Guten Morgen, nächste Woche Dienstag habe ich ein Vorstellungsgespräch in einem Stadtwerk in NRW. Eigentlich ist es so, dass ich bereits einen Arbeitsvertrag unterzeichnet habe und dort ab 1. April anfange. Nichtsdestotrotz möchte ich diese Chance aber noch wahrnehmen, da ich auch nicht negativ gegenüber dem ÖD eingestellt bin. Nun aber zu meinem Anliegen: 1) Die werden sicherlich wieder fragen, warum ich mich gerade für den ÖD entscheiden möchte, obwohl es in der PW vermeintlich bessere Angebote gibt. Könnte mir jemand helfen, darauf eine vernünftige Antwort zu finden? Ein guter Freund arbeitet dort in der gleichen Abteilung und sagt, dass man viel mehr Zeit hat Aufgaben qualitativ abzuarbeiten und die Kollegen spitze sind. Das sollte ich im VG aber nicht ansprechen. Ich bräuchte bitte ein paar Anregungen. 2) Ich weiß, dass man mit Bachelor dort nur geringe Aufstiegsschancen hat. Sollte man nebenbei noch einen Master machen, wird man dann automatisch in eine andere Gehaltsstufe verfrachtet oder muss man verhandeln? 3) Sollte man kein Master mehr machen; könnte man dennoch durch Berufserfahrungen und Leistungsbewertungen aufsteigen? 4) Was kann ich als Bachelor für eine Gehaltsstufe in NRW verlangen? EG 9 oder 10? 5) Noch irgendwelche Tipps?
Thomas J. schrieb: > Nun aber zu meinem Anliegen: > 1) Die werden sicherlich wieder fragen, warum ich mich gerade für den ÖD > entscheiden möchte, obwohl es in der PW vermeintlich bessere Angebote > gibt. Könnte mir jemand helfen, darauf eine vernünftige Antwort zu > finden? > Ein guter Freund arbeitet dort in der gleichen Abteilung und sagt, dass > man viel mehr Zeit hat Aufgaben qualitativ abzuarbeiten und die Kollegen > spitze sind. Das sollte ich im VG aber nicht ansprechen. Ich bräuchte > bitte ein paar Anregungen. Ich sag mal so: Wenn du selbst nicht weißt, warum, wie sollen wir es denn wissen? Aus meiner Sicht gute Gründe, in den ÖD zu gehen, sind: - Spannende Arbeitsaufgabe (für die meisten Menschen wahrscheinlich eher in Forschung u. Entwicklung als bei einem Stadtwerk, aber Menschen sind ja verschieden) - Arbeite für alle Menschen (der Stadt, des Landes...) , nicht "nur" für Kunden und Eigentümer/Aktionäre der Firma - Tolles Team, in dem ich gern arbeiten will - Tausche Gehalt gegen relative Jobsicherheit Schlechter Grund: - Im ÖD kann ich Eier schaukeln, da wird keiner entlassen, nur weil er nicht arbeitet > 2) Ich weiß, dass man mit Bachelor dort nur geringe Aufstiegsschancen > hat. Sollte man nebenbei noch einen Master machen, wird man dann > automatisch in eine andere Gehaltsstufe verfrachtet oder muss man > verhandeln? > 3) Sollte man kein Master mehr machen; könnte man dennoch durch > Berufserfahrungen und Leistungsbewertungen aufsteigen? > 4) Was kann ich als Bachelor für eine Gehaltsstufe in NRW verlangen? EG > 9 oder 10? Du wirst im Normalfall nicht automatisch durch einen Master in eine höhere Entgeltgruppe aufsteigen, denn die Entgeltgruppe hängt von der Stellenbeschreibung ab. Wenn du als Bachelor Müll abholst, wirst du vermutlich EG4 bekommen. Wenn du als Bachelor Projektverantwortung oder Personalverantwortung hast, ist EG12-EG14 möglich. Wir haben beispielsweise viele Bachelor als Projektleiter die soweit ich weiß ab Einstellung in EG12 eingestuft sind, Master in EG13 (da wird dann die Stellenbeschreibung so angepasst, dass "anspruchsvollere" Aufgaben, meinetwegen größere Projektvolumina oder zusätzlich Veröffentlichungen dazu gehören) Durch Berufserfahrung wirst du - fast automatisch - in der Entgeltstufe aufsteigen. Einstieg in Stufe 1, nach einem Jahr Stufe 2, nach weiteren zwei Jahren Stufe 3, ab Stufe 3 können die "Wartezeiten" verkürzt werden. In der Entgeltgruppe aufsteigen wirst du nur durch Übernahme neuer, "anspruchsvollerer" Tätigkeiten. MfG, Arno
Du hast einen Arbeitsvertrag unterschrieben, aber darin sind keine Gehaltsangaben. Komsich.
