Forum: Offtopic Hobby-Projekt kommerziell machen?


von General E. (generalerror)


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Ich habe ein - wie ich zumindest finde :D - ziemlich geiles projekt 
gemacht. Ich benutzte einen Teensy 3.6 als uC, die Leiterplatten habe 
ich mit KiCad designed und durch JCLPCB herstellen lassen.

Ich denke nun laut darüber nach, das Projekt kommerziell zu machen und 
mache eine checkliste, was ich hierfür alles beachten müsste.

1) bleifrei
.. ich meine aufgeschnappt zu haben, dass man in der EU nur bleifrei 
verlötetes verkaufen darf. ist das korrekt oder habe ich da mist gehört?

2) lizenzen
.. beim Teensy gibt es laut dem hersteller kein problem, den darf man 
durchaus kommerziell benutzen. Irgendwelche drittanbieter-librarys 
nutzte ich nicht (alles mit liebe und schweiss von hand gecodet ^^ ) von 
daher sollte es hier keine probleme geben. habe ich was vergessen oder 
bin ich hier auf der sicheren seite?

3) was müsste ich noch beachten bei solch einem vorhaben?

.. ich hatte überlegt - da ich schon ernstgenommen werden möchte - einen 
anderen uC zu nehmen.. z.B. Coldfire V4 MCF5441x .. aber wie 
programmiert man diesen? gibt es für jeden uC einen eigenen programmer? 
oder gibt es einen der alle uC's bedienen kann? habe hier noch keine 
erfahrung, kann mir das jemand erklären bzw. eine schnell-einführung 
geben ? :D

.. gibt es noch andere uC's die in frage kommen würden? .. die 
anforderungen sind:

mind. 32 digitalte und 8 analoge GPIOs, mind. 5 RX/TX (serielle 
schnittstellen), so viel RAM und SRAM wie mögl. :D

vielleicht kann mir jemand helfen hier so eine art brainstorming zu 
veranstalten?

von Peter Z. (hangloose)


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von Martin P. (martinp123)


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Hier gibts noch interesannten Lesestoff:
http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.20

Gruß Martin

von Pandur S. (jetztnicht)


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Ja, da kommen dann noch
-EMV
-produktesicherheit
-WEEE
-EAR

hinzu.

von General E. (generalerror)


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hi

vielen dank für die infos und links, ich werde mich mal da 
durcharbeiten.

wieso wurde mein beitrag runtergewertet auf -1 ? .. habe ich was falsch 
gemacht?

wie läuft das ganze so ab, gibt es gremien/behörden welche das vorab 
abnehmen bevor es in produktion geht?

von Martin G. (Firma: www.engyneer.at) (martin_g697)


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Schau erst mal, bevor du das alles mit viel Geld und Zeitaufwand 
durchziehst, ob du überhaupt mindestens einem Kunden den Mund wässrig 
bekommst.

Erst dan lohnt es sich überhaupt drüber nachzudenken.

Ein Beispiel aus der Automobil Bastlerszene ist, daß zwar die Kunden, 
jährlich ca 100 Stück da sind, aber deshalb lohnt es sich noch nicht 
allemöglichen Zertifikate einzuholen. Es lohnt sich z.B. auch als 
Bausatz zu verkaufen, die Verantwortung trägt dann der Kunde.

von Uhu U. (uhu)


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General E. schrieb:
> wieso wurde mein beitrag runtergewertet auf -1 ? .. habe ich was falsch
> gemacht?

Nichts. Hier sind einige Volldeppen unterwegs, die nichts anderes 
können, als mit der Bewertungsfunktion Blödsinn zu machen…

von Percy N. (vox_bovi)


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Uhu U. schrieb:
> General E. schrieb:
>> wieso wurde mein beitrag runtergewertet auf -1 ? .. habe ich was falsch
>> gemacht?
>
> Nichts. Hier sind einige Volldeppen unterwegs, die nichts anderes
> können, als mit der Bewertungsfunktion Blödsinn zu machen…

