Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik 433MHZ Empfänger dekodieren


von T.M .. (max)



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Hallo,

ich möchte den digitalen Ausgang des Empfängers CMT2210LS auswerten.
https://www.hoperf.com/data/upload/portal/20190307/CMT2210LSW%20Datasheet.pdf

Ich habe mal mal das Mitgeschnitten und angehängt.

Wie könnte man denn vorgehen. Im DB ist mir das nicht ersichtlich wie 
man dies auswerten könnte.

von Harry L. (mysth)


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Ich würde das zunächst mal mit einem DVB-T-Stick und dieser Software 
probieren:
https://github.com/merbanan/rtl_433

von oszi40 (Gast)


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Mach mal 2 Versuche, um zu sehen ob es rollierender Code ist!
https://de.wikipedia.org/wiki/Garagentorhandsender

von Helmut -. (dc3yc)


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Ist das ein Telegramm eines Senders oder einfach nur der Ausgang des 
OOK-Empfängers? Wenn's kein Telegramm ist, dann isses Rauschen! Das IC 
empfängt nämlich amplitudenmodulierte Signale. Zum Auswerten nehme ich 
einen Prozessor (z.B. ATMega), gebe das Signal auf passende 
Interruptpins, messe die Zeiten zwischen H- und L-Flanke und umgekehrt 
und wenn's mit meinem erwarteten Signal-Timing übereinstimmt, speichere 
ich die High und Low-Bits ab bis zum Telegrammende.

von T.M .. (max)


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Hallo,
das ist das Signal an Pin5 DOUT

Ich habe den Funk-Bewegungsmelder 3 Mal ausgelöst und mal den Empfänger 
aufgezeichnet.

von Uwe D. (monkye)


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Es sieht trotzdem verrauscht aus. Leider sieht man auf Deinen Bildern 
keine Zeitbasis. Für mich sind die in der Form nicht hilfreich.

von T.M .. (max)


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Hallo,

ok, ich habe mal in den Anfang gezoomt und das hier angehängt. 
Vielleicht hilft das weiter. Ansonsten habe ich oben eine Datei 
angehängt, die sich mit Logic öffnen lässt, falls das jemand hat

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Da stimmt irgendwas mit den Abtastraten oder der 
Empfangsfrequenz/Feldstärke nicht, denn die Nadelimpulse gehören da 
nicht rein.

: Bearbeitet durch User
von T.M .. (max)


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Hallo,

kann es sein, dass diese Nadelimpulse sowas wie ein Clock-Signal sind? 
Die sind auch da, wenn der Sender nicht ausgelöst wird

von Fpga I. (fpga-ing)


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Wenn ich Deine Frage richtig verstanden habe, dann möchtest Du das 
Signal eines Funk Bewegungsmelders über den CMT2210LS empfangen und 
auswerten.

Dafür wäre es ganz interessant, welchen Bewegungsmelder Du verwendest. 
Ich habe meine 433 MHz Sender und Empfänger bisher auf dem Raspberry 
ausgewertet. Hierfür gibt es eine schöne Software namens pilight, über 
die man 433 MHz Signale empfangen und senden kann und außerdem 
verschiedene Aktionen starten (z.B. wenn Bewegungsmelder aktiv, dann 
schalte Funksteckdose mit eingesteckter Lampe an etc)

Die Protokolle, die ich kenne, arbeiten mir langen und kurzen Pulsen, 
häufig eine Art Manchester Codierung.
Einen Überblick über einige Protokolle und die zugehörigen Pulsmuster 
findest Du hier:
https://manual.pilight.org/protocols/index.html

Für die Pilight Projekte wird empfohlen, einen Tiefpass hinter den 
Receiver zu hängen (kleiner AT Tiny), da ansonsten die Interrupt 
Frequenz am Raspberry zu hoch werden kann.

Ich hoffe, das hilft Dir weiter.

