Forum: HF, Funk und Felder Antennebau: Länge Schirm, metallische Befestigungen


von Drahtflechter (Gast)


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Im Antennbau werden Koaxleitungen definierte Länge (bspw lamba/4 4:1) 
balun zur Anpassung eines Faltdipols) benötigt. Die geförderte Länge 
entspricht der Schirmlänge. Nun haben Koaxkabel auch mal mehrere Schirme 
um die Seele, Metallgeflecht außen und metallisierte Folie darunter. Die 
Folie kann man deutlich glatter schneiden als man das Metallgeflecht 
zusammendrösselt.

?Bestimmt man die Länge der Leitung besser über die Abisolierung am 
Geflecht oder an der Folie?
?Wie lang sollte man den Abstand zwischen Geflechtende und Folie halten?

https://image.slidesharecdn.com/baluns-130226144144-phpapp01/95/baluns-10-638.jpg?cb=1361889743
https://www.fts-hennig.de/images/custom-img/Coaxkabel-Beschriftung_630.jpg
--
Zur befestigung Faltdipol aus einer Flachband/Zwillingsleitung soll 
diese angenagelt werden. Diese Nägel befänden sich in der mittigen 
Isolierung der Zwillingsleitung.
?Verschlechtern diese Metallstifte als parasitäre Elemente die 
Richtwirkung der Antenne signifikant?

https://images.frys.com/art/product/big/5231757.01.big.jpg
http://at116.tripod.com/projects/twin-lead_dipole.gif

von oszi40 (Gast)


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Drahtflechter schrieb:
> den Abstand

Frequenz=? Bei UKW fällt ein Finger breit nicht auf.

von Drahtflechter (Gast)


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oszi40 schrieb:
> rahtflechter schrieb:
>> den Abstand
>
> Frequenz=? Bei UKW fällt ein Finger breit nicht auf.

Konkret: 70 cm Band ; 23 cm und 2m -Band sollten auch noch den 
Anwendungsbereich von solchen Koax- Abstimmglieder fallen.

von Stefan M. (derwisch)


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Erfahrungsgemäss ist die Definition der exakten Länge nicht das Maß, das 
hier für die perfekte Abstimmung sorgt.
Soll heissen, dass z.B. dr Velocityfaktor ( vf ) theoretisch für die von 
dir verwendete Koaxleitung exakt für dein Stück Leitung bestimmt werden 
muss.

Da sind -besonders ab dem 70cm Band aufwärts- auch viele andere 
Faktoren, die einen stärkeren Einfluss auf das Gesamtgebilde haben.
Ein Haarspalterisches Messen der Abschirmung ist nicht sinnvoll und 
notwendig.
In Deinem fall würde es ja um zehntel Millimeter gehen.
Das ist übertriebene Mühe.
Viel viel wichtiger ist es, dass Du das gebaute Gebilde an einem Network 
Analyzer durchmessen kannst.
Dann siehst Du erst genau, was eigentlich Sache ist.

von ZF (Gast)


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Bedenke auch, dass es meist nicht um eine einzige schmale Frequenzlinie 
geht sondern ein Band oder zumindest einen Teil davon. Andere 
Unsicherheitsquellen haben da mehr Einfluss als 1 mm Schirmdifferenz.

von Drahtflechter (Gast)


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Stefan M. schrieb:
> In Deinem fall würde es ja um zehntel Millimeter gehen.


?Nein, eher einige Milimeter, nicht Zehntel?
Also ich denk die lambda viertel muss nicht auf die Winkelsekunde von 
360° Vollkreis getroffen werden, Leichte Abweichungen vom Optimum sind 
akzeptiert, was m.E. bedeudet das fürs 70 cm Band +/- 2..5 mm OK sind.

>Soll heissen, dass z.B. dr Velocityfaktor ( vf ) theoretisch für die von
>dir verwendete Koaxleitung exakt für dein Stück Leitung bestimmt werden
>muss.

Na dann stell ich die Frage eben aus Amateursicht mit begrenzten Mitteln 
(kein NWA, kein SWR-Meter, Verkürzungsfaktor aus Datenblatt Kabel 
bekannt).
?Bestimmt der Drahtgeflechtschirm und(oder die Folienabschirmung die 
"Hausnummer" für die Coax-länge?

von ZF (Gast)


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Vergessen: Zur symmetrischen Bandleitung: Früher war Verschmutzung z.B. 
durch Ruß bei außen an Häusern laufenden Leitungen durchaus ein Thema. 
Ein einzelner Nagel so dann und wann wäre zwar im TDR sichtbar, sollte 
in der Regel aber nicht überbewertet werden. Schlimmer dürfte sein, dass 
die Leitung dann keinen Abstand mehr zu dem Materual hat auf fas sie 
genagelt wurde. Was hast Du denn vor?

von Drahtflechter (Gast)


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ZF schrieb:
> Bedenke auch, dass es meist nicht um eine einzige schmale Frequenzlinie
> geht sondern ein Band oder zumindest einen Teil davon. Andere
> Unsicherheitsquellen haben da mehr Einfluss als 1 mm Schirmdifferenz.

