Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wieso fließt bei einphasiger Belastung nur ein Strom über einen Strang primärseitig (Dyn-Schaltung)


von guest678 (Gast)


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Hallo,
mir stellt sich gerade die Frage, warum bei einphasiger Belastung auf 
der Sekundärseite (Sternschaltung; nehmen wir an die Belastung ist 
zwischen 2U und 2N) auf der Primärseite (Dreieck) nur ein Strom über 
einen Strang (1 Wicklung; 1V in dem Fall). Der Strom fließt primärseitig 
nur bei einem Außenleiter rein, über einen Strang (bzw. eine Wicklung) 
(1V) und beim 2. Außenleiter (1U) zurück (lt. Literatur).
Wenn ich Knotengleichungen und Durchflutungssätze aufstelle, komme ich 
soweit, dass am 3. Außenleiter zwar kein Strom fließt, aber die 
Bedingung, dass bei den anderen beiden Spulenwicklungen kein Strom 
fließt finde ich einfach nicht. Was spricht z.B. dagegen, dass sich der 
Strom, der bei 1V hineinfließt, teilweise über die V-Wicklung und 
teilweise über die U- und W- Wicklungen fließt bevor er wieder bei 1U 
hinausfließt?

von Dieter (Gast)


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Wie waere es mit einer Skizze?

Zeigerdiagramm

von Peter D. (peda)


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Einen Drehstromtrafo kannst Du Dir als 3 einzelne Trafos vorstellen. 
Wird nur eine Wicklung belastet, muß auch nur die zugehörige 
Primärwicklung gespeist werden.

von guest678 (Gast)


Angehängte Dateien:

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Peter D. schrieb:
> Einen Drehstromtrafo kannst Du Dir als 3 einzelne Trafos
> vorstellen.
> Wird nur eine Wicklung belastet, muß auch nur die zugehörige
> Primärwicklung gespeist werden.

Leider fällt mir das gerade schwer einzusehen. Wenn nämlich eine Spule 
auf dem einen Schenkel bestromt ist bildet sich ein Fluss aus, der sich 
ja über einen anderen Schenkel (oder sogar über die beiden anderen 
Schenkel) schließen muss und folglich dort auch etwas induziert. Was 
sehe ich hier falsch?

Bild im Anhang, die beiden roten 0 verstehe ich nicht ganz.

von Michael (Gast)


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Verflixt, eine echt gute Frage.

Mathematisch habe ich auch keine Antwort, aber ich denke es ist doch so, 
da ja auf der Primärseite alle drei Phasen angeschlossen sind, der 
(Leerlauf)fluss den Gesetzen der Drehstromtechnik folgt (drei 
Transformatoren auf einem Kern) und somit auf der Sekundärseite 
natürlich auch drei phasenverschobene Spannungen induziert werden.
Da auf der Sekundärseite aber nur eine Wicklung belastet wird, wird auf 
der Primärseite auch nur auf der dazugehörigen Wicklung Strom fließen. 
Du kannst ja keine Energie von einem nicht in Phase liegenden Strang 
übertragen. Es ist ja auch nicht möglich die Primärseite in Stern oder 
Dreieck auszuführen und auf der Sekundärseite nur eine Wicklung zu 
setzen, in der Hoffnung es käme auf dieser einzelnen Sekundärwicklung 
die dreifache Leistung heraus. Einzig die Scotschaltung ist mir da 
geläufig, wo es gelingt aus einem Dreiphasennetz ein Zweiphasen Netzt zu 
realisieren. Aber das geht nur mit zwei "trickreichen" Transformatoren, 
nicht aber mit einem klassischen Drehstromtrafo.

Das hilft jetzt wahrscheinlich nicht wirklich weiter, aber vielleicht 
doch und hilft dir. An einer korrekten Antwort wäre ich sehr 
interessiert.
Gruß
Michael

von Fralla (Gast)


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Die Spannungsquelle primärseitig magnetisiert alle drei Schenkel gleich 
- es fließt der Magnetisierungsstrom. Die Änderung von diesem verursacht 
die Spannung an der Sekundärseite.

Wir eine Wicklung Seknudär belastet fließt ein Strom Sekundärseitig. Nur 
rein rechnerisch fließt ein Fluß (siehe Flußverkettungsgleichungen) 
durch den Sekundärstrom verursacht durch den jeweiligen Schenkel des 
Trafos. Dieser Fluß wird aber vom Primären Strom wieder kompensiert, 
sodass nur der magnetisierungs Fluß (Sapnnungs-Zeitfläche an 
Primärwicklung) überbleibt. Dh jene die Wicklungen die nicht am Schenkel 
mit der belasteten Sekundärwicklung sitzt wird vom gleichen 
Magnetisierungsfluß durchsetzt wie ohne Last.

MFG

von guest678 (Gast)


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Fralla schrieb:
> Die Spannungsquelle primärseitig magnetisiert alle drei Schenkel
> gleich
> - es fließt der Magnetisierungsstrom. Die Änderung von diesem verursacht
> die Spannung an der Sekundärseite.
>
> Wir eine Wicklung Seknudär belastet fließt ein Strom Sekundärseitig. Nur
> rein rechnerisch fließt ein Fluß (siehe Flußverkettungsgleichungen)
> durch den Sekundärstrom verursacht durch den jeweiligen Schenkel des
> Trafos. Dieser Fluß wird aber vom Primären Strom wieder kompensiert,
> sodass nur der magnetisierungs Fluß (Sapnnungs-Zeitfläche an
> Primärwicklung) überbleibt. Dh jene die Wicklungen die nicht am Schenkel
> mit der belasteten Sekundärwicklung sitzt wird vom gleichen
> Magnetisierungsfluß durchsetzt wie ohne Last.
>
> MFG

Danke!

Aber wie kann ich das mathematisch auch rausarbeiten.
Und nach der Erklärung, müsste das bei einem Yy Trafo auch der Fall 
sein, was es aber nicht ist.

von Elektrofan (Gast)


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> Und nach der Erklärung, müsste das bei einem Yy Trafo auch der Fall
> sein, was es aber nicht ist.

Aber sehr wohl bei einem Y0y0-Transformator.
(Ohne angeschlossenen "0" wäre das in diesem Fall wenig sinnreich?)

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