P.S.: mit Pilight lassen sich auch RAW Pulsmuster aufnehmen, die Du 
anschließend analysieren kannst.

von T.M .. (max)


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Hallo,

ja genau das möchte ich. Im momentan Empfänger sitzt dieser IC(an dem 
ich an DOUT die Daten ausgelesen habe) und dahinter ein umgelabelter 
Chip, der offebnar dann die Auswertung macht, da man verschiedene Sender 
anlernen kann.
Ich möchte nun quasi die Elektronik hinter dem CMT2210LS selbst bauen.


https://de.aliexpress.com/item/Darho-Shop-Shop-Hause-Entry-Sicherheit-Willkommen-Chime-T-rklingel-Drahtlose-Infrarot-IR-Motion-Sensor-Willkommen/32871163132.html

Super, danke, ich schau mir das mal an!

: Bearbeitet durch User
von Uwe D. (monkye)


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T.M .. schrieb:
> Hallo,
>
> kann es sein, dass diese Nadelimpulse sowas wie ein Clock-Signal sind?
> Die sind auch da, wenn der Sender nicht ausgelöst wird

Da tippe ich eher auf Übersprechen auf den Adern oder Störungen. Die 
Linie muss ohne Signale FLAT sein - auf allen Kanälen.

Versuch mal einen anderen Eingang an dem LA.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Uwe D. schrieb:
> Die
> Linie muss ohne Signale FLAT sein - auf allen Kanälen.

Nein, das wird nie der Fall sein, denn die einfachen OOK Empfänger 
liefern ohne Empfangssignal ein beinhartes Rauschen am Ausgang. Aber 
während der Übertragung eines Telegrammes sollten das klar definierte 
Rechteckpulse sein, die sich durch Länge und Zeitabstand in 2 oder 3 
Gruppen aufteilen, mögl. angeführt von einem Synchronpuls oder -wort. 
Kurze Nadelimpulse haben da nichts zu suchen.

von Joachim S. (oyo)


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T.M .. schrieb:
> Hallo,
>
> ok, ich habe mal in den Anfang gezoomt und das hier angehängt.
> Vielleicht hilft das weiter. Ansonsten habe ich oben eine Datei
> angehängt, die sich mit Logic öffnen lässt, falls das jemand hat

Also zumindest dieses Bild zeigt meiner Einschätzung nach einfach nur 
digitales Rauschen, wie man es am Digitalausgang der meisten 433MHz 
ASK/OOK-Empfänger beobachten kann, wenn gerade kein Signal empfangen 
wird.

Das schliesse ich u.A. daraus, dass da alleine im Zeitraum von einer 
Millisekunde bzw. 1000 Mikrosekunden unzählige, teilweise extrem kurze 
Pegeländerungen sind, während bei den von mir bislang beobachteten 
433MHz-Protokollen selbst die kürzesten Pegel-Phasen normalerweise 
mehrere 100 Mikrosekunden lang sind.
Und überhaupt sind die einzelnen Pegel-Phasen meiner Meinung nach viel 
zu unterschiedlich lang usw., kurzum, das sieht partout nicht wie ein 
richtiges 433MHz-Protokoll aus, sondern wie das übliche digitales 
Rauschen wenn gerade nichts gesendet sind.

von K. S. (the_yrr)


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Joachim S. schrieb:
> Und überhaupt sind die einzelnen Pegel-Phasen meiner Meinung nach viel
> zu unterschiedlich lang usw., kurzum, das sieht partout nicht wie ein
> richtiges 433MHz-Protokoll aus, sondern wie das übliche digitales
> Rauschen wenn gerade nichts gesendet sind.

das sieht zwar komisch aus, was du schreibst ist allerdings völlig 
falsch.

in dem Bild mit den 3 Aufzeichnungnen untereinander sieht man eindeutig:
- alle 3 sind mehr oder weniger ähnlich/ fast gleich
- es gibt einen Start und Endbereich
- dazwischen sind 8 Wiederholungen/nur leicht unterschiedliche Blöcke
- die Spikes/Rauschen sind sowohl in den Blöcken als auch in den 3 
Telegrammen geordnet/nicht zufällig/wiederholen sich regelmäßig


was ist die Samplerate vom Logic Analyzer? kann es sein dass der etwas 
langsam ist/sampled und die Spikes daher kommen?

