Forum: HF, Funk und Felder Amateurfunk - Fragen eines potentiellen Kandidaten


von Josh W. (joshua_p)


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Hallo,

ich spiele schon länger mit dem Gedanken eine Amateurfunkprüfung 
abzulegen, jedoch sind während meinen Recherchen ein, zwei Fragen 
aufgetreten und ich dachte, dass mir hier jemand vielleicht ein paar 
Antworten geben kann.

Erst mal kurz zu mir: Ich bin zur Zeit Student und bastle schon seit dem 
ich klein bin mit Elektronik und bin schon länger hier im Forum 
angemeldet. Im Moment bin ich in der Ecke 
ESP8266/3D-Druck/Inselsolaranlage und seit neustem CB-Funk aktiv. Ein 
Kollege und ich haben über eine Kleinanzeige ein Konvolut an Stationen, 
PMR und LPD Funkgeräten erhalten. Auf den Bändern im CB ist auch was los 
und es macht Spaß mit anderen über Funk zu reden. Ich hab mir auch schon 
eine eigene Lambda/4 Antenne, mit einem SWR von 1,2, gebaut, die super 
funktioniert. Auch mit einem einfachen SDR Stick hab ich schon ein 
bisschen experimentiert und konnte ein, zwei Sachen hören (145MHz 
Sat-Downlink, Geräte im ISM Band...)

Jetzt überlege ich mir, ob ich eine Prüfung ablegen soll. Dazu habe ich 
aber folgende Fragen:

1. Im CB-Funk entstehen gerne mal ein paar Gespräche, die auch schonmal 
länger gehen. Ist das auf denn typischen DX Bändern (20m, 40m) auch so 
oder wird da nur kurz ein Rapport gewünscht und die QSL Karte fertig 
gemacht und fertig, oder werden da auch längere Gespräche geführt? Und 
zu den Gesprächen: Sind die Themen immer strikt rund um den AFu (wie ich 
meine es in der Definition des Amateurfunks gelesen zu haben) oder 
herrscht auch Abwechslung? Reicht eQSL aus

2. Habe ich große Nachteile, wenn ich dem DARC nicht beitrete, da ich 
die Mitgliedskosten als Student sehr happig finden, außer das ich keinen 
QSL Service habe?

3. Ich habe gelesen, wenn ich über 10 Watt EIRP stationär ausstrahle, 
dass ich eine Selbsterklärung abgeben muss. Wie sieht das aus, wenn ich 
meine Antenne nur bei Bedarf zwischen den Bäumen aufhänge und dann auch 
wieder abbaue?

Ich habe mir mal den Fragenkatalog angeschaut und hab schon manches, 
mithilfe meines Vorwissens, richtig beantworten können.

Könnt ihr mir vielleicht bei den Fragen behilflich sein? Ich hab die 
Frage mal hier einsortiert, erscheint mir sinnvoller als OffTopic.

Ich freue mich auf eure Antworten.

Gruß
Joshua

von Walter T. (nicolas)


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Josh P. schrieb:
> 1. Im CB-Funk entstehen gerne mal ein paar Gespräche, die auch schonmal
> länger gehen. Ist das auf denn typischen DX Bändern (20m, 40m) auch so

Auf DX eher nicht. Da geht es oft darum, möglichst vielen Stationen zu 
ermöglichen, das DX zu arbeiten. Lange Gespräche wären da eine 
Behinderung. Lokal durchaus. Was "lokal" ist, hängt vom Band und der 
Betriebsart ab (z.B. bei Relaisfunkbetrieb, Echolink, 80 m ist die 
Ortsrunde durchaus auch Europaweit).

Josh P. schrieb:
> Sind die Themen immer strikt rund um den AFu (wie ich
> meine es in der Definition des Amateurfunks gelesen zu haben) oder
> herrscht auch Abwechslung? Reicht eQSL aus

Bei beidem hängt das vom Gesprächspartner ab. Wie überall.

Josh P. schrieb:
> 2. Habe ich große Nachteile, wenn ich dem DARC nicht beitrete,

Keine großen. Normalerweise sind DARC-Veranstaltungen auch für 
Nicht-DARC-Mitglieder offen. Deswegen gibt es viele Trittbrettfahrer.

Josh P. schrieb:
> da ich
> die Mitgliedskosten als Student sehr happig finde

Für Schüler, Studenten etc. gibt es ermäßigte Beitragsklassen. 2,60 
€/Monat bis zum 18. Lebensjahr, 4,10 €/Monat danach - also nicht ganz 
eine halbe Pizza. Happig ist anders.

Josh P. schrieb:
> Wie sieht das aus, wenn ich
> meine Antenne nur bei Bedarf zwischen den Bäumen aufhänge und dann auch
> wieder abbaue?

Wenn die Station nach der Nutzung wieder abgebaut wird, also nicht 
ortsfest ist, gilt sie als "portabel" und benötigt keine 
Selbsterklärung. Die Personenschutzgrenzwerte muss man natürlich 
trotzdem einhalten.

Die Selbsterklärung hält sich vom Aufwand aber mittlerweile sehr in 
Grenzen. Es geht nur darum, die Berechnungen, dass man die Grenzwerte 
auch wirklich einhält, in der Schublade zu haben und auf Verlangen 
vorzeigen zu können.

Josh P. schrieb:
> Ich habe mir mal den Fragenkatalog angeschaut und hab schon manches,
> mithilfe meines Vorwissens, richtig beantworten können.

