Es ist immer das gleiche: 1. Das Haus könnte brennen. 2. Ich äußere Bedenken, mache Vorschläge. 3. Es wird beschwichtigt, keine Änderungen. 4. Das Haus wird brennen. 5. Ich äußere Bedenken, mache Vorschläge. 6. Es wird beschwichtigt, keine Änderungen. 7. Ab jetzt bin ich unbeliebt, habe den Ruf eines "Bedenkenträgers". 8. Das Haus brennt. 9. Alle löschen, niemand hält Rückschau, denn... ES BRENNT!!! 10. Der heldenhafteste Feuerwehrmann darf das neue Haus bauen. 11. Siehe 1. Gibt es einen intelligenteren Weg nach oben, als den doofen oder scheinheiligen Feuerwehrmann zu geben?
:
Bearbeitet durch User
Bedenkenträger will keiner in seinem Team haben. Die entferne ich immer als Erstes.
Wissender schrieb: > Bedenkenträger will keiner in seinem Team haben. Die entferne ich immer > als Erstes. Wenn das mal nicht ein Fehler ist. Wie war das noch? Der Fisch fängt immer vom Kopf an zu stinken?
Wissender schrieb: > Bedenkenträger will keiner in seinem Team haben. Die entferne ich immer > als Erstes. Warst du mal Feuerwehrmann?
Dr.who schrieb: > Wissender schrieb: >> Bedenkenträger will keiner in seinem Team haben. >> Die entferne ich immer als Erstes. > > Wenn das mal nicht ein Fehler ist. > Wie war das noch? Der Fisch fängt immer vom Kopf > an zu stinken? Mein persönlicher Klassiker: "Mitarbeiter verursachen Probleme. Chefs verursachen Katastrophen." :)
Rainer Z. schrieb: > Gibt es einen intelligenteren Weg nach oben, als den > doofen oder scheinheiligen Feuerwehrmann zu geben? Da bin ich absolut sicher -- aber ich kenne ihn auch nicht. :)
Rainer Z. schrieb: > Es ist immer das gleiche: > > 1. Das Haus könnte brennen. > 2. Ich äußere Bedenken, mache Vorschläge. > 3. Es wird beschwichtigt, keine Änderungen. > 4. Das Haus wird brennen. > 5. Ich äußere Bedenken, mache Vorschläge. > 6. Es wird beschwichtigt, keine Änderungen. > 7. Ab jetzt bin ich unbeliebt, habe den Ruf eines "Bedenkenträgers". > 8. Das Haus brennt. > 9. Alle löschen, niemand hält Rückschau, denn... ES BRENNT!!! > 10. Der heldenhafteste Feuerwehrmann darf das neue Haus bauen. > 11. Siehe 1. Schön dargestellt. Aber mach dir keine Illusionen. Es sind einfach zu viele Gestörte in der Gesellschaft, als dass sich da was ändern könnte. Das ist rum. Die Leute mögen es nicht, wenn man ihnen den Spiegel vorhält. Verlogenheit und Unaufrichtigkeit allerorten. Tipp für dich: Vorgänge dokumentieren. Spätestens wenn es mal nicht nur im übertragenen Sinn brennt, wirst du froh sein drum.
Was man auch beachten sollte: Bedenkenträger wollen Recht behaben und werden daher alles daran setzen um das Projekt gegen die Wand zu fahren. Solche Saboteure kann ich echt nicht gebrauchen.
Wissender schrieb: > Solche Saboteure kann ich echt nicht gebrauchen. Du hast doch höchstens Sargträger in "deinem" Team.
Büro ist wie Krieg und den gewinnt man nicht mit endlosen Diskussionen sondern nur mit Befehl und Gehorsam.
Beitrag #5759038 wurde von einem Moderator gelöscht.
Lach schrieb: > Wissender schrieb: >> Solche Saboteure kann ich echt nicht gebrauchen. > > Du hast doch höchstens Sargträger in "deinem" Team. Das ist einer von denen wo eh alles danach ist. Dokumentiert er hier ja quasi minütlich. Brauchst nicht weiter drauf eingehen. Zum Thema nochmal: Bei der Prozessgestaltung wird das "Bedenkentragen" sogar institutionalisiert. Nennt sich Risk Assessment, FMEA und was weis ich noch alles. Man erkennt also die grundsätzliche Notwendigkeit des kritischen Hinterfragens. Im Projekt will man es dann aber plötzlich nicht mehr wissen. Nach oben muss ja Grün gemeldet werden.
