Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Widerstand geplatzt.


von Peter N. (alv)


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Hi

Nach ca. 2 Stunden Betrieb ist dieser TO-220-Widerstand geplatzt und hat 
nun statt 1,6K nur noch 34 Ohm...

Der Widerstand (TRU TCP20S) hängt an 230V und soll Wasser erwärmen.
Das weiße Teil daneben ist ein Thermoschalter, der den Widerstand bei 
70° abschalten sollte.

Wieso ist der Widerstand geplatzt? Ist er trotz Wasserkühlung zu heiß 
geworden?
Warum hat der Thermoschalter dann nicht abgeschaltet?

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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230V, 1600 Ohm... Hmm, 33W - Das könnte der Grund sein.

Denn die angegebenen 35W erreicht er nur, wenn es dir gelingt, ihn 
wirklich auf 25°C zu halten. Und das ist nahezu utopisch.

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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Vielleicht hättest Du besser einen Kühlkörper als Wärmetauscher an den R 
bauen sollen. Wasser hat zwar eine recht hohe Wärmekapazität, aber 
allein durch Konvektion wird da wohl zu wenig abgeführt. Umwälzpumpe 
käme danach ...

von Christian Erker (Gast)


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Ein TO220 hat eine Rth(j-c) von einigen K/W. Das heißt bei 70°C 
Gehäusetemperatur und 33W Verlust hat man innen >>100°C.

Da das Gehäuse im Wasser hängt, wird es vermutlich Feuchtigkeit 
absorbiert haben, die dann verdampft ist und dasselbe gesprengt hat.

Gruß,
Christian

von Percy N. (vox_bovi)


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Sebastian R. schrieb:

> Denn die angegebenen 35W erreicht er nur, wenn es dir gelingt, ihn
> wirklich auf 25°C zu halten. Und das ist nahezu utopisch.

Das gilt insbesondere dann, wenn der Widerstand die Umgebung auf 70 Grad 
erwärmen soll ...

von Marek N. (Gast)


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Derating-Kurve nicht beachtet: 
http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/1600000-1699999/001625297-da-01-en-LEISTUNGSWIDERSTAND_TCP20S_A300KFTB.PDF

Bei einer Flansch-Temperatur von 70°C darf der Widerstand nur ca. 25 
Watt umsetzen.

230 V (AC?) direkt im Wasser hängen? Hm :-(

von M.A. S. (mse2)


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Percy N. schrieb:
> Vielleicht hättest Du besser einen Kühlkörper als Wärmetauscher an den R
> bauen sollen.

Peter N. schrieb:
> Der Widerstand (TRU TCP20S) hängt an 230V und soll Wasser erwärmen.

von michael_ (Gast)


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Mit zwei U-Scheiben geht das einfacher :-)

von Stephan (Gast)


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Korken und Rasierklingen  :-))

von Peter N. (alv)


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Percy N. schrieb:
> Vielleicht hättest Du besser einen Kühlkörper als Wärmetauscher an den R
> bauen sollen. Wasser hat zwar eine recht hohe Wärmekapazität, aber
> allein durch Konvektion wird da wohl zu wenig abgeführt.

Der Widerstand steckt in einem wasserdichten Metallgehäuse, das als 
Kühlkörper zum Wasser dient. Die Kühlfahne Des Widerstands hatte ich mit 
Wärmeleitpaste versehen gegen die Metallwand des Gehäuse geklemmt.
Das Wasser fließt, wenn auch langsam.

Marek N. schrieb:
> 230 V (AC?) direkt im Wasser hängen?
Sogar direkt am Netz...

Der originale Heizwiderstand war ein Keramikklotz von ca. 25*19*4mm.
Der ist zerbröselt.
Der TO-220-Widerstand ist das Einzige, das da reinpaßt, oder gibts noch 
andere Leistungswiderstände mit solchen Maßen?

von M.A. S. (mse2)


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Peter N. schrieb:
> Der originale Heizwiderstand war ein Keramikklotz von ca. 25*19*4mm.
> Der ist zerbröselt.
> Der TO-220-Widerstand ist das Einzige, das da reinpaßt, oder gibts noch
> andere Leistungswiderstände mit solchen Maßen?