Es gibt sehr gute, preisgünstige Lehrbücher von Eckard Moltrecht. Es 
gibt einen guten Online-Kurs von ihm. Es gibt das Elektronik-Kompendium.

Sollten zwei dieser drei Quellen Deine Fragen nicht schon beantworten, 
wird wohl niemand etwas dagegen haben, wenn Du sie im Forum stellst.

vy 73 de W.T.

von T.roll (Gast)


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Walter T. schrieb:
> Die Selbsterklärung hält sich vom Aufwand aber mittlerweile sehr in
> Grenzen. Es geht nur darum, die Berechnungen, dass man die Grenzwerte
> auch wirklich einhält, in der Schublade zu haben und auf Verlangen
> vorzeigen zu können.

Äh, nicht ganz. Man muss die Berechnungen und eine Skizze/Plan auch an 
die Bundesnetzagentur (die zuständige Außenstell) schicken. Die wollen 
da schon Bescheid wissen.

von Gerd E. (robberknight)


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Josh P. schrieb:
> 1. Im CB-Funk entstehen gerne mal ein paar Gespräche, die auch schonmal
> länger gehen. Ist das auf denn typischen DX Bändern (20m, 40m) auch so
> oder wird da nur kurz ein Rapport gewünscht und die QSL Karte fertig
> gemacht und fertig, oder werden da auch längere Gespräche geführt?

hör doch einfach mal über ein WebSDR rein, z.B. hier:
http://websdr.ewi.utwente.nl:8901/

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Josh.

Josh P. schrieb:

>
> 1. Im CB-Funk entstehen gerne mal ein paar Gespräche, die auch schonmal
> länger gehen. Ist das auf denn typischen DX Bändern (20m, 40m) auch so
> oder wird da nur kurz ein Rapport gewünscht und die QSL Karte fertig
> gemacht und fertig, oder werden da auch längere Gespräche geführt?

Das hängt von der Situation ab. Wenn die Bedingungen stabil sind, und 
wenn Du und Dein Gegenüber eine gemeinsame Sprache gut genug sprecht, 
könnt ihr Euch auch länger unterhalten. so etwas hört man häufiger.

> Und
> zu den Gesprächen: Sind die Themen immer strikt rund um den AFu (wie ich
> meine es in der Definition des Amateurfunks gelesen zu haben)

Auch das hängt an der Situation. Auch wenn die staatliche Regelung 
hierzulande gelockert ist, halten sich viele meistens an diese Regelung, 
weil sie meistens sinnvoll ist. Verboten sind nur rundfunkähnliche 
Darbietungen und alles, was auch sonst verboten wäre.

Bei Gesprächen mit dem ausland sollte man aber vorsichtig sein, weil es 
nicht überall so liberal ist, und das Gegenüber Ärger bekommen könnte.

> oder
> herrscht auch Abwechslung?

Meistens "small talk" wie in jedem "Knigge" beschrieben, zuzüglich 
teilweise sehr nerdiger Fachsimpeleien.

> Reicht eQSL aus

Meistens ja. Du triffst auch viele, die grundsätzlich auf QSL 
verzichten.
Klassische QSL Karten sind meistens nur für spezielle Wettbewerbe 
(Diplome) nötig. Aber vom Hörensagen geht auch da mittlerweile viel per 
eQSL.

>
> 2. Habe ich große Nachteile, wenn ich dem DARC nicht beitrete, da ich
> die Mitgliedskosten als Student sehr happig finden, außer das ich keinen
> QSL Service habe?

Wenn Du den QSL Service nicht brauchst, und auch keine CD-DL und auch 
kein DARC Vereinsleben, dann kannst Du gut darauf verzichten.

>
> 3. Ich habe gelesen, wenn ich über 10 Watt EIRP stationär ausstrahle,
> dass ich eine Selbsterklärung abgeben muss.

Richtig.

> Wie sieht das aus, wenn ich
> meine Antenne nur bei Bedarf zwischen den Bäumen aufhänge und dann auch
> wieder abbaue?

Auch dann.

Allerdings: Aus eigener Erfahrung - Wenn Du wie ich portabel arbeiten 
willst, weil Kurzwellenfunkbetrieb aus einer Siedlung wegen der vielen 
Störquellen aus schlecht entstörten Steckernetzteilen, LED 
Beleuchtungen, Plasmafernsehern und sonstigem Kram nur erschwert möglich 
ist, ist es durchaus im Sinne von Aufwandsminimierung sinnvoll, seine 
Leistung entsprechend gering zu halten. Du hast weniger Akkus zu 
schleppen, die Drähte könnern dünner sein ec.....
Es gibt also genügend andere Gründe, unter 10W EIRP zu bleiben.



>
> Ich habe mir mal den Fragenkatalog angeschaut und hab schon manches,
> mithilfe meines Vorwissens, richtig beantworten können.

Ja. Ich hatte 1980 im Abi Physik Leistung und damit 1980 bei der AFU 
Prüfung kurz vor der Abi Prüfung alle Fragen bis auf eine richtig 
beantwortet. ;O)

>
> Könnt ihr mir vielleicht bei den Fragen behilflich sein? Ich hab die
> Frage mal hier einsortiert, erscheint mir sinnvoller als OffTopic.

Ich hoffe, das war hilfreich.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

: Bearbeitet durch User
von Stephan B. (Gast)


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Ich hab das damit gelernt:

http://www.hamradiotrainer.de/

Das was ich nicht wusste wird hier sehr gut erklärt
Lichtblicke AoderE: http://www.dl9hcg.a36.de/

von Josh W. (joshua_p)


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Hallo, vielen Dank für die großartigen Antworten!



