Hallo werte Experten, vor nicht allzu langer Zeit reparierte ich ein Schaltnetzteil eines Notebooks, bei dem der Netzstecker defekt war. Da das Netzteil als Stecknetzteil ausgeführt ist und der integrierte, klappbare Netzstecker, inklusive deren Netzleitungen zur Netzteilplatine, gebrochen war und mechanisch wohl nicht mehr stabil genug zu reparieren gewesen wäre, entschied ich mich, den integrierten Netzstecker durch ein Kabel mit Eurostecker zu ersetzen. Nach der Anbringung einer Zugentlastung und dem berührungssicheren Verschießen der, aufgrund des fehlenden Netzsteckers entstandenen, Gehäuseöffnung, funktionierte das Netzteil wider. Etwa einen Monat nach der Reparatur kam es neulich im Moment des Ansteckens des Netzteils an eine Steckdose zu einem Knall mit entsprechendem Lichtbogen, gefolgt vom Auslösen des Sicherungsautomaten der Hausinstallation. Entsprechende Verdampfungsspuren der Kontaktbeschichtung an einem der Kontakte des Eurosteckers zeugen von einem massiven Kurzschluss im Moment des Einsteckens. Meine erste Vermutung war natürlich, dass das Netzteil nun wohl endgültig defekt ist und der schaltende Leistungshalbleiter durchgeschlagen hat. Eine Widerstandsmessung zwischen den Kontakten des Eurosteckers zeigte jedoch keinen Kurzschluss. Nach dem Öffnen des Netzteils ergab eine weitere Messung, dass auch die aufgelötete Sicherung des Netzteils nicht ausgelöst hatte. Entsprechend der überaschenden ersten Messergebnisse wagte ich einen Versuch das Netzteil in Betrieb zu nehmen. Nach dem Einschalten der Netzspannung zeigte ein, am Netzteilausgang angeschlossenes, Voltmeter sofort 19,3 V. Das Netzteil funktionierte also nach wie vor dem Knall. Auch ein mehrmaliges Aus- und Einstecken des Eurosteckers verlief problemlos. Da ich mir das beschriebene Ereignis nur mit sehr viel Vorstellungsvermögen und einer Theorie mit verschwindend geringer Wahrscheinlichkeit erklären kann (Kurzschluss im relativ neuen Kabel, Spannungsspitze im Netz und Kurzschluss durch Überspannungsschutz), möchte ich gerne Fragen, ob Euch ein ähnliches Verhalten bekannt ist und welche Erklärung es dafür geben kann. Abschließen noch ein vielleicht entscheidendes und zugleich ebenso eigenartiges Detail: Beim Anstecken des Eurosteckers an jene Steckdose, bei der es zum Lichtbogen kam, funkte es beim Anstecken des Netzteils bereits zuvor leicht. Bei Steckdosen in einem anderen Haus war jedoch beim Anstecken nie etwas zu bemerken. Vielen Dank für das Lesen sowie auch schon im Vorfeld für Eure Hinweise. Beste Grüße, Roland.
Hallo, ", funkte es beim Anstecken des Netzteils bereits zuvor leicht." Dann müßte diese eine Steckdose gegenüber Erde ein höheres Potential haben als üblich. MfG
Zufällig im Spannungsmaximum eingesteckt, Netzteil ohne einschaltstrombegrenzenden NTC lädt Elko sofort voll auf.
Hallo Roland, Das Netzteil von meinem alten MacBook (Modell 2009) erzeugte auch immer Funken und es knallte am Stecker beim Einstecken. Mehr als einmal flog auch hier der Sicherungsautomat. Nachdem ein Austausch damals von Apple keine Besserung brachte, hatte ich mich damit abgefunden. Da die Steckdose zu wechseln (aufgrund der verzunderten Kontakte) mehr Aufwand macht, hatte ich seither das Netzteil immer in ein kurzes Verlängerungskabel eingesteckt, da dieses leichter zu wechseln ist. Ich ging davon aus, dass wohl ein sehr großer Kondensator direkt hinter dem Gleichrichter hängt und dieser im Moment des Einsteckens, falls nicht gerade der Nulldurchgang stattfindet, einen sehr großen Strom fließen lässt (beispielsweise am Scheitelpunkt des Sinus.) Viele Grüße, Michael
Beim Basteln kann leicht mal ein Drahtabschnitt sonstwo hin fliegen, z.B. in eine Steckdosenleiste. Und irgendwann liegt er so, das es knallt.