Wissender schrieb: > Bedenkenträger will keiner in seinem Team haben. Die entferne ich immer > als Erstes. Zum Glück hast du keine Team- oder Personalverantwortung.
Rainer Z. schrieb: > Gibt es einen intelligenteren Weg nach oben, als den doofen oder > scheinheiligen Feuerwehrmann zu geben? Nein. Beschränke dich auf geschickt formulierte Vorschläge. Die müssen besonders positiv klingen, insbesondere bei flüchtigem lesen. Und eindeutig VORSCHLÄGE sein, keine Kritik. Solche Leute wie der da: Wissender schrieb: > Bedenkenträger will keiner in seinem Team haben. Die entferne ich > immer > als Erstes. können nämlich vor laute Arroganz so gut wie nie sinnerfassend lesen. Die sehen dann einen engagierten Mitarbeiter der versucht, das Projekt voranzubringen :-) Wichtig ist, dass sie nach dem Brand ersichtlich ist, dass bei Befolgung der Vorschläge das Problem nie aufgetreten war. Darauf weist man im Normalfall natürlich niemals gesondert hin, weil man die üblichen Arroganzpfosten damit bloßstellen würde (was sie sehr übel nehmen). Aber wenn es zum Streit kommt, könnte man eindeutig belegen, den Vorschlag xy vom zz.xx.yy gemacht zu haben, der das Problem gelöst hätte. Die wissen das meistens, und sind meist froh, nicht bloßgestellt zu werden. Irgenwann werden die Vorschläge dann genauer gelesen. Oder nicht. In beiden Fällen stehst du zumindest nicht als Meckerer oder Schuldiger da.
Vorschlagswesen schrieb: > Aber wenn es zum Streit kommt, könnte man eindeutig belegen, > den Vorschlag xy vom zz.xx.yy gemacht zu haben, der das Problem gelöst > hätte. In vielen Fällen wird einem dann aber vorgeworfen, sich damals nicht durchgesetzt und damit selbst die eigentliche Misere verursacht zu haben.
:
Bearbeitet durch User
Andreas S. schrieb: > In vielen Fällen wird einem dann aber vorgeworfen, sich damals nicht > durchgesetzt und damit selbst die eigentliche Misere verursacht zu > haben. Wie schon geschrieben: Auf keinen Fall sollte man so einen Vorfall nutzen, um dem Chef Salz in die Wunden zu reiben, oder jemanden in die Pfanne zu hauen. Rechthaberei mag wirklich niemand. Wer daherkommt mit Ätschibätsch, habs dir doch gesagt, verliert. Das von dir Beschriebene hätte ich noch nie erlebt. Man macht Vorschläge nicht leichtfertig schriftlich. Im Übrigen sind die arroganten Pfosten meist mit Vertuschen ihrer Fehler beschäftigt, da können sie eine Diskussion über eine frühzeitige Warnung wenig gebrauchen. Sie wissen genau, du machst ihnen keine Probleme, außer sie fangen den Streit selber an.
Vorschlagswesen schrieb: > Im Übrigen sind die arroganten Pfosten > meist mit Vertuschen ihrer Fehler beschäftigt, da können sie eine > Diskussion über eine frühzeitige Warnung wenig gebrauchen. Ich habe es schon mehrmals erlebt, dass in solchen Fällen versucht wurde, meine entsprechenden Hinweise genau ins Gegenteil zu verkehren. Insbesondere in den Angeboten für Werkverträge formuliere ich sehr deutlich, welche Probleme auftreten können, wenn der Kunde wirklich den von ihm gewünschten Weg gehen will, und dass deren Behebung nicht im Angebotsumfang enthalten ist. Mittlerweile habe ich es auch schon häufiger erlebt, dass sich Kunden auch nur wenige Arbeitspakete aus einem Angebot herauspicken und beauftragen. Aber natürlich verlangen sie trotzdem den gesamten Leistungsumfang, selbst wenn dies ausdrücklich ausgeschlossen und dieser Ausschluss zum Beauftragungszeitpunkt bestätigt wird. Dann heißt es: "Das habe ich damals ganz anders verstanden! Wenn dort steht 'nicht enthalten', heißt das doch, dass es enthalten ist. Wir werden uns doch wohl nicht über ein einzelnes Wort streiten." Ganz besonders heikel wird es, wenn sich im laufenden Projekt auf Kundenseite der Projektverantwortliche ändert. Der neue sieht nur, dass eine Entwicklung beauftragt wurde, aber nicht, dass gegenüber dem Angebot nur ein Bruchteil in der Beauftragung enthalten ist. Dann heißt es: "Ich konnte doch nicht wissen, was mein Vorgänger vereinbart hat, daher müssen Sie alles liefern, und zwar sofort und auf dem Silbertablett!"