So blödsinnig finde ich das nicht, wenn jemand bemerkt, dass ein Beitrag 
seinen Horizont weit übersteigt und er ihn deshalb subjektiv durchaus 
zutreffend als "nicht lesenswert" einstuft.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Ich denke gerade über was ähnliches nach... Ich habe zwei selbstgebaute 
Projekte, für die ich Käufer hätte. Es wäre auch kein Problem, die so 
aufzubauen, daß sie problemlos durch die Produktsicherheit und CE 
durchkommen, weil dann einfach nichts mehr dran ist, was mit hoher 
Frequenz auf dem Board arbeitet. Im Moment sinde da Schaltregler 
eingesetzt, weil ich die Dinger wegen ihrer Effizienz mag, aber wenn man 
da normale Linearregler verwendet, verliert man so viel nun auch wieder 
nicht.

Was mich aber gravierend stört sind diese WEEE/EAR Richtlinien. Ich 
hätte da auch kein Problem mit einer Einmalzahlung für x Einheiten oder 
wenn ich tatsächlich nur für verkaufte Einheiten bezahlen muß, aber die 
für "einen Anfänger" ziemlich üppigen Jahresbeiträge muß man erstmal 
zuverlässig erwirtschaften. Man steckt recht viel Kapital in die Sache, 
bevor man überhaupt die erste Einheit verkaufen darf.

Es ist auch ziemlich unübersichtlich, was man für ein bestimmtes Produkt 
überhaupt braucht oder nachweisen muß. Um viele Dinge kann man auch 
einen Bogen machen (wie z.B. CE-Problemvermeidung dank Linearregler), 
aber diese Wir-verschiffen-den-Elektroschrott-sowieso-nach-
Agbogbloshie-WEEE verdirbt einem gründlich die Lust auf den Versuch.

: Bearbeitet durch User
von Ralph S. (jjflash)


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... schon längere Zeit beschleicht mich immer wieder einmal, dass die 
ganzen Vorschriften nicht zwingend in erster Linie den Endkunden 
schützt, sondern die Einnahmequellen der Wirtschaft. Mit jeder neuen 
Vorschrift werden wieder unzählige passende Messgeräte verkauft und es 
sprießen Betriebe aus dem Boden die Messungen und Prüfungen machen.

Als One-Man-Show etwas auf den Markt zu bringen ist mittlerweile fast 
unmöglich.

Am ehesten vllt. noch etwas, das reine Software oder Literatur ist.

Allerdings glauben das viele, auf diesem Gebiet das Ei des Kolumbus 
gefunden zu haben.

Von daher - leider sehr frustrierend - ist die Zeit der Einzelerfindung 
und der Eigenvermarktung lange vorbei.

von Cyblord -. (cyblord)


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Uhu U. schrieb:
> General E. schrieb:
>> wieso wurde mein beitrag runtergewertet auf -1 ? .. habe ich was falsch
>> gemacht?
>
> Nichts. Hier sind einige Volldeppen unterwegs, die nichts anderes
> können, als mit der Bewertungsfunktion Blödsinn zu machen…

Das wird wohl eher daran liegen dass gefühlt jede Woche jemand mit einem 
supergeheimen Mega-Projekt hier aufschlägt welches er praktisch sofort 
zu Geld machen könnte, wenn, ja wenn er nur könnte.

Meistens sind das entweder absolut unbrauchbare IDEEN, die der TE 
niemals praktisch umsetzen kann, oder aber die Umsetzung ist trivial und 
der Nutzen ist quasi null.

Die Leute die wirklich ne gute Idee haben, vermarkten die ohne solche 
Beiträge im Forum.

Und wenn ich schon "Teensy" lese, dann weiß ich welche Kompetenz der TE 
hat. Die Frage nach einem anderen Controller und dessen Programmierung 
bestätigt mich. Mit so wenig Wissen ist es mehr als zweifelhaft dass 
hier tatsächlich der große Wurf gelungen sein sollte.

von Uhu U. (uhu)


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Cyblord -. schrieb:
> Das wird wohl eher daran liegen dass gefühlt jede Woche jemand mit einem
> supergeheimen Mega-Projekt hier aufschlägt welches er praktisch sofort
> zu Geld machen könnte, wenn, ja wenn er nur könnte.

