Forum: Platinen Hab ich meinen Footprint in Altium richtig dimensioniert?


von Max M. (maxmicr)



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Ich versuche aktuell, den EFM8LB1 im QFN-32 package als Footprint in 
Altium Designer anzulegen.
Ein Maß, dass der Footprint Wizard von Altium fordert, sehe ich im 
Datenblatt 
(https://www.silabs.com/documents/public/data-sheets/efm8lb1-datasheet.pdf 
- Seite 59) nicht.

Die Formel für das blau unterstrichene Maß lautet meiner Ansicht nach 
wie folgt (sicher bin ich mir nicht, daher hier bitte korrigieren):

Leider erzeugt der Footprint Wizard keine GND-Fläche, die der EFM8LB1 
aber im QFN32 Package hat. Grundsätzlich wäre das kein Problem, die per 
Hand einzufügen, trotzdem frage ich kurz nach, ob es eine Option gibt, 
die ich übersehen habe, um eben diese GND Fläche zu erzeugen?

Ich hab Screenshot des Footprint Wizards und der Package Specifications 
angehängt, es wäre super, wenn jemand kurz drüberschauen könnte, ob ich 
das richtig eingegeben habe.

Grüße und einen schönen Sonntag

Max

: Bearbeitet durch User
von Max M. (maxmicr)


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Hab grad gesehen, dass Altium einen IPC Footprint Wizard hat - kein Plan 
warum man zwei verschiedene braucht.

von Tobias P. (hubertus)


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Wenn ich mir bei einem Footprint nicht 100% sicher bin, ob alles passt, 
drucke ich ihn mit Skalierung 1:1 aus und lege das fragliche Bauteil auf 
die Pads. Dann sieht man sofort, ob es passt und ob man genug Platz zum 
Löten hat.
Bei einem Thermal Pad ist das schwerer, aber kann man ja einfach raus 
messen.

von Max M. (maxmicr)


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Tobias P. schrieb:
> Wenn ich mir bei einem Footprint nicht 100% sicher bin, ob alles passt,
> drucke ich ihn mit Skalierung 1:1

Magst du kurz erklären, wie du da vorgehst? Ich hab noch nie etwas aus 
Altium gedruckt und wüsste gar nicht, wo ich die Skalierung einstelle

von Wühlhase (Gast)


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Schau dir mal das Outputjobfile dazu an.

Ausdrucken...och nö.
Ich verlgeiche das lieber mit dem 3D-Modell. Such dir ein möglichst 
detailliertes 3D-Modell von deinem Bauteil, die Blöcke des IPC 
Generators sehen sowieso scheiße aus.
Wenn das 3D-Modell passt, hast du wahrscheinlich alles richtig gemacht. 
Es kann sein daß du etwas falsch gemacht hast, oder aber auch daß der 
Ersteller des 3D-Modells etwas falsch gemacht hat. Aber daß ihr beide 
das gleiche gleich falsch gemacht habt ist sehr unwahrscheinlich.

von Wolfgang (Gast)


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Max M. schrieb:
> Die Formel für das blau unterstrichene Maß lautet meiner Ansicht nach
> wie folgt (sicher bin ich mir nicht, daher hier bitte korrigieren):

Was hälst du von:
(D - 7*e - L) / 2 = 0.45 mm

Die Pad-Breite b passt da nicht rein. Die Maße in Altium beziehen sich 
auf die Pad-Mitten.

von планар троль (Gast)


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Leider ist der Footprint wizard ein Witz. Denn er benoetigt 
zufaelligerweise Masse, welche nicht im Datenblatt drin stehen.
Kleiner Tipp : Mit "r"-"m" zurueckmessen. r-m misst alles was zwischen 
zwei clicks passt. Und zwar in mm und mil, distanz und x-y anteile der 
distanz.

von Tobias P. (hubertus)


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Max M. schrieb:
> Tobias P. schrieb:
>> Wenn ich mir bei einem Footprint nicht 100% sicher bin, ob alles passt,
>> drucke ich ihn mit Skalierung 1:1
>
> Magst du kurz erklären, wie du da vorgehst? Ich hab noch nie etwas aus
> Altium gedruckt und wüsste gar nicht, wo ich die Skalierung einstelle

erstelle ein neues leeres PCB. Danach dort den Footprint rein legen. 
Danach "File", "page setup" und oben rechts bei "scale mode" den "scaled 
print" auswählen und Skalierung 1:1 wählen.

