Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik oled display verliert Leuchtkraft


von michi42 (Gast)


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Hallo zusammen,

ich hab ein Pulsoxy mit einem OLED Display das mit den Jahren immer 
roter und immer dunkler geworden ist (incl. Einbrenneffekt), bis es sich 
nun dem Stadium der Unbrauchbarkeit nähert.
Ich kenne mich nun nicht mit der Ansteuerung von OLED's aus, wäre aber 
versucht dem Ding eine Chance zu geben, wenn es sich durch Veränderung 
von ein paar passiven Komponenten wieder etwas mehr "besaften" lässt.

Wo kann man sich zur Ansteuerung diese maxtrix-Displays mal schlau 
machen?

Lg,
  Michi

BTW: ja - ich weiss, die einfachsten Dinger sind extrem billig. Welche 
mit Speicher sind allerdings seltener und dann auch gleich dreistellig.

von M. K. (sylaina)


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michi42 schrieb:
> Wo kann man sich zur Ansteuerung diese maxtrix-Displays mal schlau
> machen?

Beim Hersteller. Ohne Datenblatt sehe ich da schwarz.

von Peter D. (peda)


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M. K. schrieb:
> Ohne Datenblatt sehe ich da schwarz.

Und ohne die exakte Bezeichnung des Gerätes noch schwärzer.

von michi42 (Gast)


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wird vermutlich custom/closed sein...

von michi42 (Gast)


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ist ein pulox po-300. Das Problem hatten wohl mehrere Kunden.

von Michael B. (laberkopp)


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michi42 schrieb:
> ich hab ein Pulsoxy mit einem OLED Display das mit den Jahren immer
> roter und immer dunkler geworden ist

Wie oft nutzt du das ?

Daß bei einem jahrealten Smartphone die Statuszeile einbrennt, kennt man 
und ist normal, aber ein Pulsoximeter ?

Das hat doch kaum Betriebsstunden.

Wenn du das mit Netzteil als Dauerläufer am Komapatienten verwendest, 
dann ist das nicht-bestimmungsgemässe-Verwendung.

von Meister Klecksel (Gast)


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michi42 schrieb:
> ich hab ein Pulsoxy mit einem OLED Display das mit den Jahren immer
> roter und immer dunkler geworden ist (incl. Einbrenneffekt), bis es sich
> nun dem Stadium der Unbrauchbarkeit nähert.

Liegt in der Natur der OLED#s die (R|G|B)-Grundfarbstoffe haben 
unterschiedliche Lebensdauer. Das kann man nur angehen indem man die 
Bilder speziell für vorverarbeitet, also weniger rot.

von Peter D. (peda)


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michi42 schrieb:
> ist ein pulox po-300. Das Problem hatten wohl mehrere Kunden.

27% negative Bewertungen bei Amazon, nicht gerade eine Kaufempfehlung.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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bei meinem Xiaomi Miband2 (auch mit OLED) habe ich den selben Effet:

Zuerst hellgrün leuchtend, wird es immer grauer.
Mittleweile muss ich zum Ablesen in den Keller gehen, um übrhaupt noch 
was lesen zu können.

EOL von modernen Elektronik-Geräten erreicht ....

von michi42 (Gast)


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> Wenn du das mit Netzteil als Dauerläufer am Komapatienten verwendest,
> dann ist das nicht-bestimmungsgemässe-Verwendung.

Auch wenn ich manchmal hirntote Sachen mach...

BTW: "Netzteil" und "medizintechnik" sind zwei natürliche Feinde.

Nein im Ernst: das Ding stirbt auch vom rumliegen. Der rotstich ist mir 
egal, mur ablesen wäre schon wichtig ;-)

von just (Gast)


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michi42 schrieb:
> mur ablesen wäre schon wichtig ;-)

Ich habe mit OLEDs auch schon mehrfach schlechte Erfahrungen gemacht. 
Sobald (teilweise schon nach Monaten) einige Pixel dunkler werden, kann 
man offensichtlich die Dinger nur noch austauschen.

von J. S. (pbr85)


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Meister Klecksel schrieb:
> michi42 schrieb:
>> ich hab ein Pulsoxy mit einem OLED Display das mit den Jahren immer
>> roter und immer dunkler geworden ist (incl. Einbrenneffekt), bis es sich
>> nun dem Stadium der Unbrauchbarkeit nähert.
>
> Liegt in der Natur der OLED#s die (R|G|B)-Grundfarbstoffe haben
> unterschiedliche Lebensdauer. Das kann man nur angehen indem man die
> Bilder speziell für vorverarbeitet, also weniger rot.