Ich würde dir gerne Recht geben, wenn sich das Phänomen nicht ziemlich 
quer durchs ganze Forum ziehen würde…

> Mit so wenig Wissen ist es mehr als zweifelhaft dass
> hier tatsächlich der große Wurf gelungen sein sollte.

Jeder hat mal klein angefangen - du nicht? - und träumen ist nicht 
verboten…

von Cyblord -. (cyblord)


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Uhu U. schrieb:
> Jeder hat mal klein angefangen - du nicht? - und träumen ist nicht
> verboten…

Wie gesagt, die meisten die erfolgreich waren haben zwar klein 
angefangen aber dafür haben sie selbst angefangen. Ohne ewig in einem 
Forum darüber zu labern.

Und unrealistische Träume sind nicht verboten aber nerven und führen 
daher gerne mal zu schlechten Bewertungen.

von Uhu U. (uhu)


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Cyblord -. schrieb:
> Ohne ewig in einem Forum darüber zu labern.

Au Mann, was bist du doch für ein elender alter Nörgler…

von Percy N. (vox_bovi)


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Wie hoher technischer Kompetenz bedarf es, um zB ein Tamagotchi zu 
entwickeln?

von Cyblord -. (cyblord)


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Percy N. schrieb:
> Wie hoher technischer Kompetenz bedarf es, um zB ein Tamagotchi zu
> entwickeln?

Zumindest mehr als nur in einem Forum darüber zu labern.

Man müsste z.B. mal einen SW Prototyp erstellen und potentiellen 
Geldgebern zeigen können.
Man muss die HW samt Energiequelle in ein relativ kleines Gehäuse 
bringen.
Schon der Prototyp ist technisch nicht ganz trivial.
Das Ganze dann mit niedrigsten DC in Serie zu bringen eine echte 
Herausforderung.

von Bernd G. (Gast)


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> Wie gesagt, die meisten die erfolgreich waren haben zwar klein
> angefangen aber dafür haben sie selbst angefangen. Ohne ewig in einem
> Forum darüber zu labern.

Ich bin froh, dass ich dieses Forum zum Zeitpunkt meiner Firmengründung 
noch nicht kannte.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Ich bräuchte noch nicht mal große Geldgeber oder so. Ich hätte ungefähr 
Materialkosten von 50..70 Euro für ein Stück bei einem Projekt und 
könnte das für etwa 400 Euro anbieten. Wenn ich die Bestückung selbst 
mache, fällt ein großer Teil der Kosten weg, es bleibt dann nur dieser 
Anteil aus den ganzen möglichen Abgaben, der für mich irgendwie 
unkalkulierbar erscheint.

Dazu kannst Du Dich auf Stress mit den Mitbewerbern einstellen. Die 
verklagen Dich einfach aus Lust und Langeweile mit irgendwelchem Müll, 
der nicht im geringsten nachgewiesen sein muß. Das anschließende 
Verfahren und die Verhandlung gewinnst Du natürlich, mußt aber weitere 
Zeit und Kräfte (Anwalt) dafür aufweden. Nur den Stress gibts gratis 
dazu.

Dazu diese WEEE-Scheiße. Ich würd gerne sagen wir 200 Euro investieren, 
wenn ich dafür 100 Einheiten (die sind recht klein und leicht) verkaufen 
dürfte, bis ich neu bezahlen muß. Dann wäre das kalkulierbar. Aber diese 
Container-Verlosung gleich ab Anfang für jeden in gleichem Umfang geht 
ja mal gar nicht.

von Cyblord -. (cyblord)


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Ben B. schrieb:
> Ich bräuchte noch nicht mal große Geldgeber oder so. Ich hätte ungefähr
> Materialkosten von 50..70 Euro für ein Stück bei einem Projekt und
> könnte das für etwa 400 Euro anbieten. Wenn ich die Bestückung selbst
> mache, fällt ein großer Teil der Kosten weg, es bleibt dann nur dieser
> Anteil aus den ganzen möglichen Abgaben, der für mich irgendwie
> unkalkulierbar erscheint.