Wühlhase schrieb:
> Ausdrucken...och nö.
> Ich verlgeiche das lieber mit dem 3D-Modell.

sofern es denn eines gibt. Einige Hersteller bieten keine an, und andere 
wollen dafür sogar Geld.

: Bearbeitet durch User
von Christian B. (luckyfu)


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Tobias P. schrieb:
> sofern es denn eines gibt. Einige Hersteller bieten keine an, und andere
> wollen dafür sogar Geld.

Mittlerweile ist die Durchdringung und Akzeptanz von Step Dateien 
seitens der Hersteller ziemlich groß. Besonders bei Steckverbinder 
Herstellern (Wo es am Sinnvollsten ist).
So Sachen wie ein QFN32 würde ich jedoch bei 3D content central suchen 
und herunterladen. Bisher hab ich mit den Parts dort sehr gute 
Erfahrungen gemacht.

Leider muss man aber doch des öfteren Rechnen, da die Hersteller der 
Bauteile gern die Außenkontur der Pads bemaßen, während Altium und alle 
anderen Layoutsysteme, die ich kenne, den Mittelpunkt benötigen. 
Besonders bei nicht Standard Bauteilen (Steckverbinder) kann das zum 
Problem werden. Ich hab schon mehr als einmal ein falsch berechnetes Maß 
durch das 3D Modell erkannt und beseitigt.
Klar kann man das Teil auch ausdrucken und ein Sample des Steckers drauf 
stecken, ging früher ja auch. Aber dauert halt länger, allein bis ich 
das Sample habe vergeht schonmal mindestens ein Tag.

von Wühlhase (Gast)


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Tobias P. schrieb:
> sofern es denn eines gibt. Einige Hersteller bieten keine an, und andere
> wollen dafür sogar Geld.
...dann guckste halt bei 3DContentCentral. Wenn der Hersteller schon 
kein 3D-Modell zum Runterladen anbietet (was heutzutage selten ist) 
schreib ich eine freundliche Email, das reicht in der Regel. Die höchste 
Hürde, die ich bisher hatte, war eine Registrierung. Also registriert 
man sich, wozu hat man schließlich die Firmenmailadresse? Für genau 
sowas. Auch.

Das eine Firma Geld dafür wollte, hab ich bisher noch nie erlebt. Das 
wäre auch völlig schwachsinnig, das ist ähnlich wie kein Datenblatt 
herauszurücken. Wenn ich für Bauteile wie Stecker, Schalter, Potis und 
dergleichen kein 3D-Modell bekomme, verwende ich das Teil einfach nicht. 
Genauso wie ich es auch mache, wenn ich kein Datenblatt zu einem Teil 
habe. Es gibt immer mindestens eine Alternative.

von Wühlhase (Gast)


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Christian B. schrieb:
> Leider muss man aber doch des öfteren Rechnen, da die Hersteller der
> Bauteile gern die Außenkontur der Pads bemaßen, während Altium und alle
> anderen Layoutsysteme, die ich kenne, den Mittelpunkt benötigen.

Du kannst in Altium Punkte in das 3D-Modell legen, sodaß dein Cursor 
daran hängenbleibt. Du kannst damit z.B. ein paar Hilfslinien zeichnen 
oder andere markante Punkte setzen, um das Bauteil im 2D-Editor zu 
positionieren. Und du kannst Altium sagen, mit welcher Fläche das Teil 
auf der Platine liegt. Möglicherweise mußt du das Teil dann nochmal 
drehen, aber die Höhe stimmt dann. Drück im 3D-Editor mal t, b und schau 
dir das Menü mal an.

von Taz G. (taz1971)


Angehängte Dateien:

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Im Datenblatt, zwei Seiten weiter ist das Land Pattern.

Ich hab mal die Werte, die ich eintragen würde als Screenshot angehängt.
Bitte nur den IPC Footprint Wizard benutzen, der andere ist steinalt und 
nur aus (keine Ahnung) Nostalgie oder so noch vorhanden.