Sebastian schrieb: > Du hast einen Arbeitsvertrag unterschrieben, aber darin sind keine > Gehaltsangaben. Komsich. Du hast meinen Text schon richtig gelesen?
Arno schrieb: >> 2) Ich weiß, dass man mit Bachelor dort nur geringe Aufstiegsschancen >> hat. Sollte man nebenbei noch einen Master machen, wird man dann >> automatisch in eine andere Gehaltsstufe verfrachtet oder muss man >> verhandeln? >> 3) Sollte man kein Master mehr machen; könnte man dennoch durch >> Berufserfahrungen und Leistungsbewertungen aufsteigen? >> 4) Was kann ich als Bachelor für eine Gehaltsstufe in NRW verlangen? EG >> 9 oder 10? > > Du wirst im Normalfall nicht automatisch durch einen Master in eine > höhere Entgeltgruppe aufsteigen, denn die Entgeltgruppe hängt von der > Stellenbeschreibung ab. Wenn du als Bachelor Müll abholst, wirst du > vermutlich EG4 bekommen. Wenn du als Bachelor Projektverantwortung oder > Personalverantwortung hast, ist EG12-EG14 möglich. > > Wir haben beispielsweise viele Bachelor als Projektleiter die soweit ich > weiß ab Einstellung in EG12 eingestuft sind, Master in EG13 (da wird > dann die Stellenbeschreibung so angepasst, dass "anspruchsvollere" > Aufgaben, meinetwegen größere Projektvolumina oder zusätzlich > Veröffentlichungen dazu gehören) > Erst einmal Danke für die Antwort. Laut der Stellenbeschreibung wäre ich nur "Mitarbeiter". Aufgabengebiet: "Ihr Aufgabengebiet: • Sie sind verantwortlich für die Pflege und Weiterentwicklung des hauptabteilungsspezifischen Regelwerkskatasters, der anlagenbezogenen Gefährdungsbeurteilung und des Notfallmanagements. • Sie übernehmen die Funktion des Beauftragten für Notfallvorsorge. • Sie entwickeln und optimieren die Geschäftsprozesse der Hauptabteilung und sind für die Umsetzung und Weiterentwicklung des (Qualitäts)Managementsystems zuständig. • Sie verantworten die externe und interne Audit- und Innenrevisionsplanung sowie die Koordination und Überwachung der Audits und Innenrevisionen. • Sie übernehmen die Planung und Durchführung von spezifischen Schulungen zum Thema Qualitätsmanagement und wirken bei der Definition unternehmensweiter QM-Standards mit." Was könnt ich dahingehend verlangen?