: Bearbeitet durch User
von K. S. (the_yrr)


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T.M .. schrieb:
> Ansonsten habe ich oben eine Datei
> angehängt, die sich mit Logic öffnen lässt, falls das jemand hat
hab ich nicht, kannst du das mal als irgendetwas anderes exporieren?
ich arbeite mit Pulseview, einfach CSV (oder VCD) wäre gut. csv könnte 
man auch einfach mit anderen Scriptsprachen verwenden, aber ich denke 
hier sieht man die Blöcke recht gut und braucht keine weite Analyse 
mehr.


auch in dem Bild vom Anfang (mit den 3* 1ms Abschnitten) sieht man 
deutliche  Ähnlichkeiten, ich würd aber trotzdem nochmal die Samplerate 
und/oder die Spannungslevel für high/low mit der Schwelle des LA 
vergleichen, das sieht wirklich so aus als würde irgendetwas da nicht 
ganz passen

: Bearbeitet durch User
von Joachim S. (oyo)


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K. S. schrieb:
> Joachim S. schrieb:
>> Also zumindest dieses Bild zeigt *meiner Einschätzung nach*
>> [...]
>> Und überhaupt sind die einzelnen Pegel-Phasen meiner Meinung nach viel
>> zu unterschiedlich lang usw., kurzum, das sieht partout nicht wie ein
>> richtiges 433MHz-Protokoll aus, sondern wie das übliche digitales
>> Rauschen wenn gerade nichts gesendet sind.
>
> das sieht zwar komisch aus, was du schreibst ist allerdings völlig
> falsch.

Ich habe wie gesagt lediglich meine persönliche Einschätzung/Meinung zu 
einem bestimmten Screenshot kundgetan.

> in dem Bild mit den 3 Aufzeichnungnen untereinander sieht man eindeutig:
> - alle 3 sind mehr oder weniger ähnlich/ fast gleich
> - es gibt einen Start und Endbereich
> - dazwischen sind 8 Wiederholungen/nur leicht unterschiedliche Blöcke
> - die Spikes/Rauschen sind sowohl in den Blöcken als auch in den 3
> Telegrammen geordnet/nicht zufällig/wiederholen sich regelmäßig

Ja, in dem anderen Bild mit den drei Aufzeichnungen erkennt man klar ein 
gewisses wiederkehrendes Muster; die Bezeichnung "Rauschen" war daher 
vielleicht nicht ganz treffend gewählt. Das bedeutet ja aber nicht 
zwingend, dass es sich dabei um eine Aufzeichnung des gesuchten 
433MHz-Signals handelt.
Die Spikes sind nur 2-3µs lang, auch die anderen High-Pegel sind 
allesamt unter 20µs lang. Das passt imho nicht recht zu einem 
OOK-Receiver, der laut Datenblatt eine maximale Datenrate von 5kbps hat.

> was ist die Samplerate vom Logic Analyzer? kann es sein dass der etwas
> langsam ist/sampled und die Spikes daher kommen?

Die Bezeichnung der zweiten Grafik suggeriert, dass mit 4MHz gesamplet 
wurde. Der OOK Receiver, an dessen Datenausgang gemessen wurde, hat wie 
gesagt laut Datenblatt eine maximale Datenrate von 5000 Bits pro 
Sekunde.

von K. S. (the_yrr)


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Joachim S. schrieb:
> Ja, in dem anderen Bild mit den drei Aufzeichnungen erkennt man klar ein
> gewisses wiederkehrendes Muster; die Bezeichnung "Rauschen" war daher
> vielleicht nicht ganz treffend gewählt. Das bedeutet ja aber nicht
> zwingend, dass es sich dabei um eine Aufzeichnung des gesuchten
> 433MHz-Signals handelt.

da geb ich dir Recht, irgendetwas passt nicht ganz, vor allem da die 
kurzen Pulse regelmäßig auftreten. (den Rest hab ich vllt. auch falsch 
interpretiert)

Joachim S. schrieb:
> Die Spikes sind nur 2-3µs lang, auch die anderen High-Pegel sind
> allesamt unter 20µs lang. Das passt imho nicht recht zu einem
> OOK-Receiver, der laut Datenblatt eine maximale Datenrate von 5kbps hat.