Selbst ohne die ganzen Bürokratischen hürden ist es rein technisch ein 
himmelweiter Unterschied zwischen Prototyp und Serienteil. 
Materialkosten alleine sagen gar nichts über die Herstellkosten aus. Da 
Ding muss ja irgendwie zusammengebaut werden. Du musst testen, 
verpacken, lagern, Bestellungen managen, Rückläufer/Reklamationen, 
Zahlungen usw usw.
Da kann man zwar heute viel auslagern, z.B. via Amazon o.ä. aber das ist 
nicht billig.

Wenn du schon darüber nachdenkst selbst zu bestücken, mein Gott wie 
stellst du dir das selbst bei einer Kleinserie (z.B. 100 Stk) vor?
Mit Einzelstücken in dieser Preisklasse machst du doch nie Gewinn.

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Es geht mir nicht um eine Großserie. Aber dank SMD-Bestückung wäre das 
auch kein Problem, die Fertiger in China würden sich über den Auftrag 
freuen.

Aber solange wie ich die Bestückung selbst schaffen würde, sorge ich 
halt für meinen eigenen Job. Wenn ich davon nur eines am Tage bestücke, 
würde das für den Anfang reichen, ich denke ich bekomme auch zwei oder 
drei hin wenn sich so viel absetzen lässt. Das wäre am Anfang kein 
Problem und später lässt man die Bestückung halt gleich beim 
Platinenfertiger mit erledigen bzw. zumindest den ganzen SMD-Kram.

Für das Zahlungsmanagement usw. gibts Computer. Da muß man nur alles 
sauber verbuchen, den Rest machen die alleine.

Rückläufer/Reklamationen machen mir am meisten unberechenbare Kunden 
Sorgen, weniger das Produkt. Meine Entwürfe kosten zwar 2..3 Euro mehr 
in der Herstellung, sind dafür aber ziemlich idiotensicher. Also man 
müsste sich schon Mühe geben, um die Dinger elektrisch zu zerstören. 
Einen Mikrowellentrafo am 12V-Eingang oder so überleben kommerzielle 
Produkte aber genau so wenig. Ich mache mir da eher Gedanken um Kunden, 
die nie genug bekommen können und betrügen wo es nur geht. Sich davor zu 
schützen ist schwierig bis unmöglich. Man kann es bekanntlich nie allen 
rechtmachen.

Verpackung sehe ich bei einer Kleinserie auch nicht als Problem. Ich 
habe keine Mühe, ein paar passende Kartons und Füllmaterial zu kaufen, 
diese Kosten lassen sich einfach kalkulieren.

von Cyblord -. (cyblord)


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Ben B. schrieb:
> Es geht mir nicht um eine Großserie.

ich rede ja auch von Kleinserie. Von wieviel Stück reden wir denn?

Wer ist denn da eigentlich die Zielgruppe? B2B oder B2C?

> Aber dank SMD-Bestückung wäre das
> auch kein Problem, die Fertiger in China würden sich über den Auftrag
> freuen.

Nur ist eine bestückte Platine noch kein Produkt. Und die Kosten für so 
eine Bestückung sind nicht ganz zu vernachlässigen. Auch nicht in China. 
Schon mal ein konkretes Angebot eingeholt?


> Aber solange wie ich die Bestückung selbst schaffen würde, sorge ich
> halt für meinen eigenen Job. Wenn ich davon nur eines am Tage bestücke,
> würde das für den Anfang reichen, ich denke ich bekomme auch zwei oder
> drei hin wenn sich so viel absetzen lässt.

Und für deinen Stundenlohn setzt du wieviel Euro an?

> Für das Zahlungsmanagement usw. gibts Computer. Da muß man nur alles
> sauber verbuchen, den Rest machen die alleine.

Nun aber muss erst mal Arbeit reinstecken damit das alles läuft. Und 
Zahlungen brauchen einen Dienstleister und das bedeutet kosten. Auch 
wenns nur PayPal ist.

