? Ganz einfach: Die neue Provisionsstruktur nach unten anpassen und den MA nur zu diesen Konditionen übernehmen. Dann sieht man ja, wer auf wen (mehr) angewiesen ist. Alternativ mal mit dem Kinderkram aufhören und den Neid ablegen. Ihr wollt die Provisionen zahlen (d.h. die Umsätze machen), aber nicht so viele an diesen einen MA? So funktioniert Provisionsvertrieb eben: Wer es regnen lässt, verdient sich eine goldene Nase. Ich sage nicht, dass das fair oder gut oder was auch immer ist, aber es funktioniert.
So wie ich Deinen Texte lese, bist Du einfach nur neidisch auf sein Einkommen und versucht nun, "objektive Gründe" dafür zu finden, ihm das Geld streitig zu machen. Offenbar habt Ihr schon richtig erkannt, dass es sich bei dem Mitarbeiter um eine Schlüsselfigur handelt, an der viel Umsatz und hoffentlich auch Gewinn hängt. Wenn Ihr das Gehalt kürzt, wird Euer Schaden ungleich größer sein. Derjenige wird sich einfach etwas anderes suchen. Und wenn er als Vertriebler wirklich so gut ist, dann gelingt es ihm auch, sich selbst bei einem anderen Arbeitgeber mindestens genauso teuer zu verkaufen wie bei Euch. Und in der Zwischenzeit arbeitet er eben auf Sparflamme. Derartige Diskussionen kenne ich auch aus einem Unternehmen, welche etliche (ehemalige) Mitarbeiter hat, zu denen ich in engem Kontakt stehe. Auch dort gab es einen Vertriebler, dessen Umsatzanteil größer war als der aller anderen Vertriebler zusammen. Und vor allem holte er ausschließlich sehr lukrative Aufträge und keine Zuschussgeschäfte herein (, was auch keine Selbstverständlichkeit ist). Dadurch war natürlich sein erfolgsabhängiger Gehaltsanteil sehr hoch. Als dann ein neues Vorstandsmitglied eingestellt wurde, fiel diesem sofort das hohe Gewalt auf, das höher als sein eigenes war. Er kürzte also einfach das Gehalt des Vertrieblers. Natürlich verließ der Vetriebler auch nicht sofort das Unternehmen und strengte auch keinen Rechtsstreit an. Da sein Gehalt gedeckelt war, verwendete er aber auch nicht mehr seine gesamte Zeit für dieses Unternehmen, sondern verwendete seine unzähligen Kontakte, um sich langsam, aber sicher umzuorientieren. Sein Umsatz- und Gewinnanteil brach dabei natürlich gewaltig ein. Der Vorstand sprang vor Wut im Dreieck, aber es bestand aus arbeitsrechtlicher Sicht kein Grund, Leistungen zu erbringen, die nicht mehr bezahlt werden. Und als der Vertriebler irgendwann kündigte, hatte er natürlich auch etliche Kunden schon längst auf andere Lieferanten umgelenkt. Durch diese Möglichkeit sank nicht etwa sein Marktwert, sondern stieg natürlich, weil der neue Arbeitgeber natürlich ab dem ersten Tag von den mitgebrachten Kunden profitierte. Die wirklich unendlich große Dummheit, die der alte Arbeitgeber nämlich auch schon bei mehreren (ehemaligen) Mitarbeitern beging, bestand darin, dass er insbesondere den Vertrieblern auferlegte, sich einen Xing-Premium-Account zuzulegen und sich dort explizit mit den Kunden und Lieferanten zu vernetzen. Gleichzeitig weigerte er sich aber, diesen Account zu bezahlen, sondern verlangte, dass die Mitarbeitern dies selbst tun. Er übersah dabei natürlich, dass er von Mitarbeitern, die kündigen, dann auch nicht verlangen konnte, dass sie die Xing-Kontakte zu Kunden und Lieferanten löschen. Ganz im Gegenteil können ehemalige Mitarbeiter nun ganz offiziell gegenüber Kunden und Lieferanten ihre neue berufliche Aktivität bekanntgeben und sie gezielt ansprechen.
Tobias schrieb: > (es gibt kaum ähnliche Bereiche wo er arbeiten kann). Das heißt, ihr seid und bleibt Monopolisten im dortigen Markt?
