Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik externe Last bei Bedarf ausschalten


von Clemens (Gast)



Lesenswert?

Ich hab an meinem Mikrocontroller (Adafruit Feather ESP32) einen 
3,3V-Pin, der bis zu 500mA liefert, 250mA davon gehen schon an den ESP32 
selbst.

An den Pin hab ich über einen Step-Up-Converter (Pololu U3V12F5) ein 
Gerät angeschlossen, das 5V braucht und 0,3-0,6W hat, das müsste dann 
also 60-120mA entsprechen.

Der Step-Up-Converter hat >80% Effizienz und braucht mind. 2,5V als 
Input.

Das funktioniert soweit gut. Jetzt möchte ich die Last ausschalten 
können, damit sie, wenn ich den Microcontroller schlafen lege nichts 
verbraucht.

Also habe ich mir gedacht, ich schalte einen Transistor dazwischen, den 
ich über ein GPIO, der bis 12mA liefern kann, angesteuert wird.


Nach meiner Recherche wäre ein Mosfet als Anreicherungstyp (n-Channel?) 
das Richtige. Aber irgendwie funktioniert es nicht so richtig.

Kann die Schaltung so funktionieren? Was habe ich vergessen bzw. habe 
ich vielleicht den falschen Transistor?

von Jens M. (schuchkleisser)


Lesenswert?

N-Ch schaltet Masse.
Du brauchst einen P-Ch.

von Patrick (Gast)


Lesenswert?

Das finktioniert nicht, weil du den falschen Mosfet hast. Der braucht am 
Gate mehr Spannung als an Source (Eingang Stepup). Wenn du keinen 
Massebezug zu deinem Controller brauchst, kannst du den Mosfet in den 
GND-Zweig vom Stepup schalten. Zwischen Gate und Source dann noch 100k 
Ohm schalten, dass es auch aus bleibt, wenn der Controller schläft.

von Ach Du grüne Neune (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Clemens schrieb:
> Nach meiner Recherche wäre ein Mosfet als Anreicherungstyp (n-Channel?)
> das Richtige. Aber irgendwie funktioniert es nicht so richtig.

Ein P-MOSFET wäre der richtige Typ gewesen, aber das ist immer so eine 
Sache mit der geringen Spannung. Mit Transistoren geht es auch, wenn der 
Eingang nicht angesteuert wird, benötigt diese Schaltung auch keinen 
Strom.

von Jens M. (schuchkleisser)


Lesenswert?

Die Schaltung ist auch ok, sind halt mehr Teile.
Aber stimmt schon, man braucht einen guten P-FET.

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Clemens schrieb:
> Ich hab an meinem Mikrocontroller (Adafruit Feather ESP32) einen
> 3,3V-Pin, der bis zu 500mA liefert, 250mA davon gehen schon an den ESP32
> selbst.
>
> An den Pin hab ich über einen Step-Up-Converter (Pololu U3V12F5) ein
> Gerät angeschlossen, das 5V braucht und 0,3-0,6W hat, das müsste dann
> also 60-120mA entsprechen.

Ganz schlechte Idee. Der ESP32 Chip benötigt kurzzeitig bereits etwas 
mehr als 500mA. Du darfst diesen Anschluss extern gar nicht belasten.

von Clemens (Gast)


Lesenswert?

Stefanus F. schrieb:
> Ganz schlechte Idee. Der ESP32 Chip benötigt kurzzeitig bereits etwas
> mehr als 500mA. Du darfst diesen Anschluss extern gar nicht belasten.

Also laut Hersteller geht es so, falls ich den Text nicht falsch 
interpretiere (Quelle: 
https://learn.adafruit.com/adafruit-huzzah32-esp32-feather/power-management).

---

Jens M. schrieb:
> Du brauchst einen P-Ch.
Bräuchte ich bei einem P-Mosfet nicht den GPIO auf Spannung, damit er 
durchschaltet? Das würde ja auch nicht funktionieren, denn ich will den 
Mikrocontroller ja schlafen legen.

---

Ich bin vorhin zufällig über einen Step-Up-Converter gestolpert, der 
noch einen Pin hat, an dem man ihn anschalten muss (Pololu 5V Step-Up 
U1V11F5). Das dürfte das Problem auch lösen.

--

Ach Du grüne Neune schrieb:
> Angehängte Dateien:
>             Schaltung_ausschaltbar2.png
Vielen Dank für den Schaltplan! Das werde ich mal nachbauen und dann 
versuchen nachzuvollziehen :)

von HildeK (Gast)


Lesenswert?

Clemens schrieb:
> Bräuchte ich bei einem P-Mosfet nicht den GPIO auf Spannung, damit er
> durchschaltet? Das würde ja auch nicht funktionieren, denn ich will den
> Mikrocontroller ja schlafen legen.

1. ein pMOS als High-Side-Schalter wird mit 0V am Gate eingeschaltet 
(U_GS = -xV) und mit U_GS>=0V (oder nahe 0V) ist er gesperrt.
2. zumindest bei ATMEL ist es so: auch ein schlafender µC kann einen Pin 
dauerhaft auf HIGH oder LOW halten. Ob das bei deinem auch so ist, kann 
man sicher leicht herausfinden.

Einen passenden pMOS wäre z.B. der IRLML2244, der hat bei U_GS=-2.5V 
max. 95mΩ.

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Clemens schrieb:
> Also laut Hersteller geht es so

Ja laut Hersteller. Dem ist allerdings völlig egal, ob es stabil läuft. 
Diese Modulhersteller zitieren beim ESP8266 auch immer wieder falsche 
Angaben zur Stromaufnahme. Und dann kommen solche Notlösungen mit 1000µF 
Kondensatoren, damit es überhaupt halbwegs brauchbar funktioniert.

Ich kann Dir nur empfehlen, die tatsächliche Stromaufnahme mit einem 
Oszilloskop auszumessen, damit die die kurzen Peak siehst. Dann schaust 
du im Datenblatt des Spannungsreglers nach, wie viel der garantiert 
liefern kann.

von analogX (Gast)


Lesenswert?

HildeK schrieb:

> Einen passenden pMOS wäre z.B. der IRLML2244, der hat bei U_GS=-2.5V
> max. 95mΩ.

Wenn die 'externe Last' auch noch Pufferkondensatoren hat, kann man sich 
mit  low-Rdson FETs die Versorgungsspannung verhunzen..

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.