Walter T. schrieb:
> Für Schüler, Studenten etc. gibt es ermäßigte Beitragsklassen. 2,60
> €/Monat bis zum 18. Lebensjahr, 4,10 €/Monat danach - also nicht ganz
> eine halbe Pizza. Happig ist anders.

Ok, das habe ich nicht gesehen, dass es einen Rabatt für Studierende 
gibt, vielen Dank!

Walter T. schrieb:
> Wenn die Station nach der Nutzung wieder abgebaut wird, also nicht
> ortsfest ist, gilt sie als "portabel" und benötigt keine
> Selbsterklärung. Die Personenschutzgrenzwerte muss man natürlich
> trotzdem einhalten.

Ok, das hört sich schonmal gut an, dass ich die Feldstärke berechnen 
muss und daraufhin einen Sicherheitsradius einrichten muss war mir schon 
bewusst, nur die Definition "portabel/stationär! hat mir Probleme 
bereitet.

Bernd W. schrieb:
> Allerdings: Aus eigener Erfahrung - Wenn Du wie ich portabel arbeiten
> willst, weil Kurzwellenfunkbetrieb aus einer Siedlung wegen der vielen
> Störquellen aus schlecht entstörten Steckernetzteilen, LED
> Beleuchtungen, Plasmafernsehern und sonstigem Kram nur erschwert möglich
> ist, ist es durchaus im Sinne von Aufwandsminimierung sinnvoll, seine
> Leistung entsprechend gering zu halten. Du hast weniger Akkus zu
> schleppen, die Drähte könnern dünner sein ec.....
> Es gibt also genügend andere Gründe, unter 10W EIRP zu bleiben.

Das Problem "Powerline" kenne ich nur allzu gut, das Ding hat mal neben 
dem CB Transceiver gewerkelt, da war kein Funken mehr möglich.
Wie weit kommt man denn so mit 10 Watt, wenn man Glück mit dem Wetter 
hat und auf einer leichten Anhöhe steht? 100-150km?

Gerd E. schrieb:
> hör doch einfach mal über ein WebSDR rein, z.B. hier:
> http://websdr.ewi.utwente.nl:8901/

Super, da war ich schonmal drauf unterwegs, eben war auf 20m gar nichts 
los aber auf 40m haben sich einige getummelt.

Bernd W. schrieb:
> Das hängt von der Situation ab. Wenn die Bedingungen stabil sind, und
> wenn Du und Dein Gegenüber eine gemeinsame Sprache gut genug sprecht,
> könnt ihr Euch auch länger unterhalten. so etwas hört man häufiger.

Ich nehme mal an, dass Englisch die bevorzugte Sprache ist? Das sollte 
kein Problem sein

Bernd W. schrieb:
> Auch das hängt an der Situation. Auch wenn die staatliche Regelung
> hierzulande gelockert ist, halten sich viele meistens an diese Regelung,
> weil sie meistens sinnvoll ist. Verboten sind nur rundfunkähnliche
> Darbietungen und alles, was auch sonst verboten wäre.
>
> Bei Gesprächen mit dem ausland sollte man aber vorsichtig sein, weil es
> nicht überall so liberal ist, und das Gegenüber Ärger bekommen könnte.

Das ist sehr gut zu wissen. Ich würde nämlich gerne mehr machen als 
meine Werte durchgeben und 73, sondern auch mit dem Gegenüber ein 
bisschen plauschen

Bernd W. schrieb:
> Ich hoffe, das war hilfreich.

Ja, das war sehr hilfreich, danke!

Stephan B. schrieb:
> Ich hab das damit gelernt:
>
> http://www.hamradiotrainer.de/
>
> Das was ich nicht wusste wird hier sehr gut erklärt
> Lichtblicke AoderE: http://www.dl9hcg.a36.de/

Das sieht gut aus, ich habe mir mal den Trainer und die Lichtblicke 
runtergeladen!


Nochmals vielen Dank für die Antworten!

Gruß
Joshua

von Dumdi D. (dumdidum)


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Bernd W. schrieb:
> Ich hatte 1980 im Abi Physik Leistung und damit 1980 bei der AFU Prüfung
> kurz vor der Abi Prüfung alle Fragen bis auf eine richtig beantwortet.
> ;O)

Vermutlich hast Du die bestanden weil Du Dich trotzdem hingesetzt und 
gelernt hast. Die Physikfragen sind ja nicht alles.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Dumdi D.

Dumdi D. schrieb:

> Bernd W. schrieb:
>> Ich hatte 1980 im Abi Physik Leistung und damit 1980 bei der AFU Prüfung
>> kurz vor der Abi Prüfung alle Fragen bis auf eine richtig beantwortet.
>> ;O)
>
> Vermutlich hast Du die bestanden weil Du Dich trotzdem hingesetzt und
> gelernt hast. Die Physikfragen sind ja nicht alles.

Ok, das galt so für den Technik Teil. Den habe ich mir angesehen, um zu 
wissen worum es ging, und kurz über ein paar Sachen nachgedacht.

Auch vieles aus der Betriebstechnik ist eigentlich aus technischer Sicht 
gut zu erklären und zu behalten. Ok, Landeskenner und Abkürzungen musste 
ich natürlich auch auswendig lernen.

Das Buchstabier Alphabet konnte ich allerdings seit meinem 14 Lebensjahr 
auswendig. Damals bekam ich ein Paar 1 Kanal CB Handfunkgeräte 
geschenkt, und da war das vorne auf dem Gehäuse aufgedruckt.....

