Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Was entwickelt ihr? Was macht ihr so?


von Fragender (Gast)


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Hallo Gemeinde,

mich und bestimmt auch viele andere interessiert, was ihr so im Detail 
entwickelt. Wie sieht euer Alltag aus?

Ich möchte nicht, dass ihr geheime interna ausplaudert, aber dass man so 
eine ungefähre Einschätzung bekommt, was ihr machen müsst und was ihr 
eigentlich machen wollt. Habt ihr euch so eure Arbeit vorgestellt? Was 
würdet ihr ändern?

################

Ich bin Entwickler in einer kleinen 10 Mann Bude. Manchmal entflechte 
ich Leiterplatten, mal mache ich eine kleine Änderungen an bestehenden 
Leiterplatten. Eagle, kein hochtechnisches Tool.

In der Regel bin ich aber Programmierer. Ich erstelle die Firmware von 
Mikrocontrollern, selten habe ich mal Embedded Linux in der Hand.

Bei uns werden weder HAL noch RTOS verwendet. Desktopanwendung erstelle 
ich nicht, diese macht ein Kollege. Dokumentationen werden rudimentär 
erstellt, diese sind in der Regel nicht so wichtig (Erfahrung), wie es 
häufig dargestelt wird - egal was man so hört oder ließt.

Unsere Kunden sind große Konzerne, aber häufig auch kleine 
mittelständische Unternehmen oder Startups. Wie man es sich vorstellen 
kann "wir haben eine Idee und bräuchten dafür eine Elektronik".

Wir haben wenig Meetings, also kein Scrum. Morgen antreten und los 
gehts, kurze direkte Wege und Absprachen zwischen den Mitarbeitern.

Leider gibt es auch häufig Dinge zu tun, die jenseits des eigentlichen 
Fachgebietes liegen, was bei einem so kleinen Team kein Wunder ist.

################

Wie siehts bei euch aus?

von Jörg R. (solar77)


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Fragender schrieb:
> Wie siehts bei euch aus?

Ausschließlich Geheimprojekte?

Beitrag #5752027 wurde von einem Moderator gelöscht.
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Beitrag #5752045 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5752052 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5752053 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5752056 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Michael K. (Gast)


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Fragender schrieb im Beitrag #5752045:
> Hier laufen wirklich nur Idioten rum.
Also ich habe hier noch keinen laufen sehen.

Fragender schrieb:
> was ihr so im Detail entwickelt.
Du bleibst bei Platitüden und ich soll Firmengeheimnisse ausplaudern?

>Wie sieht euer Alltag aus?
Wie bei Dir.
Mal dies, mal das, mal Eagle, mal was anderes.
Geiler Scheiß, lange Tage, kurze Nächte.

Fragender schrieb:
> Dokumentationen werden rudimentär
> erstellt, diese sind in der Regel nicht so wichtig (Erfahrung), wie es
> häufig dargestelt wird - egal was man so hört oder ließt.
Dann macht Ihr Spielkram.

von Pozzo Vivo (Gast)


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Michael K. schrieb:
> Fragender schrieb:
>> Dokumentationen werden rudimentär
>> erstellt, diese sind in der Regel nicht so wichtig (Erfahrung), wie es
>> häufig dargestelt wird - egal was man so hört oder ließt.
> Dann macht Ihr Spielkram.

+1

Ich hätte das gleiche antworten wollen.

Und wenn man den Text des TE liest, ist das auch so: Sie machen das, was 
die großen abwerfen.

Beitrag #5752072 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5752074 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5752078 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5752093 wurde von einem Moderator gelöscht.
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Beitrag #5752118 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Healthcare (Gast)


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Abbildung klinischer Prozesse in Software im Bereich 
Computertomographie.

von Zocker_54 (Gast)


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> Re: Was entwickelt ihr? Was macht ihr so?