Thomas J. schrieb: > Nun aber zu meinem Anliegen: > 1) Die werden sicherlich wieder fragen, warum ich mich gerade für den ÖD > entscheiden möchte, obwohl es in der PW vermeintlich bessere Angebote > gibt. Könnte mir jemand helfen, darauf eine vernünftige Antwort zu > finden? > Ein guter Freund arbeitet dort in der gleichen Abteilung und sagt, dass > man viel mehr Zeit hat Aufgaben qualitativ abzuarbeiten und die Kollegen > spitze sind. Das sollte ich im VG aber nicht ansprechen. Ich bräuchte > bitte ein paar Anregungen. > 2) Ich weiß, dass man mit Bachelor dort nur geringe Aufstiegsschancen > hat. Sollte man nebenbei noch einen Master machen, wird man dann > automatisch in eine andere Gehaltsstufe verfrachtet oder muss man > verhandeln? > 3) Sollte man kein Master mehr machen; könnte man dennoch durch > Berufserfahrungen und Leistungsbewertungen aufsteigen? > 4) Was kann ich als Bachelor für eine Gehaltsstufe in NRW verlangen? EG > 9 oder 10? > 5) Noch irgendwelche Tipps? zu 1. Denke eher du wirst gefragt, warum du dich gerade auf diese Stelle beworben hast. zu 2. Tarifbeschäftigte sind nach ihren Tätigkeiten eingruppiert, nicht nach ihrem Abschluss. zu 3. In den Erfahrungsstufen steigst du mit deiner Berufserfahrung. Für eine höhere EG musst du höherwertige Tätigkeiten zugeteilt bekommen. zu 4. Wie gesagt, dass kommt auf die Tätigkeiten an. Normalerweise steht dies aber schon bei einer Stellenausschreibung dabei. 5. Informier dich gut über den Arbeitgeber und deine möglichen zukünftigen Tätgikeiten
Hüter der öffentlichen Ordnung schrieb: > zu 1. > > Denke eher du wirst gefragt, warum du dich gerade auf diese Stelle > beworben hast. Leider bin ich darin 0 geübt, da mir solche Frage in meinem letzten VG nicht gestellt wurden. Was wäre denn eine halbwegs zufriedenstellende Antwort? "Ich erkenne eine große Überschneidung meiner bisher erworbenen Erkenntnissen mit den Aufgaben, die mit dieser Position einher gehen. Sie suchen jemanden, der ... erledigt. Da könnten Sie von mir sehr profitieren durch meine Studententätigkeit und meiner BA, in welchen ich XXX gemacht habe." Wäre das in Ordnung oder gibt es andere Tipps? > zu 2. > Tarifbeschäftigte sind nach ihren Tätigkeiten eingruppiert, nicht nach > ihrem Abschluss. In Ordnung. > zu 4. Wie gesagt, dass kommt auf die Tätigkeiten an. Normalerweise steht > dies aber schon bei einer Stellenausschreibung dabei. Stellenbeschreibung steht oben. > 5. Informier dich gut über den Arbeitgeber und deine möglichen > zukünftigen Tätgikeiten
Thomas J. schrieb: > EG > 9 oder 10? Im öffentlichen Dienst wird für gewöhnlich nach TVöD, bzw. TV-L vergütet, also mal locker ca. 20% weniger als IGM, oder behaupten die was anderes? Arno schrieb: > Durch Berufserfahrung wirst du - fast automatisch - in der Entgeltstufe > aufsteigen. Einstieg in Stufe 1, nach einem Jahr Stufe 2, nach weiteren > zwei Jahren Stufe 3, ab Stufe 3 können die "Wartezeiten" verkürzt > werden. Sofern nichts anderes angegeben wurde. Ich habe gestern eine Stelle bei der Polente gesehen wo ein paar der Stufen verändert wurden (abweichende Stufenlaufzeit, keine Stufen 5 und 6). Man steigt niedrig ein und nach oben wird gedeckelt. Vermutlich will man wegen dem Fachkräftemangel Anreize schaffen und die höheren Gruppen schützen. Wo soll da der Anreiz sein? ;( Die sollen mal endlich sich an IGM anpassen und nicht immer hinterher hinken.
Dr. Who schrieb: > Die sollen mal endlich sich an IGM anpassen und nicht immer hinterher > hinken. Im Prinzip wäre das schon schön (arbeite selbst nach TV-Bund). Aber das wäre ein Geschrei, wenn die Müllgebühren um 30% steigen, alle Ämter 30% mehr für ihre Gebühren verlangen, die Grundsteuer über den Hebesatz nochmal kräftig höher geschraubt wird. Achja, Strom, Gas, Wasser, Abwasser...alles TV-L, da muss natürlich das Gehaltsplus auch vom Verbraucher bzw. Steuerzahler kommen, woher sonst? Krankenhaus, Kindergarten, Schule. Alles sehr wünschenswert, dass da beim Gehalt was passiert, nur es muss eben dann die Allgemeinheit bezahlen, und da hört´s bei den allermeisten schon auf mit der Solidarität.