Auch Gesetzteskunde musst ich extra lernen.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Josh.

Josh P. schrieb:

>> Allerdings: Aus eigener Erfahrung - Wenn Du wie ich portabel arbeiten
>> willst, weil Kurzwellenfunkbetrieb aus einer Siedlung wegen der vielen
>> Störquellen aus schlecht entstörten Steckernetzteilen, LED
>> Beleuchtungen, Plasmafernsehern und sonstigem Kram nur erschwert möglich
>> ist, ist es durchaus im Sinne von Aufwandsminimierung sinnvoll, seine
>> Leistung entsprechend gering zu halten. Du hast weniger Akkus zu
>> schleppen, die Drähte könnern dünner sein ec.....
>> Es gibt also genügend andere Gründe, unter 10W EIRP zu bleiben.
>
> Das Problem "Powerline" kenne ich nur allzu gut, das Ding hat mal neben
> dem CB Transceiver gewerkelt, da war kein Funken mehr möglich.
> Wie weit kommt man denn so mit 10 Watt, wenn man Glück mit dem Wetter
> hat und auf einer leichten Anhöhe steht? 100-150km?

Auf Kurzwelle halt je nach Bedingungen. Und wenn die gut sind, weltweit.

Auf 40m bzw. 30m ist tagsüber Deutschland bzw. Europa gut möglich. 
Nachts dehnt sich die tote Zone oft auf ca. 1000km aus. Dafür geht dann 
meist 80m besser.

Die Funkverbindungen auf Kurzwelle erfolgen jenseits von ca. 100km an 
reflektierenden Schichten in der Ionosphäre die die Funksignale um die 
Erdkrümmung herum und somit hinter den
Horizont spiegeln.
http://de.wikipedia.org/wiki/Ionosph%C3%A4re

Leider schwanken die Eigenschaften dieser Schichten stark mit der
Tageszeit, der Jahreszeit und dem Sonnenfleckenzyklus sowie aktuellen 
Sonnenaktivitäten, vergleichbar dem sonstigen Wetter auch. 
http://de.wikipedia.org/wiki/Funkwetter
Auch wenn zwischen dem "normalen" Wetter und dem Funkwetter selber kaum 
ein
direkter Zusammenhang besteht. Du bist in dieser Hinsicht mit den
Funkverbindungen genauso abhängig vom Funkwetter, wie ein Segelschiff
vom "normalen" Wetter.
Es geht manchmal gut, aber manchmal ist aber auch Flaute oder gar Sturm, 
und wenn der Wind aus der Richtung kommt, in die Du willst, musst du 
dagegen ankreuzen.

Insbesondere muss man seine Frequenzen auch in gewissen Bereichen "frei"
wählen können, weil das ganze auch noch vom betrachteten Frequenzbereich
abhängt.

http://de.wikipedia.org/wiki/MUF
http://de.wikipedia.org/wiki/Lowest_Usable_Frequency

Desweiteren tritt meistens bei Reflexionen über die Ionospähre eine
ringförmige "tote Zone" auf, die schon ausserhalb des Radiohorizontes
der Bodenwelle liegt, aber noch nicht in einer Entfernung, wo schon
wieder die Raumwelle der Ionosphärenreflexion wirksam wird.

Und dann spielt auch das verwendete Übertragungsverfahren eine Rolle. 
Sprache in SSB, Morsetelegraphie oder digitale Verfahren. Je 
schmalbandiger, desdo mehr Leistung auf dieser Frequenzt und um so 
weniger Störungen, weil Du im empfänger schmälere Filter verwenden 
kannst. Aber natürlich auch um so langsamer.
Es gibt noch ein paar Tricks mehr, z.b. das signal zigmal wiederholen 
und im Empfänger digital übereinanderlegen. Dann hebt sich das Signal 
deutlicher aus dem Störnebel heraus, der sich teilweise wegmittelt.

Es gibt unzählige Wenns und Abers. Regeln dafür sind darum als Regel 
darüber, wie man sich am besten auf die aktuelle Situation einstellt, 
aufzuassen ;O)

So gesehen ist Funk eine Auseinandersetzung mit den Naturgewalten bzw. 
Naturgesetzten. Und wenn  Du outdoormäßig Portabelbetrieb machst, sogar 
oft auch mit dem "normalen" Wetter.

https://www.cqgma.org/
http://www.ardf.de/


> Ich nehme mal an, dass Englisch die bevorzugte Sprache ist? Das sollte
> kein Problem sein

Englisch Kenntnisse sind sinnvoll, wenn es etwas mehr als nur ein 
"Rapport" sein soll. Aber für "Kurz QSOs" ist Englisch noch nicht ein 
mals erforderlich, weil die Abkürzungen z.B. in Telegraphie eigentlich 
eine eigene Spezialsprache rund um den Funk sind. Das wesentliche für 
eine Verbindung kannst Du damit mitteilen.

Nachtrag:
Schau auch einmal hier
http://physics.princeton.edu/pulsar/K1JT/index.html
und hier
http://www.wjuergens.homepage.t-online.de/qrss/qrss.html

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

: Bearbeitet durch User
von DH1AKF W. (wolfgang_kiefer) Benutzerseite


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Meine Meinung:
Zu Frage1:
Mir sind Gespräche über technische Probleme, also z.B. Geräte- Bau und 
Konstruktion die liebsten. Und da findet man ziemlich schnell 
Gleichgesinnte.
Man kann sich auch schriftlich austauschen, z.B. im
http://qrpforum.de

Zu Frage 2: Persönlicher Kontakt mit Gleichgesinnten ist durch nichts zu 
ersetzen. Und die trifft man im DARC- Ortsverband oder bei 
überregionalen Veranstaltungen.

