Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Elektro-Tacker Rapid 90EC Reparatur


von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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in diesem Beitrag fragte ich nach einen SMD-Thyristor:
Beitrag "[suche] Thyristor X0202BN"

Ich habe jetzt mal die Schaltung aufgenommen, und den Thyristor 
rausgelötet. Das Ding will immer noch nicht "zünden".

Zur Schaltung: Ein leichtgängiger Mikro-Taster wird bei Einführung von 
zu heftenden Blättern betätigt. Die Gatter-Logik erzeugt einen kurzen 
Impuls, um eine fette Spule (L1) anziehen zu lassen. Diese Spule schiebt 
über eine Hebelmechanik eine Klammer aus dem Magazin und treibt diese 
durch den Papierstapel.

Die verbauten NAND-Gatter sind Schmtt-Trigger aus einem HEF4093. Die 
erzeugten 12V= sind stabil, und liegen an.

Thyristor und Transistor sind laut Multimeter und Komponententester in 
Ordnung.

An "B" liegen im Ruhezustand 5,72V= an.  Da ich das Gatter [4,5,6] in 
Verdacht hatte, habe ich mal den gesamten HEF4093 rausgelötet. es bleibt 
bei 5,72V=. Laut Multimeter sind auch die beiden Z-Dioden in Ordnung (in 
Durchgangsrichtung im Diodentest 0,7V, in Sperrichtung sperren sie). Ich 
habe sie aber noch nicht ausgelötet und separat getestet.

Den Schaltungsteil mit den Z-Dioden, welchen ich als "B" bezeichnet 
habe, verstehe ich nicht.

--> kann mich jemand erleuchten?

: Bearbeitet durch User
von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Hinweis: Die untere Z-Diode habe ich vom Marking her falsch gedeutet. 
Nicht W1, sondern WI. daher ist es nach http://www.s-manuals.com/smd 
eine ZD12. Das passt zur Schaltung.

Ich hab mittlerweile mal das Oszi drangehalten, und nun erklärt sich die 
Schaltung fast "von selbst":

bei positiver Halbwelle sollten durch die obere Z-Diode (in 
Durchflussrichtung) 0,7V abfallen, und durch die untere Diode (ZD12) 
fallen ca. 12V ab. Die negative Halbwelle wird durch die obere Diode in 
Sperr-Richtung auf auf 16V begrenzt, abzüglich 0,7V der unteren Diode.

Hier gibt es also eine Z-Dioden-Brücke, und die Spannung pendelt sich 
auf ca. 12V= (genau sind es laut Multimeter 12,23V=) ein.

Wieso da unsymetrische Dioden verbaut sind (12V bzw. 16V), weiß ich noch 
nicht.

Am Punkt (B) ergibt sich ein Rechteck von -0,7V / +12V. Das Multimeter 
hat daraus den Mittelwert 5,72V= dargestellt. Das Oszi wusste es besser 
;-)

Die Eingangsdiode (direkt beim Transistor) macht daraus +12V=. Die 
liegen auch "glatt" an, vielleicht durch den Kondensator am Taster 
bedingt.

Nun sitze ich hier, und ärgere mich, dass ich den HEF4093 irgendwo "ganz 
sicher" hingelegt habe, und nicht mehr auffinde. Na, da muss ich erst 
mal warten, bis wieder eins bei mir eintrudelt :-(

: Bearbeitet durch User
von Rudi Ratlos (Gast)


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Wegstaben V. schrieb:
> Ein leichtgängiger Mikro-Taster wird bei Einführung von
> zu heftenden Blättern betätigt.

Und der funktioniert in Echtzeit ?

Solltest mal zerlegen und die Kontakte ordentlich abledern, wird dir 
zwar nicht viel helfen, weil drumherum schon einige Teile fehlen, aber 
wenigstens würde Klarheit herrschen.
Über den neu erlangten Sinn: Dieses µTasters in dieser Schaltung.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Rudi Ratlos schrieb:
> Und der funktioniert in Echtzeit ?

ja, sicher. der ist ja nicht das Problem. Der arbeitet in "geschützter 
Umgebung", und ist sicherlich nicht die Ursache des Fehlers. Der Taster 
selbst funktioniert einwandfrei.

Mittlerweile ist auch wieder der 4093 aufgetaucht und eingebaut, ebenso 
der Thyristor. Alle (originalen) Bauteile sind nun wieder verbaut. Die 
Schaltung funktioniert jedoch immer noch nicht.

bei (A) sehe ich auf dem Oszi bei Taster-Betätigung einen Puls, der die 
12V für 200 ms sauber auf 0 runter zieht. An der Basis des Transistors 
wird daraus ein extrem kurzer Nadelimpuls (1 ms?) Das Gate vom Thyristor 
wird zwar "ein wenig" angesteuert, aber das sind nur ca. 2 Volt, die da 
am Kollector des Transistors "ankommen". Zu wenig also, um den Thyristor 
zu zünden.