Tobias schrieb: > Das Problem, für das anlaufen des Geschäftes ist der Mitarbeiter für > einen beachtlichen Teil des Umsatzes verantwortlich. Eigentlich auch für > den Anfang wirklich eine Schlüsselfigur. Dann sind ca. 120k nicht viel. Wer hat zugelassen, dass er so wichtig wird? Vielleicht kann man ja demjenigen die 10% abziehen. Tobias schrieb: > Andererseits können wir uns nicht vorstellen das er nochmal einen so gut > bezahlten Job findet. Also lieber riskieren dass beide Seiten verlieren? Wegen 12000 Jahresbrutto EINER Person? Das gibt man bei uns für ein Oszi aus.
Tobias schrieb: > ist in dem Land fast brutto=netto da er > als "selbständiger Agent" für uns tätig ist). Auch Selbständige müssen ihr Einkommen versteuern. Brutto = netto gilt mit Sicherheit nicht. Auch nicht fast.
Mark B. schrieb: > Auch Selbständige müssen ihr Einkommen versteuern. Brutto = netto gilt > mit Sicherheit nicht. Auch nicht fast. Vielleicht ist das schwellenland ja Indien, wo man keine Sozialversicherung braucht. Im Alter geht man aks Sufi auf Wanderschaft, und im Krankheitsfall legt man sich zum Sterben einfach auf die Straße.
Grundsätzlich muss man einmal damit aufhören, nur den Preis einer Sache zu betrachten, aber den Gegenwert den man erhält dabei außen vor zu lassen. Das Gleiche gilt für das Gehalt eines Angestellten (oder Selbständigen). Dumme Manager machen das genau so: Sie schauen zum Beispiel nur auf den Stundensatz und sagen "Oh, in Indien ist der ja viel billiger. Also verlagern wir die Entwicklung nach Indien!" Dabei übersehen sie, dass die Arbeitsergebnisse die von dort kommen oft genug ihr Geld nicht wert sind.
Mark B. schrieb: > Grundsätzlich muss man einmal damit aufhören, nur den Preis einer Sache > zu betrachten, aber den Gegenwert den man erhält dabei außen vor zu > lassen. Das Gleiche gilt für das Gehalt eines Angestellten (oder > Selbständigen). > > Dumme Manager machen das genau so: > Sie schauen zum Beispiel nur auf den Stundensatz und sagen "Oh, in > Indien ist der ja viel billiger. Also verlagern wir die Entwicklung nach > Indien!" Dabei übersehen sie, dass die Arbeitsergebnisse die von dort > kommen oft genug ihr Geld nicht wert sind. Richtig. Für Entwicklung kann man sagen, dass ein guter Entwickler durchaus Output von 5 mittelmäßigen Fricklern generieren kann, aber seltenst das 5-fache dieser Leute verdienen wird (zumindest nicht als Angestellter)
Mark B. schrieb: > Grundsätzlich muss man einmal damit aufhören, nur den Preis einer Sache > zu betrachten, aber den Gegenwert den man erhält dabei außen vor zu > lassen Rockstar Entwickler schrieb: > Richtig. Für Entwicklung kann man sagen, dass ein guter Entwickler > durchaus Output von 5 mittelmäßigen Fricklern generieren kann Ganz genau! Was ich mich immer ärgere über Idioten von Chefs, das ist unglaublich. Immer nur Geld sparen aber den Gegenwert vernachlässigen. Unglaublich. Ich verstehe das, bin aber nur Ingenieur, logisch denkend und ein eher ehrlicher Typ. Deswegen Aufstiegchancen gegen 0.
Tobias schrieb: > Das Problem, für das anlaufen des Geschäftes ist der Mitarbeiter für > einen beachtlichen Teil des Umsatzes verantwortlich. Eigentlich auch für > den Anfang wirklich eine Schlüsselfigur. Zuallererst muesst ihr euch selbst bewusst.werden, wie wichtig der Mitarbeiter fuer euch ist. Ist er das Geld wert, oder nicht. Gibt es denkbare Alternativen? Wenn die Auftraege sowieso reinkommen aber halt zwangslaeufig ueber seinen Tisch gehen und dadurch die Provision aufblaest, ja, dann ist das fuer die Firma aergerlich. Und es bleibt vermutlich nur ein Angestelltenwechsel. Weil kuerzt man ihm das Gehalt, wird sich das auf seine Motivation nieder schlagen. Gerade in entfernten Niederlassungen kann das fatal sein. Wenn er aber wirklich gut ist und die Umsaetze generiert, dann seid froh, so jemanden zu haben.