Für meinen Ortsverband Greiz betreue ich die folgende Homepage:

http://wkiefer.de/x28

Schau doch mal rein!

: Bearbeitet durch User
von Walter T. (nicolas)


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T.roll schrieb:
> Äh, nicht ganz. Man muss die Berechnungen und eine Skizze/Plan auch an
> die Bundesnetzagentur (die zuständige Außenstell) schicken.

Stimmt, ich habe da etwas verwechselt. Meine letzte Selbsterklärung ist 
ein Weilchen her. Bei der Aussage, dass der Aufwand kaum über das 
herausgeht, was man ohnehin machen muss, um die Einhaltung der 
HSM-Grenzwerte sicherzustellen, bleibe ich aber :-).

von Ham (Gast)


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Zu
1: Hängt meiner Erfahrung weniger von Band ab sondern von den Call 
(Land) der Station ab.
Mittwochs Vormittag kannst du auf 20m Stundenlang mit der italienischen 
Station reden (wenn die Interesse hat) und keinen wird es stören.
Samstags Nachmittag aber mit der Station in Monaco ungestört zu "labern" 
wird schwer werden.

2: Nur wenn du Interesse an QSL hast und/oder einen OV hast der was 
leistet und bieten kann (Clubstation, Altersdurschnitt unter 70, echte 
Experten die ihr Wissen nicht für sich behalten usw.) ich würde dir 
empfehlen dich unbedingt vorher über diesen Punkt zu informieren...

3: Nicht wird so heiß gegessen wie es gekocht wird... Wenn du es nicht 
übertreibst (750W + 10dB "Reserve" wegen "Kabelverlusten...) klappt das 
schon so wie du es dir vorstellst - wohl nicht 100% Vorschriftsmäßig - 
aber...
du wartest ja sicherlich auch  - nicht ;-) mitten in der Nacht bei Null 
Autoverkehr wenn die Fußgängerampel rot zeigt.
Andererseits: So schlimm ist die Selbsterklärung nicht, wenn die 
berechneten Werte zu hoch sind hilft sehr oft echtes Messen.
Wenn du nicht vom Balkon mitten im Wohnblock senden "musst" dann sind, 
vor allem auf den KW Bändern  mindestens 100W an "normalen" Antennen 
auch vom kleinen Garten aus, oder sobald sich die Antenne auf den Dach 
befindet meist auch ganz offiziell möglich.

Ham

von marais (Gast)


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Josh P. schrieb:



> Reicht eQSL aus

Das hängt davon ab, wie ernst Du die Sache mit den QSL-Karten nehmen 
möchtest. Ich fand am Anfang die Papierkarten sehr schön und spannend 
(und bin deswegen auch sofort in den Club eingetreten); inzwischen denke 
ich, dass direkt verschickte Karten von wirklich aussergewöhnlichen 
Verbindungen ausreichen. Der zweite Grund für QSLs sind Diplome, und das 
geht inzwischen sehr gut und zeitgemäss elektronisch - allerdings nicht 
mit eQSL, sondern mit LOTW (logbook of the world). Kostenlos, sicher, 
schnell.


> Ich habe mir mal den Fragenkatalog angeschaut und hab schon manches,
> mithilfe meines Vorwissens, richtig beantworten können.

Das war auch meine Erfahrung. Mit Deiner Ausbildung ist der technische 
Kram nicht schwer oder zumindest leicht zugänglich. Am schwierigsten 
fand ich letztlich die Sachen, die man auswendig lernen muss. Die 
Bandgrenzen des 12m Bandes weiss ich immer noch nicht auswendig, selbst 
nach knapp 10 Jahren Lizenz. Bei den Landeskennern bin ich mit Mut zur 
Lücke durchgekommen, in der Hoffnung, dass da nur Fragen zu 
Nachbarländern kommen. Das war dann auch so.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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T.roll schrieb:

> Äh, nicht ganz. Man muss die Berechnungen und eine Skizze/Plan auch an
> die Bundesnetzagentur (die zuständige Außenstell) schicken. Die wollen
> da schon Bescheid wissen.

Skizze ja, Berechnung nein.

Die Skizze muss den „kontrollierbaren Bereich“ sowie den 
Sicherheitsabstand der Antennen maßstäblich darstellen. Sie dient also 
dem Beamten in erster Linie dazu, kurz einen Blick drauf zu werfen und 
zu sehen, dass alles eingehalten wird. Danach verschwindet das Ding in 
der Schublade, bis jemand danach fragt. Auch die meisten Angaben zu den 
Details der Station sind mittlerweile freiwillig.

„Zuständige Außenstelle“ ist auch nicht mehr, wird alles nur noch 
zentral gemacht. Allerdings kann man sie natürlich bei irgendeiner 
Außenstelle in den Briefkasten werfen, falls einem gerade eine auf dem 
Weg liegt, und sie leiten das dann intern passend weiter.