mich würd mal interessieren was da analog zu messen ist, nicht dass der 
LA auf 5V Pegel eingestellt ist und der Receiver nur mit 1.8V läuft, 
dann kommt u.U. sowas bei raus. Zumindest Pegel die der LA erwartet und 
Spannnung des Receivers wären wichtig.

von Uwe D. (monkye)


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Matthias S. schrieb:
> Uwe D. schrieb:
>> Die
>> Linie muss ohne Signale FLAT sein - auf allen Kanälen.
>
> Nein, das wird nie der Fall sein, denn die einfachen OOK Empfänger
> liefern ohne Empfangssignal ein beinhartes Rauschen am Ausgang. Aber
> während der Übertragung eines Telegrammes sollten das klar definierte
> Rechteckpulse sein, die sich durch Länge und Zeitabstand in 2 oder 3
> Gruppen aufteilen, mögl. angeführt von einem Synchronpuls oder -wort.
> Kurze Nadelimpulse haben da nichts zu suchen.

Gemeint war/ist der Pegel am Logikanalyzer ohne Empfänger. Ohne Sender 
kommt dort massig Müll raus, das weiß ich.

von Joachim S. (oyo)


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Wer sich das Signal übrigens mal selbst anschauen will:

Die erste Datei, "untitled.bin" herunterladen, dann in Audacity:
Datei -> Importieren -> Rohdaten -> (untitled.bin auswählen) -> 
Encoding: (Un)signed 8bit PCM, 1 Kanal, Abtastrate: 4000000 Hz -> 
Importieren
Auswählen -> Alles
Effekt -> Normalisieren -> OK

von T.M .. (max)


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Hallo,
das ist ja interessant mit Audacity. Das kannte ich auch noch nicht.

Ich habe nun den Empfänger nochmals anders versorgt, da tatsächlich die 
Versorgungsspannung etwas gering war und nun noch einmal neue Aufnahmen 
angehängt. Mehr als 4MHz kann ich an meinem China LA nicht einstellen

Wie wird das denn eigentlich überhauot ausgewertet, wenn wie 
vorgeschlagen der Ausgang des Empfänger-ICs auf ein µC gegeben werden 
soll mit Interrupts?  Der würde ja quasi andauernd aufwachen. Das Teil 
hält mit 3 Mignon Batterien locker >6 monate.
Auf der Platine werkelt ein SOIC-16, aber leider ist die Beschriftung 
abgeschliffen bzw umgelabelt: "20R18"

: Bearbeitet durch User
von Joachim S. (oyo)


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T.M .. schrieb:
> Ich habe nun den Empfänger nochmals anders versorgt, da tatsächlich die
> Versorgungsspannung etwas gering war und nun noch einmal neue Aufnahmen
> angehängt.

DAS sieht jetzt tatsächlich nach einem 433MHz-Signal aus.
Die Kodierung dürfte ungefähr so sein:
0-Bit: Kurze High-Phase gefolgt von langer Low-Phase
1-Bit: Lange High-Phase gefolgt von kurzer Low-Phase

Übertragen werden dann offenbar 32 Bits, und zwar:
10110110100110001001111011101110
(oder hexadezimal: B6989EEE)

0 und 1 könnten aber auch einfach vertauscht sein, dann wäre es 
dementsprechend
01001001011001110110000100010001
(oder hexadezimal/BCD: 49676111)

> Mehr als 4MHz kann ich an meinem China LA nicht einstellen

Macht nichts, mehr als 20kHz sind zum samplen von 433MHz-ASK/OOK-Signale 
eigentlich nie nötig.

von Dieter R. (dieter_r)


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Hier https://forum.arduino.cc/index.php?topic=473944.120 gibt es einen 
Sketch für Arduino Rohdatenmitschnitt von 443Mhz Modulen.

Aus dem seriellen Ausgang kannst du die Werte dann direkt in Excel o.ä. 
zur weiteren Auswertung übernehmen. Oder direkt mit dem Arduino 
auswerten, sobald das Protokoll bekannt ist.

In selbstlernenden Ali-Modulen habe ich schon 8 polige PICs gefunden, 
deiner ist das wohl nicht.

: Bearbeitet durch User
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