Vorschlagswesen schrieb: > Wie schon geschrieben: Auf keinen Fall sollte man so einen Vorfall > nutzen, um dem Chef Salz in die Wunden zu reiben, oder jemanden in die > Pfanne zu hauen. Rechthaberei mag wirklich niemand. Wer daherkommt mit > Ätschibätsch, habs dir doch gesagt, verliert. Das ist wohl richtig, aber das Problem ist ja, dass die beschriebenen Zustände dauerhaft bestehen. Mal mehr, mal weniger, klar. Wenn jedoch das Maß voll ist, brauchen die arroganten Versager auch mal einen (subtil) vor den Latz. Wenn das die einzige Sprache ist, die die verstehen - nun denn... Schocktherapie kann auch hilfreich sein.
Wissender schrieb: > Was man auch beachten sollte: Bedenkenträger wollen Recht behaben und > werden daher alles daran setzen um das Projekt gegen die Wand zu fahren. > Solche Saboteure kann ich echt nicht gebrauchen. Haha, im Gegenteil: Wer Bedenken äußert ist mutig, ehrlich und hat etwas im Kopf. Übrig bleiben dir die Saboteure, die ihren Mund und deine Hand bis auf die Schlachtbank halten, um dann deinen Platz einzunehmen. Und dann noch die, deren Kopf so leer ist, dass es sich leichter nickt.
Zauberwort Verantwortungsdiffusion https://de.wikipedia.org/wiki/Verantwortungsdiffusion "Verantwortungsdiffusion bezeichnet das Phänomen, dass eine Aufgabe, die offensichtlich zu tun ist, trotz genügender Anzahl und Aufmerksamkeit dafür geeigneter Stellen oder Personen nicht angenommen oder ausgeführt wird. [...] Bei der Untersuchung der Aufgabenverteilung in Organisationen stößt die Soziologie immer wieder auf das Phänomen, dass Tätigkeiten, die von Mitarbeitern durchaus als notwendig eingestuft werden, dennoch nicht ausgeführt werden. Als Erklärung wird etwa genannt, dass die Verbindung zwischen der eigenen organisatorischen Rolle und dem Charakter der Aufgabe für die in Frage kommenden Akteure ungeklärt ist. "
Rainer Z. schrieb: > Gibt es einen intelligenteren Weg nach oben, als den doofen oder > scheinheiligen Feuerwehrmann zu geben? Interessante Frage. Nach meinen Erfahrungen bringt es nicht viel auf Missstände hinzuweisen. Es ist eher viel politische Arbeit um die Führung zu der Erkenntnis zu bringen. (... und manchmal aussichtslos, da die nicht bereit ist umzudenken.) Was ist deine Motivation? Möchtest du selbst Häuser bauen? Möchtest du in der Hierarchie aufsteigen? Möchtest du möglichst wenig Frustration / technischen Bullshit?
Hallo Wissender. Wissender schrieb: > Büro ist wie Krieg und den gewinnt man nicht mit endlosen Diskussionen > sondern nur mit Befehl und Gehorsam. Das ist richtig. Aber Du wirst auch wissen, das die Leute, die Dir gehorsam sind auch die Leute sind, die Dich hassen und Dir bei der ersten Gelegenheit ein Messer in den Rücken stechen. Oft entgegen Ihrem Vorteil. In Hierarchien kann es kein Vertrauen geben. Besser Du entwickelst also beizeiten einen gesunden Verfolgungswahn. ;O) Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg
ich schrieb: > Vorschlagswesen schrieb: >> Wie schon geschrieben: Auf keinen Fall sollte man so >> einen Vorfall nutzen, um dem Chef Salz in die Wunden >> zu reiben, oder jemanden in die Pfanne zu hauen. >> Rechthaberei mag wirklich niemand. Wer daherkommt mit >> Ätschibätsch, habs dir doch gesagt, verliert. > > Das ist wohl richtig, aber das Problem ist ja, dass die > beschriebenen Zustände dauerhaft bestehen. Mal mehr, mal > weniger, klar. Wenn jedoch das Maß voll ist, brauchen > die arroganten Versager auch mal einen (subtil) vor den > Latz. Wenn das die einzige Sprache ist, die die > verstehen - nun denn... Dein fundamentaler Denkfehler zeigt sich im letzten Satz: "Wenn das die einzige Sprache ist, die die verstehen..." Der Punkt ist ja gerade: Sie VERSTEHEN es eben NICHT! Die allerwenigsten Menschen bekommen jemals die Chance, in angenehmer und entspannter Atmosphäre zu lernen, wie man ein guter Chef ist, gut organisiert und gut Menschen führt. Gar nicht so selten übernimmt jemand solche Aufgaben, weil er im Prinzip guten Willens ist und "irgendjemand es ja machen muss" -- manchmal auch, um zu verhindern, dass man jemand noch schlimmeres von oben vorgesetzt bekommt. Ein Problem dabei ist: Solange man noch nicht