Wenn man das Ergebnis vom Wizard mit dem Datenblatt vergleicht, stimmt 
es nicht 100% -> C1,C2 sind im Datenblatt ein kleinwenig weiter 
auseinander. Im Datenblatt sind aber Max. Werte - von daher alles OK.
(Ich würde sie anpassen, weil ich viel von Hand löte und wenn die Pads 
etwas weiter auseinander sind kommt man besser mit der Lötspitze dran)
Die VIAs zur Wärmeabfuhr sind im Datenblatt nicht vorhanden, können also 
gelöscht werden (wenn Leistung umgesetzt wird, würde ich sie drin lassen 
- sorry ich kenne das Chip nicht).

von Tobias P. (hubertus)


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Christian B. schrieb:
> Klar kann man das Teil auch ausdrucken und ein Sample des Steckers drauf
> stecken, ging früher ja auch. Aber dauert halt länger, allein bis ich
> das Sample habe vergeht schonmal mindestens ein Tag.

früher oder später drucke ich die LP sowieso of aus und bestücke die 
wichtigsten paar Schalter/Stecker/wasauchimmer, um zu gucken, wie es 
aussieht. Und testen, ob man an alle Schrauben gut genug hin kommt etc. 
geht halt mit einer Hardware etwas besser, als immer alles nur als 3D 
Model auf dem Schirm anzuschauen :-)

Wühlhase schrieb:
> Das eine Firma Geld dafür wollte, hab ich bisher noch nie erlebt. Das
> wäre auch völlig schwachsinnig, das ist ähnlich wie kein Datenblatt
> herauszurücken.

Ich habe schon beides erlebt. Zugegebenermassen, mit dem Step-Model ist 
es schon länger her - da ich den Nutzen davon für mich nicht erkannt 
habe, lasse ich die immer weg, wollte es aber auch mal ausprobieren und 
von irgend einer Wagoklemme eine Stepmodel. Bei Wago musste man sich 
erst registrieren, die Registrierung musste von denen erst freigegeben 
werden, und dann wollten sie noch Geld für das Stepmodel.
Kein Datenblatt herausrücken gibt es auch oft. Wir wollten mal einen 
DAB-Chip einsetzen. Dort hätte man für das Datenblatt zahlen sollen.

von Christian B. (luckyfu)


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Tobias P. schrieb:
> Und testen, ob man an alle Schrauben gut genug hin kommt etc.
> geht halt mit einer Hardware etwas besser, als immer alles nur als 3D
> Model auf dem Schirm anzuschauen :-)

das ist Ansichtssache. Ich schaffe es z.B. nicht, die Schraubenlöcher 
aufs Zehntel genau in einem Ausdruck zu positionieren. Da ist es 
deutlich leichter, die Platine als Step Datei zur Konstruktion zu 
schicken und die bauen die ins Fertige Gerät nur noch ein. Dann sieht 
man auch so näckische sachen wie Steckverbinder, die so platziert sind, 
daß man keinen Stecker hineinbekommt, weil wenige cm neben der Platine 
ein Halteblech montiert ist. Das sieht man auf dem Ausdruck nicht.

Wühlhase schrieb:
> Du kannst in Altium Punkte in das 3D-Modell legen, sodaß dein Cursor
> daran hängenbleibt. Du kannst damit z.B. ein paar Hilfslinien zeichnen
> oder andere markante Punkte setzen, um das Bauteil im 2D-Editor zu
> positionieren.

Das mag alles stimmen, es ist aber ebenso nur ein Workaround wie sich 
die benötigten Maße einfach auszurechnen. Einfacher wäre, wenn die 
Hersteller die Mittelpunkte und Pad Breiten bemaßen würden. Klar, ist 
ein Maß mehr, als wenn man nur die Padkanten bemaßen würde aber es währe 
sehr viel einfacher manchmal.

von Tobias P. (hubertus)


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Christian B. schrieb:
> das ist Ansichtssache. Ich schaffe es z.B. nicht, die Schraubenlöcher
> aufs Zehntel genau in einem Ausdruck zu positionieren.

das ist auch nicht nötig, wenn man nur gucken will, ob man mit den 
Fingern noch zu einer bestimmten Schraube hin kommt, oder ob man vorher 
an dem Dicken Trafo/Elko ansteht, der nebenan platziert ist ;-)

Christian B. schrieb:
> Platine als Step Datei zur Konstruktion zu
> schicken und die bauen die ins Fertige Gerät nur noch ein. Dann sieht
> man auch so näckische sachen wie Steckverbinder, die so platziert sind,
> daß man keinen Stecker hineinbekommt, weil wenige cm neben der Platine
> ein Halteblech montiert ist.

