Auf Empfehlung eines Bekannten habe ich mir den Kleber „Schweißnaht aus der Flasche“ besorgt, es ist ein 2 Komponentenkleber. Das eine Fläschen enthält Cyanacrylat (scheint ein ganz normaler Sekundenkleber zu sein) und im anderen befindet sich ein Granulat laut Dateianhang. Der Kleber hat sich nach 2 Reparaturen zwar schon bezahlt gemacht und hält tatsächlich was er in der Werbung verspricht, ich empfinde ihn aber trotzdem als sehr teuer, denkt ihr man findet einen günstigen passenden Ersatz für das Granulat? Ich hab mal was von Sekundenkleber in Verbindung mit Backnatron gehört. Vielleicht kann jemand anderes hier auch mal von seinen Erfolgen/Misserfolgen mit diesem Produkt berichten.
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Na immerhin kann man die Elementarteilchen gut erkennen und von den gewöhnlichen Krümeln daran unterscheiden, dass sie weiß angepinselt sind. Namaste
René F. schrieb: > Das eine Fläschen enthält Cyanacrylat (scheint > ein ganz normaler Sekundenkleber zu sein) und > im anderen befindet sich ein Granulat laut > Dateianhang. Woher stammen denn die Angaben? Und hast Du das mal genau gelesen? > "Chemische Zusammensetzung: SiO2 [...]" Okay. SiO2 ist Quarzsand und chemisch weitgehend inert. Kommt hin. > "Na2O [...] CaO [...]" Häh?! Zum Natriumoxid (Na2O) weiss Wikipädie: "Reagiert heftig mit Wasser..." Wieso steht dann weiter unten auf dem Zettel: "WasserUNlöslich"? Und CaO ist Branntkalk; der reagiert auch mit Wasser. In beiden Fällen entstehen die Hydroxide (--> basisch). > "MgO [...] Al2O3" Das sind keramische Pulver; die reagieren nicht mit Wasser und taugen als Füllstoffe. Bleibt das Mysterium mit den beiden Hydroxidbildnern. René F. schrieb: > Ich hab mal was von Sekundenkleber in Verbindung mit > Backnatron gehört. Naja, mineralische Füllstoffe in Kunststoffen sind quasi Klassiker (siehe z.B. Gesteinsmehl im Bakelit). Wird ja neuerdings als branntneue Erfindung in Form von "Polymerbeton" bzw. "Mineralguss" wieder aufgekocht. Zu klären wäre, ob der behauptete Gehalt an Na2O/CaO in der Originalrezeptur den Tatsachen entspricht und was er chemisch bewirkt. Wenn man das weiss, kann man zielgerichtet über Ersatz nachdenken.
Egon D. schrieb: > Zu klären wäre, ob der behauptete Gehalt an Na2O/CaO > in der Originalrezeptur den Tatsachen entspricht Sollte mit einem ph-Testpapier ja einfach rauszufinden sein. Wenns blau wird, ist es wirklich so...
Die Informationen stammen vom Hersteller selbst: http://hg-klebstoffe.eu/wp-content/uploads/2016/07/Instr2016DE.pdf Ich bin chemisch nicht bewandert genug um die Funktionsweise des Granulats zu analysieren, wie gesagt die Liste der Bestandteil liegt nahe dass es kein reiner Füllstoff ist.
Georg A. schrieb: > Egon D. schrieb: >> Zu klären wäre, ob der behauptete Gehalt an Na2O/CaO >> in der Originalrezeptur den Tatsachen entspricht > > Sollte mit einem ph-Testpapier ja einfach rauszufinden > sein. Wenns blau wird, ist es wirklich so... Hier spricht der Pragmatiker... :) Klar, hast Recht. Danke für den Anstoß. Wenn man die Lauge wieder entfernen und den Rest des Pulvers trocknen und wägen könnte, könnte man auch den Masseanteil löslicher Stoffe abschätzen.
René F. schrieb: > Die Informationen stammen vom Hersteller selbst: Danke. So einen Link hatte ich vergeblich gesucht. > Ich bin chemisch nicht bewandert genug um die > Funktionsweise des Granulats zu analysieren, Ich auch nicht -- aber die Aussage "Wasserunlöslich" ist jedenfalls schonmal gelogen. > wie gesagt die Liste der Bestandteil liegt nahe dass > es kein reiner Füllstoff ist. Scheint so. Das basische Milieu scheint ja eine wichtige Rolle zu spielen.
Hydroxydionen beschleunigen die Reaktion Na2O und Ca sind stark hygrophil. Offen gelagert verklumpen beide schon bei geringer Luftfeuchte. Sie binden die Luftfeuchte und reagieren unter Bildung von Hydroxydionen. So starten und beschleunigen sie das Abbinden des Klebers. https://de.wikipedia.org/wiki/Cyanacrylate Namaste
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Och Leute. Die Sachen die da drin sind, sind vermischt. Und geschmolzen. Und geformt. In kleine Kugeln. Aus Glas. Stichwort "Kalk-NAtron-Glas" Das ist ganz normales Füllpulver für Sekundenkleber aus porösen Glaskugeln.
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Poröse Elementarteilchen aus Glas Gut das das jetzt geklärt ist. Aber du hast noch nicht erklärt ob die innert sind oder basisch reaktiv? Namaste
Das ist ganz normales Glas, so in etwa das billigste. Also Inert für die weitaus meisten Chemikalien.