Operative Dynamik !

von Cobald (Gast)


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Bei uns wird immer weniger entwickelt. Schon kleinste Sachen werden 
entweder fertig gekauft oder nach externen Firmen verlagert.
Unsere "Entwicklungsabteilung"  muss nur noch sagen was wir haben 
wollen. Nur versteht unsere neue GF nicht mehr, dass damit man weiß was 
man will, muss man es zuerst selbst ausprobieren...nennt sich Proof of 
Concept.

Unserer Laborraum/Werkstatt wurde zu 80$ aufgelöst und im Büro darf man 
nicht mal einen SMU einschalten, weil es dann anderen stört 
(großraumbüre mit ca. 15 Menschen).

Traurig ist es eigentlich.
Die Firma hat 200+ MA.

von Michael K. (Gast)


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Zocker_54 schrieb:
> Operative Dynamik !

Also überleben im Chaos.
Auch beim KMU ? ;-)

Beitrag #5752149 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Zocker_54 (Gast)


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> Autor: Michael K. (Firma: Knoelke Elektronik) (knoelke)
> Datum: 27.02.2019 17:55

> Also überleben im Chaos.
> Auch beim KMU ? ;-)

Das sind die schlimmsten !

von Michael K. (Gast)


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Zocker_54 schrieb:
> Das sind die schlimmsten !

Ansichtssache.
Ich finds ganz geil.

von Christian M. (Gast)


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Ja genau, je kleiner die Bude umso mehr kann man basteln und murksen, da 
ist man viel freier und kreativer als in diesen riesen Konzernen, wo 
alles nach Schema X und Dienstweg abläuft!

Gruss Chregu

von Baldrian D. (baldrian)


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Cobald schrieb:
> Unserer Laborraum/Werkstatt wurde zu 80$ aufgelöst

Da hat aber jemand ein Schnäppchen gemacht.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Christian M. schrieb:
> Ja genau, je kleiner die Bude umso mehr kann man basteln und murksen, da
> ist man viel freier und kreativer als in diesen riesen Konzernen, wo
> alles nach Schema X und Dienstweg abläuft!

Allerdings stellt sich dabei oft heraus, dass bei so etwas viel, viel 
größerer Murks entsteht. Zu viele Leute verstecken ihre Ahnungslosigkeit 
und ihr völliges Desinteresse hinter den Prozessen.

von Bussy (Gast)


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Headhunteranrufe abwehren, die sind echt die Pest.

von Wissender (Gast)


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Bussy schrieb:
> Headhunteranrufe abwehren, die sind echt die Pest.

Geht mir auch so. Dieses Headhunter-Stalking ist wirklich nervtötend. 
Andererseits bin ich nunmal eine hochqualifizierte Fachkraft und daher 
ein sehr rares Gut.

Allerdings mache ich mir Sorgen dass ich wegen meiner außergewöhnlichen 
Kompetenzen mal gekidnappt werde.

von Jella (Gast)


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Fragender schrieb im Beitrag #5752045:
> Hier laufen wirklich nur Idioten rum.
>
> q.e.d.

Ach komm, die meisten sitzen doch und laufen nicht während sie hier 
schreiben.

von Obermayer F. (Firma: tbd) (foikei)


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Healthcare schrieb:
> Abbildung klinischer Prozesse in Software im Bereich
> Computertomographie.

hört sich interessant an!

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Digitale Exponate für Museen. u.a.

Z.B. neben den "klassischen" Touchscreen/Infoscreen-Installationen z.B. 
auch "augmented climbing walls", also die Synthese von 
Indoor-Kletterwand, Touch-Nocken, Beamer und div. Spiele-Szenarien in 
Museen (nicht in Kletterhallen), die insbesondere Kinder z.B. an die 
Antike oder das Thema Pompeij/Vulkan heranfühen sollen.

Oder interaktives "Schattentheater", eine Installation aus Kamera, 
Beamer, Projektionsfläche und ein wenig Software, so dass Kinder und 
Erwachsene zusammen mit Apoll oder Medusa wie im Scheerenschnitt 
agieren, posen und sich "fotografieren" können.