in der Rolle eines Chefs ist, hätte man zwar theoretisch die Gelegenheit, alles in Ruhe zu lernen -- man weiss aber mangels Erfahrung nicht, was man eigentlich wissen und können müsste. Steckt man bereits auf einer Chefposition, merkt man jeden Tag, was man alles NICHT weiss und kann. Nichts davon ist übermäßig kompliziert -- aber es sind ganze viele verschiedene Dinge, die man wissen müsste, und vor allem braucht man sie SOFORT! Da man bereits damit ausgelastet ist, die im akuten Entstehen begriffenen Katastrophen abzuwenden, hat man natürlich keine Kapazität für Warnungen vor Ungemach, das nur VIELLEICHT eintritt. Die Häme der Untergebenen ist zwar verständlich, aber nicht zielführend: Planung, Leitung, Führung sind genauso notwendige und ehrenwerte Aufgaben wie Forschung, Ent- wicklung oder Fertigung. Eine Patentlösung weiss ich auch nicht.
Wissender schrieb: > Büro ist wie Krieg und den gewinnt man nicht mit endlosen > Diskussionen > sondern nur mit Befehl und Gehorsam. Hach ja: http://www.whywar.at/folgen/mensch-politik-und-gesellschaft/gesellschaft-und-zivilisation/zivilisatorisches-hexagon/ Irgendwann ist auch der Zivilisationsprozess der Wirtschaft so weit fortgeschritten. Dauert aber.
Niemals den Finger in die Wunde legen! Es war einmal vor vielen Jahren. Es wurden Plaste-Transportkisten angeliefert und im Freien gestapelt. Monatelang fielen die Stapel ein und es schneite darauf. Alle Mitarbeiter haben das gesehen. Als Mitglied der Betriebsfotogruppe habe ich das fotografiert und der Firmenleitung vorgelegt. Nein, nicht veröffentlicht oder einer damals nicht vorhandenen B..D Zeitung zugespielt. Aber ich war dann der Böse! Und wurde vorgeladen. Heute ist das auch nicht anders.
sid schrieb: > Was ist deine Motivation? > Möchtest du selbst Häuser bauen? > Möchtest du in der Hierarchie aufsteigen? > Möchtest du möglichst wenig Frustration / technischen Bullshit? Meine Motivation ist die goldene Regel: „Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst.“ Das Problem dabei ist: Viele Menschen haben m.E. sehr geringe Erwartungen an die "Güte" der Behandlung, die sie durch Andere erfahren können. Daher leben sie eher nach dem Motto: "Jeder Artgenosse ist mein Konkurrent, ich behandele ihn höchstens so, wie Gesetz und gesellschaftliche Zwänge dies mindestens erfordern." Na super! Nein, in einer Hierarchie aufsteigen ist nicht mein Ziel. Eher: "I love it when a plan comes together". Aber bevor ich noch einmal Mitläufer ohne Befugnisse bei einem Projekt mit dem Ziel "Wand" werde, steige ich dann doch lieber auf und übernehme das Steuer. Quasi aus Notwehr.
Hier muss man glaub ich vorsichtig sein! Normalerweise wird man nicht zum Bedenkenträger abgestempelt, weil man einmal auf einen dringenden Missstand hinweist. Die Leute hier bei uns, die in die Kategorie fallen, zeichnen sich durch folgende Eigenschaften aus: - sie sehen ständig Probleme - sie lösen selbige nicht und haben auch keine umsetzbaren Vorschläge - sie sehen existente Probleme die alle sehen, aber an denen nunmal nicht wirklich zu drehen ist (die GF sind alles Idioten) - die wenigsten der angesprochenen Probleme führen zu ernsten Konsequenzen Wenn aber dann doch mal eines der Schreckensszenarien eintritt, sagen sie: "hab ich doch gesagt". Ja. Aber eben auch die 87 anderen, die nicht eingetreten sind. Ergo: Galileo Gambit. Nur weil Galileo gehasst wurde und du gehasst wirst, ehißt das nicht, dass Du Galileo bist. https://rationalwiki.org/wiki/Galileo_gambit
Galileo schrieb: > Ergo: Galileo Gambit. Nur weil Galileo gehasst wurde und du gehasst > wirst, ehißt das nicht, dass Du Galileo bist. > > https://rationalwiki.org/wiki/Galileo_gambit Sehr schöner Artikel, danke dafür. Kannte bisher nur den Dunning-Kruger-Effekt. In der Praxis dürfte es eher ein Totschlagargument sein, denn im Tagesgeschäft trackt eben niemand die Trefferquote von Prophezeiungen. Warum auch, an der Gegenwart ändert es ja eh nichts mehr. Und selbst wenn: Man stelle sich einen Mitarbeiter vor, der im Laufe eines Projekts 100 negative Bedenken äußert... wie hoch müsste seine Trefferquote sein, um nicht (mehr) gehasst zu werden? 50/50? 80/20?