> Rückläufer/Reklamationen machen mir am meisten unberechenbare Kunden
> Sorgen, weniger das Produkt. Meine Entwürfe kosten zwar 2..3 Euro mehr
> in der Herstellung, sind dafür aber ziemlich idiotensicher. Also man
> müsste sich schon Mühe geben, um die Dinger elektrisch zu zerstören.
> Einen Mikrowellentrafo am 12V-Eingang oder so überleben kommerzielle
> Produkte aber genau so wenig. Ich mache mir da eher Gedanken um Kunden,
> die nie genug bekommen können und betrügen wo es nur geht. Sich davor zu
> schützen ist schwierig bis unmöglich. Man kann es bekanntlich nie allen
> rechtmachen.

Nur du musst das eben VERWALTEN. Ein Kunde schickt was zurück. Du musst 
dir das Teil angucken, antworten, eventuell Rücksendung tätigen.
Das frisst doch alles Zeit ohne Ende.


> Verpackung sehe ich bei einer Kleinserie auch nicht als Problem. Ich
> habe keine Mühe, ein paar passende Kartons und Füllmaterial zu kaufen,
> diese Kosten lassen sich einfach kalkulieren.

Ja und auch wieder ordentlich Arbeitszeit deinerseits.

Und den Punkt TEST hast du ausgelassen. Gerade um Rücksendungen zu 
vermeiden musst du eigentlich jedes fertige Produkt mal testen. Und 
wahrscheinlich ja noch im Vorfeld programmieren.

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Ich habe das Gefühl, Du willst das nur schlechtreden.

Es ist doch egal wieviel ich genau pro Stunde daran verdiene, gerade am 
Anfang. Wenn ich mit vertretbarem Aufwand Gewinn erwirtschaften kann, so 
daß ich gut davon leben kann, ist das erstmal gar nicht so schlecht. 
Optimal wäre, wenn es für zwei Personen reicht, so daß man ggf. auch 
weitere Produkte anbieten kann oder sich um die Erweiterung kümmern 
könnte. Was da nun am Ende für ein Stundenlohn bei rauskommt, ist mir 
doch latte.

Beispielsweise... solange meine Server gut laufen und ich nur "ein wenig 
was programmieren" muß, schnappe ich mir im Sommer meinen Laptop und 'ne 
Powerbank, dann kann ich vom Strand aus arbeiten. Es muß sich halt 
lohnen, man muß Spaß dran haben...

Und natürlich testet man die Produkte. Progammierung ist ja nun 
vernachlässigbar. Wenn das Program fertig ist, kann das jeder Doof in 
wenigen Sekunden. Stecker dran, flashen, fertig, testen. Ggf. baue ich 
in die Geräte noch eine Testprozedur ein, so daß z.B. über einen Jumper 
sowas wie einen Lampentest aktivieren kann. Da sehe ich absolut kein 
Problem. Wenn ich jetzt anfange ein Testgerät dafür zu entwickeln, sind 
wir schon bei so hoher Stückzahl, daß es wohl über die Kleinserie 
hinausgeht.

von Uhu U. (uhu)


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Ben B. schrieb:
> Ich habe das Gefühl, Du willst das nur schlechtreden.

Nicht nur du…

von Karl K. (karl2go)


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General E. schrieb:
> 3) was müsste ich noch beachten bei solch einem vorhaben?

Dass Du vorher nach China auswanderst.

Irgendwelche Elektronik von China aus über Amazon oder Ebay verticken: 
Kein Problem. Schlimmstenfalls schmeisst der Zoll mal eine Handvoll in 
die Tonne. Musst Du einkalkulieren.

Elektronik von Dtland aus verkaufen: EAR, Gewerbeschein, Finanzamt, 
Produkthaftpflicht, kostenlose Rücknahme, Rechtsschutz gegen Klagen von 
Mitbewerbern oder Kunden... und wenn das Produkt ankommt baut es der 
Chinese für 1/10tel des Preises.

15 Jahre Erfahrung als Selbständiger - und ich würde es nicht wieder 
machen.

von Asko B. (dg2brs)


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Dank Ben B. gibt es immernoch Leute die das auch aus Deutschhland
heraus machen.