Oder simple Audio-Abspieler auf Knopfdruck z.B. für Statuen-Sockel 
(wiederum im Umfeld Kunst- und Antike-Museen).

Oder - ganz anderes Umfeld - "aufgepfropfte" Systeme zur 
Prozess-Analyse/-Optimierung und Leistungsabrechnung auf alte 
Autowaschanlagen. Die Dinger kosten einige Millionen und sie 
funktionieren mechanisch immernoch, auch wenn die Steuerelektronik 
längst um mehrere Generationen veraltet ist ...

Motto unserer Firma: "Dinge, die man nicht fertig kaufen kann ...", das 
funktioniert eigentlich ganz gut. Leider kann man die gefundenen 
Lösungen selten "multiplizieren", weil zu speziell

von A. S. (Gast)


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Andreas S. schrieb:
> Zu viele Leute verstecken ihre Ahnungslosigkeit und ihr völliges
> Desinteresse hinter den Prozessen.

FullAck. Prozessen wird letztendlich auch die Innovation selber 
zugeschrieben, was Quatsch ist. Für Auftragsentwickler/Dienstleister 
natürlich OK.

Cobald schrieb:
> Nur versteht unsere neue GF nicht mehr, dass damit man weiß was man
> will, muss man es zuerst selbst ausprobieren...nennt sich Proof of
> Concept.

Genauso FullAck. Wenn Edison von 99% Transpiration spricht, meint er ja 
nicht die Idee umzusetzen, sondern die vielen erfolglosen Umsetzungen, 
aus deren Erfahrung irgendwann die Idee entspringt.

von Obermayer F. (Firma: tbd) (foikei)


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Abbildung Logistik-Prozesse eines produzierenden Unternehmens mit sehr 
hoher Fertigungstiefe in einem Software-Produkt aus Walldorf - aber als 
Fachbereich, d. h.: die Programmierer müssen meine/unsere Ideen 
versuchen umzusetzen :-)

von Wissender (Gast)


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Streng vertraulich

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Bei Industrie-Software gibts immer das klassische Problem: Die 
Fertigungs-Profis haben keine Ahnung von IT und die Programmierer keine 
Ahnung von dem, was da wie hergestellt wird. Beide reden fulminat 
aneinander vorbei.

Ich habe mal vor vielen Jahren Software (Betriebsdatenerfassung) für 
Druckereien und Buchbindereien gemacht. Ganz sicher gabe es ne Menge 
Programmierer, die mehr konnten als ich.

Weil ich aber ursprünglich aus dem Bereich Druckvorstufe/Druck komme, 
hatte ich extreme Heimvorteile: Ich wusste ziemlich genau, wovon der 
Drucker redet, wenn er z.B. einen Grund für das (zu erfassende) Stoppen 
einer Druckmaschine in der laufenden Produktion nannte (z.B. Fehlbogen, 
"Tonen", Faltenbildung, Passerfehler usw.) ...

Es beginnt bereits damit, das passende Branchen-Vokabular zu verwenden. 
Wenn ein hochbezahlter Unternehmensberater/Softwareentwickler daherkommt 
und z.B. davon redet, Druckbogen zu "knicken" anstatt zu "falzen", kann 
er gleich einpacken

In solchen Fällen sind m.E. Umsteiger am Besten dran ... oder man 
versteht es (und kann es sich leisten) interdisziplinäre Teams zu 
bilden.

: Bearbeitet durch User
von планар эпытахзыал троль (Gast)


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Mein Aufgabengebiet. Wartung und weiterentwicklung der eigenen 
Infrastruktur. Backend Webseiten Entwicklung in php & Wartung davon. 
Elektrodynamik Simulationen mit fertigem tool. Allgemeine Simulationen 
mit Delphi. Hin und wieder ein Embedded System, mit Sensorik, 
Kommunikation. Dazu erst mal ein Leiterplattendesign, die dazu noetige 
Firmware, und die Kommunikation zum PC.

von Christian R. (supachris)


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Ich entwickle hauptsächlich Sarkasmus.

von Insider (Gast)


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Ich erfinde hauptsächlich Ausreden.