Vielen Dank für Eure Antworten. Ich habe mir die Netzteilplatine nicht im Detail angesehen, zumal auch die Schirmung und die Kühlbleche den Blick sehr einschränken, dennoch glaube ich, dass es sich um ein Netzteil ohne aktive Leistungsfaktorkorrektur handelt, da die Leistung nicht sonderlich hoch ist (19V, ~3A). Das erklärt natürlich schon, warum es beim Einstecken gelegentlich etwas Funkt. Vielleicht liegt es an der Bauweise der Steckdose, wieso dieses leichte Funken nur bei einer offensichtlich war. Klar ist der Ladestrom beim zufälligen Anstecken im Nulldurchgang besonders hoch, jedoch löst dieser wirklich den Sicherungsautomaten aus? Auch sieht einer der beiden Kontakte des Steckers deutlich lediert aus. Aber sehr interessant, dass Dein Apple-Netzteil auch den Sicherungsautomaten auslöst, kommt also scheinbar wirklich vor. Das Seltsame an der Sache ist eben, dass es vor dem Ersetzen des Steckers durch ein Kabel nie ein Problem gegeben hat. Ich dache auch schon, dass in dem abgebrochenen Netzsteckerstecker irgendein Bauteil vergossen ist, dass den Einschaltstrom begrenzt (eventuell NTC) und jetzt fehlt. Jedoch besteht der abgebrochene Stecker nur aus zwei Stiften, an denen die Leitungen zur Platine angelötet sind. Ja, eine abgebrochene einzelne Lize in der Elektronik könnte schon einen Kurzschluss verursachen. Jedoch habe ich die Platine vor dem Einbau extra abgeklopft und konnte jetzt auch keine Verdampfungsspuren auf der Platine sehen. Das Netzgerät ist ein Typ der Schutzklasse II, somit ohne Erdungsanschluss. Wäre sowohl der Neutralleiter als auch die Phase der Steckdose um eine Verschiebespannung gegenüber dem Erdpotenzial verschoben, würde das Netzteil davon vermutlich nichts merken. Beste Grüße, Roland.
Roland schrieb: > Nach dem Öffnen des > Netzteils ergab eine weitere Messung, dass auch die aufgelötete > Sicherung des Netzteils nicht ausgelöst hatte. 1.Foto? 2.Kurzschluss in Zugentlastung durch scharfkantiges Blech? 3.Sind zufällig an NB noch andere Geräte angeschlossen mit Netzteil (verschleppte Spannung)?
auch durch Fotos nicht untermauert werden können sag ch mal die Prosa hätte man auf den Freitag verschieben sollen.
Bilder des Netzteils kann ich nachliefern, habe das Netzteil jedoch jetzt nicht hier. Das Netzteil befindet sich in einem Kunststoffgehäuse, die Zugentlastung besteht ebenfalls aus Kunststoff, scharfe, leitfähige Kanten sind also nicht vorhanden. Am Notebook sind nur - wenn überhaupt - akkubetriebene Geräte zum Aufladen angeschlossen (Telefon, Modem). Ob eines davon im Moment des Kurzschlusses auch angeschlossen war, kann ich nicht sagen. === Du kannst liebend gerne auch bis zum Wochenende mit einem Beitrag warten. Oder ganz verzichten. Beste Grüße, Roland.
So ein Netzteil würde ich immer nur nahe am Nulldurchgang ans Netz hängen. Nulldurchgangsschalter wurden schon erfunden.
Ernsthaft, Du schließt jedes 0815-Netzteil eines Notebooks nur über einen Nulldurchgangsschalter an Stromnetz?
Es funkt bei mir auch manchmal. Im ICE sind diese Netzteile Schuld, wenn die Steckdosen mal wieder tod sind. Beim Austausch der Netzkabel bemerkte ich, dass die Zulassungsserie meist ein Netzkabel hatte, das den Strom durch den Leitungswiderstand begrenzte.
Roland schrieb: > Ernsthaft, Du schließt jedes 0815-Netzteil eines Notebooks nur > über > einen Nulldurchgangsschalter an Stromnetz? Ja, so bis auf 10 Millisekunden genau bekomme ich das hin.
Denke ein Folienkondensator hat sich nach dem Kurzschluss wieder selbst geheilt, das geht eine Weile gut dann knallt es wieder. Der Fehler wird eigentlich mit deinem Umbau nichts zu tun haben, es sei denn du hast auf einen Kondensator was eingeklemmt
Danke für Eure weiteren Hinweise. Okay, das es beim Einstecken leicht funkt, dürfte bei derartigen Netzteilen also wohl öfters vorkommen. Interessant, bei Deinem Netzteil hatte also das Netzkabel einen eingebauten Widerstand? War der dann im Stecker des Netzkabels versteckt? Deine Erklärung, dass ein Kondensator hier durchgeschlagen hat, finde ich gut! Das einer dieser Entstörkondensator des Netzfilters hier beim Anstecken des Netzteils einen Kurzschluss verursacht hat, kann ich mir durchaus vorstellen und erklärt zumindest die deutlichen Verdampfungsspuren am Steckerkontakt. Soweit ich glaube zu wissen, müssen diese X-Kondensatoren in Netzfiltern zwischen Phase und Neutralleiter sogar selbstheilende Eigenschaften aufweisen, was den fehlerfreien Betrieb jetzt nach dem Kurzschluss erklärt. Stellt sich nur die Frage, was die Ursache für den Durchschlag war und wieso genau sehr zeitnah nach dem Ersetzen des Netzsteckers? Reiner Zufall oder doch irgendwie bedingt durch das neue Netzkabel?
Die Lötarbeiten könnten thermische Spannungen am Kondensator bewirkt haben, vulgo Risse, durch die nun irgendwelche Feuchtigkeit eindrang. Andererseits gehen diese Kondensatoren auch einfach so kaputt, teils fulminant, daß es auch einfach Zufall gewesen sein kann. Röhry schrieb: > Roland schrieb: >> Ernsthaft, Du schließt jedes 0815-Netzteil eines Notebooks nur >> über >> einen Nulldurchgangsschalter an Stromnetz? > > Ja, so bis auf 10 Millisekunden genau bekomme ich das hin. Wenn man mit dem Fuß mitwippt, schafft man es noch eine Ecke genauer. :) Nach Nyquist kann man dabei auch jeden zweiten Nulldurchgang auslassen. Man verschenkt dadurch zwar etwas Zeit, aber kann dafür gelassener arbeiten.
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