Es sind doch aber gerade die blauen Farbstoffe, die schnell an 
Leuchtkraft verlieren.

von michi42 (Gast)


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Mal sehen ob ich rausbekomme was da verbaut ist.
Offenbar kann man bei einigen Controllern den Segmentstrom per externem 
Widerstand einstellen, was schon mal gut klingt.

von Meister Klecksel (Gast)


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J. S. schrieb:
>> Liegt in der Natur der OLED#s die (R|G|B)-Grundfarbstoffe haben
>> unterschiedliche Lebensdauer. Das kann man nur angehen indem man die
>> Bilder speziell für vorverarbeitet, also weniger rot.
>
> Es sind doch aber gerade die blauen Farbstoffe, die schnell an
> Leuchtkraft verlieren.

Ja dadurch sticht ja das Rot hervor, weils Blau nachlässt. Ggf. hilft es 
auch
die Farben zu invertieren, das könnte wenigstens den Kontrast 
wiederherstellen.

>Mittleweile muss ich zum Ablesen in den Keller gehen, um übrhaupt noch
>was lesen zu können.

Vielleicht gibt es ja na App dafür . Anzeige abfotografieren und die 
Software rekonstruiert die Darstellung. Oder ne Papphülle 
(clopapierrolle) als Dunkelkammer ersatz. Früher gabs mal sowas als 
Zubehör für scopes. ?

von Johnny B. (johnnyb)


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Bei den besseren OLED Displays von früher waren die Blauen Segmente 
grösser als die anderen, damit der Strom pro Fläche geringer gehalten 
werden konnte und sich dadurch der stärkere Alterungseffekt bei Blau 
etwas ausgeglichen hat.
Ausserdem altern OLED's auch schon, wenn sie nicht benutzt werden. Es 
nützt also nicht so viel, wenn man sich grosse Ersatzteillager für 
Jahrzehnte anschafft.

Bei aktuellen Smartphones macht man den Ausgleich wohl in Software und 
die Pixel sind alle gleich gross. Aber bei starker Nutzung sieht man 
trotzdem schon nach einigen Monaten erste Effekte.

Für langlebige Produkte würde ich daher prinzipiell keine OLED Displays 
einsetzen.

Beitrag #5770769 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Johnny B. schrieb:
> Für langlebige Produkte würde ich daher prinzipiell keine OLED Displays
> einsetzen.

So ist es. OLED gehören zu den elektronischen Bauteilen mit der 
geringsten Lebensdauer - was aber auch bekannt sein sollte. Sinnvoll nur 
in Modeartikeln wie Telefonen.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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michi42 schrieb:
> ich hab ein Pulsoxy mit einem OLED Display das mit den Jahren immer
> roter und immer dunkler geworden ist (incl. Einbrenneffekt), bis es sich
> nun dem Stadium der Unbrauchbarkeit nähert.

Ja. OLED haben eine begrenzte Lebensdauer. Heute nicht mehr ganz so kurz 
wie früher, aber immer noch merklich.

> Ich kenne mich nun nicht mit der Ansteuerung von OLED's aus, wäre aber
> versucht dem Ding eine Chance zu geben, wenn es sich durch Veränderung
> von ein paar passiven Komponenten wieder etwas mehr "besaften" lässt.

Das kannst du vergessen. Ein totes Pferd rennt auch nicht wieder 
schnell, wenn du mehr Mais in die Futterkrippe kippst.

von Michael K. (Gast)


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Blau stirbt am schnellsten.
Generell mögen Oleds den Sauerstoff nicht der durch den Verguss 
diffundiert.
Aufmachen und schauen ob Du eine Typbezeichnung auf dem Displays 
findest.