Vielen Dank für die Aufklärung, gibt es auch eine Bezugsquelle für das Glas in entsprechender Form, abgesehen von den kleinen Gebinden als Sekundenkleber Füllstoff? Bzw. ist es das gleiche Glas welches zum Glasperlenstrahlen verwendet wird?
Keine Ahnung. Sind die rau? Ich denke 90% des Effekts macht der Kleber, nicht der Füllstoff. Es gibt so Zeug auch für Epoxy, Baloons heißt das dann. Das könnte auch gehen.
Jens M. schrieb: > Das ist ganz normales Füllpulver für Sekundenkleber > aus porösen Glaskugeln. Ahh. Hihi! - Danke. Das kann natürlich sein. Stellt sich die Frage, ob es denn unbedingt Glas sein muss, oder ob Quarzmehl genauso funktioniert.
Teste es. Die mechanischen Eigenschaften des Pulvers sind's, also Material mit rauer nicht saugender Oberfläche, und zwischen den Teilen muss etwas Platz sein. Ich kenn's nur als "Kullerpulver", aber sicher geht auch anderes Material.
Jens M. schrieb: > Das ist ganz normales Glas, so in etwa das billigste. > Also Inert für die weitaus meisten Chemikalien. Zumindest unter Normalbedingungen... Aber definitv. Wenn es einfach nur "Stoffgemisch" der angegebenen Grunstoffe wäre, also ein reines zusammenkippen der Pulver, dann würde das überhaupt nicht zur Gefahrstoffeinstufung des Herstellers passen. Dieser schreib ja: Nicht Kennzeinungspflichtig Und unter Eigenschaften: Nicht Wasserlöslich. Würden die Stoffe als reines GEmisch (ggf gepresst) vorliegen wäre dies Produkt aber "teillöslich" und vor allem "Ätzend" und damit als Gefahrstoff zu Kennzeichnen! Gruß Carsten P.S.: Auch wenn Sekundenkleber immer Cyanacrylat ist, so heisst das nicht zwingend das immer auch alle Kleber gleich (gut) sind. Da kann es auch den verschiedensten Gründen immer noch Unterschiede geben. Und wenn es nur auf die Qualität des Ausgangsstoffe oder der Lagerung zurückzuführen ist. Allerdings ist das etwas was man einfach nur Ausprobieren kann! Weder Preis noch HErstellernamen sind da wirklich verlässliche Indikatoren. Ich hatte schon 99ct Klebstoffpackungen die absolut spitze waren und teurere wo die Klebestellen schon nach einem Monat oft wieder versagten (ein anderes Produkt aber immer noch hält!) Und zu dem hier genannten Produkt kann ich schon mal gar nichts sagen, wollte nur darauf hinweisen...
Carsten S. schrieb: > > Dieser schreib ja: Nicht Kennzeinungspflichtig > Und unter Eigenschaften: Nicht Wasserlöslich. > > Würden die Stoffe als reines GEmisch (ggf gepresst) vorliegen wäre dies > Produkt aber "teillöslich" und vor allem "Ätzend" und damit als > Gefahrstoff zu Kennzeichnen! > Dann stellt sich die Frage, warum bei der Angabe zur Haltbarkeit trockene Lagerung vorausgesetzt wird.
A) Standardspruch "Kühl, trocken und dunkel lagern" B) CA reagiert mit Luftfeuchte.
Percy N. schrieb: > Dann stellt sich die Frage, warum bei der Angabe zur Haltbarkeit > trockene Lagerung vorausgesetzt wird. Glasballoons wären hygroskopisch.
Kügelchen - Vorteil, dass sich der Kleber durch die Kapilarwirkung super verteilt und du nicht eine Pulverschicht bekommst, in der sich der Sekundenkleber nicht verteilt. Na2O führt zum vernetzen des Sekundenklebers, damit dieser bei der Klebermenge überhaupt sinnvoll hart wird. Der Kleber kann dadurch "weicher" sein - es gibt ja einen Aktivator (Härtet langsamer und wird weniger spröde). Diese Kleber halten halt mehr aus. Auch führen die Kügelchen zu einer günstigeren Struktur in der Klebung - es bauen sich weniger Spannungen in der Klebung auf und die mechanische Bearbeitbarkeit wird besser. Kleben ist schon eine Kunst ;)
Ich habe normalen Sekundenkleber mit feinen Quarzsand aus normalen Schmelzsicherungen als Füllstoff verwendet. Ist preiswerter und alte Sicherungen hatte ich noch rumliegen. Ist chemisch sauber und Umweltgerecht.
Hi, mir ist diese Klebetechnik aus dem Modellbau bekannt. Verwende ich schon seit über 20Jahren. Sekundenkleber und MicroBallons (kleine Glaskügelchen). Das geht auch mit Epoxidharz. Ein schlauer Mensch hat mal gesagt " es klebt nicht der Kleber sondern die Verbindung aus Trägermaterial und Kleber". Kaum verpaßt man dem ganzen einen anderen Namen, schon kann man es wieder teuer verkaufen. Einfach Tante google nach den microballons fragen. Die bekommt man kg weise recht günstig. Gruß.
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