Ausserdem mache ich Mittag.

Danach mache ich früh Feierabend!

von Mogel-Ing. (Gast)


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Wir benutzen immer Software-Projekte, die wir wo anders schon mal bei 
einem anderen Arbeitgeber mitgenommen haben oder selber erstellt haben.

Niemand sagt es oder gibt es zu, aber wenn ein Mitarbeiter die Firma 
verlässt, nimmt er meistens mindestens die "eigenen" Projektdaten und 
Sources mit.

Wundert es einem, wieso eigentlich die Technologien und Software-Stile 
sich so verbreiten und jede Klitsche was auf die Beine stellen kann.

von Konzernleister (Gast)


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Fragender schrieb:
> Ich bin Entwickler in einer kleinen 10 Mann Bude. Manchmal entflechte
> ich Leiterplatten, mal mache ich eine kleine Änderungen an bestehenden
> Leiterplatten. Eagle, kein hochtechnisches Tool.

Sowas ähnliches hatte ich auch mal.

Jetzt bin ich in einem Konzern:

Den halben Tag in Meetings.
Den rest des Tages: E-Mails schreiben, Meetings planen, Powerpoint 
Folien erstellen.

Die interessanten Sachen behalte ich für mich. Wenn ich hier dem 
Klischee widerspreche, dann kommen gleich ein paar, die es viel besser 
wissen und erzählen das man im Konzern ja eh nichts mehr selbst 
entwickelt... usw.

von Jörg R. (solar77)


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Fragender schrieb im Beitrag #5752045:
> Hier laufen wirklich nur Idioten rum.

Ok, dann eine ehrliche Antwort? Ich lasse Leds mit dem Arduino blinken.


Fragender schrieb:
> Morgen antreten und los gehts..

Bundeswehr?

: Bearbeitet durch User
von Insider (Gast)


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Jörg R. schrieb:
> Fragender schrieb:
>> Hier laufen wirklich nur Idioten rum.
>
> Ok, dann eine ehrliche Antwort? Ich lasse Leds mit dem Arduino blinken.

Wenn es funktioniert, warum nicht?

von Walter (www.zth-messtechnik.de) (Gast) (Gast)


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Nach 47 Berufsjahren habe ich mit meinem Hobby selbständig gemacht.
Beschäftige mich mit der Entwicklung von thermisch-elektrischer 
Simulationssoftware (C) für 2-Level und 3-Level-Umrichter.

Gruß Walter

von Rainer Z. (mrpeak)


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Ich entwickle überhaupt nichts mehr. Meine Tätigkeit besteht 
ausschließlich aus Lesen und dem Schreiben von Berichten, unter 
Zeitdruck. Vorher habe ich überwiegend Software entwickelt. Bei grober 
Betrachtung hat sich eigentlich wenig verändert: Ich sitze wie gehabt 
den ganzen Tag in einem Büro und starre auf zwei Bildschirme. Größter 
Unterschied ist, dass es jetzt keine Besprechungen mehr gibt. Also 
wirklich überhaupt keine, mit niemandem.
Was soll ich sagen... es ist eigentlich alles okay. Aber irgendwie ist 
es auch ein komisches Gefühl, so ganz ohne Projektarbeit.

von Ingenieur (Gast)


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Healthcare schrieb:
> Abbildung klinischer Prozesse in Software im Bereich
> Computertomographie.

Hallo Abradolf, schön mal wieder hier von dir zu lesen!

Medizintechnik scheint mir ein sehr interessanter und lukrativer Bereich 
zu sein, du hast also alles richtig gemacht, mein Glückwunsch!

Beitrag #5752540 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Antwortender (Gast)


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> Wenn Edison von 99% Transpiration spricht, meint er ja
> nicht die Idee umzusetzen, sondern die vielen erfolglosen Umsetzungen,
> aus deren Erfahrung irgendwann die Idee entspringt.