Mit sehr viel Glück findest Du Ersatz.

von wendelsberg (Gast)


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just schrieb:
> Sobald (teilweise schon nach Monaten) einige Pixel dunkler werden, kann
> man offensichtlich die Dinger nur noch austauschen.

Der feuchte Traum aller BWLer.

wendelsberg

von Alex G. (dragongamer)


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Wegstaben V. schrieb:
> bei meinem Xiaomi Miband2 (auch mit OLED) habe ich den selben Effet:
>
> Zuerst hellgrün leuchtend, wird es immer grauer.
> Mittleweile muss ich zum Ablesen in den Keller gehen, um übrhaupt noch
> was lesen zu können.
>
> EOL von modernen Elektronik-Geräten erreicht ....
Korektur: "EOL von modernen Billig-Elektronik-Geräten erreicht".
Das Teil hat bei Einführung 35€ gekostet und jetzt <20€.

von Wolle G. (wolleg)


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Matthias S. schrieb:
> So ist es. OLED gehören zu den elektronischen Bauteilen mit der
> geringsten Lebensdauer - was aber auch bekannt sein sollte. Sinnvoll nur
> in Modeartikeln wie Telefonen.

Und wie sieht es bei den über 1000€ teuren OLED Fernsehern aus? Diese 
Geräte werden ja zumeist tägtlich benutzt.

von Stefan F. (Gast)


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wolle g. schrieb:
> Und wie sieht es bei den über 1000€ teuren OLED Fernsehern aus? Diese
> Geräte werden ja zumeist tägtlich benutzt.

Ich die haben typischerweise leider eine wesentlich kürzere Lebensdauer, 
als LCD Fernseher. Deswegen steht bei einigen in der Bedienungsanleitung 
deutlich hervorgehoben, dass sie nicht für Dauerbetrieb geeignet sind.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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wolle g. schrieb:
> Und wie sieht es bei den über 1000€ teuren OLED Fernsehern aus? Diese
> Geräte werden ja zumeist tägtlich benutzt.

Das ist das Paradies für die BWLer.

: Bearbeitet durch User
von Alex G. (dragongamer)


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Stefanus F. schrieb:
> wolle g. schrieb:
>> Und wie sieht es bei den über 1000€ teuren OLED Fernsehern aus? Diese
>> Geräte werden ja zumeist tägtlich benutzt.
>
> Ich die haben typischerweise leider eine wesentlich kürzere Lebensdauer,
> als LCD Fernseher. Deswegen steht bei einigen in der Bedienungsanleitung
> deutlich hervorgehoben, dass sie nicht für Dauerbetrieb geeignet sind.
Da sollte man bei aktuellen Modellen nachschauen.
Wie bei jeder Technologie gab es schließlich Weiterentwicklung.
Hier klingt das recht brauchbar: 
https://praxistipps.chip.de/lebensdauer-von-oled-alle-infos-zu-haltbarkeit-und-effizienz_97301

Was die allerdings wohl weiterhin haben, ist automatisches Schließen von 
offen vergessenen Menüs und Dauer-Einblendugen wie das Stumm-Symbol 
bewegen sich von selbst einige Pixel in regelmäßigen Abständen um 
Einbrennen zu verhindern.

Explizit als Monitor-Taugliche Displays gibt es glaub bislang nur ein 
oder zwei Modelle.

von Johnny B. (johnnyb)


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wolle g. schrieb:
> Matthias S. schrieb:
>> So ist es. OLED gehören zu den elektronischen Bauteilen mit der
>> geringsten Lebensdauer - was aber auch bekannt sein sollte. Sinnvoll nur
>> in Modeartikeln wie Telefonen.
>
> Und wie sieht es bei den über 1000€ teuren OLED Fernsehern aus? Diese
> Geräte werden ja zumeist tägtlich benutzt.

Denke Fernseher werden eine recht ausgeklügelte Software haben, welche 
die Alterung der verschiedenen Farben gut ausgleichen können. Die 
maximale Helligkeit wird halt permanent immer etwas geringer werden.