Egon D. schrieb: > Dein fundamentaler Denkfehler zeigt sich im letzten Satz: > "Wenn das die einzige Sprache ist, die die verstehen..." > > Der Punkt ist ja gerade: Sie VERSTEHEN es eben NICHT! > > Die allerwenigsten Menschen bekommen jemals die Chance, in > angenehmer und entspannter Atmosphäre zu lernen, wie man > ein guter Chef ist, gut organisiert und gut Menschen führt. > Gar nicht so selten übernimmt jemand solche Aufgaben, weil > er im Prinzip guten Willens ist und "irgendjemand es ja > machen muss" -- manchmal auch, um zu verhindern, dass man > jemand noch schlimmeres von oben vorgesetzt bekommt. > > Ein Problem dabei ist: Solange man noch nicht in der Rolle > eines Chefs ist, hätte man zwar theoretisch die Gelegenheit, > alles in Ruhe zu lernen -- man weiss aber mangels Erfahrung > nicht, was man eigentlich wissen und können müsste. > Steckt man bereits auf einer Chefposition, merkt man jeden > Tag, was man alles NICHT weiss und kann. Nichts davon ist > übermäßig kompliziert -- aber es sind ganze viele > verschiedene Dinge, die man wissen müsste, und vor allem > braucht man sie SOFORT! > Das ist alles richtig und sehr schön beschrieben, mir liegt jedoch an einer Ergänzung: am wenigsten erträglich finde ich Vorgesetzte, die nicht in der Lage sind, klare Anweisungen zu erteilen, warum auch immer. Das führt unvermeidlich zu Desorganisation und Pannen, die dann wieder irgendwer beheben muss. Selbstverständlich lässt sich auch diese Aufgabe nicht delegieren, denn der solchermaßen Beauftragte könnte ja glauben, man wolle ihm die Schuld am Schlamassel zuschieben. Usw usf ... Am Ende herrscht Chaos, der Alte ist merklich unzufrieden, mag aber nichts ändern. Alle Beteiligten (außer ihm) wissen, woran es lag. Das Dumme ist nur: Wer bei der nächsten Notlage die Initiative ergreift und das Ruder herumreißt, der setzt sich selbst auf die Abschussliste. Man kann dem Chef beliebig weit reichende fachliche Inkompetenz vermitteln (die darf der Häuptling haben, sonst bräuchte er keine Indianer), aber keineswegs Führungsschwäche vorwerfen oder gar selbst die Führung übernehmen, und sei es nur für den Augenblick. Andererseits erwartet er natürlich, dass man selbständig Entscheidungen treffen kann ...
michael_ schrieb: > Niemals den Finger in die Wunde legen! > > Es war einmal vor vielen Jahren. > Es wurden Plaste-Transportkisten angeliefert und im Freien gestapelt. > Monatelang fielen die Stapel ein und es schneite darauf. > Alle Mitarbeiter haben das gesehen. > Als Mitglied der Betriebsfotogruppe habe ich das fotografiert und der > Firmenleitung vorgelegt. > Nein, nicht veröffentlicht oder einer damals nicht vorhandenen B..D > Zeitung zugespielt. > > Aber ich war dann der Böse! Und wurde vorgeladen. > Heute ist das auch nicht anders. "Die Spur der Steine" hast Du nicht gesehen?
Rainer Z. schrieb: > Gibt es einen intelligenteren Weg nach oben, als den doofen oder > scheinheiligen Feuerwehrmann zu geben? Du nennst an passender Stelle deine Bedenken. Die passende Stelle wird dafür bezahlt mehr Verantwortung zu übernehmen als Du. sid schrieb: > Was ist deine Motivation? > Möchtest du selbst Häuser bauen? > Möchtest du in der Hierarchie aufsteigen? > Möchtest du möglichst wenig Frustration / technischen Bullshit? Was willst Du machen? Was kannst Du machen? Eine Etage höher gehen? - Autsch! Du kannst einem Kumpel sagen, das es keine gute Idee ist, mit abgefahrenen Sommerreifen in den Winterurlaub ins Hochgebirge zu fahren. Umsetzen muss er das selbst, festbinden kannst Du ihn nicht.