Es geht hier konkret um eine Yagi zu einer Relaisstation, also doch um 
eine einzelne Träger-Frequenzlinie (+/- Bandbreite für die Betriebsart 
aber das ist geschenkt). Und auch der Frequenzabstand zw. Up und 
Downlink spielt nicht die Rolle, weil die Rx Empfindlichkeit der Station 
weitaus besser ist als die Tx-Leistung.
Und wenn ich recht verstehe hat so ne Antenne meist schon genug 
Bandbreite für das gesamte Band, wenn man an den Bandrändern +/-3dB 
akzeptiert.

von Drahtflechter (Gast)


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ZF schrieb:
> shlimmer dürfte sein, dass
> die Leitung dann keinen Abstand mehr zu dem Materual hat auf fas sie
> genagelt wurde. Was hast Du denn vor?

Ich habe vor-
mir einen Balkon mit 7m breite Holzlattengeländer, an dem ein 
BandkabelFaltdipol fürs 10m Band genagelt werden soll. Einfach um mal 
schnell in das Band hineinzuhören, aber nicht um gross DX contents zu 
fahren (ist eh Sonnenfleckenminima).

Später soll an dem selben Geländer noch ein verkürzter (ungefalteter) 
Dipol aus Einfachkabel fürs 20m Band folgen, aber das ist ne andere 
Geschichte.

von Stefan M. (derwisch)


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Drahtflechter schrieb:
> Bestimmt der Drahtgeflechtschirm und(oder die Folienabschirmung die
> "Hausnummer" für die Coax-länge?

Beides ist wohl gleichwertig zu betrachten.
Alles was metallisch ( Kupfer ) ist, und den Mittelleiter umhüllt.

Warum sollte es einen HF-technischen Unterschied zwischen Folie und 
Geflecht geben?

Alles was den Mittelleiter ( Seele ) nicht mehr umhüllend begleitet, 
zählt nicht mit.

Zu vermeiden sind natürlich lange zusammengedröselte Geflechtenden, die 
eine Definition schwer machen, wo denn nun die "Masse" zuende ist.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Drahtflechter schrieb:
> Na dann stell ich die Frage eben aus Amateursicht mit begrenzten Mitteln
> (kein NWA, kein SWR-Meter

Mindestens ein SWR-Meter sollte man aber schon haben.

NWA ist mittlerweile ja auch nicht mehr so wenig verbreitet - hast du 
keine OMs in der Gegend, die dir vielleicht mit sowas mal aushelfen 
könnten?

Völliges „im Dunkeln stochern“ wird selten optimale Ergebnisse bringen.

von nachtmix (Gast)


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Drahtflechter schrieb:
> Ich habe vor-
> mir einen Balkon mit 7m breite Holzlattengeländer, an dem ein
> BandkabelFaltdipol fürs 10m Band genagelt werden soll.

Wenn das Holz während oder nach einem Regen nass ist, wirst du damit 
nicht viel Freude haben.
Kannst die "Antenne" dann aber als Dummy Load benutzen. ;-)



Drahtflechter schrieb:
> aus Amateursicht mit begrenzten Mitteln
> (kein NWA, kein SWR-Meter,


Netzwerkanalysatoren hatten früher selbst die Profis nicht und haben 
trotzdem anständige Antennen zustande gebracht.
Ein Stehwellenmessgerät ist allerdings unverzichtbar und eignet sich 
auch gut für den Selbstbau, sofern man nicht gerade auf GHz-Frequenzen 
unterwegs ist.

von Michael W. (dbru61)


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Drahtflechter schrieb:
... einen Balkon mit 7m breite Holzlattengeländer, an dem ein
> BandkabelFaltdipol fürs 10m Band genagelt werden soll.

Da kannst Du dir die ganze Millimeterabmesserei schenken. Durch die 
baulichen Gegebenheiten ist das alles Schall und Rauch.
Grob  "zu lang" abmessen und dann bis halbwegs passendes SWR 
runterschneiden.
Alles was besser als 1:2 ist, ist super.
Und für Empfangszwecke ist ein noch schlechteres SWR auch unwichtig.