Wäre es den wirklich besser, wenn alles als "Kopie" aus China kommt?
Wobei ich die Chinesen sehr beneide, "Die machen" es einfach.
Auch wenn dann mal der große Crash kommt. Selbst auf diese Gefahr hin.

Wie sagte mal ein Kollege zu mir: "Mut zur Lücke".

von Karl K. (karl2go)


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Asko B. schrieb:
> Wie sagte mal ein Kollege zu mir: "Mut zur Lücke".

Heisst in Dtland ganz schnell "Mut zur Privatinsolvenz". Kenne da ein 
paar Leute. Und das ist in den letzten Jahren nicht besser geworden, 
trotz oder vielleicht wegen schwarz-geld.

Das wurde oben schon ganz richtig erkannt: Die Politik tut viel dafür, 
den großen Firmen die kleinen Krauter vom Hals zu halten. Und dann 
wieder rumjammern, dass in Dtland so wenig Gründerstimmung herrscht.

von Jan L. (ranzcopter)


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Karl K. schrieb:
> Asko B. schrieb:
>> Wie sagte mal ein Kollege zu mir: "Mut zur Lücke".
>
> Heisst in Dtland ganz schnell "Mut zur Privatinsolvenz". Kenne da ein
> paar Leute. Und das ist in den letzten Jahren nicht besser geworden,

Privatinsolvenzen gehen seit 2010 kontinuierlich und deutlich zurück:

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/150565/umfrage/privatinsolvenzen-in-deutschland-seit-2000/


> trotz oder vielleicht wegen schwarz-geld.
>

von Oliver S. (phetty)


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Ladt es hier hoch.

von Le X. (lex_91)


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Ben B. schrieb:
> Wenn ich mit vertretbarem Aufwand Gewinn erwirtschaften kann, so
> daß ich gut davon leben kann, ist das erstmal gar nicht so schlecht.
> Optimal wäre, wenn es für zwei Personen reicht,

Ich halte das, vorsichtig ausgedrückt, für etwas zu optimistisch.

von Michael B. (laberkopp)


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Percy N. schrieb:
> Wie hoher technischer Kompetenz bedarf es, um zB ein Tamagotchi zu
> entwickeln?

Das war so hoch, daß er zu der Zeit nicht aus Deutschland oder den USA 
stammen konnte, weil nur aus Taiwan Mikroprozessoren kamen, die so 
grosse LCD so stromsparend aus Batteriestrom betreiben konnten.

Nur der GPLB52320 von GeneralPlus hatte die LCD Ansteuerung mit 512 Byte 
Bildschimpuffer, aber noch kein EEPROM.

Selnst 20 Jahre später macht es Mühe, sie nur zu kopieren.
https://recon.cx/2013/slides/Recon2013-Natalie%20Silvanovich-Many%20More%20Tamagotchis%20Were%20Harmed%20in%20the%20Making%20of%20this%20Presentation.pdf

: Bearbeitet durch User
von Cyblord -. (cyblord)


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Ben B. schrieb:
> Ich habe das Gefühl, Du willst das nur schlechtreden.

Nein. Aber du scheinst sehr romantische Vorstellungen zu haben.

> Es ist doch egal wieviel ich genau pro Stunde daran verdiene, gerade am
> Anfang. Wenn ich mit vertretbarem Aufwand Gewinn erwirtschaften kann, so
> daß ich gut davon leben kann, ist das erstmal gar nicht so schlecht.

Genau DAS bezweifle ich aber stark.

> Optimal wäre, wenn es für zwei Personen reicht, so daß man ggf. auch
> weitere Produkte anbieten kann oder sich um die Erweiterung kümmern
> könnte. Was da nun am Ende für ein Stundenlohn bei rauskommt, ist mir
> doch latte.

Klar Stundenlohn Latte. Hauptsache es springen 2 volle Gehälter raus? 
Das ist doch utopisch.

>
> Beispielsweise... solange meine Server gut laufen und ich nur "ein wenig
> was programmieren" muß, schnappe ich mir im Sommer meinen Laptop und 'ne
> Powerbank, dann kann ich vom Strand aus arbeiten. Es muß sich halt
> lohnen, man muß Spaß dran haben...

