Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Fragen zur Elektrolyse


von Bernd Schneider (Gast)


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Hallo liebes Forum,


ich habe hier eine Leitfähigkeitsmesszelle (2-Leitertechnik, konduktiv) 
bei der nach ein paar Monaten an der Masse-Elektrode sichtbar Material 
abgetragen war, es kam vermutlich zur Elektrolyse. Die andere Elektrode 
war in Ordnung, also kein korrosives Wasser. Wenn ich mir die Spannung 
an den Elektroden auf dem Oszi anschaue sehe ich eine 4kHz 
Wechselspannung die zwischen +142mV und -137mV oszilliert. Es ist also 
ein Offset von ca. 5mV vorhanden. Genügt das schon um eine 
elektrochemische Metallkorrosion hervorzurufen oder ist das noch im 
grünen Bereich und ich muss weitersuchen?

von Michael B. (laberkopp)


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Es kommt nicht auf die absoluten Spannungen an, sondern auf den 
zeitlichen Mittelwert des fliessenden Stromes - der muss 0 sein. Bei 51% 
PWM statt 50% PWM wäre es also ok wenn die Spnnungen leicht 
unterschiedlich sind.

Ein Kondenswtor als Trennung trennt Gleichspannung zuverlässig (wenn 
nicht die Messung aus Energiespargründen jeweils nur kurz angeschmissen 
wird und dann wieder abschaltet).

: Bearbeitet durch User
von Bernd Schneider (Gast)


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Das Rechtecksignal ist exakt 50% high und 50% low. Da die anliegende 
Spannung mit +142mV und -137mV leicht verschoben ist kann ich mMn das 
Signal aufteilen in eine perfekt symmetrische Wechselspannung und eine 
Gleichspannung von ca. 2,5mV. Genügt diese kleine Gleichspannungsanteil 
schon für eine Elektrolyse oder gibt es da chemische Grenzen wie 
irgendwelche Molekülbindungskräfte? Der Sensor liegt in normalen 
Leitungswasser also ~700mS.

von Falk B. (falk)


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Bernd Schneider schrieb:
> Das Rechtecksignal ist exakt 50% high und 50% low. Da die anliegende
> Spannung mit +142mV und -137mV leicht verschoben ist kann ich mMn das
> Signal aufteilen in eine perfekt symmetrische Wechselspannung und eine
> Gleichspannung von ca. 2,5mV. Genügt diese kleine Gleichspannungsanteil
> schon für eine Elektrolyse

Nein, Typische Elektrolysespannungen liegen bei einigen hundert mV, 
siehe elektrochemische Spannungsreihe.

von georg (Gast)


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Bernd Schneider schrieb:
> Genügt das schon um eine
> elektrochemische Metallkorrosion hervorzurufen

Nein, eigentlich genügen auch 150 mV nicht. Man sollte aber sicher gehen 
und die Einspeisung mit Kondensator oder Trafo vornehmen, damit 
Gleichstromfreiheit garantiert ist.

Bernd Schneider schrieb:
> an der Masse-Elektrode

Da kann es natürlich alle möglichen Mist-Effekte geben, Spannung/Strom 
für eine Leitfähigkeitszelle sollte potentialfrei sein, es sei denn, das 
gemessene Medium ist es - z.B. in einem Becherglas und ohne sonstige 
Verbindung zur Aussenwelt.

Eine Masseverbindung in einem Wasserbecken ist Nogo.

Georg

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