Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Warum werden uns Studenten keine Rentenjahre mehr angerechnet, jedoch den Beamtenanwärter-Studenten?


von Maximilian F. (Gast)


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Sind Beamte grundsätzlich was besseres?

: Gesperrt durch Moderator
von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Weil niemand mehr eure Renten bezahlen wird können. Da versucht man 
frühzeitig den Deckel auf dem Anspruchs-Topf zu halten. Wenn ihr Glück 
habt gibt es für euch die Einheitsrente, die momentan durch die 
Hintertür als "Bürgergeld" eingeführt wird.

Warum ist das so? Weil unsere Eltern noch anständig gepimpert haben. Das 
gab eine Generation, die man geburtenstarke Jahrgänge nennt. Wir zahlen 
heute schön brav die Renten für unsere Eltern und die unmittelbar danach 
kommende Generation von Rentnern. Das geht gerade noch so.

Unsere Kinder werden unsere Renten nur noch mit Schwierigkeiten zahlen 
können. Weil unsere Generation nicht mehr so wild Kinder gezeugt hat wie 
unsere Eltern. Für unsere Kinder und unsere Enkel wird es, wenn sie im 
Rentenalter sind, noch schlimmer.

In der nahen Vergangenheit sind alle Versuche "Pimpern für Deutschland" 
(Geburtenprämie) gescheitert. Trotz aller Schönrechnerei wird es die 
Einwanderung nicht raus reißen. Trotz gegenteiliger Behauptung sind nur 
die wenigsten Ärzte, Ingenieure oder Facharbeiter.

Zu den Beamten, ja, die sind was Besseres.

von Beamter (Gast)


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Hannes J. schrieb:
> Zu den Beamten, ja, die sind was Besseres.

Warum?

von Hannes Bickus (Gast)


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Maximilian F. schrieb:
> Warum werden uns Studenten keine Rentenjahre mehr angerechnet, jedoch
> den Beamtenanwärter-Studenten?

Tja, es gibt schlimmeres. Als Landwirt bekommst du auch nichts 
angerechnet, obwohl du in die landwirtschaftliche Alterskasse 
einbezahlen musst. Ein feiner und bescheidener Unterschied zu 
"normalen" Selbständigen. Der kann privat vorsorgen

Mein Vater hat mit 45 Jahren als Vollerwerbs-Landwirt aufgehört und 
arbeitet seitdem in einem größeren Industriebetrieb. Alle Beiträge, die 
er in die landwirtschaftliche Alterskasse eingezahlt hat, sind "weg". 
Das liegt daran, dass die landwirtschaftliche Alterskasse nur eine 
"Versicherung" und keine vollwertige Rente ist. Daher wird später 
jedes Einkommen (also auch die staatliche Rente oder private Renten 
und Pacht) davon abgezogen.

Also reg' dich nicht über deine Studienzeit auf. Du verdienst später 
vermutlich gut genug, um das kompensieren zu können.

von abc.def (Gast)


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Jede Pflaume kann Student werden. Beamte werden vorselektiert ob sich 
die Ausbildung lohnt.

von Hans (Gast)


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Die Landwirte brauchen schonmal gar nicht jammern. Es gibt vermutlich 
kein weiterer Berufszweig der dermaßen subventioniert wird. Moderne 
Kuhställe (als ob es nicht genug Milch gäbe) werden mit allen Tricks wie 
Gebirgs- (im Odenwald) und Jungbauernzuschuss zu ca. 90% subventioniert, 
das passende Gaskraftwerk zur Stromgewinnung aus Gülle und Silage 
natürlich auch noch. Dann alleine was der Landwirt für seine 
Ackerflächen bekommt, muss ein anderer auch erst mal verdienen. Und wenn 
dann wegen schlechten Wetterbedingungen die Ernte mager ausfällt, gibts 
nochmal Geld dazu.
Jetzt sage nicht, das würde alles nicht stimmen. Bin selbst durch 
Verwandtschaft in der Thematik drin.

von Hans (Gast)


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abc.def schrieb:
> Jede Pflaume kann Student werden. Beamte werden vorselektiert ob sich
> die Ausbildung lohnt.

Polizeibeamte müssen heutzutage kein richtiges Deutsch mehr können. 
Früher war das Auswahlverfahren noch streng. Heute wird fast jedes 
zweifelhafte Klientel genommen. Hat manchmal sogar Vorteile. Einem 
Migranten mit bescheidenen Deutschkenntnisse wirft man keinen Rassismus 
vor wenn er einen anderen Migranten bei einer Straftat stellt.

von abc.def (Gast)


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Hans schrieb:
> Polizeibeamte

Sorry, Ahnung vom Auswahlverfahren hast du nicht. Jemand aus meiner 
Familie macht das jetzt. Für Student brauchst du nur ein Abi, und das 
ist ne träne heutzutage.

von Hannes Bickus (Gast)


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Hans schrieb:
> Die Landwirte brauchen schonmal gar nicht jammern.