Eine wichtige Anmerkung: Stadtwerke zahlen normalerweise nach TVV, was dem TVöD Bund deutlich näher als dem TV-L. Das ist schon mal besser. Dafür ist die Zusatzleistung nicht ganz so toll wie VBL, da ZVK-NRW rein AG finanziert ist ( letztendlich aber wenig AG Beitrag als VBL ) Kannst du ja hier ausrechnen: https://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/tv-v?id=tv-v-2019 Mit Master sollte ab EG 13 eingestiegen werden, man kann aber auch Pech haben und darunter liegen. Standard sind ca. 38.5 Stunden Zudem haben Stadtwerke oft die Möglichkeit noch ein paar Goodies on Top zu legen, zum Beispiel vergünstigte Strom/Gas Verträge oder Tickets für den öffentlichen Nahverkehr. Ich würde es daher gerade in NRW definitiv in Betracht ziehen. Kommt halt ein wenig auf die Stadt. Ist aber eine Gute Möglichkeit für ein ausgeglichenes Leben, insbesondere dann, wenn du etwas ab vom Schuss bist. Dann ist das Gehalt oft gut im Vergleich zu den anderen lokalen Gehältern. Dazu recht hohe Jobsicherheit
Man sollte sich allerdings im klaren sein dass das dann die "Endstation" ist. Wenn man jemand ist der alle paar Jahre eine Veränderung haben will sollte man den öffentlichen Dienst meiden.
Thomas J. schrieb: > Erst einmal Danke für die Antwort. Laut der Stellenbeschreibung wäre ich > nur "Mitarbeiter". Nein wärst du nicht. → Stadtwerke Münster GmbH sucht Mitarbeiter Prozess- und Qualitätsmanagement (m/w/i) Interessant ist auch nur, was im Arbeitsvertrag steht. Denn da steht sicher nicht nur "Mitarbeiter".
Thomas J. schrieb: > Aufgabengebiet: > "Ihr Aufgabengebiet: > • Sie sind verantwortlich für die Pflege und Weiterentwicklung des > hauptabteilungsspezifischen Regelwerkskatasters, der anlagenbezogenen > Gefährdungsbeurteilung und des Notfallmanagements. > • Sie übernehmen die Funktion des Beauftragten für Notfallvorsorge. > • Sie entwickeln und optimieren die Geschäftsprozesse der Hauptabteilung > und sind für die Umsetzung und Weiterentwicklung des > (Qualitäts)Managementsystems zuständig. > ... Na dann viel Spaß. Frage aber vorher mal, was mit deinem Vorgänger ist. Ach so, wie viele Stunden arbeitest du die Woche? Allein das Sicherheits- und Notfallthema dürfte eine gute Vollzeitstelle sein. Also wird erwartet, dass du für zwei arbeitest...
Wenn man beim Vorstellungsgespräch gefragt wird : "Was machen Sie in ihrer Freizeit ?" Was antworten Sie dann:
> Autor: Werner S. (wernertrp) > Datum: 09.03.2019 13:47 > Wenn man beim Vorstellungsgespräch gefragt wird : > "Was machen Sie in ihrer Freizeit ?" > Was antworten Sie dann: Redest du immer solchen Müll ?
Kann man ein VG beim ÖD mit einem aus der privaten Wirtschaft vergleichen? Also sprich: 1) Warum haben Sie sich bei uns beworben? 2) Stärken, Schwächen 3) Wo sehen Sie sich in fünf Jahren etc... >Wenn man jemand ist der alle paar Jahre eine Veränderung haben will >sollte man den öffentlichen Dienst meiden. Das wäre für mich gar nicht so schlimm.