Rockstar Entwickler schrieb: > Richtig. Für Entwicklung kann man sagen, dass ein guter Entwickler > durchaus Output von 5 mittelmäßigen Fricklern generieren kann, aber > seltenst das 5-fache dieser Leute verdienen wird (zumindest nicht als > Angestellter) Tipp: Wer sich selbst als Anderen überlegen ansieht - in welcher Form auch immer -, bei dem ist zumeist das exakte Gegenteil der Fall. Erinnert mich gerade an diesen Youtuber Red Pill Philosophy, der mindestens einmal minütlich auf seinen hohen IQ hinweist - insbesondere in Zusammenspiel mit seinem "High IQ Flat Earth Research", bei dem er über mehrere Stunden (!) hinweg bis zu 32 (!) Browsertabs gleichzeitig (!) offen hatte. Das gilt sinngemäß genau so für (Leute, die sich für) "gute Entwickler" (halten).
> Autor: Mark B. (markbrandis) > Datum: 21.02.2019 07:25 > Auch Selbständige müssen ihr Einkommen versteuern. Brutto = netto gilt > mit Sicherheit nicht. Auch nicht fast. Unsinn ! Kenne Selbstständige die haben seit 35 Jahren keine Steuern mehr bezahlt. Wenn du in Nigeria lebst, in Mexiko gemeldet bist, deine Bankverbindung sich auf den Kai-man-Inseln befindet, du für eine deutsche Firma ein selbstständiges Projekt in Indien bearbeitest, bist du Lohnsteuerfei. Zumindest so lange bis wie du keine Fristen in Indien überschreitest, sonst wirst du dort Lohnsteuerpflichtig. Zur Not kannst du ja die Fliege machen, darfst dich dann aber nicht mehr dort blicken lassen. Bei mir gibt es einige in denen ich mich nicht mehr blicken lassen kann.
Tobias schrieb: > Wir suchen gerade die richtige Vorgehensweise, weil unsere Meinung nach > wird er so viel Geld nicht mehr von einem Arbeitgeber erhalten (es gibt > kaum ähnliche Bereiche wo er arbeiten kann). Ganz einfach: Wenn ihr dem Mann ohne Sachzwänge sein Geld kürzt, das er bislang offensichtlich wert war, dann habt ihr es nicht nur verdient dass er kündigt, sondern auch noch seine Kontakte und Kunden mit abzieht. Da spart ihr dann so richtig. Ist es nicht so: Ihr sucht nach (Schein-)Argumenten um euren Mangel an Anstand und Dankbarkeit irgendwie legitimieren zu können? Der Mangel an gesundem Menschenverstand heutzutage ist frappierend... what goes around comes around
Tobias schrieb: > Wir suchen gerade die richtige Vorgehensweise, weil unsere Meinung nach > wird er so viel Geld nicht mehr von einem Arbeitgeber erhalten (es gibt > kaum ähnliche Bereiche wo er arbeiten kann). Typisch BWLer "Man kann es ja mal versuchen. Nicht für ungut. Das ist nichts Persönliches, das ist nur Business." > Hat jemand einen Tipp, Strategien oder ähnliches? Ja. Ihr hättet schon den ersten Versuch sein Einkommen zu drücken lassen sollen. Schon der Versuch kommt bei niemandem gut an. Nun müsst ihr euch entscheiden. Wollt ihr das Verhältnis kitten oder wollt ihr es mit einer wahnsinnig geschickten Turbo-BWLer-Einkommensdrücker-Strategie endgültig ruinieren? Letzteres nur, damit du dich als Gewinner fühlen kannst? > (über 100k Nur? Die Frage ist ernst gemeint. 100k, 200k, wegen der Peanuts macht ihr einen Aufstand? Versaut euch die Beziehung zu dem Mitarbeiter? Riskiert einen Umsatzverlust in was für einer Höhe? Ein paar 10 Mio? Wie verrottet-zerfressen sind eigentlich BWLer-Hirne? > ist in dem Land fast brutto=netto Das geht euch nichts an. Wichtig ist, ob das was ihr zahlt sich für euch rechnet und der Mitarbeiter weiter motiviert ist. Der Mitarbeiter achtet schon selber darauf, ob und wie es sich für ihn rechnet - was nun genau euer Problem ist. Ihr hättet was ganz einfaches machen können. Nämlich erst einmal alles so lassen wie es war und ein Jahr beobachten. Hätte der Mitarbeiter in dem Jahr seine Leistung nicht gebracht, hättet ihr gute Argumente gehabt am Provisionssystem zu schrauben. So wie ihr es jetzt angefangen habt seit ihr einfach nur dumm.