Kannst Du nicht mehrere Davon in Reihe schalten (mit passenden Werten 
natürlich)?

von Wolfgang (Gast)


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Peter N. schrieb:
> Die Kühlfahne Des Widerstands hatte ich mit Wärmeleitpaste versehen
> gegen die Metallwand des Gehäuse geklemmt.

Wärmeleitpaste überzeugt i.A. nicht durch eine sonderlich hohe 
Wärmeleitung.

Ihr Zweck ist einzig und alleine, den Luftspalt zwischen den (plan 
geschliffenen) Flächen von Wärmequelle und Kühlkörper zu überbrücken, so 
dass der relativ schlechte Wärmeübergang Metall-Luft-Metall vermieden 
wird.

Darum heißt es auch immer: "Wärmeleitpaste sparsam verwenden"

von Peter N. (alv)


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M.A. S. schrieb:
> Kannst Du nicht mehrere Davon in Reihe schalten (mit passenden Werten
> natürlich)?

2 TO-220 nebeneinander passen gerade so nicht mehr rein. Vielleicht, 
wenn ich die etwas befeile...

von hinz (Gast)


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Peter N. schrieb:
> M.A. S. schrieb:
>> Kannst Du nicht mehrere Davon in Reihe schalten (mit passenden Werten
>> natürlich)?
>
> 2 TO-220 nebeneinander passen gerade so nicht mehr rein. Vielleicht,
> wenn ich die etwas befeile...

TO-247 würde passen?

von Der Andere (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Wärmeleitpaste überzeugt i.A. nicht durch eine sonderlich hohe
> Wärmeleitung.
>
> Ihr Zweck ist einzig und alleine, den Luftspalt zwischen den (plan
> geschliffenen) Flächen von Wärmequelle und Kühlkörper zu überbrücken, so
> dass der relativ schlechte Wärmeübergang Metall-Luft-Metall vermieden
> wird.
>
> Darum heißt es auch immer: "Wärmeleitpaste sparsam verwenden"

Das hatte ich auch bei dem Bild gedacht.

@Peter:
Wie ist denn das "geklemmt" zu verstehen.
Das Derating ist auf jeden Fall zu beachten, aber vieleicht ist ja noch 
etwas Luft mit besserem Wärmekontakt durch bessere Befestigung.
Also wie wurde der TO220 woran befestigt.
Mach mal Bilder

von Peter N. (alv)


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hinz schrieb:
> TO-247 würde passen?

Ich habe keinen da zum Probieren, könnte in der Dicke etwas knapp 
werden...

Gibt es Widerstände in dieser Bauform?

von Stefan F. (Gast)


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Meine Lieblinge zum Verheizen hatten damals immer TO-3 Gehäuse 
(Spiegeleier). Gibt es die eigentlich noch bei aktuellen Halbleitern?

von hinz (Gast)


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Peter N. schrieb:
> hinz schrieb:
>> TO-247 würde passen?
>
> Ich habe keinen da zum Probieren, könnte in der Dicke etwas knapp
> werden...
>
> Gibt es Widerstände in dieser Bauform?

Aber sicher doch, üblicherweise 100W, Derating wie bei den TO-220ern.

von Peter N. (alv)


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Der Andere schrieb:
> Mach mal Bilder
Hier bitte:

Einmal die Reste des originalen Widerstands,
das Gehäuse von innen und außen.

von hinz (Gast)


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Sieht nach PTC aus, selbstregelnd.

von hinz (Gast)


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von Peter N. (alv)


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Super!

Mein Teil war auch in Kapton-Tape verpackt.
PTC erklärt auch die fehlende Heizungsregelung.

Jetzt muß ich noch rausfinden, wo es die Dinger in haushaltsüblichen 
Mengen gibt...

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