Clodius schrieb: > Sicherheits- und Notfallthema Papierlage prüfen! Nötige Lehrgänge besuchen. Man sollte wissen was man tut, sonst ist ein Bein im Knast. Warum ist der Vorgänger weg?
oszi40 schrieb: > Clodius schrieb: >> Sicherheits- und Notfallthema > > Papierlage prüfen! Nötige Lehrgänge besuchen. Man sollte wissen was man > tut, sonst ist ein Bein im Knast. Warum ist der Vorgänger weg? Das weiß ich nicht - woher auch? Kann ich erst am Dienstag erfragen.
Wie würdet ihr die Stelle eingliedern? E9/10/11?
Thomas J. schrieb: > Wie würdet ihr die Stelle eingliedern? E9/10/11? Im Normalfall zählt im ÖD nicht die Stelle selbst sondern erst mal die formale Qualifikation des Mitarbeiters. Bis 8 ist Facharbeiter, 9 bis 12 Graduierter, also Diplom FH, BA usw. und ab 13 dann TU Diplom bzw. Master. Innerhalb der Gruppe dann je nach Tätigkeit, Beliebtheit, Parteibuch, und und und.
Arno schrieb: > Durch Berufserfahrung wirst du - fast automatisch - in der Entgeltstufe > aufsteigen. Einstieg in Stufe 1, nach einem Jahr Stufe 2, nach weiteren > zwei Jahren Stufe 3, ab Stufe 3 können die "Wartezeiten" verkürzt > werden. In der Entgeltgruppe aufsteigen wirst du nur durch Übernahme > neuer, "anspruchsvollerer" Tätigkeiten. Hi, nee , leider nicht ganz so, vermutlich hast Du die Begriffe einfach etwas verwürfelt ;-) Die Stunden sind das was man früher im BAT als Erfahrungsstufen bezeichnete, Stichwort Bewährungsaufstieg. Die sind nach Dauer der Betriebeszugehörigkeit je nach Tarifvertrag festgelegt. Die kleineren Stufen haben kürzere Intervalle als die höheren, also verlängert sich nach hinten raus die Zeit, bis man in die nächste rutscht. Die Entgeltgruppen bleiben meist gleich, außer es ändert sich inhaltlich etwas an der Stellenbeschreibung der ausgeschriebenen Stelle. Da ist das System eigentlich sehr unflexibel, die jeweiligen Einrichtungen haben auch oft in Abhängigkeit vom Tarifvertrag unterschiedliche Umgangsweisen damit, wie die Eingruppierung zu erfolgen hat. Gruß
Christian R. schrieb: > Thomas J. schrieb: >> Wie würdet ihr die Stelle eingliedern? E9/10/11? > > Im Normalfall zählt im ÖD nicht die Stelle selbst sondern erst mal die > formale Qualifikation des Mitarbeiters. > Bis 8 ist Facharbeiter, 9 bis 12 Graduierter, also Diplom FH, BA usw. > und ab 13 dann TU Diplom bzw. Master. Innerhalb der Gruppe dann je nach > Tätigkeit, Beliebtheit, Parteibuch, und und und. Hi, ja auch, aber wie schon gesagt, das hängt von der Stellenbeschreibung , genauer : Tätigkeitsbeschreibung ab. Du kannst auch als Doktor der Informatik einen Adminjob bei den Stadtwerken für E9 machen, wenn das in der jeweiligen Einrichtung erlaubt ist, dann zählt der Titel nix. Oder auf einer E13 dotierten Stelle, mit allen übernommenen Pflichten nur E9 bekommen, weil man keinen Adäquaten HS-Abschluss hat, aber trotzdem inhaltlich qualifiziert ist. Gruß
Wieso willst du überhaupt in den ÖD? Da sind doch viele Minderleister bzw. Lowperformer unterwegs. Ich habe mir die Scheiße nach dem Bachelor angetan als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an meiner alten FH. Ich würde das nie wieder machen wollen. Da versuchen dir gescheiterte Existenzen zu erklären, wie die Welt da draußen funktioniert. War manchmal echt amüsant, denen zu zuhören :) MfG