An den TE: Messungen ergeben in aller Regel bei den 
Personenschutz-Grenzwerten sehr viel günstigere Werte als Rechnungen. 
Wir hatten beispielsweise eine Konstellation, bei der wir für 750 W auf 
145 MHz unter Beachtung einer typischen Winkeldämpfung der verwendeten 
Antenne (der am meisten gefährdete öffentlich zugängliche Punkt liegt 
ca. 30 ° unterhalb der möglichen Hauptstrahlrichtung der Antenne) den 
erforderlichen Schutzabstand (es sind reichlich 10 m Platz von Antenne 
bis dorthin, zulässige Feldstärke 27 V/m) gerade so hätten eingehalten. 
Gut genug für die Selbsterklärung, man konnte ruhigen Gewissens 
erklären, dass alles eingehalten wird … Später mit einer Messung 
verifiziert: es kommen gerade mal unter ungünstigsten Umständen 4 V/m da 
an.

Auf Kurzwelle hat man für übliche 08/15-100-Watt-Stationen sowieso das 
Problem, dass der Sicherheitsabstand immer innerhalb des Nahfelds liegt, 
wo man nicht sinnvoll rechnen kann. Man kann simulieren, aber eine 
Simulation ist immer nur so gut wie die verwendeten Modelle. Bei 
Messungen habe ich mit nicht richtenden Antennen (also keine Yagi oder 
gerichtete Quad oder sowas) bisher noch nie mehr als 2 m Abstand in 
irgendeiner Richtung benötigt, oft ist es gerade mal 1 m.

: Bearbeitet durch Moderator
von Christian (Gast)


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Ich habe damals mit https://www.afup.a36.de/pruefungen/pruefungen.html

trainiert. Habe das 2 Monate lang jeden Abend einen Teil durchgeklickert 
und dann die Prüfung für die Klasse-A gemacht. Es ist also auch nicht 
schwer wenn man noch nicht so ganz in der Materie steckt.

Mittlerweile bin ich dann eher im Bereich DMR / Brandmeister zu finden. 
Das macht eigentlich auch Spaß ( Auch wenn da der Fokus eher auf 
Software liegt )

von Josh W. (joshua_p)


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Bernd W. schrieb:
> Die Funkverbindungen auf Kurzwelle erfolgen jenseits von ca. 100km an
> reflektierenden Schichten in der Ionosphäre die die Funksignale um die
> Erdkrümmung herum und somit hinter den
> Horizont spiegeln.
> http://de.wikipedia.org/wiki/Ionosph%C3%A4re
>
> Leider schwanken die Eigenschaften dieser Schichten stark mit der
> Tageszeit, der Jahreszeit und dem Sonnenfleckenzyklus sowie aktuellen
> Sonnenaktivitäten, vergleichbar dem sonstigen Wetter auch.
> http://de.wikipedia.org/wiki/Funkwetter
> Auch wenn zwischen dem "normalen" Wetter und dem Funkwetter selber kaum
> ein
> direkter Zusammenhang besteht. Du bist in dieser Hinsicht mit den
> Funkverbindungen genauso abhängig vom Funkwetter, wie ein Segelschiff
> vom "normalen" Wetter.
> Es geht manchmal gut, aber manchmal ist aber auch Flaute oder gar Sturm,
> und wenn der Wind aus der Richtung kommt, in die Du willst, musst du
> dagegen ankreuzen.
>
> Insbesondere muss man seine Frequenzen auch in gewissen Bereichen "frei"
> wählen können, weil das ganze auch noch vom betrachteten Frequenzbereich
> abhängt.
>
> http://de.wikipedia.org/wiki/MUF
> http://de.wikipedia.org/wiki/Lowest_Usable_Frequency
>
> Desweiteren tritt meistens bei Reflexionen über die Ionospähre eine
> ringförmige "tote Zone" auf, die schon ausserhalb des Radiohorizontes
> der Bodenwelle liegt, aber noch nicht in einer Entfernung, wo schon
> wieder die Raumwelle der Ionosphärenreflexion wirksam wird.
>
> Und dann spielt auch das verwendete Übertragungsverfahren eine Rolle.
> Sprache in SSB, Morsetelegraphie oder digitale Verfahren. Je
> schmalbandiger, desdo mehr Leistung auf dieser Frequenzt und um so
> weniger Störungen, weil Du im empfänger schmälere Filter verwenden
> kannst. Aber natürlich auch um so langsamer.
> Es gibt noch ein paar Tricks mehr, z.b. das signal zigmal wiederholen
> und im Empfänger digital übereinanderlegen. Dann hebt sich das Signal
> deutlicher aus dem Störnebel heraus, der sich teilweise wegmittelt.
>
> Es gibt unzählige Wenns und Abers. Regeln dafür sind darum als Regel
> darüber, wie man sich am besten auf die aktuelle Situation einstellt,
> aufzuassen ;O)
>
> So gesehen ist Funk eine Auseinandersetzung mit den Naturgewalten bzw.
> Naturgesetzten. Und wenn  Du outdoormäßig Portabelbetrieb machst, sogar
> oft auch mit dem "normalen" Wetter.
>
> https://www.cqgma.org/
> http://www.ardf.de/

Hallo,
vielen dank für die Aufklärung und die Links, ich werde mich in die 
Materie einlesen. Ich hab auch schon ein paar passende Bücher gefunden

Bernd W. schrieb:
> Leider schwanken die Eigenschaften dieser Schichten stark mit der
> Tageszeit, der Jahreszeit und dem Sonnenfleckenzyklus sowie aktuellen
> Sonnenaktivitäten, vergleichbar dem sonstigen Wetter auch.

Das habe ich auch schon gelsen bzw. auf YouTube gehört, im Moment soll 
es ja gerade eine schlechte Phase sein.