Vor allem auch die peinlichen Rechtschreibfehler als Führungskraft vermeiden. Und ja, Marktwirtschaft heisst ZoCKeN. Es haben sich aber auch schon viele verZoCKt. Manager, die von S-Klasse auf verrosteten Polo umsteigen mussten und so. La vida loca!
Hoffentlich kündigt er und du bist danach arbeitslos
Tobias schrieb: > Das Problem, für das anlaufen des Geschäftes ist der Mitarbeiter für > einen beachtlichen Teil des Umsatzes verantwortlich. Eigentlich auch für > den Anfang wirklich eine Schlüsselfigur. Andererseits können wir uns > nicht vorstellen das er nochmal einen so gut bezahlten Job findet. Eventuell nicht einen so gut bezahlten. Aber einen wo ihm RESPEKT und ANERKENNUNG für seine Leistung entgegengebracht wird. Redet euch nur ein dass er nicht wieder so nen Job findet. Er wird wieder nen Job finden. Punkt. Und wenn das Verhältnis zerrüttet ist, wie ihr es gerade macht, dann geht er sogar gerne. Die Frage ist eher: Könnt ihr es euch überhaupt leisten ihn zu verlieren? Solche Leute haben gute Kontakte, die nehmen sie mit... Und damit euer Geschäft. Mir wollte auch mal ein Chef das Gehalt drücken. Er meinte die Personalabteilung würde meine zukünftig vorgesehene Tätigkeit (sehr spezialisiert, machen nicht viele) so nicht durchgehen lassen da ich vergleichsweise zuviel verdienen würde. Er müsse sich dann jemand anderen für diese Tätigkeit suchen. Hab ich gesagt: Dann such dir nen anderen, ich machs für das Geld nicht. Ich war bereit zu gehen. Letztendlich wurde die Sache dann nicht mehr angesprochen, ich bekam das geforderte Gehalt. Natürlich wäre es sehr unangenehm gewesen für mich zu gehen, aber sei dir darüber bewusst, dass Menschen nicht alles mit sich machen lassen wollen. Nicht jede Entscheidung ist rein finanziell!
Toni Tester schrieb: > Tipp: Wer sich selbst als Anderen überlegen ansieht - in welcher Form > auch immer -, bei dem ist zumeist das exakte Gegenteil der Fall. Tipp: Als Eunuch nicht vom Pimpern reden. Es macht einen merkbaren Unterschied, ob du nur einen popeligen Frickler hast, für den ein bisschen Code tippern das höchste der Gefühle ist oder ob du einen mitdenkenden Entwickler hast, der selbstständig Unklarheiten beseitigen kann indem er zum Beispiel mit Stakeholdern reden kann, die Architekten fachkundig unterstützen kann und der weiß, dass zum Feature auch Tests + Doku gehören, ohne dass man bei der Person Mikromanagement betreiben muss.
Tobias schrieb: > Hat jemand einen Tipp Euch fehlt noch offenkundig jedes business know how. Wenn der Mann den Umsatz und damit den Gewinn bringt, bringt er mehr als er kostet, also zahlt ihr. Wenn ihr der Meinung seid, daß der Vertrieb auch ohne ihn gut wird, dann entlasst ihn, und teilt das Geld, was er die Firma mehr kostete als sein Nachfolger unter den anderen Mitarbeitern auf, denn die sind auch daran beteiligt, das Produkt zu machen, das ihr verkauft und aus dem ihr eure Gewinne schöpft. Ich weiss, Vertriebler überschätzen meist ihren Anteil, glauben alles was sie verkaufen würden die Firma nur verkaufen weil sie es vertreiben, und das Produkt selbst und die Arbeitsleistung es zu entwickeln und herzustellen wäre nichts wert weil es ohne sie ja nicht verkauft werden würde, aber wenn man dagegen an will muss man als Hersteller auch eines haben: Einen anderen Vertriebsweg, der funktioniert.