Jörch B. schrieb: > Hi, ja auch, aber wie schon gesagt, das hängt von der > Stellenbeschreibung , genauer : Tätigkeitsbeschreibung ab. Eigentlich hängt das von den Leuten ab, die das zu entscheiden haben. Viele Beschreibungen sind oft nicht mal die Tinte wert, wenn es auf Papier geschrieben wäre. Manchmal wissen die Firmen selbst nicht mal was sie brauchen. Stellenangebote sind unverbindliche Einladungen sich zu Bewerben, mehr nicht. > Du kannst auch als Doktor der Informatik einen Adminjob bei den > Stadtwerken für E9 machen, wenn das in der jeweiligen Einrichtung > erlaubt ist, dann zählt der Titel nix. Titel und Qualifikation sind das was man anbietet und darauf läuft es hinaus, nämlich ein Anbieter und damit in einer ungünstigen Situation zu sein. Der Entscheider kann dann annehmen, verhandeln oder ablehnen. Wer hat hier wohl die besseren Trümpfe in der Hand? > Oder auf einer E13 dotierten Stelle, mit allen übernommenen Pflichten > nur E9 bekommen, weil man keinen Adäquaten HS-Abschluss hat, aber > trotzdem inhaltlich qualifiziert ist. Kann alles passieren, wenn der Geiz geil ist. Schließlich haben wir Vertragsfreiheit und Freizügigkeit bei der Jobwahl. So lange es genug Bewerber gibt, kann da jeder Entscheider frohlocken, aber das Eis wird immer dünner. Was die Eingruppierungen angeht, gibts es Beschreibungen dazu. Allerdings dürften das Leitlinien sein und nicht in Stein gemeißelt sein.
Thomas J. schrieb: > 1) Die werden sicherlich wieder fragen, warum ich mich gerade für den ÖD > entscheiden möchte, obwohl es in der PW vermeintlich bessere Angebote > gibt. Könnte mir jemand helfen, darauf eine vernünftige Antwort zu > finden? Ehrlich müsste man eher darauf antworten - scheue Leistungsdruck, Risiken u. sitze gerne meine Zeit ab. Seltenst geht es um eine Stelle, die man nicht so leicht findet, unbedingt haben will u. jetzt ausgerechnet beim ÖD angeboten wird (obwohl es das durchaus gibt). Das geht natürlich nicht - aber nach der Ausbildung brauchst Du halt eine Arbeit, die Stelle stellt sich als interessant dar - dass es jetzt ÖD u. nicht PW ist, ist für dich nicht ausschlaggebend,..... > Ein guter Freund arbeitet dort in der gleichen Abteilung und sagt, dass > man viel mehr Zeit hat Aufgaben qualitativ abzuarbeiten und die Kollegen > spitze sind. Das sollte ich im VG aber nicht ansprechen. Kann man so oder auch anders verstehen - dass Du das nicht ansprechen sollst, versteht jeder, der mal im ÖD war ;-) > 2) Ich weiß, dass man mit Bachelor dort nur geringe Aufstiegsschancen > hat. Sollte man nebenbei noch einen Master machen, wird man dann > automatisch in eine andere Gehaltsstufe verfrachtet oder muss man > verhandeln? Aufstieg nur durch Tätigkeitsänderung. Zudem sehr hoher Nasenfaktor anzutreffen, die Küngelei ist enorm - möcht man nicht glauben, wenn man es nicht erlebt hat. > 3) Sollte man kein Master mehr machen; könnte man dennoch durch > Berufserfahrungen und Leistungsbewertungen aufsteigen? Können grundsätzlich ja, aber da kann dir gegenüber einem "Mitbewerber" plötzlich das Papier fehlen - im ÖD stehen die drauf. > 4) Was kann ich als Bachelor für eine Gehaltsstufe in NRW verlangen? EG > 9 oder 10? Verlangen kannst Du viel - was Du bekommst, steht auf einem anderen Blatt. In 1.Linie ist das von der Stellenbewertung abhängig - ein teil ist auch Verhandlungsspielraum. Hier aber aufpassen - sog. Stufenvorweggewährungen rollieren sich auf u. eine echte Gehaltserhöhung dauert u. geht nicht ohne, meist sehr zähe Verhandlungen. > 5) Noch irgendwelche Tipps? Ich würd eher raten, mach den Master, geh in die PW u. vergeude nicht dein Leben im ÖD. Eine ÖD-Stelle kannst du später immer noch antreten, wenn Du meinst. Seit TVÖD hat sich einiges verschlechtert, was den ÖD zumindest langfristig interessant gemacht hatte.