Egon D. schrieb: > Dein fundamentaler Denkfehler zeigt sich im letzten Satz: > "Wenn das die einzige Sprache ist, die die verstehen..." > > Der Punkt ist ja gerade: Sie VERSTEHEN es eben NICHT! Wenn ich Klartext rede, versteht es jeder! > > Die allerwenigsten Menschen bekommen jemals die Chance, in > angenehmer und entspannter Atmosphäre zu lernen, wie man > ein guter Chef ist, gut organisiert und gut Menschen führt. Es ist nicht mein Problem und meine Aufgabe, einem Manager seine Arbeit beizubringen. Dafür dass er vielmehr Geld kassiert, hat er dafür auch die Verantwortung zu tragen! > Gar nicht so selten übernimmt jemand solche Aufgaben, weil > er im Prinzip guten Willens ist und "irgendjemand es ja > machen muss" -- manchmal auch, um zu verhindern, dass man > jemand noch schlimmeres von oben vorgesetzt bekommt. Das gibt es, ist aber äußerst selten. Meistens sind es nämlich die inkompetenten Dummschwätzer, die in die entsprechenden Ebenen aufsteigen. Und wenn es einer, wie von dir beschrieben, macht, dann muss ebenfalls erwartet werden, dass er die Probleme "unten" kennt und entsprechend handelt. Dass dies nicht zwangsläufig in Form einer kompetenten Führung erfolgt, ist erstmal zweitrangig. > > Ein Problem dabei ist: Solange man noch nicht in der Rolle > eines Chefs ist, hätte man zwar theoretisch die Gelegenheit, > alles in Ruhe zu lernen -- man weiss aber mangels Erfahrung > nicht, was man eigentlich wissen und können müsste. > Steckt man bereits auf einer Chefposition, merkt man jeden > Tag, was man alles NICHT weiss und kann. Nichts davon ist > übermäßig kompliziert -- aber es sind ganze viele > verschiedene Dinge, die man wissen müsste, und vor allem > braucht man sie SOFORT! > > Da man bereits damit ausgelastet ist, die im akuten > Entstehen begriffenen Katastrophen abzuwenden, hat man > natürlich keine Kapazität für Warnungen vor Ungemach, das > nur VIELLEICHT eintritt. Das Problem ist - wie von Anfang an geschrieben - die arrogante Ignoranz. Dafür ist KEINE Entschuldigung zulässig. Wenn Probleme klar benannt werden, müssen sie ernst genommen werden. Wenn nicht, dann ist dafür die Verantwortung zu tragen. > Die Häme der Untergebenen ist zwar verständlich, aber > nicht zielführend: Planung, Leitung, Führung sind genauso > notwendige und ehrenwerte Aufgaben wie Forschung, Ent- > wicklung oder Fertigung. Ich bin nicht an Häme interessiert. Mich interessiert auch nicht ob der Herr Manager ein Auto für 200K fährt. Mich interessiert nur, dass er seine Arbeit ordentlich macht. Dann läuft nämlich nicht jedes Projekt in den Sand und ich profitiere nicht nur deshalb: Rainer Z. schrieb: > "I love it when a plan comes together". => me too sondern ich partizipiere über den Firmenerfolg. Und damit sich der Kreis dann wieder zu meinem ersten Post schließt: In Anbetracht dessen, dass für jeden noch so offensichtlichen Missstand Entschuldigungen erfunden werden - auch gerade wieder in diesem Thread - ist keine Besserung in Sicht. Der BS steckt in den Köpfen.
Tja, jetzt weiß ich endlich warum Deutschland (auf die ganze Welt bezogen) -das größte Handelsdefizit -das geringste BSP je Einwohner, -die geringste Lebenserwartung -die miserabelste Umweltbilanz, -das niedriegste pro Kopf-Einkommen, -die höchsten Mord- und Selbstmordraten -hab ich was vergessen...? hat, Alles nur, weil die klügsten und besten Köpfe hier im Forum hängen und sich die Finger über Mißstände wundschreiben. Traurig, soviel vergeudete Talente, was könnten wir erreichen, wenn ihr in Führungspositionen wärt, mein Gott, wären wir noch durch irgendetwas auszubremsen?