Tobias schrieb: > wird er so viel Geld nicht mehr von einem Arbeitgeber erhalten Und ihr werdet ohne ihn auch nie wieder so viel Umsatz machen. Also schmeißt ihn raus und ihr habt beide verloren.
Tobias schrieb: > Wir suchen gerade die richtige Vorgehensweise, weil unsere Meinung nach > wird er so viel Geld nicht mehr von einem Arbeitgeber erhalten (es gibt > kaum ähnliche Bereiche wo er arbeiten kann). Das ist eine überaus verachtenswerte BWL-Denkweise. Frech genug, dass ihr ihm grundlos 10% weniger angeboten habt. Die Giftbüchse habt ihr damit schon geöffnet. Jetzt könnt ihr euch nur noch um Schadensbegrenzung bemühen!
> Autor: Kastanie (Gast) > Datum: 21.02.2019 11:24 > Jetzt könnt ihr euch nur noch um Schadensbegrenzung bemühen! Sehe ich auch so.
Schickt ihn doch einen Auszubildenden Nachfolger vorbei..
Die BWLer-Denke laesst sich schon am Beitragstitel ablesen. Bisher war die Bezahlung OK, jetzt auf einmal ueberzogen -- soso. wendelsberg
Tobias schrieb: > Wir suchen gerade die richtige Vorgehensweise, weil unsere Meinung nach > wird er so viel Geld nicht mehr von einem Arbeitgeber erhalten Es ist völlig egal, wenn ihr so denkt wie ihr denkt fahrt ihr den Laden sowieso gegen die Wand. > (es gibt kaum ähnliche Bereiche wo er arbeiten kann). QUED, ein guter Vertriebler ist in 2 Tagen wo anders. Ob der nun Zahnpasta oder Teilchenbeschleuniger verkauft. Der wird vermutlich schon sondieren während ihr auf eurem Trip der heiligen Einfalt seid. Das er euch ein noch teureres Modell als VB anbietet zeigt doch was er drauf hat. Wie viel ist 500 k (Umsatz) - 100 k (Aufwendungen zur Umsatzgenerierung)? Ist schon diese simple Frage hinter dem Horizont?
Auch schon gesehen .. Aussendienstmitarbeiter mit extrem knappem Lohn. Die Benutzung des Autos auf eigene Rechnung. Die haben das Fixum bezogen und nicht geliefert. Keinen einzigen Verkauf, keinen Kundenkontakt. Kamen einmal im Monat vorbei, oder haben sich per Skype gemeldet, haben erzaehlt von den empfindlichen Fuehlern die sie im Markt haetten.. der Markt sei nicht nur schwierig, sondern zur Zeit grad tot. Dabei war schon klar was los war.
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Habt ihr gut gemacht, der Mitarbeiter ist bald weg und das ist gut so für ihn. Was fürn Saftladen.
Tobias schrieb: > Unser Angebot lag etwa 10% unterhalb seines bisherigen Gehalts, worauf > sein Gegenangebot entweder alles so belassen oder bei der neuen > Provisionsstruktur (die wir einführen) sogar noch höher wäre. Du bist sicher BWLer? Selbst nur darum bedacht wie andere die ihr Geld wert sind abzuzocken. Er macht es genau richtig. Er kennt seinen wert und fordert ihn ein oder "lasst es". Zudem merkt man dass du ihm den Schimmel auf dem Brot nicht gönnst. Bist du Rassist?
HyperMario schrieb: > Wie viel ist 500 k (Umsatz) - 100 k (Aufwendungen zur > Umsatzgenerierung)? Na ja, wenn das Produkt in der Herstellung 450k kostet: Ein Minusgeschäft wegen zu hoher Verkaufsprovision.