Kann man machen. Nur davon können die wenigsten leben. Und schon gar 
nicht wenn du Produkte mit Hardware verkaufen willst.

> Progammierung ist ja nun vernachlässigbar.
Kommt auf die Stückzahl an.

>  Ggf. baue ich
> in die Geräte noch eine Testprozedur ein, so daß z.B. über einen Jumper
> sowas wie einen Lampentest aktivieren kann.

Kann das Gerät sich 100% selbst testen? Reicht ein "Lampentest" aus? 
Kommt natürlich auf die Funktionen des Geräts an. Kannst du damit 
festellen ob ein Bauteil nicht korrekt gelötet ist? Ein Beinchen hat 
keinen Kontakt. Oder Kurzschluss zwischen zwei Beinchen? Ein Gerät für 
80 EUR kosten und 400 EUR VK hat ja wohl nicht nur ein leuchtende LED 
als Funktion. Das hört sich doch eher nach was komplexerem mit einigen 
Ein- und Ausgängen an.
Normalerweise muss da ein kompletter Funktionstest her. Ansonsten 
schlägst du dich dauern mit Reklamationen rum.

> Da sehe ich absolut kein
> Problem.
Merke ich.

: Bearbeitet durch User
von Karl K. (karl2go)


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Cyblord -. schrieb:
> Ansonsten
> schlägst du dich dauern mit Reklamationen rum.

Das ist ein nicht zu unterschätzender Punkt im B2C. Ich mache nur B2B, 
da ist das weniger kritisch.

Ben B. schrieb:
> Progammierung ist ja nun
> vernachlässigbar.

Wenn Du tausende Abnehmer hast... Ich hab ein Programm, ursprünglich zum 
Testen meiner Hardware, das ich etwas aufgebohrt Kunden zur Verfügung 
stelle. Nur ist das bestenfalls eine Handvoll Kunden.

Wenn ich das realistisch rechnen würde, müsste ich die Software für 
tausende Eur verkaufen. So bleibt es halt ein Hobbyprojekt.

von Vn N. (wefwef_s)


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Karl K. schrieb:
> Ich mache nur B2B,
> da ist das weniger kritisch.

Achso? Bei B2B gehts schnell mal um Pönalen und Verdienstentgänge die 
bezahlt werden wollen, wäre neu dass das so unkritisch ist...

von Karl K. (karl2go)


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vn n. schrieb:
> Pönalen und Verdienstentgänge die
> bezahlt werden wollen, wäre neu dass das so unkritisch ist...

Bei meinen Kunden zum Glück ja, und ich bin in der komfortablen 
Situation, dass ich Kunden ablehnen kann, die mir zu dumm kommen. Dafür 
gibt es andere Eigenheiten, die man beachten muss. Zum Beispiel dass 
prinzipiell erst nach 30 Tagen gezahlt wird egal was auf der Rechnung 
steht. Aber dafür kommt das Geld meistens auch. Das ist auch nicht 
überall selbstverständlich.

von Percy N. (vox_bovi)


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Michael B. schrieb:

> Nur der GPLB52320 von GeneralPlus hatte die LCD Ansteuerung mit 512 Byte
> Bildschimpuffer, aber noch kein EEPROM.
>
Mir war nicht bekannt, dass der nicht exportiert werden durfte.

von Uhu U. (uhu)


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Michael B. schrieb:
> Selnst 20 Jahre später macht es Mühe, sie nur zu kopieren.
> 
https://recon.cx/2013/slides/Recon2013-Natalie%20Silvanovich-Many%20More%20Tamagotchis%20Were%20Harmed%20in%20the%20Making%20of%20this%20Presentation.pdf

Mein lieber Freund, die Dame hat eine Ausdauer…

von Michael B. (laberkopp)


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Percy N. schrieb:
> Mir war nicht bekannt, dass der nicht exportiert werden durfte.

Das Problem war ein anders: Du konntest das Datenblatt nicht lesen.

Beitrag #5762883 wurde von einem Moderator gelöscht.
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