Klar, das ist natürlich super. Wie gut man mit der Hand hin kommt, sieht 
man u.U. nicht so gut, aber wenn man die Möglichkeit hat ist dies 
zweifellos die bessere Variante.

von Taz G. (taz1971)


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Tobias P. schrieb:
> Ich habe schon beides erlebt. Zugegebenermassen, mit dem Step-Model ist
> es schon länger her - da ich den Nutzen davon für mich nicht erkannt
> habe, lasse ich die immer weg,.....

Meine Bauteile haben alle ein 3D Modell, aber nicht immer ein 
'Professionelles'. Die 3D Step Modelle der Hersteller sind mir oft zu 
kompliziert, zu groß. Z.B. habe ich ein TQFP Modell 6MB groß, ist 
eigentlich nur ein schwarzer Kasten. Ich hatte ein SD Kartehalter 
etliche MB - super exakt, komplette Auswurfmechanik drin - brauch ich 
nicht (grauer Kasten reicht). Also ich empfinde den 3D Ausdruck und den 
3D Export für extrem hilfreich. Ich gebe die Platine als 3D Modell 
meinem Kollegen, der macht Frontplatte, Gehäuse usw. passt immer zu 
100%.

von Max M. (maxmicr)


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Taz G. schrieb:
> Ich hab mal die Werte, die ich eintragen würde als Screenshot angehängt.
> Bitte nur den IPC Footprint Wizard benutzen, der andere ist steinalt und
> nur aus (keine Ahnung) Nostalgie oder so noch vorhanden.

Vielen Dank. Ich hab leider erst etwas später bemerkt, dass es zwei 
verschiedene Footprint Wizards gibt :(

Eine Frage, die du mir vllt. auch beantworten kannst: Wie kann ich im 
IPC Footprint Wizard einen Footprint in DIP (also Dual in-line package) 
erstellen? Diese Option hat seltsamerweise nur der normale Footprint 
Wizard.

von Wühlhase (Gast)


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Wenn ich mich recht erinnere macht der neue kein DIL mehr.


Tobias P. schrieb:
> Wühlhase schrieb:
>> Das eine Firma Geld dafür wollte, hab ich bisher noch nie erlebt. Das
>> wäre auch völlig schwachsinnig, das ist ähnlich wie kein Datenblatt
>> herauszurücken.
>
> Ich habe schon beides erlebt. Zugegebenermassen, mit dem Step-Model ist
> es schon länger her - da ich den Nutzen davon für mich nicht erkannt
> habe, lasse ich die immer weg, wollte es aber auch mal ausprobieren und
> von irgend einer Wagoklemme eine Stepmodel. Bei Wago musste man sich
> erst registrieren, die Registrierung musste von denen erst freigegeben
> werden, und dann wollten sie noch Geld für das Stepmodel.
> Kein Datenblatt herausrücken gibt es auch oft. Wir wollten mal einen
> DAB-Chip einsetzen. Dort hätte man für das Datenblatt zahlen sollen.

Hm...ich verstehe zwar die Strategie dahinter nicht, aber ich verstehe 
auch viele andere Dinge nicht. Die meisten Hersteller wollen ja lieber 
ihre Teile verkaufen, in Millionenstückzahl, nicht nur ein paar hundert 
Datenblätter. Sollte man jedenfalls meinen.

Ich bin von sowas bisher verschont geblieben. Auch bei Bauteilen, die 
sonst für Space oder Defense sind und so ein Stecker für vielleicht 5 
(fünf!) Steckzyklen ausgelegt ist und Monatsmieten kostet, ist mir sowas 
noch nie untergekommen.

von Taz G. (taz1971)


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Max M. schrieb:
> Wie kann ich im
> IPC Footprint Wizard einen Footprint in DIP (also Dual in-line package)
> erstellen?

Gar nicht. Die IPC bezieht sich auf SMD Bauteile daher kann der IPC 
Wizard keine THT Bauteile erstellen. Kurz gesagt es fehlen die 
'Spielregeln'.

: Bearbeitet durch User
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