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Bearbeitet durch User
G. L. schrieb: > vergeude nicht dein Leben im ÖD. Mit diesem einen Satz kann man den gesamten Thread zusammenfassen. Chapeau!
Warum wird der ÖD hier immer so schlecht gemacht? Wenn es demnächst in der Autoindustrie knallt sitzt man hier schön im Trockenen.
Seppi schrieb: > Warum wird der ÖD hier immer so schlecht gemacht? Diese Sicherheit wird aber mit zu vielen Nachteilen erkauft, vor allem mit sehr schlechter Bezahlung im Vergleich zur Industrie.
Klar, wenn man den ÖD mit den IGM Buden vergleicht, aber viele KMU zahlen auch nicht besser, teilweise schlechter.
Ingenieur schrieb: > Seppi schrieb: >> Warum wird der ÖD hier immer so schlecht gemacht? > > Diese Sicherheit wird aber mit zu vielen Nachteilen erkauft, vor allem > mit sehr schlechter Bezahlung im Vergleich zur Industrie. Ab einem bestimmten Alter interessiert Geld einfach nicht mehr. Ich will meine Ruhe und stressfrei zur Arbeit und wieder nach Hause fahren. Was nützt es mit mit Mitte 40 die dicke Industriekohle zu scheffeln, um dann mit Ende 40 einen Schlaganfall zu erleiden.
Ingenieur schrieb: > Seppi schrieb: >> Warum wird der ÖD hier immer so schlecht gemacht? > > Diese Sicherheit wird aber mit zu vielen Nachteilen erkauft, vor allem > mit sehr schlechter Bezahlung im Vergleich zur Industrie. In München oder Stuttgart ja, in Berlin, Rostock oder Leer nicht. (Wobei ich das nur für Uni-Diplom/-Master so sagen kann, die Eingruppierung von Uni-Bachelor oder FH-Abschlüssen weiß ich nicht sicher) Mal in Zahlen: Uni-Diplom/-Master kommen idR an Stellen, die in EG13 eingruppiert sind. Das sind (ab 1.4.2019) im ersten Jahr im TV-L 47900€ brutto, im TVöD-Bund 50300€ und im TV-V 62100€. Im zweiten Jahr 52400€ / 54600€ / 68400€. Das kommt natürlich nicht an IG-Metall-Tarifgehälter heran, aber wenn in den Gehaltsthreads hier ja immer wieder rumgeheult wird, über 35000€ brutto gäbe es für Ingenieure in der Industrie nicht, dann kann ich nur sagen: Dann geht doch in den öD... MfG, Arno
Für jedes Bundesland gibt es einen eigenständigen TV-L, somit ist deine Aussage zum TV-L falsch!
Ich bin ein schrieb: > Was nützt es mit mit Mitte 40 die dicke Industriekohle zu scheffeln, um > dann mit Ende 40 einen Schlaganfall zu erleiden. Wie hängt das eine mit dem anderen zusammen? Ich kann hier keine Kausalität erkennen. Ein gutbezahlter Job in der Industrie muss nicht stressig sein, jedenfalls nicht in einem Konzern, Stichwort: Arbeitsteilung.
Arno schrieb: > Mal in Zahlen: Uni-Diplom/-Master kommen idR an Stellen, die in EG13 > eingruppiert sind. Das sind (ab 1.4.2019) im ersten Jahr im TV-L 47900€ > brutto, im TVöD-Bund 50300€ und im TV-V 62100€. Im zweiten Jahr 52400€ / > 54600€ / 68400€. Es steigt auch nur sehr langsam, in der Industrie dagegen geht es in den ersten Jahren steil nach oben.