Wahrscheinlich setzt Samsung daher bei aktuellen Modellen vermehrt auf 
die QLED Technologie, welche dieses Alterungsproblem dann nicht mehr 
hat.
https://en.wikipedia.org/wiki/Quantum_dot_display

von michi42 (Gast)


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So, genug Rants. Butter bei die Fische:

verbaut ist ein
- solomon ssd1351u  display
(wahrscheinlich das hier: 
http://www.solomon-systech.com/en/product/display-ic/oled-driver-controller/ssd1351/)
https://www.newhavendisplay.com/app_notes/SSD1351.pdf
Der iref pin (60 auf dem cog) sieht erfolgverspreched aus. Mal sehen ob 
er auf dem flatflex ist.


- ti 37ch76tg4 m430f 274t rev e
MCU
- sgm 3005 xms 1232n
analog-switch

- m430f 123432 33tg4 c338d
noch ne MCU?

Auf der Rückseite Hühnerfutter.

die gegenüberligende Platine hab ich nicht angeschaut.

Darf man künftig überhaut noch links setzen?

von Stefan F. (Gast)


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Bei den SSD Chips kann man den Kontrast per Software einstellen. Die 
Kommandos sind C1 und C7. Hast du auf die Software Einfluss?

von jemand (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> Ich die haben typischerweise leider eine wesentlich kürzere Lebensdauer,
> als LCD Fernseher. Deswegen steht bei einigen in der Bedienungsanleitung
> deutlich hervorgehoben, dass sie nicht für Dauerbetrieb geeignet sind.

So ist es!

Wer für viel Geld einen OLED-Fernseher kauft, obwohl das Nutzungsprofil 
des typischen Fernsehers nicht zur Technologie passt, der ist selber 
schuld. Das Problem ist hinlänglich bekannt.

Es gibt genug Anwendungen, wo man heute schon OLED gut nutzen kann. 
Überall da, wo keine hohen Betriebszeiten zusammen kommen.

In ein einigen Jahren wird es dann OLED geben, die eine ordentliche 
Lebensdauer haben, dann kann man das ja kaufen. Vorher nicht.

Es ist ja nicht so, dass der Vorteil von OLED so gigantisch wäre, dass 
man das unbedingt kaufen MUSS. Es gibt sehr gute LCD-Fernseher, die 
haben das Problem nicht.

von Stefan F. (Gast)


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jemand schrieb:
> Das Problem ist hinlänglich bekannt.

Nicht jeder weiß das und ich erwarte leider nicht, dass die üblichen 
beratenden Verkäufer darauf ehrlich hinweisen.

> es gibt sehr gute LCD-Fernseher, die haben das Problem nicht.

Ja. Meine Tochter hat für ihren LCD Fernseher etwa doppelt so viel 
ausgegeben, als ich. Dafür hat sie ein deutlich kontrastreicheres Bild 
bekommen. Der Unterschied ist kaum zu übersehen.

von michi42 (Gast)


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ok, der Thread wird m.E. unproduktiv.

Ich hab keine Einfluss auf die Firmaware, es ist kein Fernseher und ja - 
OLED's sind nicht meine erste Wahl.

"vernünftige Geräte" sind halt gleich um ein Mehrfaches teuerer oder 
haben auch einige Features nicht, oder sind vom gleichen Hersteller.
Alternative ist, das gleiche Ding nochmal kaufen, wohlwissend das es in 
3 Jahren Edelschrott ist. :-( Ist zwar nicht teuer, ärgert mich aber 
prinzipiell.

Die Ursprungsfrage war, ob es aussichtsreich ist, an einem gekauften 
Consumer-Produkt mit sterbendem OLED durch Erhöhung des Display-Stromes 
was zu retten bevor es in den Müll geht.

Ich würde jetzt mal versuchen den Anzeigenreiber Strom via IREF-Pin zu 
verdoppeln. evt. kann man so noch etwas Lebendauer rauskitzeln.

von Stefan F. (Gast)


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Ein bisschen was rauskitzeln wird wohl gehen. Aber keine Dauerhafte 
Lösung.

von michi42 (Gast)


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Display, 16 Euro bei der Amazone ;-) mal sehen, wann es kommt.

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