Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik LED-Blinder: 8x High-Power-LED mit Vorwiderstand ans Netz


von diskograf (Gast)


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Moin zusammen,

ich möchte mir einen LED-Blinder basteln (langsames Blinken/faden).
Bei wenig Leistung hätte ich gesagt, ganz klar KSQ und LED.

Jetzt ist es aber so: Die Nichia NFDWJ130B-V2 gibt es bei leds.de gerade 
sehr günstig (kaltweiß, sehr effizient, 39V, absolute Maximum Rating 
1800 mA, gepulst 2700 mA für 6,99). Wenn ich die Netzspannung mit einem 
Brückengleichrichter gleichrichte, einen großen Elko dahinterklemme... 
komme ich auf ~325V. Mit 8 LEDs á 39V und 1000 mA in Reihe hätte ich 
einen 14-Ohm-Vorwiderstand, der 14 W verheizt. Finde ich eigentlich gar 
nicht so übel: 95% Effizienz klingen erstmal sehr gut - nebenbei fallen 
die teuren und großen KSQ alle weg.

Das ist halt schon sehr verlockend: Günstig, effizient, prima per PWM 
regelbar (im Gegensatz zu vielen günstigen KSQ) und sehr kompakt 
(Brückengleichrichter, Elko, Widerstand).

Spricht da abgesehen vom Dogma HP-LED ≠ Vorwiderstand was dagegen? 
Spikes/Surges auf dem Netz evtl.?

von Jens M. (schuchkleisser)


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Die Netzverbundenheit der gesamten Anlage z.B.
Mal eben fühlen was der Kühlkörper macht könnte das letzte sein was man 
tut.

Und die Varianz der Netzspannung, die ja mal eben 207-253V sein kann, 
also 290 bis 360V DC.

von Lothar K. (megastatic)


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Hallo diskograf,

als Strobo-Ersatz mag das gehen.
Aber niemals als "Audience-Blinder" in einem Konzert, der imho langsam 
ein- und ausfaden sollte.
Und die Lichtfarbe "kaltweiß" dann noch frontal ins Gesicht würde mich 
dazu veranlassen, die Veranstaltung zu verlassen. Sofort.
Preis und Effizienz hin oder her. Dem Publikum tust du damit keinen 
Gefallen.

just my few thoughts

von Falk B. (falk)


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diskograf schrieb:
> Moin zusammen,
>
> ich möchte mir einen LED-Blinder basteln

Wirklich? Allein der Name läßt nichts Gutes erahnen.

> (langsames Blinken/faden).
> Bei wenig Leistung hätte ich gesagt, ganz klar KSQ und LED.

Auch bei  VIEL!

> Jetzt ist es aber so: Die Nichia NFDWJ130B-V2 gibt es bei leds.de gerade
> sehr günstig (kaltweiß, sehr effizient, 39V, absolute Maximum Rating
> 1800 mA, gepulst 2700 mA für 6,99). Wenn ich die Netzspannung mit einem
> Brückengleichrichter gleichrichte, einen großen Elko dahinterklemme...
> komme ich auf ~325V.

Und auf viel Unsinn

> Mit 8 LEDs á 39V und 1000 mA in Reihe hätte ich
> einen 14-Ohm-Vorwiderstand, der 14 W verheizt.

Jaja, im Pspice.

> Finde ich eigentlich gar
> nicht so übel: 95% Effizienz klingen erstmal sehr gut - nebenbei fallen
> die teuren und großen KSQ alle weg.

> Das ist halt schon sehr verlockend: Günstig, effizient, prima per PWM
> regelbar (im Gegensatz zu vielen günstigen KSQ) und sehr kompakt
> (Brückengleichrichter, Elko, Widerstand).

Das Ganze ist meist DEUTLICH mehr als die Summe seiner Teile.

> Spricht da abgesehen vom Dogma HP-LED ≠ Vorwiderstand was dagegen?
> Spikes/Surges auf dem Netz evtl.?

Nicht nur die. Auch die Schwankungen der Netzspannung. Und die Frage, ob 
du für Basteleien an 230V wirklich fit bist.

Wenn, dann würde ich den Vorwiderstand wenigstens durch eine echte 
Konstantstromquelle ersetzen, denn die kann bei schwankender Spannung 
den Strom wirklich konstant halten, im Gegensatz zu deinem mickrigen 
Widerstand mit seinen nominal 12V Spannungsabfall. Und da sind die 
Toleranzen der LEDs und der Netzspannung noch gar nicht drin. Die 
Verlustleistung der Stromquelle ist gleich gegenüber dem Vorwiderstand. 
die Kosten vollkommen lächerlich (LM350+Widerstand+Kühlkörper)

Und dann solltest du definieren, bis zu welcher Minimal- und 
Maximalspannung vom Netz das Ding korrekt funktionieren soll. In 
Deutschland hat man (noch) den Luxus eines sehr stabilen Netzes und 
damit sehr eng tolerierter Netzspannung, da sieht man selten mehr als 
+/-5V. Ich würde mal von 230V+/-10V ausgehen, das sind ~+/-5%.

Das der ganze Kram berührungssicher aufgebaut sein muß, vor allem der 
Kühlkörper der LEDs, ist dir hoffentlich klar.

Und für eine Steuerung von außen braucht es eine galvanisch getrennte 
Schnittstelle.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Falk B. schrieb:


> Das der ganze Kram berührungssicher aufgebaut sein muß, vor allem der
> Kühlkörper der LEDs, ist dir hoffentlich klar.

Auch die LEDs selber müssen berührungssicher montiert werden,
was oft vergessen wird.

von Jens M. (schuchkleisser)


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Falk B. schrieb:
> Ich würde mal von 230V+/-10V ausgehen, das sind ~+/-5%

So unterscheiden sich die Regionen.
Auf Arbeit habe ich trotz vieler rein Ohmscher Öfen mit unteren 
3stelligen kW Gesamtleistung locker 238V vor Schicht und 232 während.
Zuhause (etwas ländlicher, Kleinstadt) sinds nachts 224V, mittags so 
218.

von Armin D. (waybeach95)


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diskograf schrieb:
> Spricht da abgesehen vom Dogma HP-LED ≠ Vorwiderstand was dagegen?
> Spikes/Surges auf dem Netz evtl.?

moin,
nee, eigentlich spricht nichts dagegen. Wuerd ich auch machen fuer'n 
Anfang.
zum basteln ist ja ok, wieso nicht... Ist halt nicht perfekt.
Wenn es fuer den heimgebrauch ist......
Inwieweit man jetzt fit sein muss fuer 230vac, was auch immer da gemeint 
ist,
schraubts halt zusammen und wirst schon sehen.
Wenn ich mir so die anderen Ratschlaege und Basteleien durchlese wo 
Kondensatoren zu Kaskaden zumsammengeschaltet werden die dann fuer 
irgendwelche Hochspannungsversuche benutzt werden, und man auch hier 
bereitwillig Hilfestellung gibt und keiner irgendwie Bedenken hat was da 
nun passieren kann, ..... einfach unglaublich wie hier dauernt die 
230vac welle geritten wird und man anderen Unfaehigkeit unterstellt 
obwohl man die Person noch nie gesehen hat und in keinster Weise kennt.
Wirst ja sehen und schreiben ob's funzt oder nicht. Wenn es dir 
gefaellt, schoen, wenn nicht, baust es halt wieder ab und macht's was 
neues.
MfG

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