Hüter der öffentlichen Ordnung schrieb: > Für jedes Bundesland gibt es einen eigenständigen TV-L, somit ist > deine > Aussage zum TV-L falsch! Das ist gleich doppelt falsch: - Nicht für jedes Bundesland, sondern nur für Ost, West und Hessen - der alte TV-L Berlin ist in TV-L West überführt worden. - Und für TV-L West und TV-L Ost sind die Beträge in EG13 identisch, deswegen brauchte ich das nicht aufzuteilen. Ingenieur schrieb: > Arno schrieb: >> Mal in Zahlen: Uni-Diplom/-Master kommen idR an Stellen, die in EG13 >> eingruppiert sind. Das sind (ab 1.4.2019) im ersten Jahr im TV-L 47900€ >> brutto, im TVöD-Bund 50300€ und im TV-V 62100€. Im zweiten Jahr 52400€ / >> 54600€ / 68400€. > > Es steigt auch nur sehr langsam, in der Industrie dagegen geht es in den > ersten Jahren steil nach oben. Die Tabellen kann sich ja jeder (z.B. auf www.oeffentlicher-dienst.info) ansehen und selbst entscheiden, ob ihm das zu langsam ist, in der Industrie steiler geht und so weiter. MfG, Arno
Arno schrieb: > Mal in Zahlen: Uni-Diplom/-Master kommen idR an Stellen, die in EG13 > eingruppiert sind. Das sind (ab 1.4.2019) im ersten Jahr im TV-L 47900€ > brutto, im TVöD-Bund 50300€ und im TV-V 62100€. Im zweiten Jahr 52400€ / > 54600€ / 68400€. Man sollte vielleicht aber erwähnen, dass im TV-V ein bis zwei Gruppen niedriger der Einstieg und der Verlauf erfolgt. Realistisch ist also E11/E12 im TV-V. (Was aber trotzdem besser ist als TVöD und TV-L)
Arno schrieb: > Die Tabellen kann sich ja jeder (z.B. auf www.oeffentlicher-dienst.info) > ansehen und selbst entscheiden, ob ihm das zu langsam ist, in der > Industrie steiler geht und so weiter. Ich habe sie mir angesehen, und mir war sofort klar, dass der öffentliche Dienst für mich nicht in Frage kommt.
Ayik schrieb: > Arno schrieb: >> Mal in Zahlen: Uni-Diplom/-Master kommen idR an Stellen, die in EG13 >> eingruppiert sind. Das sind (ab 1.4.2019) im ersten Jahr im TV-L 47900€ >> brutto, im TVöD-Bund 50300€ und im TV-V 62100€. Im zweiten Jahr 52400€ / >> 54600€ / 68400€. > > Man sollte vielleicht aber erwähnen, dass im TV-V ein bis zwei Gruppen > niedriger der Einstieg und der Verlauf erfolgt. Realistisch ist also > E11/E12 im TV-V. (Was aber trotzdem besser ist als TVöD und TV-L) Danke für die Erwähnung, das wusste ich nicht, TV-V ist mir fremd. MfG, Arno
Ernst gemeinter Rat: Sei einfach du selbst. Ein guter Personaler sieht deine Kompetenzen. Wenn dein VG wirkt wie vorgetragen, kommt das nicht wirklich gut an.
So, habe mich jetzt als Informatiker für den ÖD entschieden. Viele IGM-Forumshelden lachen jetzt wahrscheinlich.
keinIGM schrieb: > So, habe mich jetzt als Informatiker für den ÖD entschieden. Viele > IGM-Forumshelden lachen jetzt wahrscheinlich. Ich lache nicht, warum auch, aber ich befürchte für dich, dass du diese Entscheidung noch bereuen wirst. Denk in ein paar Jahren an meine Worte... Aber es ist schließlich dein Leben, und Menschen sind ja manchmal sehr unterschiedlich. Vielleicht ist dir Geld tatsächlich so unwichtig, und die Nachteile im öffentlichen Dienst sind für dich persönlich gar nicht so schlimm.
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