Menetekel schrieb: > wenn ihr in Führungspositionen wärt, Das ist es ja.. ihr braucht Import von Führungskräften, da eure nichts taugen. Bin zufällig Österreicher, und dass ein österreichischer Politiker in Deutschland Karriere gemacht hat, gab's schon mal. Der hatte Kunstmalerei als Hobby. Der hat auch eine schöne Karriere hingelegt. Wo kann ich die Bewerbung hinschicken?
ich schrieb: > In Anbetracht dessen, dass für jeden noch so offensichtlichen Missstand > Entschuldigungen erfunden werden Man erinnere sich, dass früher der Überbringer schlechter Nachrichten geköpft wurde. Heute gibt es Kurse "Positives Denken".
Hallo winzip. winzip schrieb: > Man erinnere sich, dass früher der Überbringer schlechter Nachrichten > geköpft wurde. Heute gibt es Kurse "Positives Denken". "Positives Denken" macht zusammen mit den sowieso schon problematischen Eigenschaften "Umtriebigkeit" und "Kreativität" dann kriminelle Energie. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
Autor: klausi (Gast) Datum: 06.03.2019 18:13 > Bin zufällig Österreicher, Mach keine Sachen.Ich nicht ! > und dass ein österreichischer Politiker in Deutschland Karriere gemacht > hat, gab's schon mal. Ja, das waren noch Zeiten ! > Der hatte Kunstmalerei als Hobby. Auch darin war er sehr gut. > Der hat auch eine schöne Karriere hingelegt. So ist es, von dem Spricht man noch in tausend Jahren. Von dir spreche ich schon nicht mehr wenn der PC abgeschaltet ist. > Wo kann ich die Bewerbung hinschicken? Zu mir.
Zocker_55 schrieb: >> Der hatte Kunstmalerei als Hobby. > > Auch darin war er sehr gut. Nein, miserabel!
> Autor: michael_ (Gast) > Datum: 07.03.2019 23:08 > Nein, miserabel! Bist du sicher das wir den selben meinen Die Bilder die ich vom Mann mit Schnurrbart sah konnten sich sehen lassen. Hast du überhaupt ein Bild von Ihm gesehen ? Scheinst mir noch rech Nass hinter den Ohren zu sein.
Zocker_55 schrieb: >> Autor: michael_ (Gast) >> Datum: 07.03.2019 23:08 > >> Nein, miserabel! > > Bist du sicher das wir den selben meinen > > Die Bilder die ich vom Mann mit Schnurrbart sah konnten sich sehen > lassen. > Hast du überhaupt ein Bild von Ihm gesehen ? > Ich schon. Als Postkarten damals wohl recht gut verkäuflich. Heute stehen die Leute wohl eher auf Mangas. Oder Hello Kitty ... > Scheinst mir noch rech Nass hinter den Ohren zu sein. Wisch Dir mal das Nuttela vom Schnabel. Oder ist das was anderes?
Zocker_55 schrieb: > Die Bilder die ich vom Mann mit Schnurrbart sah konnten sich sehen > lassen. Dann meinst du jemanden anderes. Den Bart von dem, welchen ich meine, nennt man anders. Von seinen Bildern konnte der nicht leben. Wäre fast verhungert.
michael_ schrieb: > Zocker_55 schrieb: >> Die Bilder die ich vom Mann mit Schnurrbart sah konnten sich sehen >> lassen. > > Dann meinst du jemanden anderes. > Den Bart von dem, welchen ich meine, nennt man anders. > > Von seinen Bildern konnte der nicht leben. Wäre fast verhungert. ...und konnte sich aus diesem Grund auch nur einen schmalen Bart leisten.
Rainer Z. schrieb: > 1. Das Haus könnte brennen. > 2. Ich äußere Bedenken, mache Vorschläge. > 3. Es wird beschwichtigt, keine Änderungen. > 4. Das Haus wird brennen. > 5. Ich äußere Bedenken, mache Vorschläge. > 6. Es wird beschwichtigt, keine Änderungen. > 7. Ab jetzt bin ich unbeliebt, habe den Ruf eines "Bedenkenträgers". > 8. Das Haus brennt. > 9. Alle löschen, niemand hält Rückschau, denn... ES BRENNT!!! > 10. Der heldenhafteste Feuerwehrmann darf das neue Haus bauen. > 11. Siehe 1. Habe ich schon des öfteren erlebt. Am besten sind die die mit dem Projekt nichts zu tun haben oder nichts zu beitragen können und zum Schluss dann auflabern... Du kannst dir fürs nächste mal Gedanken machen wie du denjenigen dann schön übers Maul fahren kannst. Kann sich lohnen damit man mal Genugtuung erfährt. Auf der anderen Seite könntest du dir schon vorab Gedanken machen wie du der glänzende Feuerwehrmann sein kannst. Wenn du eh schon weißt wo die Probleme später liegen werden ist das nicht sonderlich schwer. Letzteres kann dir wenigstens mehr Gehalt einbringen, ist doch auch ok
> Autor: Percy N. (vox_bovi) > Datum: 08.03.2019 17:17 > Ich schon. Als Postkarten damals wohl recht gut verkäuflich. Schade das du davon kein Original hast. In den USA bekämst du dafür sechsstellige Euro Beträge. Sein Buch, Goldausführung mit persönlicher Signierung hat in den USA immerhin vor kurzem 50.00,-$ gebracht.