Bei einem "normalen" Betrieb mit 60ha und 40 Kühen?

Hans schrieb:
> Es gibt vermutlich
> kein weiterer Berufszweig der dermaßen subventioniert wird.

Dem liegt aber auch ein komplexes Problem zugrunde. Mach dir mal 
Gedanken warum das so sein muss (Lebensmittelpreise/ Dritte Welt). Und 
schau dir mal an, wie damals die Preise zusammen mit der Mauer gefallen 
sind.

Hans schrieb:
> Jetzt sage nicht, das würde alles nicht stimmen. Bin selbst durch
> Verwandtschaft in der Thematik drin.

Dann weißt aber auch du, was ganz am Ende wirklich hängen bleibt. Klar 
geht es einigen Betrieb gut*, aber auch das Risiko ist extrem hoch. Die 
Betriebe sind doch fast ausnahmslos über wenigstens eine weitere 
Generation verschuldet.

Schau dir die an, die in den letzten 10 Jahren in "Rente" gegangen sind 
und Betriebe <100ha hatten.

*Die haben aber über Jahren immer mehr und mehr gemacht um die Verluste 
der Vorjahre ausgleichen zu können. Das geht ständige wachsen oder 
weichen geht irgendwann nicht mehr.

von Hans (Gast)


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abc.def schrieb:
>> Polizeibeamte
>
> Sorry, Ahnung vom Auswahlverfahren hast du nicht.

https://www.welt.de/politik/deutschland/article178098818/Schlechte-Deutschkenntnisse-Zwei-von-drei-Polizeischuelern-kassieren-im-Diktat-die-Note-6.html
http://www.haz.de/Nachrichten/Politik/Deutschland-Welt/Berliner-Akademie-Polizeischueler-sind-schlecht-in-Deutsch-und-ohne-Disziplin
Aber somit kann man die Einstellungsvoraussetzungen vereinfachen:
http://www.pi-news.net/2009/01/berliner-polizei-deutschkenntnisse-unwichtig/


Aber wenn man die Leute dann reden hört, sind sie angeblich alle beim 
Sporttest durchgefallen.
Der ist übrigens wirklich nicht einfach.

von svensson (Gast)


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Zuerst hat Kohl die anrechenbaren Zeiten gekürzt und dann noch einmal 
Schröder.

Beamte bekommen auch keine Rente, sondern eine Pension. Und die bemißt 
sich nicht nach den Durchschnittswerten, sondern nach dem letzten 
Gehalt.

Die Alterskasse der Landwirte geht immer noch von einem völlig 
veralteten Gesellschaftsbild aus: Die Altenteiler leben mietfrei auf dem 
Hof und werden auch sonst noch von dem Jungbauern versorgt.
Pro Arbeitsjahr beträgt die Rente für die Landwirte nur etwa 10 Euro, 
also selbst bei 45 Arbeitsjahren kommen dann magere Werte heraus. Da 
braucht man wirklich nicht neidisch zu sein...

von Hans (Gast)


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Hannes Bickus schrieb:
> Dann weißt aber auch du, was ganz am Ende wirklich hängen bleibt. Klar
> geht es einigen Betrieb gut*, aber auch das Risiko ist extrem hoch. Die
> Betriebe sind doch fast ausnahmslos über wenigstens eine weitere
> Generation verschuldet.

Das betrifft diejenigen die zu bequem sind mit der Zeit zu gehen und 
glauben noch genauso wirtschaften zu können wie vor 40 Jahren. Die 
Zeiten ändern sich. In der Industrie ist es heute auch schwieriger als 
vor 40 Jahren.

Hannes Bickus schrieb:
> *Die haben aber über Jahren immer mehr und mehr gemacht um die Verluste
> der Vorjahre ausgleichen zu können. Das geht ständige wachsen oder
> weichen geht irgendwann nicht mehr.

Ja und? Das geht in der Industrie und im Kleingewerbe genauso. Warum 
sollte das in der Landwirtschaft anders sein? Wer sich nicht weiter 
entwickelt und mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.

> Bei einem "normalen" Betrieb mit 60ha und 40 Kühen?

Siehe oben

von Maximilian F. (Gast)


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svensson schrieb:
> Zuerst hat Kohl die anrechenbaren Zeiten gekürzt und dann noch einmal
> Schröder.
>
> Beamte bekommen auch keine Rente, sondern eine Pension. Und die bemißt
> sich nicht nach den Durchschnittswerten, sondern nach dem letzten
> Gehalt.