Edison war sicherlich ein heller Kopf, der konsequent aus seinen Fehlern
und Rückschlägen lernte. So brachte er seine Projekte stets zügig voran.

Bekanntermassen war er massgeblich an der Entwicklung des Elektrischen
Stuhls in den USA beteiligt. Anfangs beharrte Edison dabei vehement auf
die Nutzung von Gleichstrom. Doch dann liess er sich davon überzeugen,
dass die Verabreichung von AC letztendlich zielführender sei.

Beitrag #5752648 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Stuhlkundler (Gast)


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Antwortender schrieb:
> Bekanntermassen war er massgeblich an der Entwicklung des Elektrischen
> Stuhls in den USA beteiligt. Anfangs beharrte Edison dabei vehement auf
> die Nutzung von Gleichstrom.

Völliger Blödsinn,
es war nicht Thomas Alva sondern andere Mitarbeiter der Edison AG und 
die beharrten drauf das der elektrische Stuhl mit Wechselstrom zu 
betreiben wäre.
Wobei das eh bestenfalls Stammtischwissen ist, womit allenfalls 
gescheiterte Ingenieure beim Kaffeklatsch prahlen.

von Karl (Gast)


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Antwortender schrieb:
> Bekanntermassen war er massgeblich an der Entwicklung des Elektrischen
> Stuhls in den USA beteiligt. Anfangs beharrte Edison dabei vehement auf
> die Nutzung von Gleichstrom. Doch dann liess er sich davon überzeugen,
> dass die Verabreichung von AC letztendlich zielführender sei.


Es wurde auf Wechselstrom gesetzt um den von seinem Konkurrenten 
Westinghouse propagierten Wechselstrom zu diskreditieren und den von 
Edison bevorzugten Gleichstrom als weniger gefährlich darzustellen.

Beitrag #5752726 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5752752 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Entenwickler (Gast)


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Bei uns wird folgendes gemacht:
Diverse IO-Boards mit Microcontroller, Eingängen, Ausgängen, Netzteilen, 
Messungen, Oft auch Dinge wie USB-Hubs und Ethernet-Switches.
Viele LED-Beleuchtungen in allen möglichen seltsamen Formen.
Ab und zu mal Motorcontrol-Geschichten, meist <100W.
Und teils auch CPU-Boards mit richtigen Applikationsprozessoren.

Alles mit 24V und dem vollen Temperaturprogarmm (-40 - +85°C).

Das läuft meist so:
Ich bekomme eine (oft sehr unvollständige) Spec, und mach daraus ein 
Blockschaltbild mit Beschreibung. Normenrecherche etc gehört dazu, wobei 
ich das größtenteils nicht selber machen muss. Das wird dann solange 
bearbeitet, bis alle Beteiligten damit einverstanden sind. Das ist bei 
uns leider besonders wichtig.

Daraus wird dann eine Schaltung und eine Dokumentation. Das ist oft viel 
Copy-Paste, weshalb ich immer direkt im CAD-System zeichne. Oft muss 
auch etwas aufgebaut und getestet werden, dann auf gefrästen Platinen, 
Lochraster habe ich nicht, das Steckbrett setzt Staub an. Eine 
ECAD-Abteilung macht eine Platine daraus (in Zusammenarbeit mit mir).

Irgenwann kommt das, und ich muss das ganze vermessen, in Betrieb nehmen 
und dokumentieren. Danach dann EMV, meist nur Precompliance intern, 
manchmal auch extern.

Falls etwas nicht passt, gibts ein Redesign. Zu Oft gibts das auch wenn 
alles passt, weil sich die Anforderungen geändert haben.
Machmal wird das dann auch alles eingestampft und Jahre später wieder 
hervorgekramt. Dann zahlt sich eine gute Dokumentation so richtig aus.

Dann gibts natürlich weitere Dinge:
- Besprechungen (jeder liebt sie!)
- Abkündigungen
- Bürokratie
- Testvorschriften und Prüfkonzepte

In Summe 90% Bildschirmarbeit. Das gilt Inklusive EMV und Inbetriebnahme 
(oft mit dem Debugger und meiner eigenen Firmware).