>Der Mitarbeiter ist im Vertrieb tätig (Ausland, Ortsansässig, >Schwellenland) und war am Umsatz beteiligt. Sein Verdienst war dadurch >wirklich sehr hoch (über 100k - ist in dem Land fast brutto=netto da er >als "selbständiger Agent" für uns tätig ist). Das ist alles andere als sehr hoch und der wird nicht den Hauch eines Problemes haben, einen ähnlich bezahlten Job zu finden. Ich glaube, ihr habt völlig falsche Vorstellungen, was gute Vertriebler in dem Bereich bekommen. Noch dazu, wenn die im Ausland agieren, permanent unterwegs sind und dann auch noch Leistung bringen. Gruß Axel
Zocker_54 schrieb: > Kenne Selbstständige die haben seit 35 Jahren keine Steuern mehr > bezahlt. Na gut, möglich ist es. Aber halt nicht legal :-)
Es kommt tatsächlich vor, daß z.B. eine Nachfolgefirma einer insolventen Vorgängerfirma das Geschäft nicht unter den gleichen Bedingungen fortführen will oder kann. Aber im Endeffekt ist die Sache einfach: Entweder ihr einigt euch, oder nicht. Mit allen Konsequenzen. Oliver
> Autor: Mark B. (markbrandis) > Datum: 21.02.2019 13:26 > Na gut, möglich ist es. Aber halt nicht legal :-) Ganz legal, nichts verbotenes. Es werden nur alle Schlupflöcher genutzt. Bestes Beispiel : Facebook ! Oder zahlen die in Deutschland Steuern ?
Noch was: Ihr habe einen excellenten Vetriebler für gut 100k. Wenn der geht, bekommt ihr vielleicht einen Vertriebler, der dann 80k / Jahr kostet, von dem ihr aber nicht wisst, ob der einen einzigen Auftrag holt. So ein Risiko, um vielleicht 20k im Jahr zu sparen ? Gruß Axel
Zocker_54 schrieb: > Oder zahlen die in Deutschland Steuern ? Wozu auch ? Zahlt VW in Belgien Steuern auf den Gewinn ? (nicht die Mehrwertsteuer, die zahlt der Händler). Es ist üblich, dass Firmen dort Steuern zahlen, wo ihr Firmensitz ist, und nicht dort, wo das Produkt benutzt wird. Damit fährt die Exportnation Deutschland sehr gut. Aber die Gier, z.B. von dir als Deutscher der sich um Einnahmen für seinen Staat betrogen fühlt, ist selten ein guter Berater. Und bei Facebook zahlt der Benutzer nichtmal was dafür, sondern die Werbetreibenden die wieder ganzwoandersher kommen.
Bologna Consultant schrieb: > die von S-Klasse auf verrosteten > Polo umsteigen mussten und so. Nun ja, "der Teufel fährt Polo" las ich vor ein paar Tagen auf dem Heck so eines VW-Modells.;-b Michael B. schrieb: > Einen anderen Vertriebsweg, der funktioniert. Vor allem keine One-Man-Show. Da fehlt es an Reserven. Name H. schrieb: > Schickt ihn doch einen Auszubildenden Nachfolger vorbei.. Wenn das plötzlich passiert, riecht der den Braten doch. Dazu braucht man aber auch Talent und ein passender schulischer Abschluß reicht da bei weitem nicht. wendelsberg schrieb: > Bisher war die Bezahlung OK, jetzt auf einmal ueberzogen -- soso. Neid, Missgunst sind nun mal starke Gefühle und wenn man sich da nicht beherrschen kann, ist bald Schicht im Schacht. Ich habe auch schon als Projektmanager gearbeitet und als man mich los werden wollte, konnte die Firma die Projekte trotz guter Dokumentation begraben. Das Geld haben dann Andere verdient.
