Hallo zusammen, mir ist ein 5 mW HeNe-Laserrohr zugeflogen, dass ich ansteuern möchte. Ich möchte es nicht als Laser mit Nennleistung betreiben, da würde ich sonst in Sams Laser FAQ schauen. Es geht mehr um einen Showaufbau z.B. mit Kurbel oder Batterie im Jules-Verne-Stil. Leistung sollte im sicheren Bereich sein (ohne aufwendige Schutzvorrichtungen), also ein Mikrowellentrafo am Netz kommt nicht in Frage. Meine erste Idee wäre ein Zeilentrafo gewesen, aber diese Kiste ging schon vor vielen Jahren auf den E-Schrott. Piezozünder aus Feuerzeug? Elektrischer Muggenbatscher? Influenzmaschine? Motor als Generator, Unterbrecherkontakt, HV-Trafo? Ganz stilvoll wäre es mit Bengs Laura https://www.bengs-modellbau.de/materialbausaetze/stirlingmotoren/stirlingmotor-laura als Antrieb, aber die hat vermutlich zu wenig Schub. Beliebig Aufwand will ich allerdings nicht treiben. Was meint Ihr?
War's nciht so das HeNe-Röhren mit einigen wenigen kV gezündet werden und dann per Ballastwiderstand mit ordentlich einigen hundert Volt Brennspannung laufen? Vor vielen Jahren hatte ich mal eine 1mW, die hat mein 1000V-Messgerät beim (bzw. vor dem) Zünden gesprengt, bei 5mW wird das noch mehr werden. Fliegenklatsche könnte evtl. zumindest kurz gehen, Dauerleistung wird die nicht genug haben. Für 2€ aber einen Versuch wert. Piezo reicht vielleicht für einen roten Strichblitz im dunklen, die anderen Vorschläge sind nil.
Martin schrieb: > Ich möchte es nicht als Laser mit Nennleistung betreiben, Musst du aber annähernd, sonst lasert es nicht. Hinzu kommt, dass die Gasentladung eine negative Strom-Spannungs-Kennlinie hat. Wenn du also den Strom reduzierst, wird die Betriebsspannung höher. Um das stabil zu bekommen, muß direkt am Rohr ein relativ hoher Vorwiderstand, Größenordnung 20..50kOhm verwendet werden, und je mehr du den Strom reduzierst, umso größer muß dieser Widerstand werden. Du tust dir also keinen Gefallen einen HeNe-Laser mit weniger als der Nennleistung zu betreiben. Wenn du andererseits den Strom über das optimale im Datenblatt genannte Maß steigerst, wird zwar die Brennspannung geringer, aber die Leistung steigt nicht nennenswert, fällt sogar recht bald ab.
Martin schrieb: > Es geht mehr um einen Showaufbau z.B. > mit Kurbel oder Batterie im Jules-Verne-Stil. Vergiss den HeNe. Viel zu anspruchsvoll und kompliziert zu betreiben, und der Wirkungsgrad ist miserabel. Die Strahlqualität ist allerdings sehr gut. Nimm einen Laserpointer, oder dessen Innereinen, die es vom Chinamann schon für 50 Cent oder noch weniger gibt.
Auch wenn Du eine stabile Entladung hinkriegen solltest, heißt das nicht, daß sofort ein Laserstrahl rauskommt. Da gibt es noch die Spiegeljustage mit kleinen Madenschrauben. Und es gibt nur EINE Stellung, in der das Rohr lasert. Anderenfalls ist es nur eine Glimmlampe. Die meisten ausgetauschten (verbrauchten) Laserrohre sind defekt, weil die Entladung infolge Kathodenzerstäubung nicht mehr richtig brennt. Man kann aber auch Glück haben: Wenn der Laser in einem FTIR-Spektrometer INSTABIL arbeitete und ausgetauscht wurde, ist er zwar dafür unbrauchbar, kann aber doch noch lasern. Der Fehler könnte aber auch am Netzgerät liegen, deshalb wird das sicherheitshalber auch getauscht. So kam ich zu meinem Justierlaser. Gruß - Werner
'Muggenbatscher' ist schon gar nicht so schlecht. Die HeNe-Laser, die hier vor ewigen Zeiten in Benutzung waren (von der Firma Metrologic), zündeten über eine Kaskade mit etwa 6kV und brachen dann von alleine auf die 'Brennspannung' zusammen. Die Röhren waren so etwa 20-25cm lang. Das schafft eine Fliegenklatsche, wenn man ihr ein paar zusätzliche Kaskadenstufen spendiert, auch und man kann damit die Röhre auch nicht zermanschen. Werner H. schrieb: > Da gibt es noch die > Spiegeljustage mit kleinen Madenschrauben. Gibts so und so. Meine Röhren waren per Kitt oder sowas fest justiert auf Laserbetrieb ohne Madenschrauben.