Das wäre geil. IGM oder IGC schön aufsteigen und dann 70% vom letzten 
Gehalt. Da würde ich mein Altersdasein wie die Made im Speck verbringen.

von svensson (Gast)


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Auch wenn mann der IGM oder IGC eine gewisse Betonköpfigkeit 
unterstellen mag, Beamte sind die vertretenen Arbeitnehmer dann doch 
noch nicht.

Beitrag #5763944 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Jella (Gast)


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Für viele Studien-Fächer gibt es Beschränkungen, ohne bestandene 
Einstufungsprüfung und/oder sehr guter Abitur-Note kann man sie nicht 
studieren.
Das Ganze ist seit dem Bologna-Prozess noch schlimmer geworden. Da muss 
man sich nicht nur für die Einschreibung bewerben, sondern auch noch ein 
zweites Mal für den Master.
Auch ohne Zulassungsbeschränkung sind viele Studiengänge sehr 
herausfordernd.
In zig Fächer brechen 2/3 der Studienanfänger abbrechen, weil sie es 
nicht schaffen.

Hier geht es mehr um eine Gerechtigkeitsfrage: Wenn zwei studieren, soll 
das bei beiden auch gleich angerechnet werden und nicht nur bei dem 
einen, der Beamter wird.

von Wissender (Gast)


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Wer eine Ausbildung macht, dem werden im Schnitt drei Rentenpunkte 
gutgeschrieben auch wenn er fast nichts einbezahlt hat.

Wer studiert ist der Gelackmeierte, der bekommt nämlich gar nichts für 
die Schul- und Studiumszeiten.

https://rentenbescheid24.de/entgeltpunkte-sichern-mit-berufsausbildungszeiten/

https://rente-rentenberater.de/rentenversicherung/versicherungs-beitragsrecht/12-ausbildungszeiten.html

An der Neuregelung kann man erkennen, dass Personen mit einer Mittleren 
Reife und anschließender Berufsausbildung und dann sofort berufstätig 
werden besser gestellt sind, als Personen die studiert haben.

von Clodius (Gast)


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Maximilian F. schrieb:
> Sind Beamte grundsätzlich was besseres?

Natürlich, schließlich sollen sie mal dieses verzogene Volk im Zaum 
halten. Als Gegenleistung für ihre Loyalität gibt es halt die eine oder 
andere Vergünstigung extra.

Grundsätzlich vergleicht deine Frage aber Äpfel mit Birnen.
Beamte sind in den allermeisten Fällen während ihrer Ausbildung/Studium 
Anwärter und bekommen entsprechende Anwärter-Bezüge. Das liegt einfach 
daran, dass sie ja quasi schon einen "Arbeitgeber" haben. Vergleichbar 
mit einem dualen Studium. Allerdings ist das Studium bei Beamten schon 
eine andere Herausforderung als an einer normalen Uni oder FH. Einfach 
mal so ein paar Extrasemester geht eher nicht. Regelstudienzeit ist 
quasi Voraussetzung für das Weiterkommen.

von Vielosoph (Gast)


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Ihr sollt doch garnicht in Rente gehen! Ihr sollte möglichst lange dem 
Arbeitsmarkt eure Arbeitskraft zur Verfügung stellen dürfen!

Wo kommen wir denn da hin, wenn sich zu viele zur Ruhe setzen wollen? 
Wer soll denn da die ganuen Bonzen durchfüttern?

Ist das so schwer zu verstehen?!?!

von Zocker_56 (Gast)


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Maximilian F. schrieb:
> Sind Beamte grundsätzlich was besseres?

Ja ausnahmslos

von freeze (Gast)


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In Russland wurde kürzlich das Rentenalter für Männer auf 65 Jahre 
erhöht.

Der Clew: das durchschnittliche Lebensalter liegt bei 65 Jahren. Das 
heißt, für den Durchschnitts-Russen wurde die Rente abgeschafft!

Seit der Kommunismus zusammengebrochen ist, ist schließlich alles 
erlaubt und der Kapitalismus tobt sich ungehemmt aus.

von Wissender (Gast)


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freeze schrieb:
> das durchschnittliche Lebensalter liegt bei 65 Jahren

Die sollten halt weniger saufen!

von Manfred (Gast)


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Hannes J. schrieb:
> (Geburtenprämie) gescheitert.

Das ist auch besser für die Umwelt: "Doch pro Kind, das man nicht 
bekommt, könne man sogar 58,6 Tonnen CO2-Ausstoß pro Jahr verhindern."

https://www.news38.de/welt/article216615983/Lehrerin-Verena-Brunschweiger-38-Kinder-sind-das-Schlimmste-diese-krasse-Forderung-hat-sie-jetzt.html

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