Rainer Z. schrieb: > Es ist immer das gleiche: > 1. Das Haus könnte brennen. > 2. Ich äußere Bedenken, mache Vorschläge. > 3. Es wird beschwichtigt, keine Änderungen. > 4. Das Haus wird brennen. > 5. Ich äußere Bedenken, mache Vorschläge. > 6. Es wird beschwichtigt, keine Änderungen. > 7. Ab jetzt bin ich unbeliebt, habe den Ruf eines "Bedenkenträgers". > 8. Das Haus brennt. > 9. Alle löschen, niemand hält Rückschau, denn... ES BRENNT!!! > 10. Der heldenhafteste Feuerwehrmann darf das neue Haus bauen. 11. Dienst nach Vorschrift.. Es ist aber nicht überall so, wie du es beschreibst.
Percy N. schrieb: > Das ist alles richtig und sehr schön beschrieben, mir > liegt jedoch an einer Ergänzung: am wenigsten erträglich > finde ich Vorgesetzte, die nicht in der Lage sind, klare > Anweisungen zu erteilen, warum auch immer. Das führt > unvermeidlich zu Desorganisation und Pannen, die dann > wieder irgendwer beheben muss. Also... das mit der Desorganisation und den Pannen, das klappt auch MIT klaren Anweisungen! Stichwort: "Micro- management". > Selbstverständlich lässt sich auch diese Aufgabe nicht > delegieren, denn der solchermaßen Beauftragte könnte > ja glauben, man wolle ihm die Schuld am Schlamassel > zuschieben. Usw usf ... > > Am Ende herrscht Chaos, der Alte ist merklich unzufrieden, > mag aber nichts ändern. Alle Beteiligten (außer ihm) > wissen, woran es lag. Hmm. Ich weiss nicht. Aus Sicht der Untergebenen ist -- wenn wir mal bei meinem Beispiel bleiben -- das Micromanagement natürlich die Ursache. Aber global betrachtet ist dort die Kausalkette ja nicht zu Ende; das Micromanagement ist ja nur die Fehler- wirkung, nicht die Fehlerursache selbst. Stellt sich die Frage, wo die Ursache liegt. Das trifft ja auch auf die durchaus lebensnahe Metapher des TO zu: Warum ignoriert man auch alle Warnungen vor genau DER Gefahr, die dann tatsächlich zum Showstopper wird? > Das Dumme ist nur: Wer bei der nächsten Notlage die > Initiative ergreift und das Ruder herumreißt, der setzt > sich selbst auf die Abschussliste. Man kann dem Chef > beliebig weit reichende fachliche Inkompetenz vermitteln > (die darf der Häuptling haben, sonst bräuchte er keine > Indianer), aber keineswegs Führungsschwäche vorwerfen > oder gar selbst die Führung übernehmen, und sei es nur > für den Augenblick. Hmm. Ich weiss wieder nicht... Dem einen der beiden Geschäftsführer zu vermitteln, dass wir mehr klare Informationen von ihm brauchen, das ging noch irgendwie -- aber ihn davon abzuhalten, wie wildgeworden in der Gegend herumzuentscheiden, das ist uns nicht gelungen. Letztlich endete natürlich doch wieder alles im Chaos; er hat sich zeitweilig verdrückt, und die Indianer mussten das Floß doch wieder in Eigenregie aus dem Sumpf ziehen... > Andererseits erwartet er natürlich, dass man selbständig > Entscheidungen treffen kann ... Bei dem Chef habe ich, offen gestanden, nie wirklich begriffen, WAS er von mir erwartet.
Bernd W. schrieb: > Besser Du entwickelst also beizeiten einen gesunden Verfolgungswahn. ;O) Gesund ist das, was du dir da entwickelt hast sicherlich nicht.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.