Bernd W. schrieb:
> So gesehen ist Funk eine Auseinandersetzung mit den Naturgewalten bzw.
> Naturgesetzten. Und wenn  Du outdoormäßig Portabelbetrieb machst, sogar
> oft auch mit dem "normalen" Wetter.
>
> https://www.cqgma.org/
> http://www.ardf.de/

Zum Portabelbetrieb und QRP hab ich auch schon was gesehen, SOTA scheint 
sehr interessant zu sein.

DH1AKF W. schrieb:
> Zu Frage 2: Persönlicher Kontakt mit Gleichgesinnten ist durch nichts zu
> ersetzen. Und die trifft man im DARC- Ortsverband oder bei
> überregionalen Veranstaltungen.
>
> Für meinen Ortsverband Greiz betreue ich die folgende Homepage:
>
> http://wkiefer.de/x28
>
> Schau doch mal rein!

Ham schrieb:
> Nur wenn du Interesse an QSL hast und/oder einen OV hast der was
> leistet und bieten kann (Clubstation, Altersdurschnitt unter 70, echte
> Experten die ihr Wissen nicht für sich behalten usw.) ich würde dir
> empfehlen dich unbedingt vorher über diesen Punkt zu informieren...

Ich habe mal geschaut, im Nachbarort gibt es einen OV, ich versuche mal 
nach der Klausurenphase Kontakt aufzunehmen, deren DARC Seite ist auch 
relativ aktuell.

Ham schrieb:
> 3: Nicht wird so heiß gegessen wie es gekocht wird... Wenn du es nicht
> übertreibst (750W + 10dB "Reserve" wegen "Kabelverlusten...) klappt das
> schon so wie du es dir vorstellst - wohl nicht 100% Vorschriftsmäßig -
> aber...
> du wartest ja sicherlich auch  - nicht ;-) mitten in der Nacht bei Null
> Autoverkehr wenn die Fußgängerampel rot zeigt.
> Andererseits: So schlimm ist die Selbsterklärung nicht, wenn die
> berechneten Werte zu hoch sind hilft sehr oft echtes Messen.
> Wenn du nicht vom Balkon mitten im Wohnblock senden "musst" dann sind,
> vor allem auf den KW Bändern  mindestens 100W an "normalen" Antennen
> auch vom kleinen Garten aus, oder sobald sich die Antenne auf den Dach
> befindet meist auch ganz offiziell möglich.

Ich denke, das ich anfangs auch erstmal klein anfangen werde, um mir 
klar zu machen, was ich machen will. Es ist ja auch einen finanzielle 
Frage. Ein HF-Transceiver kostet gebraucht immer noch ein bisschen Geld 
:D

marais schrieb:
> Das hängt davon ab, wie ernst Du die Sache mit den QSL-Karten nehmen
> möchtest. Ich fand am Anfang die Papierkarten sehr schön und spannend
> (und bin deswegen auch sofort in den Club eingetreten); inzwischen denke
> ich, dass direkt verschickte Karten von wirklich aussergewöhnlichen
> Verbindungen ausreichen. Der zweite Grund für QSLs sind Diplome, und das
> geht inzwischen sehr gut und zeitgemäss elektronisch - allerdings nicht
> mit eQSL, sondern mit LOTW (logbook of the world). Kostenlos, sicher,
> schnell.

Super, vielen Dank für die Antwort. Diplome interessieren mich weniger, 
aber vielleicht kommt das ja erst, wenn man knietief drinsteht im Hobby.

Nochmals vielen Dank für euren ausführlichen Antworten! Es freut mich, 
dass sich so viel gemeldet haben, das zeigt doch, dass das Hobby nicht 
am Aussterben ist!
Ich werde mich melden, wenn ich weiß wie es weitergeht und welche 
Prüfung ich machen

Grüße
Joshua

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Josh P. schrieb:
> Diplome interessieren mich weniger, aber vielleicht kommt das ja erst,
> wenn man knietief drinsteht im Hobby.

Ist nicht jedermanns Sache. Ich habe auch nach 40 Jahren Amateurfunk 
noch kein einziges. ;-) Über manch schöne QSL-Karte freue ich mich 
dagegen, wohl wissend, dass es am Ende auch nur ein Berg Papier ist, den 
meine Kinder mal werden wegwerfen müssen …

von Matthias K. (kannichauch)


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Mach es nicht zu kompliziert.
Es gibt online Fragen- und Antwortenkataloge und die Möglichkeit zu 
lernen und die Prüfung zu üben.
Die Anmeldung von Antennenanlagen kann gut mithilfe von Software 
erledigt werden. Nichts was man nicht schaffen könnte. Zeit dafür nehmen 
und das lernen ist natürlich nötig.
Was man ausstrahlen darf, ist begrenzt dadurch, das es absolut 
öffentlich ist  , und im Interesse des Amateurfunks sein sollte.
Was Deine Oma oder Du oder sonstwer für Krankheiten hat, was Du in der 
Kirche gelernt hast(oder nicht) und andere glauben sollen, gewerbliche 
Vorgänge, urheberrechtliches Material, das hat alles nichts auf den 
Bändern zu suchen. Die Liste ist sicher unvollständig.
Versuche zum Amateurfunk und Inhalte zum Amateurfunk, hobbymäßige und 
Allerweltsthemen sollten kein Problem darstellen. Man muss immer sein 
Rufzeichen korrekt angeben. DX-Bänder für DX freihalten.
MfG

von Oliver P. (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> am Ende auch nur ein Berg Papier ist, den
> meine Kinder mal werden wegwerfen müssen …

Eigentlich wie mit allem anderen auch. Was wird den nach dem Tod 
wirklich behalten? Das meiste wird arglos weggeschmissen, eventuell 
sogar wertvolles.