Beitrag #5752831 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5753148 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5753164 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Otfrd (Gast)


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Bewerbungen.... sind jetzt schon gut 500 Das wird mein Lebenswerk

von Otfrd (Gast)


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Ich glaube meine beruflich verprasste Zeit teilt sich auf in 30% 
Bewerbung 20% Vorstellen und hallo sagen im Betrieb. 15% Sinnlose 
Meetings 15% dem Tester erklären weshalb der Fehler im Test liegt ohne 
seine Arbeit als sinnlos dastehen zu lassen, weil man selbst vollständig 
testet, aber Tester sehen das mit anderen Augen... 5% Kaffee Kochen 2.5% 
Schulung welche ich nie wieder benötige 1.25% Wird meine Arbeit bewertet 
in Mitarbeiterenzwicklungsgesprächen. 0,625 % kacken + pipi 0.3125% 
Mittagspause 0.15625% Cheff bespassen damit er mich nicht feuert ( den 
arschkriechteil sollte ich erhöhen ...) den Rest arbeite ich dann hart 
und ehrlich .... Wenn das zu keinem Wirtschaftsaufschwung führt, weiß 
ich auch nicht.

von Michael K. (Gast)


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Otfrd schrieb:
> den
> arschkriechteil sollte ich erhöhen ...

Vielleicht eher den 10,15625 prozentigen Anteil Deiner Zeit den Du 
überhaupt arbeitest, dann fallen auch die 50% Arbeitssuche weg.
Es scheint keine große Freude zu sein mit Dir zu arbeiten, bei der 
Einstellung zur eigenen und zur fremden Arbeit, Meetings und Schulungen.

Ich arbeite 110% meiner Arbeitszeit, weil ich mich auch Privat für das 
interessiere was ich beruflich mache.
Jedes Meeting, jedes freundliche Gespräch und auf jeden Fall jedes 
bisschen Wissen das ich mir aneigne verbessert ein klein wenig meinen 
Output, das Team, die Zusammenarbeit und unterstützt die Arbeit meiner 
Kollegen, die das dadurch honorieren auch meiner Arbeit Respekt 
entgegenzubringen.
Diese Einstellung bereitet mir Freude und ich gehe gerne zur Arbeit.

Jedes Mal wenn Du Dich lustlos gegen die Abläufe stellst statt an ihnen 
zu arbeiten, behinderst Du Deine eigenen Arbeit UND die Deiner Kollegen.
Damit sinkt Dein effektiver Arbeitsanteil wohl eher ins negative, was 
widerum den 50% Anteil erklären könnte.

von BWLer (Gast)


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Ich bin einem Konzern und entwickle Powerpoints.

von hehe! (Gast)


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BWLer schrieb:
> Ich bin einem Konzern und entwickle Powerpoints.

Powerpoint darf man nicht unterschätzen!

https://www.youtube.com/watch?v=uNjxe8ShM-8

Beitrag #5755487 wurde vom Autor gelöscht.
von Pythonist (Gast)


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Als "Wissenschaftler" im Bereich Machine Learning: Python-Code 
schreiben, ab und zu mal neue Modelle in unserem Framework 
implementieren, Ergebnisse auswerten, unsere riesige, gewachsene, 
qualitativ bedenkliche Codebase aufraeumen (an der ~ca. 50 Leute von 3 
Kontinenten taeglich arbeiten), Meetings zur Koordination dazu mit 
anderen Teams halten, versuchen interne Ablaeufe zu optimieren. Alles in 
allem besteht meine Arbeit aus ca. 40% Management, 40% 
Softwareentwicklung, max. 20% wissenschaftlicher Arbeit.

von Pythonist (Gast)


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Ach ja, sollte ich noch hinzufuegen: Spass macht's, der Mix gefaellt 
mir.