Ich habe das Problem nicht ganz korrekt beschrieben. Die Vorgängerfirma musste eben wegen zu hoher Ausgaben schließen. Der aktuelle Mitarbeiter/Agent hollt kaum Aufträge sondern kennt die Altkunden einfach, die meisten neuen (bzw alle) Aufträge hollen wir selbst, nur geht es einfach über seinen Tisch, ohne Mehrwert (dafür gibt es ein seperates Festgehalt für die 5min Abwicklung - aber früher ebenfalls Prozente). Das einzige Problem sind einfach seine persönlichen Beziehungen zu den Kunden -> nur Altkunden. Wir sehen nicht ein wieso wir weiterhin für unsere Neukunden an ihn Provison zahlen sollen. Obwohl er nichts macht. Es ist auch sehr schwer abzuschätzen wie viel Umsatz tatsächlich an ihm hängen, die meisten Aufträge entstehen sowieso auf der Messe. Er (bzw viele frühere) Mitarbeiter haben sich einfach gut eingelebt und die Vorgängerfirma einfach gehaltstechnisch in den Abgrund geritten.
Aha. Dann erfuellt er also die Eigenschaften der Schublade "Pfeife" und muss sowieso raus. Also nicht nachverhandeln, sondern raus.
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Bearbeitet durch User
Ja auf lange Sicht sowieso. Wir sind aber durch zulieferer Verträge auf einen bestimmten Umsatz angewiesen und können nicht riskieren diesen zu veringern. Es hat alles mit allem zutun. Gerne Antworten zur Hauptfrage!
Ich habe in meiner 35 jährigen beruflichen Laufbahn einige Firmen gesehen die Konkurs gingen. Da war keine einzige dabei die Konkurs machte weil die Leute zu viel verdienten. Die waren alle von BWL-ern an die Wand gefahren worden ! Was hat das mit dem ursprünglichen Thema zu tun ?
Zocker_54 schrieb: > Die waren alle von BWL-ern an die Wand gefahren worden ! Wenn ich mir die Rechtschreibung des TO so ansehe und seine Nachbesserung zu dem Threadthema, ist der Untergang der Firma schon beschlossene Sache. Da wird nur ein Sündenbock gesucht. Altkunden bestellen sicher nicht wegen dem angenehmen Kontakt, sondern weil die Leistung/das Produkt dort gebraucht wird. Die Kunden sind doch der Firma bekannt. Bei der Neukundenakquise kann man ja personell breiter streuen, so das das Problem nicht persönlich wird. Dann werden Urlaub, Krankheit oder Kündigung kein Problem.
Tobias schrieb: > Wir suchen gerade die richtige Vorgehensweise, weil unsere Meinung nach > wird er so viel Geld nicht mehr von einem Arbeitgeber erhalten (es gibt > kaum ähnliche Bereiche wo er arbeiten kann). > > Hat jemand einen Tipp, Strategien oder ähnliches? Wenn er sein Geld vernünftig angelegt hat, ist er auf eure Peanuts schon lange nicht mehr angewiesen. Eure Erpressungsstrategie wird daher nur funktionieren, falls er sein Geld so wie die IGMler hier im Forum für sinnlosen Konsum verschleudert hat.
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Bearbeitet durch User
> Autor: F. B. (finanzberater) > Datum: 22.02.2019 13:36 Endlich ein Lebenszeichen von dir, dachte schon du wärst eingelocht worden. Oder in eine Geschlossene eingewiesen worden !
Ist doch ganz einfach. Ist Euch der Mitarbeiter das Geld wert, dann gebt es ihm. Ist er Euch das Geld nicht wert, dann lasst ihn ziehen. Gruß
F. B. schrieb: > Eure Erpressungsstrategie wird daher nur funktionieren, falls er sein > Geld so wie die IGMler hier im Forum für sinnlosen Konsum verschleudert > hat. Woher kommt nur dein Groll auf Angestellte, die nach IG Metalltarif bezahlt werden? Ist es einfach nur Neid? Warum stellst du eine Kausalität zwischen diesem Angestelltenverhältnis und "sinnlosem Konsum" her? Ob ein Kauf sinnvoll ist oder nicht, ist doch eh höchst subjektiv. Ein Gutverdiener kann im Übrigen auch bescheiden Leben.