Viel Erfolg

Grüße
Michael

von Drahtflechter (Gast)


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Servus,

und erstmal ein Dankeschön für die Anregungen.
IMHO gehen die Antworten etwas durcheinander, weil hier nach zwei 
unterschiedlichen Antennen (1.: Faltddipol 70 cm mit Lambda Viertel 
anpassung an 50 Ohm leitung f. RTX und 2. Draht- Faltdipol um in die 10m 
und 20 m Bänder reinzuhören) in einem Post gefragt wird. Das nächste mal 
werd ich das in zwei Posts verpacken.

Jörg W. schrieb:
> Völliges „im Dunkeln stochern“ wird selten optimale Ergebnisse bringen.
Es ist nicht völlig im Dunkeln, nicht zuletztz weil das 70 cm Projekt 
ein Ersatz für eine bestehende 3 dB Gummiwurst ist. Also: Relais 
anwählen mit 3 dB Antenne, S-Meter Wert ablesen (hier S8); Antenne 
Wechseln, RX wiederholen -> S9 also Anstieg etwa +6dB, was dem 
erechneten Gewinn-delta zur verwendeten Yagi entspricht. Ja das ist 
nicht sonderlich exakt oder optimal, aber mehr als völlig im Dunkeln 
stochern.
Um jetzt die Lambda-Viertel Impedanzanpassung zu überprüfen wird deren 
elektrischer Länge also der Schirm gekürzt. Und genau das ist der 
Ausgangspunkt der Frage:

 Im Bild ein Kabelende des Lambda/Viertel Stückes, der abgezwirbelte 
Schirm wird mit Zwirbel am anderen Ende verbunden und verlötet.  - 
Bestimmt jetzt immer noch das Ende des zweiten Schirms (Folie) die 
Länge? Oder sollte man die Flechtschirmenden besser anders (bspw. Draht 
mit Schelle) verbinden um sich besser auf die erechneten Werte der 
LambaViertelverzögerungsleitung zu verlassen? Verkürzungsfaktor wurde 
dem Datenblatt des Koax entnommen.
Kann der Abstand zwischen Folienschirmende und Geflechtschirmende 
komplett irgnoriert werden? Hier wurde er so gewählt das der Biegeradius 
nicht zu klein wird (etwa 35 mm).

> Ein Stehwellenmessgerät ist allerdings unverzichtbar
SWR für 70 cm plus AnschlussAdapter für SMA  ist grad nicht vorhanden, 
die Handfunke hats aber auch so überlebt. Insofern würde ich jetzt nicht 
von unverzichtbar sprechen.

Um jetzt mehr Klarheit über den Antenngewinn zu erhalten, wollt ich mal 
Direktor um Direktor ziehen und hören wann das so klingt wie die 3 dB 
Antenne und das Ganze mal durchsimulieren.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Drahtflechter schrieb:
> Insofern würde ich jetzt nicht von unverzichtbar sprechen.

Unverzichtbar in dem Sinne, dass du damit zumindest grundlegend testen 
kannst, wie nahe die Antenne an der Idealvorstellung (50 Ω reell) ist.

Die Funke schützt sich schon selbst, aber wenn das SWV mies ist, dann 
hilft es dir nicht, dass sie im Empfang eine S-Stufe mehr gebracht hat, 
wenn sie beim Senden die Leistung wegen Fehlanpassung bereits 
zurücknimmt.

von Drahtflechter (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Die Funke schützt sich schon selbst, aber wenn das SWV mies ist, dann
> hilft es dir nicht, dass sie im Empfang eine S-Stufe mehr gebracht hat,
> wenn sie beim Senden die Leistung wegen Fehlanpassung bereits
> zurücknimmt.

Naja meine Erfahrung war auch, das die Antenne ohne das lambdaviertel 
Stück weniger empfindlicher als die Gummuwurst ist. Wenn mit der 
Anpassung der Empfang besser wird, dann sollte das doch auch 
Auswirkungen auf das Senden haben?

Und dann kann man noch auf die alte Weise QSA? jeweils über beiden 
Antennen geben und die Rückmeldung auswerten.

Und auf Aktivierung der automatische Leistungsreduzierung kann prüfen 
indem man QRP (auch an ner Handfunke ist die Leistung einstellbar) 
fährt. Falls RST dem folgt wars wohl nichts mit automatischer 
Endstufenabregelung. Anderfalls ist mit konstanter Empfangsstärke bei 
der Gegenstation zu rechnen.

>Netzwerkanalysatoren hatten früher selbst die Profis nicht und haben
>trotzdem anständige Antennen zustande gebracht.

Genau, old school eben.

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