Beitrag #5757719 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Zocker_55 (Gast)


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> BWLer schrieb:
> Ich bin einem Konzern und entwickle Powerpoints

Da gehörst du auch hin.

von Verwickelt (Gast)


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Entwickeln ist out, Abwickeln ist das große Ding.

von Entenwickler (Gast)


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Pythonist schrieb:
> qualitativ bedenkliche Codebase

Bei Python hätte man das "qualitativ bedenklich" nicht extra erwähnen 
müssen ;-)

von klausi (Gast)


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In der Finanzindustrie einen Datalake im Team aufbauen von verschiedenen 
Datenquellen ungefähr 80, Sourcing über ETL, Weiterverarbeitung mit 
python / SQL.
Business requirements in IT requirements umwandeln, Stakeholder Mgmt.
Ca. 40% entwickeln, 30% Requ. / Spez. mit Stakeholder abklären usw., 10% 
Dok., 20%Org., Meetings...

von Cyblord -. (cyblord)


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klausi schrieb:
> In der Finanzindustrie einen Datalake im Team aufbauen von verschiedenen
> Datenquellen ungefähr 80, Sourcing über ETL, Weiterverarbeitung mit
> python / SQL.
> Business requirements in IT requirements umwandeln, Stakeholder Mgmt.
> Ca. 40% entwickeln, 30% Requ. / Spez. mit Stakeholder abklären usw., 10%
> Dok., 20%Org., Meetings...

Und 100% Bullshit-Bingo.

von klausi (Gast)


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BWLer schrieb:
> Ich bin einem Konzern und entwickle Powerpoints.
Na, das passt ja dann auch zu deiner Studienrichtung.

Cyblord -. schrieb:
> klausi schrieb:
>> In der Finanzindustrie einen Datalake im Team aufbauen von verschiedenen
>> Datenquellen ungefähr 80, Sourcing über ETL, Weiterverarbeitung mit
>> python / SQL.
>> Business requirements in IT requirements umwandeln, Stakeholder Mgmt.
>> Ca. 40% entwickeln, 30% Requ. / Spez. mit Stakeholder abklären usw., 10%
>> Dok., 20%Org., Meetings...
>
> Und 100% Bullshit-Bingo.

Na, wenigstens plane, entwickle und implementiere noch wirklich was, im 
Gegensatz zu unserem Bwler Kollegen, Zitat oben. Aber als Ing. habe ich 
nun gelernt das Bullshit Bingo einzusetzen, damit beeindrucke ich sogar 
nun auch Bwler.

Will Teil der neuen Generation von Managern werden. Keine Bwl-Manager 
mehr, sondern "Techno - Manager". Nur mehr Leute die Entwickeln von der 
Pieke auf gelernt haben, aber dann eine wirtschaftliche Zusatzausbildung 
gemacht haben. Das denke ich wird in Zukunft immer wichtiger werden, 
wenn es nicht schon so ist.
Nur Bwl und Techniker oder Ings führen... das geht in Zukunft nicht mehr 
und bringt nix.

von Dirk K. (knobikocher)


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Fragender schrieb:
> mich und bestimmt auch viele andere interessiert, was ihr so im Detail
> entwickelt. Wie sieht euer Alltag aus?

Hardware für Batterie Management Systeme für große Traktionsbatterie.
Einsatzgebiet der BMS: 1% Marine (unter Wasser), 22% Industrie 
(stationär, autonome Sortierfahrzeuge, Unterhaltungsgeschäfte uvm.) 40% 
Automotive on the Road, 2% Automotive unter Tage, 35% Bahn. Zahlen sind 
grob geschätzt.

Kundenspezifikationen lesen und beurteilen.
Darauf basierend aktuelle Produkte anpassen (lassen) oder als Punkt für 
nächste Generation vermerken.
Test/Verifikation/Zulassungen durchführen, begleiten oder erwirken 
(lassen).
Obsolete Bauteile durch neue Bauteile ersetzten durch Beurteilung oder 
Qualifikation.
Meetings :) Intern/Lieferanten/Kunden

Und Mittag mache ich auch und schreibe dann im Forum.

Gruß,
Dirk

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