> > F. B. schrieb: > > Eure Erpressungsstrategie wird daher nur funktionieren, falls er sein > > Geld so wie die IGMler hier im Forum für sinnlosen Konsum verschleudert > > hat. > Woher kommt nur dein Groll auf Angestellte, die nach IG Metalltarif > bezahlt werden? Weil er sich auf dem Niveau von Hartz-IV bewegt. > Ist es einfach nur Neid? Natürlich ! > Warum stellst du eine Kausalität zwischen diesem Angestelltenverhältnis > und "sinnlosem Konsum" her? Weil er sich als permanent Hartzer nicht leisten kann. Nicht mal frisches Obst. > Ob ein Kauf sinnvoll ist oder nicht, ist doch eh höchst subjektiv. Wenn man sich es leisten kann ist es eher egal. > Ein Gutverdiener kann im Übrigen auch bescheiden Leben. Sehe ich auch so. Muss kein Maserati sein, ein Porsche tut es auch.
MaWin schrieb: > Es ist üblich, dass Firmen dort Steuern zahlen, wo ihr Firmensitz ist, > und nicht dort, wo das Produkt benutzt wird. Dort zahlen diese Firmen aber auch keine Steuern...siehe Amazon, FB oder Google
funky schrieb: > MaWin schrieb: >> Es ist üblich, dass Firmen dort Steuern zahlen, wo ihr Firmensitz ist, >> und nicht dort, wo das Produkt benutzt wird. > > Dort zahlen diese Firmen aber auch keine Steuern...siehe Amazon, FB oder > Google Willst Du damit sagen daß Amazon, FB und Google keine Steuern zahlen?
http://www.manager-magazin.de/digitales/it/amazon-zahlt-keine-bundessteuern-in-den-usa-a-1253769.html Dort erwarten (wird hier nicht anders sein) ja noch Vergünstigungen vom Staat bzw den Gemeinden, um ihr neues Rechenzentrum/Warenverteilzentrum/etc bei Ihnen hochzuziehen, mit der Möhre, ja auch Arbeitsplätze zu schaffen. Das sind dann wie im Fall von Amazon bestenfalls noch Arbeitsplätze, bei denen der Staat die Löhne aufstocken darf, da's zum Überleben nicht reicht.
Tobias schrieb: > Ja auf lange Sicht sowieso. Wir sind aber durch zulieferer Verträge auf > einen bestimmten Umsatz angewiesen und können nicht riskieren diesen zu > veringern. Es hat alles mit allem zutun. Das ist aber nicht das Problem eures Mitarbeiters, sondern das der Administration. Oder hat der Vertriebler die Verträge verhandelt und abgesegnet? Macht euch lieber Gedanken wie ihr herausfindet, ob der Mann sein Geld wert ist. Ist er es, dann solltet ihr froh sein wenn er nicht geht. Wenn nicht, dann eben nicht. Wenn ich an der Stelle eures Vertrieblers wäre, würde ich noch am selben Tag anfangen, mir einen Alternativjob zu suchen. Und da würde ich tatsächlich zunächst mit dem Gehalt runtergehen und mich dort wieder hocharbeiten. Möglicherweise ergibt es sich sogar, daß euer Mitarbeiter euren (dann Ex-)Kunden sogar noch etwas zusätzlich verkaufen kann. Vielleicht liegt euer Bilanzleck auch woanders. Ich kenne genug Firmen die geben jeden Tag ein Heidengeld aus für mangelhafte Organisation, hohen Busfaktor und Sparmaßnahmen. Ich wundere mich zwar daß so eine Frage in einem Technikforum auftaucht (BWLer sind hier ja eher selten vertreten) und bin mir noch nicht sicher ob das ein reinner Trollthread ist, aber die Grundlagen für Betriebswirtschaft sind für die meisten Ings/Techniker nicht schwer zu verstehen. Auf jeden Fall verstehen sie Rechnungen wie "Ich investiere 5k€, damit ich künftig 25k€/a weniger ausgebe" recht gut.
Wühlhase schrieb: > Wenn ich an der Stelle eures Vertrieblers wäre, würde ich noch am selben > Tag anfangen, mir einen Alternativjob zu suchen. Und da würde ich > tatsächlich zunächst mit dem Gehalt runtergehen und mich dort wieder > hocharbeiten. Genau. Den Stress und die Kosten für den Umzug bezahlen, das Risiko eingehen, dass da irgendjemanden deine Nase in der Probezeit nicht gefällt, Frau und Kinder vom Umzug überzeugen und all das für das gleiche Geld was ohnehin die bisherige Firma geboten hat? Sehr klug! Ironie off Wer Kunden mitbringt, kann auch mehr verlangen.
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