Martin schrieb: > 5 mW HeNe-Laserrohr zugeflogen, dass ich ansteuern möchte. > ... > Ich möchte es nicht als Laser mit Nennleistung betreiben nachtmix schrieb: > Du tust dir also keinen Gefallen einen HeNe-Laser mit weniger als der > Nennleistung zu betreiben. Die "Nennleistung von 5 mW" bezeichnet aber die Ausgangsleistung des Lasers, oder? Wenn von "mit ... Leistung betreiben" die Rede ist, muss klar sein, dass entsprechen (viel) mehr elektrische Leistung hineingesteckt werden muss. Googlesuche nach "HeNe Laser Wirkungsgrad" führte mich zu dieser Seite: https://www.spektrum.de/lexikon/optik/helium-neon-laser/1295 ...wo im dritten Absatz "Wirkungsgrad 0,1%" steht.
M.A. S. schrieb: > Die "Nennleistung von 5 mW" bezeichnet aber die Ausgangsleistung des > Lasers, oder? > Wenn von "mit ... Leistung betreiben" die Rede ist, muss klar sein, dass > entsprechen (viel) mehr elektrische Leistung hineingesteckt werden muss. Ja, ich schrieb ja auch, dass der Wirkungsgrad von HeNe-Lasern miserabel ist. IIrc liefen die 2mW Rohre aus den Laserdisc Playern mit 1150V 6,5mA und 22k Vorwiderstand. Das sind 7,5W. Ein 5mW-Laser wird i.W. den gleichen Strom bei entsprechend seiner Länge (positive Säule der Glimmentladung) erhöhter Spannung brauchen. Experimentell habe ich bei so einem 2mW Rohr mal den Strom bis zum Aussetzen der Lasertätigeit reduziert, was in der Gegend von 2mA und 2kV der Fall war. Der dafür benötigte Vorwiderstand war reichlich 150kOhm.
Hallo, ich habe sehr gute Erfahrungen mit CCFL treibern gemacht. Die Schaltung mit spannungvervielfacher und Gleichrichter habe ich bei Sam abgeguckt. Vielleicht passt einer davon. https://www.pollin.de/lichttechnik-leuchtmittel/zubehoer-lichttechnik/vorschaltgeraete/
Wie ich eingangs schon schrieb, geht es mir eher um die Röhre als Deko-Objekt als um einen Laser (da kaufe ich einen Diodenlaser auf ebay). Wie es scheint, lasert das HeNe-Rohr unterhalb seiner Nennleistung überhaupt nicht. Die dazu passende Betriebsspannung (und -Leistung) ist für ein Dekoobjekt viel zu hoch (ich will es ja nicht in Plexiglas eingiessen) und zu gefährlich, also wird es wohl ein Betrieb bei kleinen Strömen als Glimmlampe bleiben. Ob sich das lohnt ist eine andere Frage. Ein Fragment des Netzteils habe ich auch noch gefunden, ein Klotz von Netztrafo, 1.5 kV. Viel zu heikel für den angedachten Zweck. Piezozünder vom Feuerzeug habe ich schon versucht, gibt einen leichten orangen Blitz. CCFL-Treiber könnte die Schrottkiste vielleicht noch hergeben... Spiegel zum Justieren gibt es nicht, die sind fest verbaut. Dazu fällt mir ein, vor langer langer Zeit, damals in der Firma: Wir hatten einen (etwa) 5 W-Ar-Laser (grün), Eingang glaube ich 20 kW mit Wasserkühlung. Für die zwei Resonatorspiegel hatte er je zwei Justierschrauben. Beliebter Sport war der Versuch, durch Verstellen der Spiegel die Leistung zu maximieren. Irgendwann hat mal jemand an zwei Schrauben gleichzeitig gedreht und das wars dann... der Laser gab erst wieder Lebenszeichen von sich, als man mit einem zweiten Laser beide Spiegel wieder genau auf die Achse ausgerichtet hatte. Ziemliche Fummelei. Das Netzteil hatte ca. 50 TO3-Halbleiter auf einem wassergekühlten Klotz und einen Druckschalter, der bei fehlendem Wasserdruck die Stromversorgung unterbrochen hat.
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