Irgendwas im Zusammenspiel von Transistor und Thyristor geht nicht so 
wie es sollte. Diese beiden Bauteile waren (ausgebaut überprüft) laut 
Komponententester augenscheinlich in Ordnung.

: Bearbeitet durch User
von hinz (Gast)


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Wegstaben V. schrieb:
> Das Gate vom Thyristor
> wird zwar "ein wenig" angesteuert, aber das sind nur ca. 2 Volt, die da
> am Kollector des Transistors "ankommen". Zu wenig also, um den Thyristor
> zu zünden.

Thyristoren zündet man mit Strom, und deshalb ist T1 auch als 
Stromquelle geschaltet.

von MaWin (Gast)


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Bleibt ja nur T1 oder der C an dessen Basis.

von Rudi Ratlos (Gast)


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Wegstaben V. schrieb:
> Diese beiden Bauteile waren (ausgebaut überprüft) laut
> Komponententester augenscheinlich in Ordnung.

Ich bin kein Elektroniker. Ich kann dir nur aus eigener Erfahrung sagen, 
ich repariere fast jedes Gerät, daß meistens nur 1 kleine lächerliche 
Ursache Auslöser bei den meisten Defekten ist. Ich kann daher diese 
ständige Auslöt- und Herumlöterei und Versteifung auf Schaltpläne nicht 
verstehen. Solche Mikrotaster (als Endschalter) sind die zweithäufigste 
Ursache weggeworfener DVD-Player.

Fehlersuche ist ein rein logischer Denkprozeß.

Du überprüfst zwei auszulötende Bauteile. Was
ist mit den Widerständen, mit den Dioden ?
Und da -Die Spule- viel Strom braucht, mit den Kondensatoren?
und Kann das zufällig auch ein (elektro-)mechanisches Problem sein?


Erfahrungsfrage: Zahlt sich die Weiterverfolgung angesichts der Lidl und 
Aldi-Preise noch lange aus ?

von hinz (Gast)


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Rudi Ratlos schrieb:
> Erfahrungsfrage: Zahlt sich die Weiterverfolgung angesichts der Lidl und
> Aldi-Preise noch lange aus ?

Lies halt nach was ein Rapid 90EC ist, sowas gibts bei Lidl oder Aldi 
nicht.

von Rudi Ratlos (Gast)


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hinz mal glaube .. ? mal Reparatur nachgehen ?

Wegstaben V. schrieb:
> Die Gatter-Logik erzeugt einen kurzen
> Impuls, um eine fette Spule (L1) anziehen zu lassen. Diese Spule schiebt
> über eine Hebelmechanik eine Klammer aus dem Magazin und treibt diese
> durch den Papierstapel.

Formuliere das mal um!

Wie funktioniert das konkret?
zB.
Ein 'Strom' treibt einen starken Elektromagneten (mit seltsamem 
Gestänge) SOLANGE an, bis er
1. eine Klammer in Schußposition befördert
2. den Hammer in Position befördert
3. die Klammer durch den Hammer mit hoher Kraft hinausschießt
4. sich wieder in die Ausgangsposition rückgestellt hat.

Funktioniert das mechanisch?
Funktioniert das elektromechanisch?
Und Wieviel Strom verbraucht das?


Wenn du dieses nicht beantworten kannst, wirf das Gerät weg.
Oszi kannst sicher noch verkaufen.

von Strategical Head of Lunch Planning (Gast)


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> HEF4093 irgendwo "ganz sicher" hingelegt habe

4093 sollte man immer im Haus haben!

von Rudi Ratlos (Gast)


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Sobald
du den genauen Stromverbrauch dieses Vorganges kennst :

legst den Elektromagnet mit Mechanik in Schmuckschatulle, ist einfacher,

und lötest stattdessen dort ein Glüh-Birnchen an-
Tackerschalter für 20 sec betätigen.

Blinkts ?

von hinz (Gast)


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Rudi Ratlos schrieb:
> Blinkts ?

Hast wieder deinen Schreibdurchfall.

von Rudi Ratlos (Gast)


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hinz schrieb:
> Hast wieder deinen Schreibdurchfall.

Mag sein.
Aber du hast einen hartnäckigen Reparaturdurchfall.

Erst BAN ANE essen.
Und dann mit der Schale unter den Achseln einreiben.

Mund schließen.
Gelbe Visionen steigen empor

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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@Rudi Ratlos

es geht hier nicht um die Mechanik, welche klemmt oder so.

