Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Welcher Widertand an 240V Netzpannung, damit anfassbar?


von Wiv (Gast)


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Fasst ein Mensch an ein isoliertes Netzkabel, so fließt ein Strom durch 
ihn, der jedoch durch den Isolationswiderstand sehr klein und nicht 
spürbar ist. Meine Frage ist, welchen Widerstand man an 240V 
Netzwechselspannung anlegen muss, damit es berührbar ist. Natürlich ist 
das individuell verschieden aber es wird sich doch eine Größenordnung 
angeben lassen. Europa Lehrbücher für den Berufsschulunterricht für 
Elektroberufe aus den Achtziger Jahren geben an, dass Ströme ab 50mA 
tödlich sein können. Das entspräche einem Widerstand von 240V/0,05A= 
4kOhm8. Vergleichsweise benötigen LEDs um die 10-20 mA.

Größenordnungsmässig welcher Widerstand an 240V Netzspannung schützt 
derart, dass beim Anfassen der Strom spürbar ist aber noch nicht 
schmerzt. Kann man beispielsweise bei 120 kOhm Vorwiderstand entprechend 
2mA schon von einem heftigen Schmerz oder noch von einem Fühlen 
sprechen?

Hintergrund:
Ausgebildete Fachkräfte dürfen auch an Netzspannung messen. Bei 
denjenigen, die das regelmässig tun, trifft man aber kaum jemand, der 
nicht schon einmal eine gewischt bekommen hat. Wie beispielsweise bei 
einem Bauarbeiter, Sprengmeister oder einem Soldaten bleibt trotz aller 
Sicherheitsmaßnahmen für den Elektr(on)iker ein Rest-Berufsrisiko 
bestehen, auch wenn das ein Offizieller kaum so benennen mag.

Ich möchte nun herausfinden, wie man durch möglichst kleine 
Betriebsströme über Vorwiderstände an Netzspannung im 
Einschaltstromkreis ein schmerzhaftes oder gar tödliches Erlebnis 
weitestgehend abmildern kann.

von Ach Du grüne Neune (Gast)


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Ich würde aus dem Bauch heraus einen 220k Widerstand nehmen und meine 
das auch mal gelesen zu haben. 1mA ist spürbar, aber man stirbt noch 
nicht davon. Im ZIP Schraubendreher ist auch ein Widerstand in der 
Größenordnung oder größer drin.

von Nimm (Gast)


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10 gigohm.

von Reinhard #. (gruebler)


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Wiv schrieb:
> Ich möchte nun herausfinden, wie man durch möglichst kleine
> Betriebsströme über Vorwiderstände an Netzspannung im
> Einschaltstromkreis ein schmerzhaftes oder gar tödliches Erlebnis
> weitestgehend abmildern kann.

Und wie willst du mit den kleinen Betriebströmen
Arbeit verrichten?
Manche beschäftigen sich mit Fragen...

Ansonsten seihe Anhang.

von Michael B. (laberkopp)


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Ach Du grüne Neune schrieb:
> Ich würde aus dem Bauch heraus einen 220k Widerstand nehmen und meine
> das auch mal gelesen zu haben. 1mA ist spürbar, aber man stirbt noch
> nicht davon. Im ZIP Schraubendreher ist auch ein Widerstand in der
> Größenordnung oder größer drin.

Allerdings in Reihe mit der Glimmlapne die ca. 60V kostet, es fliesst 
also unter 1mA, so (230-60)/220000

Zur Sicherheit sollte man nicht einen einzelnen Widerstand nehmen, 
sondern 3 Widerstände (a ca. 68k) in Reihe.

Man beachte auch, daß auf unserem Stromnetz durchaus mal 
Spannungsspitzen sein können, die deutlich über 230V liegen, bis 4000V 
nach der Sicherung. Schon ein Starter einer Leuchtstofflampe produziert 
1000V Spannungsspitzen, von einem Blitz der in der Nähe einschlägt ganz 
zu schweigen.

von .● Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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schau doch mal was für ein Widerstand in einem Phasenprüfer drin ist...

von dumdum (Gast)


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Da haben sich schon andere Gedanken darüber gemacht.

Ein recht brauchbares Ergebnis ist der FI = Fehlerstrom-SchutzSchalter.
https://de.wikipedia.org/wiki/Fehlerstrom-Schutzschalter

Der hilft allerdings nicht gegen die aller dümmsten Fehler (da gilt dann 
Darwin).

von Peter (Gast)


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Wiv schrieb:

> der jedoch durch den Isolationswiderstand sehr klein und nicht
> spürbar ist.

Na ja, da habe ich andere Erfahrungen gemacht. Trotz einer Hand in der 
Hosentasche. Wobei ich mich auch frage, wie der Strom abfließt mit 
dicken Gummisohlen auf Fliesen oder PVC-Bodenbelag. Kapazität des 
Körpers gegen Umgebung/Erde?

von Udo K. (Gast)


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Die Ableitströme dürfen für  Medizinprodukte nicht grösser als
0.1 mA sein, wenn nicht am Herzen operiert wird, dann nur 0.01 mA.

Für normale Elektronik gilt - glaube ich - 3.5 mA als oberste Grenze.

Wobei man angeblich 0.5mA schon spürt.

Probiere es einfach selbst aus...

von Zzzap (Gast)


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Das Empfinden ist vermutlich individuell sehr unterschiedlich. Während 
meiner  Lehre hat die Lehrgruppe mal einen Selbstversuch mit Trenn- und 
Stelltrafo durchgeführt. Wechselstrom mit 50Hz, Stromweg von einer Hand 
zur anderen. Für viele waren 2mA schon sehr unangenehm, und bei 5mA 
haben fast alle losgelassen, weil es einfach wehtat. Allerdings gabe es 
auch zwei Kollegen (von 20), die auch 20mA noch nicht als so schlimm 
empfanden, daß sie loslassen wollten. (Bis zu dieser Stromstärke würde 
ich aus heutiger Sicht nicht mehr gehen, und es war wohl auch gut, daß 
kein Ausbilder mitbekommen hat, was wir da gemacht haben...).

Bedenke auch, daß bei unerwarteter Körperdurchströmung sets eine Gefahr 
von Sekundärunfällen besteht, beispielsweise durch schreckhaftes 
Wegzucken - kann oben auf einer Leiter zu spannenden Momenten führen...

von Thomas S. (thschl)


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Wiv schrieb:
> Ich möchte nun herausfinden, wie man durch möglichst kleine
> Betriebsströme über Vorwiderstände an Netzspannung im
> Einschaltstromkreis ein schmerzhaftes oder gar tödliches Erlebnis
> weitestgehend abmildern kann.

tödliches Erlebnis weitestgehend abmildern kann.... ahhhhhhh

ich greife auch direkt mit einer Labormessleitung an 240V, aber nur wenn 
ich isolierende Sicherheitsschuhe anhabe.

Es kommt doch darauf an gegen was der Strom fließt, stehst du mit nassen 
Füßen auf einer geerdeten Kupferplatte? Wo durchfliest der Strom deinen 
Körper ? Wie willst du Leitungen hochohmig machen?

: Bearbeitet durch User
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