Ob Papier, Schaltung oder Sonstiges, das spielt dann doch kaum eine 
Rolle...

von Rico W. (bitkipper)


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Josh P. schrieb:
> ich spiele schon länger mit dem Gedanken eine Amateurfunkprüfung
> abzulegen,
Sehr gut, verwirkliche den Gedanken!

> Jetzt überlege ich mir, ob ich eine Prüfung ablegen soll.
Auf jeden Fall, mach das! Du wirst es nicht bereuen. Selbst wenn du die 
Lizenz ein paar Jahre oder Jahrzehnte verstauben läßt wirst du später 
froh sein, sie gemacht zu haben. Kostet heute allerdings in DL ein wenig 
"Frequenznutzungsbeitragsgebühr" alle Jahre, aber das ist zu 
verschmerzen.

> Ist das auf denn typischen DX Bändern (20m, 40m) auch so
> oder wird da nur kurz ein Rapport gewünscht und die QSL Karte fertig
> gemacht und fertig, oder werden da auch längere Gespräche geführt?
Man hört schonmal längere Gespräche unter Funkfreunden, auch gerne in 
fremden Sprachen die nicht Englisch sind.

> zu den Gesprächen: Sind die Themen immer strikt rund um den AFu (wie ich
> meine es in der Definition des Amateurfunks gelesen zu haben) oder
> herrscht auch Abwechslung? Reicht eQSL aus
Es geht auch gerne um andere Dinge. Um die Kurzwelle zu beleben führen 
einige Ortsverbände sogar lokale Runden durch. Dabei geht es sicher 
nicht nur um technische oder AFu-Angelegenheiten.

Dieser amerik. Ham hier ist recht aktiv auf Youtube um zu zeigen, was 
mit Amateurfunk so alles geht. Bei ca. 5:20 min hat er sogar einen 
österreichischen Ham an der Angel.
https://www.youtube.com/watch?v=KZrhjfKY-9g
Er hat auch schon die ISS im Log:
https://www.youtube.com/watch?v=MpZqaVwaIYk
Auf seinem Kanal gibts noch mehr davon. Sein Shack könnte man schon als 
'gut ausgestattet' bezeichnen :)
https://www.youtube.com/user/RadioHamGuy/videos

> 2. Habe ich große Nachteile, wenn ich dem DARC nicht beitrete, da ich
> die Mitgliedskosten als Student sehr happig finden, außer das ich keinen
> QSL Service habe?
Daß es Ermäßigungen gibt weißt du ja bereits. Aber es geht ja nicht nur 
um den praktischen Nutzen, selbst auf OV-Ebene, sondern auch um eine 
Unterstützung der sonstigen, z.B. politischen Arbeit des Vereins. Ohne 
den Verein wäre so manche politische Entscheidung des Staates für den 
Amateurfunk schlechter verlaufen. Das wird gerne übersehen. Auch die 
sonstige Organisation der lokalen Gruppen würde sehr viel schlechter 
vernetzbar sein ohne die OVs. Es gab mal im letzten Jahr, glaube ich, 
eine Artikelfolge in der Vereinszeitschrift, die beschrieben hat, unter 
welchen im wahrsten Sinne lebensgefährlichen Umständen der Verein nach 
dem Krieg in der Besatzungszone gegründet worden ist. Das war seinerzeit 
komplett verboten. Heute undenkbar. In heutiger Zeit würde eine solche 
bundesweite Gründung überhaupt nicht mehr möglich sein, weil kein 
Interesse mehr besteht wenn jeder nur darauf schaut was für ihn dabei an 
geldwertem Vorteil rauskommt.
Auch aus diesen Gründen ist eine Unterstützung und Mitgliedschaft im 
DARC allemal sinnvoll.

> Ich habe mir mal den Fragenkatalog angeschaut und hab schon manches,
> mithilfe meines Vorwissens, richtig beantworten können.
Ich habe seinerzeit das Lösungsbuch vom Fragenkatalog durchgearbeitet 
und damit die Anforderungen für die große Lizenz geschafft. Einzig die 
Telegrafie fehlt bis heute, aber mittlerweile darf man mit meiner 
Lizenzklasse auch auf die Kurzwelle. Habe das auch am Anfang des 
Studiums gemacht, Jahre bevor ich Profi im gleichen Techniksegment wurde 
:) Das hat sich übrigens bewährt, da im Studium die zeitliche Belastung 
anstieg und die Lust am zusätzlichen Lernen, vor allem nach dem Studium, 
sehr abnahm :(

Der Amateurfunk ist meiner Meinung nach eines der wenigen Hobbies (oder 
DAS einzige), das sich mit fast allen weiteren Aktivitäten kombinieren 
läßt. Es gibt sogar Funksport-Meisterschaften (Landes-/EM/WM), man kann 
im Urlaub in fernen Ländern funken und das kleine oder große Besteck 
mitnehmen ;) und hat die staatliche Lizenz zu Selbstbau und Verwendung 
der Geräte. Wo gibt es das sonst noch? Das Spielfeld ist enorm groß, 
heutige Technikmöglichkeiten preislich sehr erschwinglich und man findet 
Gleichgesinnte auf der ganzen Welt. Einfach faszinierend!

: Bearbeitet durch User
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