Irgendeine Explosionszeichnung von dem Teil habe ich hier auch 
rumfliegen, falls das interesiert.

Die Spule wird halt nicht bestromt. Warum sollte ich das Teil wegwerfen, 
wenn ich die Stromaufnahme nicht kenne? Merkwürdige Idee...

Die Idee mit der Lampe anstelle der Spule ist sicherlich nicht verkehrt, 
könnte man machen.

Elektrisch liegt hier die Spule (ohne Mechanik etc), und ein kleines 
Platinchen auf dem Tisch. Bine bringt den Vorteil, das mir die dicke 
Spule beim Durchschalten nicht die Plomben aus dem Mund zieht, und ich 
seh es  blinken ;-)

: Bearbeitet durch User
von hinz (Gast)


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Rudi Ratlos schrieb:
> Gelbe Visionen steigen empor

Ach so, du hast ein Drogenproblem.

von hinz (Gast)


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Wegstaben V. schrieb:
> Die Idee mit der Lampe anstelle der Spule ist sicherlich nicht verkehrt,
> könnte man machen.

Nicht clever, die bekommt ja nicht mal 20ms Strom.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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naja, ich habe keine Vorstellung davon, wie lange die Spule bestromt 
sein müsste, damit sie ihre Aufgabe ordnungsgemäß wahrnehmen kann.

von hinz (Gast)


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Wegstaben V. schrieb:
> naja, ich habe keine Vorstellung davon, wie lange die Spule bestromt
> sein müsste, damit sie ihre Aufgabe ordnungsgemäß wahrnehmen kann.

Dem Schaltplan nach bekommt der Thyristor in mehreren 
aufeinanderfolgenden positiven Halbwellen einen Zündimpuls.


Miss halt mal die Kondensatoren.

von Stephan (Gast)


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Ich vermute mal das die 12V zusammenbrechen. Schau dir mal die C 
parallel zu den Z-Dioden an.

von Rudi Ratlos (Gast)


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Wegstaben V. schrieb:
> Die Spule wird halt nicht bestromt.

Diese wird von 230V~ durchflossen, oder?
Und durch den Thyristor (hab ich grade auf wikipedia geschaut), der 
selbst mit 12V= geschalten wird, ein- und ausgeschalten? Thyristor ist, 
an den 470k hängend, das Teil neben dem Kondensator ? Ist das richtig?

Hängst du nun, statt eMagnet, eine Glühbirne dran,
leuchtets, flackerts  oder blinkts?

Da das Teil nur 1 einzigen Schuß macht und dann stoppt, weil es leider 
KEIN Tacker, sondern technisch eine KLAMMERMASCHINE ist, mußt halt das 
Licht runterdrehen beim Glühbirnentest..

Wegstaben V. schrieb:
> Elektrisch liegt hier die Spule (ohne Mechanik etc),

Ohne Mechanik wirst wohl die Funktionsfähigkeit des Elektromagneten 
nicht überprüfen können. Die Minimumzeit für 1 Klammervorgang kannst 
-theoretisch- mit der Leuchtzeit der Glühbirne gleichsetzen. Praktisch 
aber nur, wenn die Platine auch funktioniert - und mit korrekter 
Schalt-Zeit .

Daher muß zuerst die Funktion des eMagneten an 230V~ getestet werden.
Dann muß der -eMagnet mitsamt der ganzen Klammer-Mechanik- eingebaut 
werden und der mechanische VORGANG gestestet werden. Also alles ganz 
normal funktionsfähig zusammenbauen, aber den eMagnet nicht an die 
Platine löten sondern extern anschließen. Strom messen .Verbraucher 
anpassen.

->Was du zuerst testest, ist zwar jetzt egal, aber korrekte 
'Klammerfunktion' ist wichtiger denn korrekte 'Schaltzeit' -.


Damit wissen wir : (Fehlerexklusion)
2. Die spulenbefreite Platine funktioniert mit 40W,100W.. Glühbirne 
(Verbraucher) korrekt .
1. Der eMagnet mit Eisenbolzen funktioniert sowohl 'ohne' als auch 
(eingebaut) mitsamt der Mechanik und klammert scheinbar ganz normal .

Wo liegt dann das Problem ?

von Rudi Ratlos (Gast)


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Rudi Ratlos schrieb:
> ->Was du zuerst testest, ist zwar jetzt egal, aber korrekte
> 'Klammerfunktion' ist wichtiger denn korrekte 'Schaltzeit' -.

Weil es reichte ja wohl auch ein kurzer Druck auf irgendeinen Taster
ZACK - fertig .

von Rudi Ratlos (Gast)


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oh hurtig - fertig .

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